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Die Artikel Sanhadscha und Bund von Sanhadscha uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Die Sanhadscha Zentralatlas Tamazight ⵉⵥⵏⴰⴳⵏ Iẓnagen arabisch صنهاجة Sanhadscha DMG Ṣanhaǧa manchmal auch Ṣinhaǧa waren neben den Zanata und Masmuda eine der grossen Stammesgruppen der Berber im Maghreb Geschichte BearbeitenEinige Stamme der Sanhadscha wanderten ab dem 3 Jahrhundert n Chr schubweise vermutlich aus dem Osten oder Nordosten des Kontinents ein von wo sie das Kamel eingefuhrt haben durften Sie siedelten zunachst in der nordlichen Sahara Nach der Ubernahme des Islam verbreiteten sie diesen auch im Sudan bis zum Senegal und zum Niger Seit dem 8 oder 9 Jahrhundert begannen Stamme der Sanhadscha sich im Mittleren Atlas im Rifgebirge an der marokkanischen Atlantikkuste und in Mauretanien niederzulassen Ein Teil der Sanhadscha siedelte sich im ostlichen Algerien Kutamaberber an und bildete eine wichtige Stutze fur den Aufstieg der Fatimiden Bis ins 12 Jahrhundert kontrollierten mit den Ziriden und Hammudiden Dynastien der Sanhadscha das Gebiet der Ifriqiya Der arabische Gelehrte Ibn Chaldun 1332 1406 unterschied zwei Gruppen von Sanhadscha die Nomaden der Wuste und die Bewohner der Kabylei und des Mittleren Atlas Es ist in der Fachwelt umstritten ob beide Volksgruppen einen gemeinsamen Ursprung haben oder ob die unterschiedlichen Kulturen nur denselben Namen teilten Fest steht nur dass sich zwischen der Einfuhrung des Kamels und der ersten Erwahnung ihres Namens im 9 Jahrhundert eine Sanhadscha Stammesgesellschaft herausgebildet haben muss Als Kriterium fur die Zuordnung bestimmter Stammesgruppen zu den Sanhadscha bleibt wie anderswo nur die Betrachtung der verwandtschaftlichen Strukturen die oftmals von den Betroffenen zur Identitatsstiftung selbst gebildete Konstrukte sind 1 Anfang des 9 Jahrhunderts bildete sich im heutigen Mauretanien unter Tilantan 826 ein Stammeskonigreich der Masufa und Lamtuna das die westliche Route des Transsaharahandels kontrollierte und gegen die Konigreiche im Sudan kampfte Zwar zerfiel dieses Reich zum Beginn des 10 Jahrhunderts doch gelang es dem Missionar und Theologen Ibn Yasin in der Mitte des 11 Jahrhunderts die Stamme zum Kampfbund der Almoraviden zu vereinigen Diese eroberten in der Folgezeit Marokko Westalgerien und Andalusien Sanhadscha wurden nach den Beschreibungen von mittelalterlichen arabischen Geografen wie die Tuareg Schleiertragende Mulaṯṯamun genannt weil sie das Gesicht mit einem Tuch Liṯam verhullten Seit dem Eindringen der arabischen Banu Hilal in den Maghreb ab dem 11 Jahrhundert wurden die Sanhadscha zunehmend arabisiert legten diesen Brauch ab und ubernahmen dafur teilweise arabische Bewasserungsmethoden wie am Nordrand der Sahara die Norias und das schwarze Zelt aus Kamelhaar Ḫaima 2 In Algerien sind die berberischen Kabylen Nachfahren der Kutama Stamme In Mauretanien und Mali vor allem im Umland von Timbuktu sind heute die Kunta ansassig die ebenfalls als Nachkommen der Sanhadscha betrachtet werden obwohl sie sich in ihren eigenen Genealogien gern von ʿUqba ibn Nafiʿ 683 dem Eroberer Nordafrikas ableiten Literatur BearbeitenStephan Ronart Nandy Ronart Lexikon der Arabischen Welt Ein historisch politisches Nachschlagewerk Artemis Verlag Zurich u a 1972 ISBN 3 7608 0138 2 Harry T Norris The Arab Conquest of the Western Sahara Studies of the historical events religious beliefs and social customs which made the remotest Sahara a part of the Arab World Longman u a Harlow London 1986 ISBN 0 582 75643 X Arab Background Series Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Osswald Die Handelsstadte der West Sahara Die Entwicklung der arabisch maurischen Kultur von Sinqit Wadan Tisit und Walata Marburger Studien zur Afrika und Asienkunde Bd 39 Dietrich Reimer Berlin 1986 S 30 32 Wolfgang Creyaufmuller Nomadenkultur in der Westsahara Die materielle Kultur der Mauren ihre handwerklichen Techniken und ornamentalen Grundstrukturen Burgfried Verlag Hallein Osterreich 1983 S 21f 27 ISBN 3 9801032 1 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sanhadscha amp oldid 211794963