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Die Geschichte Burundis umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Burundi von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Anhanger des Konigs Kasliwami in Urundi dem heutigen Burundi zwischen 1906 und 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkoloniale Zeit 2 Kolonialzeit 3 Unabhangigkeit und nachkoloniale Periode 3 1 Konigreich von 1962 bis 1966 3 2 Ara Micombero 1966 1976 Erste Republik 3 3 Ara Bagaza 1976 1987 Zweite Republik 3 4 Erste Ara Buyoya 1987 bis 1993 3 5 Putsch und Burgerkrieg 1993 bis 2005 3 6 Herrschaftszeit Nkurunzizas 2005 bis 2020 3 7 Amtszeit Evariste Ndyaishimiyes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorkoloniale Zeit BearbeitenNach heute vorherrschender Meinung war das Gebiet in dem sich heute die Staaten Ruanda und Burundi befinden ursprunglich von den Vorfahren der Twa besiedelt einem Stamm der mittlerweile in beiden Landern nur noch einen sehr geringen Anteil an der Bevolkerung stellt und der an der politischen und sozialen Entwicklung praktisch nicht beteiligt war Es lasst sich nicht mit Sicherheit sagen wie genau die Volkerwanderungsbewegung und bzw oder die soziale Entwicklung ablief die zu den teilweise heute noch vorhandenen Strukturen in der burundischen Gesellschaft fuhrten Vor einigen Jahren war man allgemein noch der von Rassenforschern der Zeit um 1900 entwickelten und in den 1920er und 1930er Jahren weiterentwickelten Meinung dass das Gebiet zunachst von der heute als Hutu bekannten Gruppe bewohnt wurde zu denen in einer weiteren Migrationsbewegung die Tutsi aus dem Gebiet des heutigen Athiopien oder des heutigen Agypten hinzukamen und zwar in zwei Wellen wodurch die beiden unterschiedlichen Gruppen innerhalb der Tutsi die sich spater teilweise verfeindet gegenuberstanden erklaren liessen 1 2 Die von Forschern des 19 Jahrhunderts vorgefundenen Herrschaftsstrukturen wurden dementsprechend als durch die Ankunft der uberlegenen Rasse verursacht angesehen 3 Zu Beginn der 1990er Jahre als die Region auf Grund der politischen Entwicklung auf die spater noch eingegangen wird in den Blickpunkt der Forschung geriet wurde die schon langer bekannte These verbreitet wonach volkische Unterschiede zwischen Hutu und Tutsi nicht existierten und erst in der Kolonialzeit postuliert worden seien 4 Nach neuerer Vorstellung lassen sich die Unterschiede zwischen Hutu und Tutsi strukturell erklaren Die Gruppen seien zunachst nur funktionell benannt worden Tutsi bedeutet reich an Rindern was gesellschaftlich gleichbedeutend mit einflussreich war wahrend Hutu eine Person bezeichnete die untergeordnet war Erst nachdem dieser funktionelle Unterschied benannt worden war begannen demnach die jeweiligen Gruppen sich zu separieren Heiraten zwischen Mitgliedern unterschiedlicher sozialer Herkunft wurden seltener dadurch entstand ein getrennter Genpool und somit eine Manifestation der Unterschiedlichkeit die sich nun tatsachlich auch im Aussehen so deutlich niederschlug dass die spater behaupteten Unterschiede nicht vollkommen falsch waren 5 Eine weitere vertretene Meinung schliesslich schliesst unterschiedliche lokale Ursprunge der Gruppen nicht aus merkt aber an dass diese nicht zur Erklarung der heutigen Gruppenzugehorigkeit von Individuen taugen da diese sich sozial von eventuellen Ethnien wegentwickelt hatten 6 Spater bildete sich ein Staat unter der Fuhrung eines Mwami Konigs heraus Insgesamt gab es rund dreihundert Tutsi Clans von denen sich jedoch bloss vier Konigsrechte erwarben Der Mwami rekrutierte sich aus den Clans der Bataga Konigstitel Mutaga Bezi Konigstitel Mwezi Bambutsa Konigstitel Mwambutsa und Batare Konigstitel Ntare Aus allen Tutsi Clans bestand der Hochadel als Ganwa bezeichnet Diese Adeligen waren auf lokaler Ebene recht unabhangig gegenuber dem Konig Unterhalb der Adelsschicht waren die gewohnlichen Mitglieder der Tutsi die alleine uber Bodenrechte und Grossvieh verfugten Die Untertanen die Hutu bewirtschafteten das Land Im Verlauf der Jahrhunderte kam es zu zahlreichen Mischehen zwischen Tutsi und Hutu so dass die ethnische Zugehorigkeit eine Frage der Lebenshaltung wurde Viehzuchter galten als Tutsi Ackerbauern als Hutu Beide sprachen Kirundi Im 19 Jahrhundert hatten sich die Bewohner massiv gegen Sklavenjagden von arabischen Sklavenhandlern von der afrikanischen Ostkuste zu wehren Siehe auch Ostafrikanischer Sklavenhandel Die ersten namentlich bekannten Europaer die das heutige Burundi bereisten waren Richard Francis Burton und John Hanning Speke im Jahr 1858 Diese waren auf der Suche nach den Nilquellen bis zum Tanganjikasee vorgestossen Ihnen folgten 1871 Henry Morton Stanley und David Livingstone Als nachste kamen 1879 Missionare aus dem Orden der Weissen Vater ins Land wurden aber 1881 der Freundschaft mit den Sklavenhandlern beschuldigt und von Einheimischen ermordet Bei der Kongo Konferenz wurde das Gebiet am 8 November 1884 dem deutschen Einflussbereich zugeteilt Kolonialzeit Bearbeiten nbsp Karte Deutsch Ostafrikas mit BurundiVorerst besetzten die Deutschen das Land nicht Die Grenzen mit dem Kongo wurden 1885 diejenige zu den britischen Gebieten 1886 definiert Im Jahr 1892 bereiste der Osterreicher Oskar Baumann das Land welches zusammen mit Ruanda das Gebiet Ruanda Urundi innerhalb von Deutsch Ostafrika bildete Erst im Jahr 1896 trafen erste deutsche Missionare und Soldaten ein Die Militarstation Usumbura heute die Stadt Bujumbura wurde gegrundet 1899 wurde Burundi Teil des Protektorats Ruanda Urundi mit dem Hauptort Usumbura Die deutsche Kolonialherrschaft regierte das Land mit Hilfe des Mwami und der lokalen Adeligen Bis 1906 war das Gebiet Militarbezirk seither unter ziviler Verwaltung Der Aufbau kolonialer Einrichtungen wie Schulen und Spitaler begann 1909 Im Ersten Weltkrieg besetzten 1916 belgische Truppen das Protektorat Ruanda Urundi Im Friedensvertrag von Versailles wurde Burundi am 28 Juni 1919 als Teil von Ruanda Urundi Belgien als Volkerbundmandat zugesprochen Die Belgier verboten 1924 alle Arten von Sklaverei Ab 1925 wurde das Land von Belgisch Kongo her regiert Am 13 Dezember 1946 wurde es UNO Mandat unter belgischer Verwaltung Bei den Lokalwahlen gewannen im Jahr 1953 Hutu Parteien bei den Regionalwahlen hingegen Tutsi Parteien Dies fuhrte zu einem Auseinanderleben von Tutsi und Hutu weil Letztere sich weiterhin unterdruckt fuhlen Ab September 1959 wurden zahlreiche Parteien gegrundet die zumeist ethnischen oder Clan Grenzen folgten Eine Ausnahme bildete die UPRONA in der sowohl Hutu als auch Tutsi in der Fuhrungsriege vertreten waren Im November 1959 kam es zu schweren Unruhen zwischen Hutu und Tutsi die von den Belgiern unterdruckt wurden Im Fruhjahr 1961 erhielt das Land eine autonome Interimsregierung unter dem Hutu Joseph Cimpaye die aus zahlreichen Parteien bestand 1961 wurde auch das Frauenwahlrecht eingefuhrt 7 Am 29 September 1961 fanden unter UNO Aufsicht erste Parlamentswahlen statt die die UPRONA klar gewann An Stelle von Cimpaye wurde Prinz Louis Rwagasore neuer Premierminister Bereits am 13 Oktober 1961 wurde der Regierungschef der mit einer Hutu Frau verheiratet war von einem bezahlten Morder einem Griechen namens Ioannis Kageorgis umgebracht Angehorige des Batare Clans die der Parti Democrate Chretien PDC angehorten wurden beschuldigt Auftraggeber des Mordes zu sein Sie wurden im Januar 1963 offentlich hingerichtet Die UPRONA spaltete sich entlang ethnischer Kriterien Neuer Regierungschef wurde am 20 Oktober 1961 der Tare Tutsi Andre Muhirwa Er blieb bis 1963 im Amt und wurde somit erster Regierungschef des unabhangigen Staates Burundi Unabhangigkeit und nachkoloniale Periode Bearbeiten nbsp Denkmal der Unabhangigkeit in BujumburaKonigreich von 1962 bis 1966 Bearbeiten Hauptartikel Konigreich Burundi Die UNO beschloss am 6 Juni 1962 die beiden Gebiete Ruanda und Burundi als separate Staaten in die Unabhangigkeit zu entlassen Das Land wurde am 1 Juli 1962 von Belgien in die Unabhangigkeit entlassen Noch am gleichen Tag zerbrach die Regierungspartei UPRONA in zwei rivalisierende Gruppierungen in die sogenannte Monrovia Gruppe aus gemassigten prowestlichen Tutsi und Hutu unter Fuhrung des Hutu Paul Mirerekano und in die Casablanca Gruppe aus radikalen Tutsi Vorerst konnte sich die Monrovia Gruppe durchsetzen Sie stellte mit Andre Muhirwa und ab 18 Juni 1963 mit Pierre Ngendandumwe den Regierungschef und versuchte das Land zu stabilisieren Nachdem der ab 1915 regierende Mwami Mwambutsa IV als Staatsoberhaupt die Entlassung von vier Hutu Ministern durchsetzte trat Ngendandumwe als Regierungschef zuruck Er wurde durch Albin Nyamoya einen radikalen Tutsi ersetzt Dieser bildete am 6 April 1964 eine neue Regierung Nyamoya anderte die prowestliche Politik seiner Vorganger und lehnte sich an die Volksrepublik China an Es kam zu Grenzstreitigkeiten mit der Demokratischen Republik Kongo Als im Dezember grossere Mengen Waffen chinesischer Herkunft gefunden wurden verlor Nyamoya das Vertrauen des Mwami Am 8 Januar 1965 wurde er entlassen An seine Stelle trat sein Vorganger Ngendandumwe Dieser wurde bereits wenige Tage spater am 15 Januar von einer Gruppe radikaler Tutsi ermordet Der Mwami ernannte den Prasidenten der UPRONA Joseph Bamina zum neuen Regierungschef Am 10 Mai 1965 fanden die ersten Parlamentswahlen nach der Unabhangigkeit statt Die UPRONA gewann klar mit 64 Prozent der Stimmen Doch erhielt die radikale Tutsi Partei Parti du Peuple PP 30 Prozent der Stimmen und ging auf Konfrontationskurs zur UPRONA Trotz des Wahlgewinns zwang der Konig Bamina einen Hutu zum Rucktritt Am 24 Juli erklarte der Konig den Notstand Neuer Regierungschef wurde am 13 Oktober 1965 der Privatsekretar des Mwami Leopold Biha Er gehorte zum Konigsclan der Bezi Tutsi Sowohl die radikalen Tutsi wie die um ihre Regierungsverantwortung betrogenen Hutu versuchten im Oktober einen Staatsstreich Die Armee bestehend aus Tutsi totete in diesem Zusammenhang uber 5000 Hutu darunter Ex Regierungschef Bamina und Ex UPRONA Prasident Mirerekano Der Konig war diskreditiert und setzte sich nach Europa ab Das Land trieb Richtung Burgerkrieg Am 24 Marz wurde der Sohn von Mwami Mwambutse Charles Ndizeye als Ntare V neuer Konig Der Oberbefehlshaber der Armee Michel Micombero und Ntare V kampften um die faktische Macht im Land Vorerst obsiegte der neue Mwami Micombero wurde am 11 Juli 1966 an Stelle von Biha neuer Regierungschef Am 28 November 1966 putschte sich Micombero wahrend eines Auslandsbesuchs von Ntare V an die Macht und erklarte Burundi zur Republik Ara Micombero 1966 1976 Erste Republik Bearbeiten Michel Micombero wurde erster Prasident der Republik Gleichzeitig wurde das Amt des Regierungschefs abgeschafft Micombero stand an der Spitze eines so genannten Nationalen Revolutionaren Rats der 1968 aufgelost wurde Micombero entfernte innerhalb von wenigen Jahren samtliche Hutu aus Fuhrungspositionen im Militar Polizei und Verwaltung Im September 1969 versuchten die letzten im Militar verbliebenen Hutu Offiziere einen Putsch Dieser misslang und 23 Personen wurden im Dezember 1969 hingerichtet Micombero stutzte sich immer mehr auf Tutsi aus seiner Heimatregion und verargerte damit die anderen Tutsi Clans 1971 wurden die letzten gemassigten Tutsi innerhalb der Fuhrung nach der Grundung eines Obersten Rates der Revolution aus den Fuhrungszirkeln entfernt Diesem dreissigkopfigen Gremium gehorten nur noch jeweils zwei Vertreter der Hutu und der Ganwa Hochadel an Als Ntare V am 30 Marz 1972 aus unbekannten Grunden die Vermutungen reichen von Zusagen betreffend seiner Sicherheit und einer personlichen Amnestie bis zu gewaltsamer Entfuhrung aus Uganda in sein Heimatland zuruckkehrte wurde er verhaftet Am 16 April kam es nach einer Massenverhaftung unter Hutu zu einem Hutu Aufstand Am 29 April entliess Micombero seine gesamte Regierung und den Prasidenten der Regierungspartei In Bujumbura brachen Unruhen aus Ntare V wurde in seinem Landhaus wo er unter Arrest stand von Anhangern Micomberos ermordet Micombero gewann am 6 Mai mit Hilfe von ihm gegenuber loyalen Truppen die Oberhand Samtliche 450 in der Armee verbliebenen Hutu wurden liquidiert Die Armee massakrierte in den folgenden Monaten zwischen 100 000 und 250 000 Hutu Insbesondere gebildete Hutu wie Minister Beamte und Lehrer wurden umgebracht um den Fuhrungsanspruch der Tutsi nicht zu gefahrden 8 Der Volkermord in Burundi als systematische und massenhafte Ermordung ethnischer Hutu fand zu jener Zeit im westlichen Ausland nur geringe Beachtung obgleich Kriterien eines Volkermordes erfullt waren 9 Gleichzeitig starben bei Racheaktionen zwischen 3000 und 10 000 Tutsi Den Ereignissen des Jahres 1972 wird heute eine wichtige Bedeutung fur den spateren Volkermord in Ruanda im Jahr 1994 zugewiesen indem ein starkes Misstrauen auf Seite der Hutu gegenuber den Tutsi hervorgebracht wurde 9 Die gesamte Hutu Elite war Mitte 1973 tot oder im Exil Der radikale Tutsi Fuhrer Albin Nyamoya war in dieser Periode vom 15 Juli 1972 bis zum 5 Juni 1973 nochmals Regierungschef Am 11 Juli 1974 erhielt Micombero die absolute Macht Das Parlament wurde aufgelost und er war in Personalunion Staatsoberhaupt Regierungschef und Prasident der Regierungspartei Am 1 November 1976 wurde Micombero durch einen Armeeputsch unter Fuhrung von Oberst Jean Baptiste Bagaza und Oberst Edouard Nzambimana gesturzt Er floh nach Somalia Ara Bagaza 1976 1987 Zweite Republik Bearbeiten Jean Baptiste Bagaza wurde neues Staatsoberhaupt und Edouard Nzambimana vom 12 November 1976 bis zum 13 Oktober 1978 Regierungschef Ein Oberster Revolutionsrat ubernahm die Regierungsverantwortung Doch nur wenige der Schuldigen der Massaker von 1972 1973 wurden verhaftet und verurteilt Bagaza betrieb eine eher linke Politik und versuchte eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Tutsi und Hutu zu erreichen Nach der Annahme einer neuen Verfassung wurde Jean Baptiste Bagaza offiziell Prasident Im Oktober 1982 fanden die ersten Parlamentswahlen seit 17 Jahren statt Dabei traten jeweils zwei Kandidaten der Regierungspartei UPRONA gegeneinander an Am 31 August 1984 wurde Bagaza wiedergewahlt Im Jahr 1986 wurde eine erste Oppositionspartei die FRODEBU gegrundet Ihr Prasident ist Melchior Ndadaye Wahrend seiner Teilnahme am Gipfel der Frankophonie in Kanada wurde Bagaza von der Armee unter Fuhrung von Pierre Buyoya aus dem Amt geputscht Erste Ara Buyoya 1987 bis 1993 Bearbeiten Byuoya wurde Staatsoberhaupt und leitete ein Militarregime das sich Militarkomitee fur das Nationale Heil nannte Im August 1988 kam es zu Massakern der Armee an der Zivilbevolkerung Ausloser waren Konflikte zwischen Hutu und Tutsi die Armee deren Angehorige zu 99 7 Tutsi waren fuhrte in den nordlichen Provinzen Ngozi Kirundo und Muyinga systematische Verhaftungen und Verschleppungen von Hutu durch Als ein Soldat am 11 August zwei Hutu erschoss wurde dieser darauf hin von Dorfbewohnern gelyncht Die Folge waren massive Vergeltungsaktionen von Seiten des Militars Dabei wurden Siedlungen von Hutu mit Brandsatzen angezundet und Dorfbewohner mit Tranengas aus Verstecken getrieben Fluchtende wurden aus Hubschraubern der Armee erschossen Innerhalb einer Woche werden rund 20 000 Menschen getotet grosstenteils Hutu Mehr als 53 000 Hutu flohen ins Nachbarland Ruanda 8 Am 6 Oktober 1988 setzte Buyoya eine Untersuchungskommission aus je zwolf Hutu und Tutsi ein um die Vorfalle zu klaren Um die ethnischen Spannungen zu vermindern wurde die Zahl der Hutu Minister von sechs auf zwolf verdoppelt und der Hutu Adrien Sibomana zum neuen Regierungschef ernannt 19 Oktober 1988 In den folgenden drei Jahren kehrten zahlreiche Hutu aus dem Ausland zuruck Mit der PALIPEHUTU grundeten sie am 1 Februar 1991 eine eigene Hutu Partei Im Marz 1993 wurde eine neue Verfassung eingefuhrt in der ethnische und religiose Parteien verboten wurden Gleichzeitig wurden weitere Parteien legalisiert Am 1 Juni 1993 gewann der Hutu Melchior Ndadaye die Prasidentenwahlen gegen Buyoya Er trat sein Amt am 10 Juli an Am 29 Juni 1993 fanden Parlamentswahlen mit mehreren Parteien statt Putsch und Burgerkrieg 1993 bis 2005 Bearbeiten Am 10 Juli 1993 wurde Sylvie Kinigi Regierungschefin Bereits 101 Tage nach seinem Wahlsieg wurde Ndadaye bei einem missgluckten Militarputsch getotet Vom 21 Oktober bis zum 27 Oktober 1993 behauptete sich der Putschistenfuhrer Francois Ngeze an der Macht Danach setzte sich die Armee durch Die Regierungschefin ubernahm bis zum 5 Februar 1994 kommissarisch das Amt des Staatsoberhaupts Danach erhielt der Hutu Cyprien Ntaryamira das Amt des Staatsoberhaupts Im Herbst 1993 kam es zu umfangreichen Massakern denen dieses Mal vorwiegend Tutsi zum Opfer fielen Schatzungen sprechen von 200 000 Toten Am 7 Februar 1994 ubernahm Anatole Kanyenkiko ein Tutsi das Amt des Regierungschefs Am 6 April 1994 wurde das Flugzeug mit dem die Staatsoberhaupter Burundis und Ruandas reisten abgeschossen Neues Staatsoberhaupt wurde Sylvestre Ntibantunganya ein Hutu In Vororten von Bujumbura kam es im April 1994 zu ethnischen Ausschreitungen ebenso im August nach der Verhaftung des Tutsi Fuhrers Mathias Hitimana Im Dezember 1994 rief die UNO beide Volksgruppen zur Massigung auf nachdem es zu weiteren Zusammenstossen mit Toten und Verletzten gekommen war Am 16 Februar 1995 trat der Regierungschef nach tagelangen Streiks zuruck Nachfolger wurde am 22 Februar 1995 Antoine Nduwayo ebenfalls ein Tutsi Das ganze Jahr 1995 fanden kleinere und grossere Massaker statt Ungefahr 15 000 Menschen starben dabei Nach Massakern an 4050 unbewaffneten Zivilisten in Gitega durch die Armee im Juli und August 1996 putschte sich die Armee unter Pierre Buyoya am 26 Juli 1996 wieder an die Macht Neuer Regierungschef wurde der Hutu Pascal Firmin Ndimira Im Dezember 1996 massakrierte die Armee Hunderte von Zivilisten in einer Kirche Am 14 Mai 1998 wurde der Ex Putschist Francois Ngeze wegen Mordes an Staatsprasident Ndadaye angeklagt Am 23 Juli 2001 unterzeichneten Hutu und Tutsi ein Abkommen uber eine wechselnde Rotation zwischen Hutu und Tutsi im Amt des Staatsoberhaupts Am 30 April 2003 ubernahm daher der Hutu Domitien Ndayizeye dieses Amt vom Tutsi Buyoya Bereits zu Beginn des Jahres war ein Waffenstillstand aller Parteien ausgehandelt worden Als letzte Rebellengruppe stellten die Forces Nationales de Liberation FNL am 1 Februar 2005 Kampfhandlungen ein 10 Siehe auch Volkermord in Ruanda Herrschaftszeit Nkurunzizas 2005 bis 2020 Bearbeiten Bei den Wahlen zum Staatsoberhaupt siegte am 19 August 2005 der Hutu Pierre Nkurunziza dessen Gruppierung CNDD FDD bereits die Wahlen vom 3 Juli 2005 gewonnen hatte Die Sicherheitslage hat sich seitdem deutlich verbessert Viele Fluchtlinge kehrten zuruck Es gab 2007 in Tansania noch vier Camps mit weniger als 150 000 burundischen Fluchtlingen nachdem es 2003 noch zehn Camps entlang der Grenze zu Burundi mit weit uber einer halben Million Fluchtlingen gegeben hatte 11 Seit 2004 ist die UN in Burundi prasent Der Mission der Vereinten Nationen in Burundi ONUB von Mai bis Dezember 2006 folgte das Integrierte Buro der Vereinten Nationen in Burundi BINUB das 2011 vom Buro der Vereinten Nationen in Burundi BNUB abgelost wurde Im August 2005 wurden in Burundi erstmals wieder Wahlen zur Burundischen Nationalversammlung abgehalten bei denen die CNDD FDD die Mehrheit erhielt und Pierre Nkurunziza neuer Prasident wurde Die beiden grossen Parteien der Ubergangsregierung UPRONA und FRODEBU wurden unter anderem wegen Korruption und Vetternwirtschaft damit von der wahlenden Bevolkerung abgestraft Innenpolitisch tritt die regierende Partei autoritar auf und verfolgt Kritiker und Konkurrenten Im April 2009 legte die PALIPEHUTU FNL offiziell die Waffen nieder und wurde daraufhin nach 29 Jahren als Partei FNL anerkannt Mit der Anerkennung gibt es nun offiziell keine Rebellenbewegungen mehr in Burundi 12 Im Juni 2010 wurde Nkurunziza wiedergewahlt Die Regierungspartei CNDD FDD konkurrierte insbesondere mit der FNL Der Parteifuhrer der FNL Agathon Rwasa akzeptierte das Wahlergebnis nicht Sein Aufenthaltsort ist seither unbekannt 13 Von Juni 2004 bis Dezember 2006 befand sich die UN Mission ONUB in Burundi und wurde durch die BINUB 2007 ersetzt Ab Januar 2011 wurde BINUB durch BNUB ersetzt das Mandat galt bis Ende 2011 und wurde dreimal bis Ende 2014 verlangert 14 15 16 17 18 19 Ende April 2015 wurde der amtierende Prasident Pierre Nkurunziza von der Regierungspartei fur eine dritte Amtszeit vorgeschlagen was im Land fur heftige Proteste sorgte Am 13 Mai erklarte Armee General Godefroid Niyombare den Prasidenten fur abgesetzt und gleichzeitig das Parlament fur aufgelost siehe Putsch in Burundi 2015 Nach zwei Tagen mussten die Putschisten aufgeben Die fur Mai und Juni 2015 angesetzten Wahlen wurden verschoben 20 Die Parlamentswahl fand am 29 Juni 2015 statt Der Ablauf wurde von UN Beobachtern als nicht frei und nicht fair kritisiert 21 Die Regierungspartei erhielt 77 der 100 Sitze 21 Sitze gingen trotz ihres Boykotts an das Oppositionsbundnis Independants de l espoir 22 Bei der Prasidentenwahl am 21 Juli 2015 die ebenfalls nicht fair verlief und von den Oppositionsparteien boykottiert wurde erhielt Nkurunziza rund 69 Prozent der Stimmen 23 Die Geschehnisse um die Wahl werden vom Internationalen Strafgerichtshof aufgearbeitet Da Burundi am 27 Oktober 2017 das Rom Statut widerrief umfasst die Untersuchung nur die Zeit bis zum 26 Oktober 2017 24 2018 wurde ein Referendum angenommen das dem Prasidenten zwei Amtszeiten zu je sieben Jahren erlaubt Prasident Nkurunziza trat zu den Wahlen im Mai 2020 nicht mehr an Diese gewann sein Parteifreund Evariste Ndayishimiye Bevor dieser das Amt im August antreten konnte starb Nkurunziza Amtszeit Evariste Ndyaishimiyes Bearbeiten Neuer Prasident wurde kommissarisch der vormalige Parlamentsprasident Pascal Nyabenda der jedoch bereits am 18 Juni 2020 durch Ndayishimiye ersetzt wurde Sechs Tage spater wurde erstmals seit 22 Jahren mit Alain Guillaume Bunyoni wieder ein Premierminister ernannt neuer Vizeprasident wurde Prosper Bazombanza 25 Literatur BearbeitenRene Lemarchand Burundi Ethnic Conflict and Genocide Cambridge University und Woodrow Wilson Center Cambridge und New York 1994 ISBN 0 521 45176 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Burundis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kay Reginald 1987 Burundi Since The Genocide Minority Rights Group London Archivierte Kopie Memento des Originals vom 7 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www burundi agnews info vgl auch Holtz Bruno 1973 Burundi Volkermord oder Selbstmord Imba Freiburg S 24ff vgl Prunier Gerard 1995 The Rwanda Crisis 1959 1994 History of a Genocide Hurst amp Company London S 7 vgl Strizek 1996 Ruanda und Burundi Von der Unabhangigkeit zum Staatszerfall Weltforum Koln S 6 diese Auffassung findet sich beispielsweise bei Human Rights Watch 1999 Leave None to Tell the Story Genocide in Rwanda S 31ff PDF Memento des Originals vom 4 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot addisvoice com abgerufen am 20 September 2013 Barnett Michael 2002 Eyewitness to a Genocide Cornell Ithaca S 50 Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 438 a b AFRIKA Schwarze Apartheid In Der Spiegel Nr 36 1988 online 5 September 1988 a b Lemarchand R 1998 Genocide in the Great Lakes which genocide Whose genocide African Studies Review 3 16 stable URL Howard Wolpe Making peace after genocide Anatomy of the Burundi Process Memento des Originals vom 20 Februar 2013 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www usip org United States Institute of Peace Peaceworks March 2011 No 70 pdf 766 kB Information des UNHCR vom 16 August 2007 1 2 Vorlage Toter Link www unhcr at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Chronik 2009 bei securitycouncilreport org Memento des Originals vom 21 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www securitycouncilreport org englisch abgerufen am 13 August 2016 Al Jazeera 30 Juni 2010 UN Security Council Resolution 1858 Memento vom 12 Oktober 2013 im Internet Archive 22 Dezember 2008 UN Security Council Resolution 1902 Memento vom 19 Oktober 2014 im Internet Archive 17 Dezember 2009 UN Security Council Resolution 1959 Memento vom 22 Juli 2013 im Internet Archive 16 Dezember 2010 bnub unmissions org Security Council extends mandate of UN political mission in Burundi Zugriff am 2 Januar 2012 Security Council extends for another year mandate of UN office in Burundi BNUB 13 Februar 2013 abgerufen am 9 Marz 2013 englisch Security Council extends UN mission in Burundi until December 2014 BNUB 14 Februar 2014 abgerufen am 14 Marz 2014 englisch Burundi Prasident Pierre Nkurunziza verschiebt Wahl erneut Spiegel Online vom 3 Juni 2015 abgerufen am 3 Juni 2015 UNO UN Beobachter kritisieren Ablauf der Parlamentswahl in Burundi Memento vom 9 Januar 2017 im Internet Archive zeit de vom 3 Juli 2015 Afrika Regierungspartei in Burundi gewinnt umstrittene Parlamentswahl Suddeutsche Zeitung vom 8 Juli 2015 abgerufen am 8 Juli 2015 Nkurunziza zum Wahlsieger gekurt Deutsche Welle vom 24 Juli 2015 abgerufen am 24 Juli 2015 International Criminal Court Burundi icc cpi int englisch abgerufen am 17 Mai 2020 Burundi restores Prime Minister post MPs endorse new veep africanews com vom 24 Juni 2020 englisch abgerufen am 24 Juni 2020Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische RepublikAbhangige Gebiete Kanarische Inseln Madeira Mayotte Plaza de soberania mit Ceuta und Melilla Reunion St Helena Ascension und Tristan da CunhaUmstrittene Gebiete Demokratische Arabische Republik Sahara SomalilandGeschichte der Staaten von Asien Europa Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Burundis amp oldid 234568801