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Als Volkermord in Ruanda werden umfangreiche Gewalttaten in Ruanda bezeichnet die am 7 April 1994 begannen und bis Mitte Juli 1994 andauerten Sie kosteten circa 800 000 bis 1 000 000 Menschen das Leben die niedrigsten Schatzungen gehen von mindestens 500 000 Toten aus In annahernd 100 Tagen toteten Angehorige der Hutu Mehrheit etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi Minderheit sowie Hutu die sich am Volkermord nicht beteiligten oder sich aktiv dagegen einsetzten 1 Die Tater kamen aus den Reihen der ruandischen Armee der Prasidentengarde der Nationalpolizei Gendarmerie und der Verwaltung Zudem spielten die Milizen der Impuzamugambi sowie vor allem der Interahamwe eine besonders aktive Rolle Auch weite Teile der Hutu Zivilbevolkerung beteiligten sich am Volkermord Der Genozid ereignete sich im Kontext eines langjahrigen Konflikts zwischen der damaligen ruandischen Regierung und der Rebellenbewegung Ruandische Patriotische Front RPF Schadel von Opfern des Volkermordes in der Gedenkstatte von Nyamata 2007 Leichen ruandischer Fluchtlinge 1 Oktober 1994 Im Verlauf und im Nachgang der Ereignisse wurden die Vereinten Nationen UN und Staaten wie die USA Grossbritannien und Belgien wegen ihrer Untatigkeit kritisiert Dabei stand die Frage im Mittelpunkt aus welchen Grunden eine fruhzeitige humanitare Intervention nicht erfolgte beziehungsweise warum die vor Ort stationierten Friedenstruppen der Vereinten Nationen die United Nations Assistance Mission for Rwanda UNAMIR bei Ausbruch der Gewalt nicht gestarkt sondern verkleinert wurden Gegen Frankreich wurde uberdies der Vorwurf erhoben sich an den Verbrechen beteiligt zu haben Der Volkermord in Ruanda erzeugte daruber hinaus erhebliche regionale Probleme Nachdem die RPF die Hutu Machthaber vertrieben damit den Volkermord beendet und eine neue Regierung gebildet hatte flohen im Sommer 1994 hunderttausende Hutu in den Osten von Zaire heute Demokratische Republik Kongo Unter den Fluchtlingen waren viele Tater die anschliessend zur Wiedereroberung Ruandas rusteten Die ruandische Armee nahm diese Aktivitaten mehrfach zum Anlass im westlichen Nachbarland zu intervenieren Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Tutsi und Hutu in vorkolonialer und kolonialer Zeit 1 2 Hutu Revolution und Hutu Regime unter Gregoire Kayibanda 1 3 Hutu und Tutsi bis Ende der 1980er Jahre 1 4 Burgerkrieg und blockierte Demokratisierung 1 5 Hutu Power 1 6 Vorbereitung des Genozids 2 Genozid 2 1 Initialzundung 2 2 Regionale Ausbreitung der Gewalt 2 3 Weisungen 2 4 Genocidaires 2 5 Totungsformen 2 6 Uberlebensstrategien und Uberlebenschancen 2 7 Widerstand 2 8 Rolle der Twa 2 9 Erneuter Burgerkrieg 2 10 Gewalttaten der RPF 2 11 Internationale Reaktionen 3 Folgen 3 1 Fluchtlingskrise 3 2 Vergewaltigungsopfer 3 3 Haushalte ohne Erwachsene 3 4 Jugendliche Tater 3 5 Religion und Genozid 3 6 Juristische Aufarbeitung 3 7 Gedenkstatten 3 8 Versohnungspolitik 3 9 Ermittlungen und Klagen gegen RPF Vertreter 3 10 Rolle Frankreichs beim Volkermord 3 11 Deutungen und Debatten 4 Filme Erfahrungsberichte und Romane 4 1 Dokumentarfilme 4 2 Spielfilme und Serien 4 3 Reportagen Erfahrungsberichte Sachbucher 4 4 Literarische Verarbeitungen und Theater 5 Anhang 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten Tutsi und Hutu in vorkolonialer und kolonialer Zeit Bearbeiten Die ruandischen Staatsgrenzen waren bereits vor dem Auftreten der europaischen Kolonialmachte weitgehend gefestigt Unter der Regentschaft von Kigeri Rwabugiri der von 1853 bis 1895 in Ruanda als Konig herrschte setzten sowohl begrenzte regionale Expansions als auch staatliche Zentralisierungstendenzen ein Vormals autonome kleinere Regionen im Westen und Norden wurden dem Herrschaftsgebiet Rwabugiris einverleibt die staatliche Macht wurde zentralisiert Ausserdem begann innerhalb des Herrschaftsgebiets eine starkere Differenzierung der Bevolkerungsgruppen Dabei erlangten die uberwiegend mit Viehzucht befassten Personen Tutsi genannt zunehmend Macht uber Ackerbauern die als Hutu bezeichnet wurden Die Twa eine dritte Gruppe die als Jager und Sammler lebten spielten bei dieser Veranderung der Herrschaftsbeziehungen keine Rolle Im Reich von Rwabugiri entwickelte sich der Begriff Tutsi mehr und mehr zu einem Synonym fur Angehorige der herrschenden Schicht eines sich herausbildenden Zentralstaats wahrend der Terminus Hutu zum Namen fur die Gruppe der Beherrschten wurde 2 Rwabugiri leitete Verwaltungsreformen ein die zu einer Kluft zwischen der Hutu und der Tutsi Bevolkerung fuhrten Dazu gehorten uburetwa ein System der Zwangsarbeit das Hutus verrichten mussten um wieder Zugang zu Land zu erlangen das ihnen beschlagnahmt worden war und ubuhake bei dem Tutsi Chefs Rinder an Hutu oder Tutsi Kunden im Austausch fur wirtschaftliche und personliche Dienstleistungen ubergaben 3 4 Mit Beginn ihrer Kolonialherrschaft 1899 1919 interpretierten die Deutschen die abgestuften Sozialbeziehungen in Ruanda auf der Basis der rassistischen in Europa entwickelten Hamitentheorie Sie gingen davon aus die Tutsi seien vor Jahrhunderten in das Gebiet der Afrikanischen Grossen Seen eingewanderte Niloten die mit kaukasischen und damit europaischen Volkern verwandt seien Dies begrunde ihre Herrschaft uber die als weniger hochstehend wahrgenommenen negriden Ethnien Zentralafrikas zu denen in den Augen der Deutschen die Hutu gehorten Die Kolonialherren banden die Tutsi als lokale Machttrager in das System ihrer indirekten Herrschaft ein 5 Im Verlauf des Ersten Weltkriegs ubernahmen die Belgier nach einer Reihe begrenzter Gefechte faktisch die Macht in Ruanda noch bevor sie ihnen 1919 in der Pariser Friedenskonferenz offiziell zugestanden und Ruanda 1923 vom Volkerbund zum Mandatsgebiet Belgiens erklart wurde Die Belgier setzten die indirekte Herrschaft fort Auch sie hielten die ungleiche Machtverteilung zwischen Hutu und Tutsi fur das Ergebnis einer rassischen Uberlegenheit der Tutsi Die neuen Kolonialherren fuhrten ein System der Zwangsarbeit ein mit dessen Hilfe sie das Land wirtschaftlich erschliessen wollten Sie individualisierten zudem die Anspruche ihrer Macht gegenuber den Einzelnen indem sie den Einfluss von Clans und Lineages durch Verwaltungsreformen zuruckdrangten Zu den folgenreichsten Administrativmassnahmen der Belgier gehorte 1933 34 die Ausstellung von Ausweispapieren im Gefolge einer Volkszahlung Diese Dokumente fixierten die ethnische Zugehorigkeit jedes Einzelnen war er nun Twa Hutu oder Tutsi Die ethnische Zuordnung aller Ruander war fortan in Verwaltungsregistern festgeschrieben Die Unterscheidung der Menschen nach sozialem Status und wirtschaftlichen Aktivitaten wurde biologisiert und damit zu einer nach Rassen In der Zwischenkriegszeit forderte die Katholische Kirche in ihren Missionsschulen die Tutsi starker als die Hutu Diese schulische Ausbildung bot den Tutsi die Perspektive in die Landesverwaltung einzutreten denn der Unterricht auf Franzosisch bereitete sie darauf vor Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wandelte sich das Selbstverstandnis der Missionare Sie verstanden sich zunehmend als Helfer und Sprachrohr der unterprivilegierten Hutu nicht mehr als Forderer der Tutsi Elite Die Schulen boten verstarkt auch fur Hutu den Zugang zu westlicher Bildung Der entstehende Hutu Klerus gehorte zur Elite der Hutu die zunehmend ein Gegengewicht zur Tutsi Herrschaft bildete und auf politische Teilhabe und Demokratisierung des Landes drangte 6 Hutu Revolution und Hutu Regime unter Gregoire Kayibanda Bearbeiten Angesichts der absehbaren Dekolonisation Ruandas radikalisierte sich die politische Debatte in den 1950er Jahren Entlang der ethnischen Grenzen bildeten sich politische Parteien In ihren Grundungsdokumenten und Programmen forderten einerseits Tutsi Parteien die Weiterfuhrung der Tutsi Monarchie weil dies der Uberlegenheit der Tutsi und der historischen Tradition Ruandas entsprache Andererseits diffamierten extremistische Hutu Politiker die bestehende Tutsi Hegemonie als Herrschaft einer landfremden Rasse 7 Belgien begann in den 1950er Jahren damit Hutu in die Verwaltung Ruandas einzubinden Dies weckte Angste der Tutsi vor einem baldigen Machtverlust ohne zugleich weitergehende Anspruche von Hutu zu befriedigen die sich nach der alleinigen Macht oder zumindest nach dem entscheidenden Anteil der Machtausubung in Ruanda sehnten Wenige Monate nach dem Tod von Mutara III Rudahigwa der seit 1931 als Monarch eingesetzt war eskalierte ab November 1959 die Gewalt zwischen Hutu und Tutsi Bevor die belgische Verwaltung die Ordnung wiederherstellen konnte fielen den Gewalttaten mehrere Hundert Menschen zum Opfer Nach diesen Ereignissen ersetzten die Belgier die Halfte aller Tutsi in der Verwaltung durch Hutu Am deutlichsten kam der Wandel auf der Ebene der Burgermeister zum Ausdruck 210 der insgesamt 229 Burgermeisterposten waren jetzt von Hutu besetzt Sie ersetzten die im Zuge der Unruhen getoteten oder geflohenen fruheren Tutsi Burgermeister Die traditionell hierarchische Orientierung die fruher die Loyalitat gegenuber der lokalen Tutsi Elite sichergestellt hatte half nun den neuen lokalen Hutu Fuhrern die ihrerseits erfolgreich an die Zusammengehorigkeit der Hutu Mehrheit appellierten Diese Veranderungen waren die Basis fur die Wahlsiege der Parmehutu Parti du Mouvement et de l Emancipation Bahutu 8 von 1960 und 1961 einer Hutu Bewegung die sich fur die Abschaffung der Monarchie fur die Einfuhrung republikanischer Verhaltnisse fur die Unabhangigkeit Ruandas von Belgien und vor allem fur das rasche Ende der Tutsi Herrschaft starkmachte Dieser Umbruch der politischen Verhaltnisse ist in die Geschichte Ruandas als Hutu Revolution eingegangen 9 Bereits vor der Unabhangigkeit Ruandas im Juli 1962 flohen mehrere Zehntausend Tutsi in die Nachbarlander Ruandas Gregoire Kayibanda festigte als Fuhrer der Parmehutu die Herrschaft der Hutu indem er selbst die Prasidentschaft des Landes ubernahm und einen Einparteienstaat errichtete Mehrfache und teilweise sehr weit ins Landesinnere Ruandas reichende Guerilla Angriffe von Tutsi Fluchtlingen wurden 1967 endgultig zuruckgeschlagen Zugleich richtete sich die staatliche Gewalt in jenen Jahren immer wieder gegen die in Ruanda verbliebenen Tutsi denen Sympathien mit der Tutsi Guerilla nachgesagt wurden Sie fuhrte zur Vertreibung der Tutsi aus bestimmten Landesteilen Haufig war sie mit Angriffen auf Eigentum Leib und Leben der Tutsi verbunden Etwa 20 000 Tutsi verloren durch diese vom Staat geforderten oder tolerierten Angriffe ihr Leben zirka 30 000 weitere flohen ins Ausland Alle noch im Land lebenden Tutsi Politiker wurden ermordet 10 Das Hutu Regime machte seither die Bedrohung durch die Tutsi Rebellen fur alle wesentlichen innenpolitischen Probleme des Landes verantwortlich 11 Die Hutu konstruierten zugleich den in Krisensituationen stets reaktivierten Mythos eines langen mutigen und erfolgreichen Kampfes gegen erbarmungslose Unterdrucker 12 Hutu und Tutsi bis Ende der 1980er Jahre Bearbeiten Im Oktober 1972 richtete sich erneut eine massive Welle der Gewalt gegen die ruandischen Tutsi Prasident Kayibanda griff nicht ein um seine Macht die von extremistischen Hutu in Frage gestellt wurde nicht zu gefahrden diese forderten im Angesicht ausgedehnter Massaker an Hutu im Nachbarland Burundi bei denen rund 100 000 bis 150 000 Hutu umgebracht wurden Vergeltungsmassnahmen gegen Tutsi Erst im Februar 1973 unterband der Prasident die Gewalttaten und zog damit die Aggressionen der extremistischen Hutu auf sich 13 nbsp Habyarimana 1980 bei einem Besuch in den Vereinigten StaatenIm Streit zwischen gemassigten und extremistischen Hutu Gruppen ergriff Verteidigungsminister Juvenal Habyarimana die Initiative und ubernahm am 5 Juli 1973 in einem Putsch die Macht Habyarimana einem Hutu aus dem Norden Ruandas gelang es die Konflikte zwischen Hutu und Tutsi zu unterbinden Er verbot die Parmehutu und schuf stattdessen die auf ihn zugeschnittene Einheitspartei Mouvement republicain national pour le developpement MRND 14 Neben dieser Partei und dem Militar als Machtbasis setzten der neue Prasident und seine Ehefrau Agathe auf Clan und Verwandtschaftsbeziehungen zur Absicherung der Herrschaft Die entscheidenden Posten vor allem in der Armee blieben Personen seines Herkunftsgebiets im Nordwesten Ruandas vorbehalten Diese Machtgruppe wird als akazu Kleines Haus bezeichnet 15 Trotz vordergrundiger Befurwortung von Chancengleichheit beschrankten die offiziellen Stellen fur Tutsi den Zugang zu Bildung und Arbeitsplatzen sowie zur politischen Macht 16 Zunachst war die Wirtschaftspolitik des neuen Prasidenten erfolgreich 17 Der wirtschaftliche Aufschwung hielt jedoch nicht lange an Mitte der 1980er Jahre geriet Ruanda in eine Staatskrise Die Wirtschaft des Landes litt unter dem rasanten Verfall des Kaffeepreises 75 Prozent aller Exporte basierten auf der Kaffeeproduktion Verscharfend wirkten das durch die verbesserte medizinische Versorgung beschleunigte Bevolkerungswachstum und die damit verbundene zunehmende Knappheit an Landressourcen Der Mangel an industriellen Arbeitsplatzen mehr als 90 Prozent der Menschen lebten von Landbau sorgte fur eine Zuspitzung der Wirtschaftskrise Ruanda war gezwungen Strukturanpassungsprogramme zu akzeptieren und damit drastische Sparmassnahmen einzufuhren die unter anderem das Ende der unentgeltlichen Schulbildung und kostenfreier medizinischer Versorgung bewirkten Die Abwertung der Landeswahrung verteuerte zudem viele Importprodukte zu denen vor allem auch Nahrungsmittel zahlten Insbesondere unter arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen breitete sich angesichts dieser Umstande zunehmend ein Gefuhl der Nutz und Perspektivlosigkeit aus 18 Burgerkrieg und blockierte Demokratisierung Bearbeiten nbsp Ruanda und seine Prafekturen zur Zeit des Genozids Seit Anfang 2006 gliedert sich das Land in funf Provinzen Die Staatskrise untergrub die Autoritat Habyarimanas Sie fuhrte zur Bildung oppositioneller Gruppen die den Kurs des Prasidenten kritisierten Diese Gruppen die insbesondere in den sudlichen Landesteilen Ruckhalt hatten forderten eine Demokratisierung Die Monopolisierung der Macht durch Vertraute Habyarimanas aus seiner Heimatregion sollte ein Ende haben Das Ausland unterstutzte diese Forderungen Insbesondere die westlichen Geberlander sahen nach dem Ende des Kalten Krieges Chancen zur Uberwindung undemokratischer Verhaltnisse in Afrika Neben der Forderung nach Demokratisierung ubte der internationale Appell das mittlerweile 30 Jahre alte Fluchtlingsproblem zu losen Druck auf den Personenkreis um Habyarimana aus Der Prasident hatte es seit seinem Machtantritt unter Verweis auf die Landknappheit abgelehnt die Tutsi Fluchtlinge wieder in Ruanda anzusiedeln Schatzungen besagen dass Anfang der 1990er Jahre zirka 600 000 Tutsi als Fluchtlinge im Ausland lebten Einen weiteren Faktor fur die Loyalitatskrise der Staatsmacht stellten Geruchte uber eine bevorstehende erneute Invasion von Tutsi Rebellen dar die in Uganda aufgewachsen waren 19 Habyarimana kundigte in dieser Situation Anfang Juli 1990 politische Reformen an Umgesetzt wurden diese Vorhaben zunachst nicht denn die politische Auseinandersetzung verwandelte sich in eine militarische am 1 Oktober 1990 begann von Uganda aus der Angriff der Tutsi Rebellenarmee Ruandische Patriotische Front RPF Mit diesem Feldzug begann ein Burgerkrieg der erst mit dem militarischen Sieg der RPF im Juli 1994 enden sollte Habyarimana bat Belgien Frankreich und Zaire um militarische Unterstutzung Die jeweiligen Regierungen entsprachen diesem Wunsch Die gewahrte Hilfe versetzte die Regierungsarmee Ruandas in die Lage den ersten Angriff der RPF zuruckzuschlagen Die belgischen Truppen verliessen daraufhin das Land die Einheiten Zaires mussten abziehen weil sie plunderten die franzosischen Militars blieben jedoch im Land und starkten die Kapazitaten Habyarimanas 20 Mit franzosischer Hilfe wuchs die Armee Ruandas von 5 200 Mann im Jahr 1990 auf zirka 35 000 Mann im Jahr 1993 Franzosische Offiziere engagierten sich in der Ausbildung der ruandischen Armeeangehorigen Gleichzeitig wurde die Ausstattung mit Kriegswaffen insbesondere Kleinwaffen wiederum vor allem mit franzosischer Unterstutzung erheblich ausgebaut Ruanda war in den Jahren von 1992 bis 1994 der drittgrosste Waffenimporteur der Subsahara Region 21 Der Prasident und seine politischen Vertrauten blockierten insgeheim die Demokratisierung auf die sie sich scheinbar einliessen Journalisten die die Staatsspitze kritisierten wurden verfolgt Die Personengruppe um Habyarimana forderte Radiostationen und Zeitungen die aggressiv gegen die Opposition und gegen die Tutsi hetzten Zu einer Machtteilung mit den entstehenden neuen Parteien per Koalitionsregierung war Habyarimanas MRND erst im April 1992 bereit Zu den neuen Parteien gehorte zudem eine die bereit war die bestehende Herrschaft der Hutu mit radikalen Mitteln zu verteidigen Die Coalition pour la Defense de la Republique CDR 22 gegrundet von Personen aus dem Umkreis des Prasidenten pladierte fur eine Vertreibung der Tutsi und baute ab 1992 die Miliz Impuzamugambi auf Die Prasidentenpartei MRND organisierte im selben Jahr die Interahamwe Von Oktober 1990 bis April 1994 wurden Tutsi und Hutu Oppositionelle immer wieder Opfer von Gewalt und Massakern die als Rache fur militarische Erfolge der RPF deklariert wurden Die Behorden forderten diese Gewaltakte oder nahmen sie hin Die Tater wurden nie bestraft Diese Menschenrechtsverletzungen bei denen etwa 2000 Tutsi und etliche Hutu getotet wurden gelten als Vorlaufer des Volkermords 23 Trotz der Niederlage der RPF Ende Oktober 1990 blieb die Rebellenarmee ein entscheidender Faktor in der ruandischen Politik der kommenden Jahre Paul Kagame vergrosserte und reorganisierte die Truppe Immer wieder gelangen ihr militarische Uberfalle und Besetzungen von Landesteilen in der Nahe der ugandischen Grenze Die Feldzuge und Okkupationen erzeugten ein massives innerruandisches Fluchtlingsproblem Ende der 1980er Jahre lag diese Zahl der Binnenfluchtlinge bei zirka 80 000 1992 belief sie sich auf etwa 350 000 nach der RPF Februaroffensive von 1993 stieg sie auf etwa 950 000 an 24 Zwischenzeitlich erreichte Waffenstillstandsvereinbarungen blieben bruchig 1992 gelang der RPF die Ausweitung ihrer Einflusszone Sie beherrschte jetzt die nordliche Prafektur Byumba die als Brotkorb Ruandas galt Dieser Erfolg zwang die ruandische Regierung dazu ab Mitte 1992 in den Friedensprozess von Arusha einzutreten der die Befriedung des Landes versprach Die Verhandlungen in der tansanischen Stadt stockten wurden unterbrochen oder durch zwischenzeitlich wieder aufgenommene Kampfhandlungen unterlaufen Im Kern ging es bei den Verhandlungen in Arusha um die Frage der Ruckkehr der ruandischen Fluchtlinge und die Ruckfuhrung ihres fruheren Eigentums um die Frage der Machtteilung zwischen der MRND den anderen ruandischen Parteien und der RPF um die Demobilisierung der Armeen und ihre Synthese zu einem gemeinsamen Militarapparat sowie um die Einsetzung einer UN Friedenstruppe zur Absicherung der Verhandlungsergebnisse Obwohl in Arusha zwischen August 1992 und August 1993 insgesamt vier Abkommen unterzeichnet wurden und obgleich am 4 August 1993 schliesslich der Friedensvertrag von Arusha paraphiert wurde opponierten grosse Teile der MRND und die gesamte CDR gegen die Ubereinkunft 25 Hutu Power Bearbeiten Dem Personenkreis um Habyarimana war es 1993 gelungen die wichtigsten Oppositionsparteien zu spalten Moderaten Hutu Fuhrern standen nun Vertreter der sogenannten Hutu Power gegenuber Diese lehnten jedes Zugestandnis an die RPF und damit vor allem jede Beteiligung der Tutsi an politischer und militarischer Macht ab Absicht war mit der Hutu Power Bewegung die entstandenen neuen Loyalitaten gegenuber den Parteien abzulosen durch ein uberparteiliches Bekenntnis zur Sache der Hutu die angeblich durch die Tutsi bedroht sei Personen aus dem Umfeld des Prasidenten organisierten diese Bewegung mit dem Endziel einen Staat ohne Tutsi und ohne oppositionelle Hutu etablieren zu konnen Die Existenz dieser Sammlungsbewegung wurde am 23 Oktober 1993 auf einer parteiubergreifenden Versammlung in Gitarama bekannt gegeben Der rasche Bedeutungszuwachs der Hutu Power wurde durch zwei Ereignisse wesentlich beeinflusst Zum einen demonstrierte die RPF im Februar 1993 ihre deutliche militarische Uberlegenheit uber die Regierungstruppen als es ihr gelang bis wenige Kilometer vor Kigali vorzustossen Allein die Mobilisierung weiterer franzosischer Fallschirmjager und erheblicher internationaler Druck auf die Fuhrung der RPF stoppte ihren Vormarsch auf die ruandische Hauptstadt Dieser Angriff erzeugte unter den Hutu Furcht vor dem militarischen Potenzial der Rebellen Zum anderen ermordeten in Burundi Tutsi Armeeangehorige am 21 Oktober 1993 den burundischen Prasidenten Melchior Ndadaye einen Hutu Dieses Ereignis loste in Burundi einen Burgerkrieg aus Unter den gemassigten ruandischen Hutu stieg die Skepsis in Bezug auf eine friedliche Kooperation mit der RPF Hutu Hardliner sahen im Mord an Ndadaye den Beweis fur ein erbarmungsloses Machtstreben der Tutsi im gesamten Gebiet der Afrikanischen Grossen Seen Die Spaltung der Parteien in moderate und extremistische Flugel ermoglichte es Habyarimana daruber hinaus die Umsetzung des Arusha Friedensabkommens hinauszuzogern den auseinanderstrebenden Parteifraktionen gelang es nicht sich uber die personelle Besetzung der Ministerposten zu einigen 26 Vorbereitung des Genozids Bearbeiten Zur Vorbereitung des Volkermordes gehorte die Entwicklung und Verbreitung einer Ideologie die auf Vernichtung der Tutsi abzielte und jedes Zusammenleben mit ihnen als Verrat an den Hutu denunzierte Seit 1990 verbreitete die Zeitung Kangura unablassig entsprechende Aufforderungen Die Publikation der sogenannten Zehn Gebote der Hutu 27 war eine der pragnantesten rassistischen Ausserungen dieses Presseorgans Zwei dieser zehn Gebote richteten sich speziell gegen Tutsi Frauen 28 Leon Mugesera ein Anfuhrer der MRND rief als erster fuhrender Politiker offentlich in einer Ansprache am 22 November 1992 zur Ermordung der Tutsi und oppositioneller Hutu auf Er wurde daraufhin wegen Volksverhetzung angeklagt und fluchtete 1993 nach Kanada 29 Noch wichtiger war die Verbreitung solcher Botschaften uber das Radio Ruanda hatte eine Analphabetenquote von uber 40 Prozent 30 Die Machtgruppe um Prasident Habyarimana nahm am 8 August 1993 den Sendebetrieb des Propaganda Senders Radio Television Libre des Mille Collines RTLM auf Zu den insgesamt acht Moderatoren dieser Radiostation gehorte Georges Ruggiu ein Belgier der unter anderem Belgien und das belgische Blauhelm Kontingent scharf angriff Der Sender erfreute sich wegen seines lockeren Stils aufgrund der Interaktion durch Anrufe von und Interviews mit Horern sowie wegen der offenbar ansprechenden Musikauswahl rasch grosser Beliebtheit 31 Auch nutzte er obwohl offiziell ein Konkurrenzmedium Ressourcen des staatlichen Senders und des Prasidentenpalastes Zur Ausweitung der Horerschaft teilte die Regierung kostenlos Radioapparate an lokale Behorden aus 32 In den Jahren zwischen 1990 und 1994 entwickelte sich eine Rhetorik gegen die Tutsi die die Verfolgung und Vernichtung dieser Gruppe vorbereitete Diese Rhetorik pragte die Aufrufe zur Gewalt in den Tagen des Volkermords Einer ihrer zentralen Aspekte war die Technik des Verdrehens In spiegelbildlichen Anschuldigungen warf die extremistische Hutu Propaganda den Tutsi vor sie planten die Vernichtung der Hutu Ein kollektiver Praventivschlag der angeblich Bedrohten sei darum unvermeidlich In diesem Zusammenhang spielten erfundene Meldungen uber bestialische Gewalttaten an Hutu eine wichtige Rolle Ein weiteres Element war die Ausgrenzung der Tutsi aus der Gemeinschaft der Ruander Allein das Mehrheitsvolk der Hutu sei zur Herrschaft berechtigt Konkurrierende Machtanspruche der Tutsi seien undemokratisch weil diese nur nach der Refeudalisierung des Landes trachteten Ein drittes Kennzeichen der Anti Tutsi Propaganda war die Entmenschlichung der Tutsi Die Propaganda bezeichnete sie als Kakerlaken Schlangen Gewurm Stechmucken Affen etc die es zu toten gelte Schliesslich zeichneten sich die verbalen Angriffe auf die Tutsi durch den Ruckgriff auf die Sprache der Landwirtschaft aus Die Hutu wurden aufgefordert grosse Baume und Buschwerk zu fallen Chiffren fur Tutsi Junge Triebe gemeint waren Kinder durften dabei keinesfalls geschont werden Diese verkleideten Aufrufe zum Toten erinnerten die Adressaten an ihre Pflicht zur umuganda zur gemeinschaftlichen und gemeinnutzigen Arbeit 33 Zur Vorbereitung des Angriffs auf die Tutsi gehorten ferner die Entwicklung und Umsetzung von Programmen zur Rekrutierung und Ausbildung von Milizen und Einheiten der zivilen Selbstverteidigung Die herangezogenen Manner sollten von Ortspolizisten und ehemaligen Soldaten der Regierungsarmee im Kampf gegen den Feind angeleitet werden In den ersten Monaten des Jahres 1992 entwarf Oberst Theoneste Bagosora ein fuhrender Planer im Verteidigungsministerium ein entsprechendes Programm der zivilen Selbstverteidigung 34 Listen mit potenziellen Milizenfuhrern wurden angefertigt 35 Zugleich erstellten extremistische Hutu 1993 und 1994 Todeslisten die die Namen von Tutsi und oppositionellen Hutu enthielten 36 Auf diesen Listen befanden sich zirka 1500 Namen 37 Soldaten und politische Fuhrer gaben gemass diesen Planungen 1993 und Anfang 1994 in erheblichem Umfang Schusswaffen an die Bevolkerung aus Weil diese Verteilung kostspielig war entschloss sich die Machtgruppe um Habyarimana zum Kauf von Macheten Die Zahl dieser in den Wochen vor dem Volkermord nach Ruanda importierten Werkzeuge reichte aus landesweit jeden dritten erwachsenen Hutu damit auszustatten 38 Als landwirtschaftliche Werkzeuge waren Macheten in Ruanda seit Jahrzehnten in Gebrauch und weit verbreitet Eine Erhebung aus dem Jahr 1984 zeigte dass 83 Prozent aller landlichen Haushalte Ruandas eine oder mehrere Macheten besassen 39 Ein Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch legte im Januar 1994 offen dass daruber hinaus in erheblichem Umfang Kriegswaffenlieferungen nach Ruanda gingen 40 Genozid BearbeitenInitialzundung Bearbeiten nbsp Gedenkstatte fur die im April 1994 ermordeten belgischen Blauhelm Soldaten in Kigali 2007 Hauptartikel Abschuss des Prasidentenflugzeugs in Ruanda am 6 April 1994 Die Ermordung von Prasident Habyarimana loste den Volkermord aus Die Dassault Falcon 50 mit der er am 6 April 1994 begleitet vom burundischen Prasidenten Cyprien Ntaryamira von einer Konferenz aus Daressalam zuruckkehrte wurde gegen 20 30 Uhr beim Landeanflug auf den Flughafen von Kigali mit schultergestutzten Boden Luft Raketen vom Typ SA 16 abgeschossen 41 Alle Passagiere und die Crew kamen ums Leben Wer fur den Abschuss des Flugzeugs verantwortlich war ist bis heute nicht geklart Haufig wird vermutet dass extremistische Hutu die Maschine abgeschossen hatten weil sie mit der Verhandlungsfuhrung des Prasidenten und dem Verhandlungsergebnis von Arusha nicht einverstanden gewesen seien Die gegenteilige Annahme lautet die Tater stammten aus den Reihen der RPF um Paul Kagame Sie hatten nach einer Moglichkeit gesucht den Konflikt mit der Hutu Regierung nicht per Kompromiss zu beenden sondern per Burgerkrieg endgultig zu ihren Gunsten zu entscheiden 42 Ungefahr 30 Minuten nach dem Attentat begannen in Kigali die Morde an oppositionellen Hutu prominenten Tutsi und Befurwortern des Arusha Friedensabkommens Die Tater allen voran Mitglieder der Prasidentengarde gingen anhand vorbereiteter Listen vor spurten ihre Opfer in deren Hausern auf und brachten sie um Mitglieder anderer Truppenteile unter dem Kommando extremistischer Hutu Offiziere sowie Milizen unterstutzten sie dabei Zu den ersten Opfern gehorte Premierministerin Agathe Uwilingiyimana die gemass der Verfassung nach dem Prasidenten das zweithochste Staatsamt bekleidete Ghanaische und belgische Angehorige der UNAMIR die zu ihrem Schutz abgestellt waren konnten ihre Ermordung nicht verhindern Sie wurden gefangen genommen die zehn belgischen Soldaten wurden anschliessend ebenfalls ermordet 43 Oberst Bagosora fullte noch in der Nacht vom 6 auf den 7 April das entstandene Machtvakuum an der Staatsspitze aus Er machte sich zum Vorsitzenden des sogenannten Krisenstabs der ausschliesslich aus Angehorigen des ruandischen Militars bestand Die vollstandige Ubernahme der Macht durch Bagosora lehnte die Mehrheit der Offiziere dieses Gremiums ab Am 8 April liess Bagosora extremistische Hutu Politiker zusammenrufen und forderte sie zur Bildung einer Ubergangsregierung auf Zum Staatsprasidenten wurde Theodore Sindikubwabo zum Premierminister Jean Kambanda ernannt 44 Die internationale Gemeinschaft reagierte auf den Ausbruch der Gewalt indem sie Auslander aus Ruanda ausflog Franzosische und belgische Soldaten fuhrten die entsprechenden Evakuierungsmassnahmen durch Die Zahl der stationierten Blauhelm Soldaten wurde ausgelost durch die Ermordung der zehn belgischen UNAMIR Angehorigen drastisch reduziert Regionale Ausbreitung der Gewalt Bearbeiten Die Gewalttaten breiteten sich rasch uber das ganze Land aus In den ersten Tagen des Volkermords fielen relativ wenige Tutsi den Gewalttaten zum Opfer 45 Ein Grund dafur lag in der vergleichsweise eingeschrankten Bewaffnung der Morder der Milizen und Selbstverteidigungseinheiten Zugleich suchten viele Tutsi auf Anweisung der Behorden oder freiwillig Zuflucht in Schulen Kirchen Krankenhausern auf Sportplatzen in Stadien und ahnlichen Orten Sie hofften sich in der Masse besser gegen die Angreifer zur Wehr setzen zu konnen Haufig zogerte der Mob bewaffnet mit Macheten Speeren Knuppeln Nagelkeulen Axten Hacken und ahnlichen Tatwaffen den Angriff hinaus weil er eigene Verluste befurchtete Eine mogliche Taktik der Angreifer lag dann im Aushungern der Belagerten In vielen Fallen anderte sich ab dem 13 April die Situation Am 12 April hatten der staatliche Sender Radio Rwanda und RTLM massiv fur eine Beendigung der politischen Differenzen unter den Hutu und ihren gemeinsamen Kampf gegen Tutsi geworben 46 Besser bewaffnete Einheiten zusammengesetzt aus Mitgliedern der Prasidentengarde Armeeangehorigen Reservisten und der Nationalpolizei erschienen an den Schauplatzen und setzten ihre Waffen gegen die Belagerten ein Schusswaffen inkl Maschinengewehren und Handgranaten Typischerweise forderten die Angreifer zunachst die Hutu die auch an den entsprechenden Platzen Schutz gefunden hatten auf sich zu entfernen Tutsi war dies nicht erlaubt 47 Dann warfen die Angreifer zu Beginn solcher Massaker einige Handgranaten in die Menge der Belagerten Darauf folgte der Einsatz von Handfeuerwaffen Fluchtende wurden erschossen oder erschlagen Anschliessend ruckten Milizionare vor und toteten noch lebende Opfer mit Hiebwaffen Zu dieser Art von Verbrechen gehort das Massaker von Nyarubuye Nach Aussagen von Zeugen waren die meisten der Tutsi Zufluchtsorte bis zum 21 April 1994 eingenommen Die Zahl der Opfer wird bis zu diesem Zeitpunkt auf 250 000 geschatzt 48 Die regionale Verteilung der Gewalttaten an Tutsi hing mit politischen und historischen Gegebenheiten zusammen Die an Uganda angrenzende Prafektur Byumba befand sich zu Beginn des Volkermords bereits teilweise unter Kontrolle der RPF Die Rebellenarmee eroberte rasch den Rest dieses Landstrichs sodass Massaker an Tutsi hier kaum vorkamen Tutsi die in den beiden nordwestlichen Prafekturen Ruhengeri und Gisenyi den Hochburgen des Habyarimana Regimes beheimatet waren hatten diese Gebiete bereits vor dem Volkermord aufgrund von fruheren Drohungen und Gewalttaten verlassen Darum waren diese Gebiete nur unterdurchschnittlich von Massakern betroffen Die Fuhrung der Prafektur in Gitarama lag anfanglich noch in den Handen der Hutu Opposition Erst als Militareinheiten und Milizen aus anderen Landesteilen in dieser Region eintrafen begannen ab dem 21 April 1994 umfangreiche Massaker an Tutsi In der sudruandischen Region Butare war ein Tutsi Prafekt Er widersetzte sich dem Eindringen der Milizen Am 18 April wurde er abgesetzt und die Massentotungen begannen 49 Weisungen Bearbeiten Auf vier Wegen erreichten Weisungen und Aufforderungen zum Toten die unteren Range der Hierarchien und die Bevolkerung Im Militar galt die etablierte Struktur von Befehl und Gehorsam 50 Die Ubergangsregierung nutzte einen zweiten Kanal die traditionellen Verwaltungswege uber die Prafekten Unterprafekten Burgermeister Gemeinderate und Dorfvorsteher Die Verwaltungsangehorigen forderten ihrerseits die Zivilbevolkerung auf sich am Morden zu beteiligen Diese Aufforderung wurde haufig als kommunale Gemeinschaftsarbeit umuganda deklariert die in Ruanda eine lange Tradition besass 51 Sofern sich die entsprechenden Personen den Mordplanen verweigerten wurden sie abgesetzt in einigen Fallen auch selbst ermordet Parteifuhrer die den jeweiligen extremistischen Hutu Power Flugeln angehorten griffen auf einen dritten Kommunikationsweg zuruck Sie nutzen die Parteiapparate um auf lokaler Ebene zur Totung der Tutsi aufzufordern 52 Eine vierte Kommunikationsstruktur lief vom Kommandozentrum der zivilen Selbstverteidigung das bei Bagosora angesiedelt war hin zu den lokalen Gliederungen dieser Struktur Dieser Weisungslinie gehorten Militars an die ahnlich wie Bagosora selbst einen politischen Hintergrund hatten Die Grenze der lokalen Gremien und Aktionsgruppen der zivilen Selbstverteidigung verlief dabei nicht trennscharf zu den Milizen 53 Nicht immer wurde die Hierarchie in den Kommunikationslinien streng eingehalten Untergebene die auf eine radikalere Vorgehensweise gegen Tutsi drangten konnten sich im Zweifel gegen abwartende oder hinhaltende Vorgesetzte durchsetzen Auch das Verhaltnis zu den mordenden Milizen unterschied sich von Fall zu Fall Einige wurden vom Militar andere von Parteifunktionaren oder von Verwaltungsbeamten dirigiert Vielfach handelten die Milizen auch autonom oder setzten ihrerseits Angehorige der Verwaltung unter Druck bei der Vernichtung der Tutsi nicht zu zogern 54 Neben diesen Kommunikationskanalen spielten die Horfunksender Radio Rwanda und vor allem RTLM eine wichtige Rolle bei der Aufstachelung der Hutu 55 Genocidaires Bearbeiten Schatzungen zur genauen Zahl der auch Genocidaires genannten Tater weichen erheblich voneinander ab Einzelne Studien gehen von einigen Zehntausend Tatern aus andere Autoren sprechen von drei Millionen Vielfach basieren diese Angaben auf Spekulationen 56 Eine 2006 veroffentlichte empirische Studie schatzt die Zahl der Tater die einen oder mehrere Morde begingen auf 175 000 bis 210 000 Das entspricht einem Anteil von etwa sieben bis acht Prozent der damaligen erwachsenen Hutu beziehungsweise 14 bis 17 Prozent der mannlichen erwachsenen Hutu 57 Im Jahr 1997 hatte in Ruanda die Zahl der Inhaftierten denen Volkermorddelikte vorgeworfen werden einen Spitzenwert von 140 000 Personen erreicht Im Jahr 2000 wurden 110 000 und 2006 noch etwa 80 000 Inhaftierte gezahlt 58 Die Tater waren mit uberwaltigender Mehrheit Manner Der Anteil der Frauen lag bei etwa drei Prozent 59 Pauline Nyiramasuhuko Ministerin fur Familie und Frauen war am Volkermord in Ruanda massgeblich beteiligt Sie hielt uber den staatlichen Radiosender Radio Rwanda aufstachelnde Reden 60 hetzte Hutu Milizen in Butare auf Fluchtlinge rief zur Massenvergewaltigung von Tutsi Frauen auf und wahlte dabei einige der Opfer personlich aus 61 Sie ist die erste Frau die wegen Volkermord und Vergewaltigung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde 62 63 Tater kamen aus allen Teilen der Bevolkerung An der Spitze standen Personen mit Macht und Einfluss im Militar in der Politik sowie in der Verwaltung Das traf auf die nationale und auf die lokale Ebene zu Von ihrer Anzahl her waren diese Eliten wenig bedeutend Das Gros der Genocidaires setzte sich aus gewohnlichen ruandischen Mannern zusammen 64 Sie unterschieden sich hinsichtlich ihrer Bildung ihres Berufs ihres Alters und der Anzahl ihrer Kinder nicht vom Bevolkerungsdurchschnitt 65 Tateranalysen deuten an dass die gewaltsamsten unter ihnen junge unterdurchschnittlich gebildete Manner waren mit wenigen oder keinen Kindern Zugleich zeigen sie dass die lokalen Initiatoren von Volkermordaktionen zur lokalen Elite gehorten Diese Personengruppe war sehr gut in das lokale Gemeinwesen integriert und besass eine uberdurchschnittliche Bildung 66 Unterschiedliche Motive trieben die Genocidaires an Der nach Aussagen der Tater wichtigste Beweggrund fur die Beteiligung einzelner Hutu am Volkermord war Furcht Viele Tater geben ruckblickend an dass sie soziale materielle oder physische Repressalien furchteten falls sie sich nicht an Mordtaten beteiligen wurden Des Weiteren spielte die Angst vor Gewalttaten der Tutsi eine Rolle Die Tutsi wurden als Komplizen der RPF Rebellen betrachtet Im Burgerkrieg mit der Rebellenarmee habe es gegolten den Feind anzugreifen und zu toten um nicht selbst getotet zu werden Zugleich seien die eigenen Gewalttaten als Rache fur die Ermordung Habyarimanas zu verstehen gewesen die RPF beziehungsweise die Tutsi insgesamt galten als die Attentater des Prasidenten Wichtig war ferner dass diese Gewalt von den Behorden eingefordert und gutgeheissen wurde Toten galt als Pflichterfullung Andere Motive sind ebenfalls erkennbar sie hatten jedoch eine geringere Bedeutung fur die konkrete Bereitschaft des Einzelnen am Volkermord teilzunehmen Zu diesen nachrangigen Motiven gehoren beispielsweise tief verwurzelte Abneigungen gegenuber den Tutsi bis hin zu offen rassistischen Antrieben Eine Reihe von Tatern erhoffte sich ferner materielle Vorteile durch Plunderungen 67 Totungsformen Bearbeiten In den ersten Tagen des Volkermords waren Einzelerschiessungen prominenter Tutsi und bekannter Hutu Oppositioneller an der Tagesordnung 68 Eine weitere Form der Totung kam in den ersten Wochen des Genozids zum Einsatz grosse Ansammlungen von Tutsi wurden massakriert 69 Die Tater setzten ausserdem im ganzen Land Strassenblockaden ein um Ruander auf der Flucht kontrollieren zu konnen An diesen Barrikaden wurden Tutsi und Personen die verdachtigt wurden Tutsi zu sein beziehungsweise ihnen zu helfen ermordet 70 Patrouillen und Menschenjagden erganzten diese Strategie der Suche nach und Vernichtung von Opfern 71 Vielfach gingen den Totungsakten andere Formen der Gewalt voraus wie Plunderungen sexuelle Demutigungen Vergewaltigungen Verstummelungen oder Folterpraktiken 72 Die Tater warfen die Leichen in Flusse oder Seen beseitigten sie in Massengrabern stapelten sie am Strassenrand oder liessen sie am Tatort liegen 73 Einige Tater trennten die Korperteile ihrer Opfer nach und nach ab um ihnen lang anhaltende und grosse Schmerzen zuzufugen Eine verbreitete Foltermethode gegen Tutsi war das Abhacken von Handen und Fussen Dahinter stand nicht allein die Absicht Fluchtversuche zu erschweren sondern auch der Gedanke des Zurechtstutzens gross gewachsener Menschen Teilweise wurden Opfer gezwungen ihre eigenen Ehepartner oder Kinder umzubringen Kinder wurden vor den Augen ihrer Eltern erschlagen Blutsverwandte wurden von Tatern zum Inzest untereinander gezwungen Menschen wurden gepfahlt oder zum Kannibalismus genotigt Grossere Menschenmengen wurden haufig zusammengetrieben und in Gebauden lebendig verbrannt oder mit Hilfe von Handgranaten getotet Oft mussten sich die Opfer vor ihrer eigenen Totung nackt ausziehen Dies sollte sie demutigen ausserdem war die Kleidung fur die Morder so weiter verwendbar In vielen Fallen wurden auch Beisetzungen bereits getoteter Tutsi verhindert Abgesehen davon dass dies den ruandischen Brauch eines wurdevollen Umgangs mit Toten verletzte wurden die Leichen auf diese Weise Tieren zum Frass uberlassen 74 Hiebwaffen waren die wichtigsten Tatwaffen wahrend des Volkermordes Nach der offiziellen Statistik der ruandischen Regierung uber den Volkermord von 1994 sind 37 9 Prozent der Opfer mit Macheten getotet worden Die Macheten wurden bereits 1993 in grossem Stil aus dem Ausland importiert waren kostengunstig sowie einfach zu handhaben 16 8 Prozent wurden mit Keulen erschlagen 75 Fur die Provinz Kibuye wurde ein noch hoherer Prozentsatz von Totungen mit solchen Waffen nachgewiesen In diesem Landesteil starben 52 8 Prozent der Genozidopfer durch Macheten Weitere 16 8 Prozent wurden mit Knuppeln ermordet 76 Uberlebensstrategien und Uberlebenschancen Bearbeiten Tutsi haben uberlebt weil es ihnen gelang ausser Landes zu fliehen oder weil sie sich innerhalb Ruandas vor den Mordern verbargen Dazu nutzten sie unzugangliche Regionen wie Waldgebiete oder Sumpfe Auch Erdlocher Keller oder Dachboden dienten als Verstecke Vielfach wurde ihnen dabei von Hutu geholfen von Freunden und Unbekannten Um zu uberleben zahlten viele Bedrangte an die Tater teils mehrfach Geld oder fugten sich in sexuelle Notigungen 77 Die Uberlebenschancen bedrohter Tutsi und oppositioneller Hutu erhohten sich wenn sie sich in der Nahe auslandischer Beobachter aufhielten Dies traf beispielsweise fur das Hotel des Mille Collines in Kigali zu Paul Rusesabagina der Direktor dieses Hotels nutzte seine Kontakte zu ruandischen Politikern und Militars mobilisierte den Einfluss der belgischen Hotelbesitzer und schickte Faxe ins Ausland um mehrfach erfolgreich die drohende Ersturmung der Hotelanlage zu verhindern Auf diese Weise rettete er 1268 Eingeschlossenen das Leben 78 Das UNAMIR Hauptquartier blieb in den Tagen des Volkermords ein Gebaude des Amahoro Komplexes in Kigali zu dem ein grosses Stadion gehorte In diese Sportstatte fluchteten sich Tausende sie uberlebten dank der internationalen Prasenz 79 Im Sudwesten des Landes in der Prafektur Cyangugu sammelten sich ebenfalls viele Fluchtlinge im Kamarampaka Stadion um der Gewalt zu entgehen Hier hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz IKRK einen Stutzpunkt ebenso im Lager Nyarushishi 80 Tutsi hatten die grossten Uberlebenschancen wenn die RPF den Landstrich eroberte in dem sie sich aufhielten Sobald die Rebellenarmee in einer Region die Macht ubernahm horten die Volkermordaktionen auf Nur in entlegenen Gegenden die nicht sofort von Truppenverbanden der RPF kontrolliert wurden gab es jeweils noch einige weitere Tage lang genozidale Akte 81 Widerstand Bearbeiten Der Volkermord war kein Gemeinschaftswerk aller Hutu Einzelne Hutu versuchten sich ihm zu entziehen oder leisteten Widerstand Die Formen dieses Nonkonformismus waren vielfaltig Sie reichten von der Flucht vor der Gewalt und den Aufforderungen zum Mitmachen uber individuelle Hilfe fur bedrohte Tutsi bis hin zu Versuchen den Beginn des Volkermords im Land oder in einzelnen Landesteilen systematisch zu unterbinden Im ruandischen Militar bemuhte sich anfanglich eine Gruppe ranghoher Militars um Oberst Marcel Gatsinzi und Oberst Leonidas Rusatira den ausbrechenden Gewalttaten Einhalt zu gebieten sie gaben entsprechende Befehle Diese Anweisungen sowie ein von ihnen erstelltes Kommunique vom 13 April 1994 blieben allerdings wirkungslos weil die Streitkrafte sich bereits uberwiegend in der Hand der extremistischen Hutu Offiziere befanden Militars die gegen den Volkermord opponierten wurden mit Angriffen auf Leib und Leben bedroht ihre Kommandos wurden umgangen Gatsinzi und Rusatira verloren beispielsweise rasch ihre Posten an extremistische Hutu Militars 82 Auch in der Verwaltung opponierten einflussreiche Personen gegen den Beginn des Volkermords Den Prafekten von Gitarama und Butare Fidele Uwizeye beziehungsweise Jean Baptiste Habyalimana gelang es in den ersten Tagen die Gewalt gegen Tutsi weitgehend zu verhindern indem sie im Zusammenspiel mit zuverlassigen Burgermeistern und weiteren Verwaltungsmitarbeitern ihrer Prafekturen das Eindringen von Milizen aus anderen Landesteilen unterbanden und die ersten Gewalttaten gegen Tutsi wie Plunderungen oder einzelne Morde sofort bestraften Nachdem die Regierung am 12 April 1994 von Kigali nach Gitarama gefluchtet war brach in Gitarama der Widerstand gegen den Volkermord zusammen denn die Regierung wurde von bewaffneten Einheiten wie der Prasidentengarde und der Interahamwe begleitet Diese Verbande setzten die lokale Verwaltung unter Druck und stachelten die Bevolkerung zum Volkermord auf an dem sie sich selbst fuhrend beteiligten Nachdem die zum Volkermord bereiten Krafte die Ubermacht erlangt hatten und Widerstandsversuche erfolglos geblieben waren floh Uwizeye 83 Jean Baptiste Habyalimana der einzige Prafekt aus den Reihen der Tutsi 84 nutzte bis Mitte April in Butare seine Stellung um gegen Versuche vorzugehen den Tutsi in dieser Sudprovinz Gewalt anzutun Er stutzte sich auf loyale Nationalpolizisten und Burgermeister die sich einer zunehmenden Macht von Militaroffizieren Milizionaren und aus Burundi gefluchteten Hutu gegenubersahen die den Volkermord befurworteten Am 17 April wurde Habyalimana seines Amtes enthoben spater inhaftiert und exekutiert 85 Fur viele Orte Ruandas ist Widerstand von Tutsi verburgt 86 Gelegentlich entwickelten die Bedrohten gezielte Strategien um die Angriffe besser abwehren zu konnen oder um die Uberlebenswahrscheinlichkeit bei Massenfluchten zu erhohen Eine Abwehrstrategie nannte sich kiwunga verschmelzen Die Attackierten legten sich dabei auf den Boden Erst wenn die Angreifer unter ihnen waren sprangen die Tutsi auf um die Tater im Nahkampf zu stellen Diese scheuten in dieser Situation den Einsatz von Handfeuerwaffen oder Granaten weil sie Opfer durch den Beschuss durch eigene Leute befurchteten An einigen Orten teilten sich angegriffene Tutsi in Gruppen und fluchteten zu verschiedenen Zeiten und in verschiedene Richtungen 87 In Bisesero nahe Kibuye verteidigten sich Tutsi lange Zeit indem sie sich auf einen bewaldeten und steinigen Hugelkamm fluchteten Dort versteckten sie sich und warfen Steine auf die Angreifer Die Abwehr erfolgte koordiniert Tutsi die sich nicht an der Verteidigung beteiligen wollten wurden von anderen mit Schlagen dazu gezwungen Erst als Armeeeinheiten die Angreifer verstarkten wurde der Widerstand gebrochen und Zehntausende von Tutsi ermordet nur etwa 1500 Tutsi uberlebten das Massaker 88 Rolle der Twa Bearbeiten Studien zum Genozid behandeln die Rolle der Twa kaum Dies ist wesentlich durch den geringen Anteil der Twa an der Gesamtbevolkerung Ruandas bedingt Er liegt bei unter einem Prozent zirka 30 000 Personen wurden vor April 1994 zur Ethnie der Twa gezahlt 89 Hinzu kommt ihr niedriger sozialer Status als indigenes Volk Schatzungen besagen dass etwa ein Drittel der Twa wahrend des Volkermords in Ruanda umkam und ein weiteres Drittel ins Ausland floh 90 Die Twa waren nicht nur Opfer Angehorige dieser Gruppe haben sich auch den Milizen angeschlossen Der Umfang ihrer Beteiligung am Genozid ist jedoch nicht bekannt 91 Erneuter Burgerkrieg Bearbeiten Der Abschuss der Prasidentenmaschine war das Fanal fur den Beginn des Volkermords und zugleich der Anlass fur den erneuten Ausbruch des Burgerkriegs zwischen den Regierungstruppen und der Rebellenarmee RPF 92 Entsprechend dem Arusha Abkommen hatte sich ein Bataillon von 600 Soldaten der RPF im Nationalratsgebaude in Kigali einquartiert Heimlich verstarkten die Rebellen diese Einheit vor dem 6 April 1994 nach und nach auf zirka 1000 Mann Das Bataillon wurde in den ersten Stunden nach dem Attentat auf Habyarimana von Regierungstruppen unter Feuer genommen hielt jedoch die Stellung bis am 11 April 1994 weitere RPF Verbande in die ruandische Hauptstadt einmarschierten nbsp Vormarsch der RPF in Ruanda 1994Unter der militarischen Fuhrung von Paul Kagame startete die Rebellenarmee von ihrem Hauptstandort im Norden Ruandas aus eine Offensive Das militarische Vorgehen der Rebellen fuhrte im April 1994 zunachst zur raschen Eroberung der Prafekturen Byumba und Kibungo Ebenfalls im April begannen die Rebellen mit dem Angriff auf Kigali aus nordlicher und ostlicher Richtung Der Druck dieser Militaroffensive zwang die Regierung am 12 April zur Flucht aus der Hauptstadt nach Gitarama der nachsten grosseren Stadt westlich von Kigali Tausende Zivilisten schlossen sich dieser Flucht an Regierungstreue Armeeeinheiten blieben in Kigali wahrend die Rebellenarmee versuchte die Hauptstadt einzukreisen und zu belagern Im Mai griffen RPF Einheiten die aus Kigali und der Prafektur Kibungo herangefuhrt wurden Gitarama an Am 9 Juni 1994 begann ihr Einmarsch in diese Stadt Nach diesem Erfolg ruckten sie in sudlicher Richtung vor und eroberten bis Anfang Juli die an Burundi angrenzende Prafektur Butare Am 4 Juli zogen die Regierungstruppen aus Kigali Richtung Westen ab erneut begleitet von Tausenden von Zivilisten die Hauptstadt fiel an die Rebellen Bereits im April hatte die RPF den Versuch unternommen auf Ruhengeri vorzurucken Dieser Vormarsch stockte vor allem weil die Hauptstreitkrafte der Rebellen in der Schlacht um Kigali und fur Militaraktionen im Osten des Landes verwendet wurden Erst im Juli nach den militarischen Erfolgen in der Mitte und im Suden des Landes war die RPF im Norden Ruandas siegreich und nahm am 14 Juli 1994 Ruhengeri sowie drei Tage darauf Gisenyi ein Der Vormarsch der Rebellen in den Sudwesten des Landes wurde zunachst durch franzosische Interventionstruppen gestoppt die in diesem Landesteil eine Sicherheitszone errichteten Der Sieg der RPF beendete den Burgerkrieg und den Volkermord Viele Tater und die Mitglieder der Regierung setzten sich ins Ausland ab Der RPF gelang der Sieg obwohl sie den Regierungstruppen zahlenmassig unterlegen war Fur Anfang April wird die Truppenstarke der RPF mit 20 000 bis 25 000 Mann angegeben Die Zahl ihrer Gegner Regierungssoldaten Angehorige der Prasidentengarde Nationalpolizisten und Milizen wird auf 55 000 bis 70 000 Mann geschatzt 93 Die RPF machte ihren quantitativen Nachteil durch ihre uberdurchschnittlich gute militarische Disziplin und Effizienz wett Zudem fehlte der Hutu Regierung die militarische Unterstutzung durch Frankreich die Anfang 1993 noch einmal den Sieg der RPF abgewendet hatte 94 Bereits 1993 kamen Studien der tansanischen und franzosischen Militargeheimdienste zu dem Schluss dass die RPF den Regierungseinheiten deutlich uberlegen sei 95 Das Ziel der militarischen Bemuhungen der RPF war der Sieg uber die Regierungstruppen nicht nur die Rettung der Tutsi 96 Der kanadische UN General Romeo Dallaire fragt in seinem Bericht uber den Volkermord in Ruanda nach den Prioritaten der RPF Seiner Ansicht nach ist es nicht ausgeschlossen dass Paul Kagame den Volkermord in Kauf nahm um an die Macht zu kommen 97 Gewalttaten der RPF Bearbeiten Die RPF totete mehrere Zehntausend Menschen in Gefechtshandlungen und anschliessend beim Versuch das eroberte Gebiet zu kontrollieren Massaker bei militarischen Auseinandersetzungen und bei offentlichen Versammlungen nach Ende der Kampfhandlungen standrechtliche und willkurliche Erschiessungen kamen in einem Ausmass vor das auf Kenntnis und Duldung durch die hoheren Range der RPF schliessen lasst wenn nicht sogar auf Planung Erst im August und vor allem im September liessen diese Menschenrechtsverletzungen infolge erheblichen internationalen Drucks nach 98 Die RPF verwehrte UN Vertretern Menschenrechtsorganisationen und Journalisten Hinweisen auf Menschenrechtsverletzungen durch Rebellen nachzugehen 99 Robert Gersony ein leitender Mitarbeiter des Hohen Fluchtlingskommissars der Vereinten Nationen UNHCR trug von Anfang August bis Anfang September 1994 umfassende Informationen zusammen die die Systematik der schweren Menschenrechtsverletzungen unterstrichen Seinem Bericht zufolge starben zirka 25 000 bis 45 000 Personen durch Menschenrechtsverletzungen von RPF Einheiten Der UNHCR dementierte spater die Existenz des Gersony Berichts Kritiker dieser UNHCR Position behaupten dies sei geschehen weil sich die UN die Vereinigten Staaten und die Regierung Ruandas darauf verstandigt hatten diesen Vergehen der RPF offentlich wenig Gewicht beizumessen um die neue Regierung Ruandas nicht zu bruskieren 100 Internationale Reaktionen Bearbeiten nbsp Romeo Dallaire 2006 Ein Kernelement des Arusha Abkommens bestand in der Aufstellung von UN Friedenstruppen in Ruanda Der kanadische General Romeo Dallaire befehligte ab Oktober 1993 die UNAMIR 101 die von Beginn an mit erheblichen Problemen kampfte RTLM unterstellte dem belgischen Kontingent der UNAMIR auf Seiten der Rebellen zu stehen Der Grossteil der Blauhelmtruppe die Ende Marz 1994 eine Starke von zirka 2500 Mann erreichte waren Soldaten aus Ghana und Bangladesch Die militarischen Fahigkeiten und Ressourcen insbesondere der Bengalen erwiesen sich in den kommenden Monaten oft als unzureichend Die Finanzierung der Truppe war uber lange Monate ungesichert 102 Eine weitere Schwierigkeit lag im Mandat Die UNAMIR hatte einen Auftrag nach Kapitel VI der Charta der Vereinten Nationen Allein die Forderung des Friedens eine sogenannte Friedensmission war moglich nicht die Erzwingung des Friedens gegen eine oder mehrere Kriegsparteien ein solches Vorgehen hatte ein Mandat nach Kapitel VII der Charta erfordert Den UNAMIR Soldaten war der Einsatz von Waffen nur im aussersten Notfall zur Selbstverteidigung gestattet Im Januar 1994 erhielt Dallaire Kenntnis von geheimen Waffenlagern Todeslisten geplanten Angriffen auf die belgischen UNAMIR Soldaten sowie der gezielten Torpedierung des Arusha Friedensprozesses und geplanten Massentotungen in den folgenden drei Monaten Er informierte am 11 Januar seine Vorgesetzten in der UN Zentrale daruber per Fax Verantwortlich fur UN Auslandseinsatze war zu diesem Zeitpunkt der spatere Generalsekretar der Vereinten Nationen und Friedensnobelpreistrager Kofi Annan 103 104 Dessen Buro wies Dallaire ausdrucklich an das Mandat nach Kapitel VI eng auszulegen und die Waffenverstecke nicht auszuheben sondern das Gesprach mit Prasident Habyarimana zu suchen 105 Auch weitere Warnungen des UNAMIR Befehlshabers 106 sowie seine Bitten um eine Starkung des Mandats und um bessere Ausrustung der UNAMIR blieben ohne Wirkung Dallaire warf Kofi Annan spater Mitschuld am Volkermord vor Ein Artikel vom 3 Mai 1998 in The New Yorker legt nahe dass Annan die wiederholten Hilfsersuche und Berichte aus Ruanda uber den bevorstehenden Volkermord zuruckgehalten und nicht an den UN Sicherheitsrat weitergeleitet habe 103 107 Nach dem Ausbruch der Gewalt insbesondere als Reaktion auf die Totung der zehn belgischen UNAMIR Soldaten reduzierte die UN ihre Blauhelmtruppe von zirka 2500 Mann auf 270 Soldaten Insbesondere der vollstandige Abzug der Belgier war laut Dallaire ein schwerer Schlag fur die UNAMIR 108 Weil ein Teil der Blauhelme nicht ausgeflogen werden konnte verblieben jedoch 540 Mann vor Ort 109 Ruander die in der Nahe von Blauhelmtruppen Schutz gesucht hatten fielen nach dem Abzug ihren Mordern in die Hande Das bekannteste Beispiel dafur ist das Massaker an der Ecole Technique Officielle in Kigali Unmittelbar nach dem Ruckzug von 90 Belgiern toteten Milizionare und Angehorige der ruandischen Armee etwa 2000 Menschen die in dieser Schule Zuflucht gesucht hatten 110 Kritiker des UN Abzuges sehen in diesem einerseits die Beseitigung des letzten Schutzes fur die Bedrangten andererseits einen Freibrief fur die Tater zur Fortsetzung des Volkermords 111 Frankreich und Belgien organisierten mit Unterstutzung durch Italien und die Vereinigten Staaten die Evakuierungsaktion Operation Amaryllis Belgische und franzosische Elitetruppen brachten dabei vom 8 bis zum 14 April 1994 zirka 4000 Auslander in Sicherheit nicht jedoch Ruander die bei auslandischen Institutionen angestellt waren und bereits bedroht wurden 112 Deutsche Kapazitaten zur Evakuierung waren nicht verfugbar Dies wurde als Hauptursache fur die Grundung des Kommando Spezialkrafte angesehen Trotz der zunehmenden Informationsdichte uber das Ausmass der Gewalttaten vermied es die amerikanische Regierung bewusst von einem Volkermord zu sprechen 113 Waren die Geschehnisse so bezeichnet worden ware die internationale Gemeinschaft gemass der UN Konvention uber die Verhutung und Bestrafung des Volkermordes zwingend zum Handeln verpflichtet gewesen Stattdessen sprachen Vertreter der US Regierung von Chaos oder moglichen genozidalen Akten Die Wahl dieser Begrifflichkeit hing mit den nur wenige Monate zuvor gemachten Erfahrungen wahrend der UNOSOM II zusammen die als bewaffnete humanitare Aktion in Somalia Anfang Oktober 1993 gescheitert war Nachdem 18 US Soldaten bei dieser Mission getotet worden waren und die Bilder der Schandung ihrer Leichen weltweit im Fernsehen zu sehen waren zeigte die USA keine Bereitschaft in Schwarz Afrika erneut eine humanitare Mission zu starten Verfestigt wurde dies durch eine Presidential Directive PDD 25 von 1993 Ruanda galt uberdies als Land ohne strategischen Wert 114 Der damalige Generalsekretar der Vereinten Nationen Boutros Boutros Ghali wahlte ebenfalls undeutliche Formulierungen Am 20 April 1994 sprach er von einem Volk das in verhangnisvolle Umstande geraten 115 sei Zu diesem Zeitpunkt nannten Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und die Federation Internationale des Ligues des Droits de l Homme die Ereignisse bereits ausdrucklich Volkermord 116 nbsp Sitzungssaal des Sicherheitsrates im UN Hauptquartier in New York 2006 Zufalligerweise hatte Ruanda in den Wochen des Genozids als nichtstandiges Mitglied einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Die Regierung Ruandas war damit uber die Diskussionen und Stimmungen in diesem Gremium aus erster Hand informiert Am 16 Mai 1994 nahmen Vertreter der ruandischen Regierung an einer Sitzung des Sicherheitsrates teil Von den 14 ubrigen Mitgliedern kritisierte nur eine Minderheit die Vertreter Ruandas fur die exzessiven Gewalttaten Die fur den Volkermord verantwortliche Regierung konnte aus diesem Verhalten schliessen dass dem Sicherheitsrat keine klaren Informationen vorlagen und er sich nicht zu klaren Worten entschliessen wurde 117 Von Ende April bis Mitte Mai 1994 setzte ein Stimmungsumschwung ein nachdem immer haufiger Fernsehberichte Fluchtlinge zeigten die massenhaft aus Ruanda ins westliche Nachbarland Zaire flohen Dieser Fluchtlingsstrom setzte sich aus Hutu zusammen die vor den anruckenden RPF Einheiten zuruckwichen Die Sorge vor Vergeltung die von den Radiosendern massiv geschurt wurde trieb sie dazu an Zugleich zwangen Hutu Milizen diese Fluchtlinge dazu ihnen als menschlicher Schutzschild zu dienen Am 17 Mai beschloss der UN Sicherheitsrat den Einsatz von UNAMIR II Diese Truppe sollte 5500 Mann umfassen und mit einem robusteren Mandat als die Vorgangertruppe ausgestattet sein das den militarischen Schutz bedrohter Zivilisten gestattete 118 Trotz dieses Beschlusses verzogerte sich die Aufstellung der geforderten Truppen und die Bereitstellung des notwendigen militarischen Materials 119 Als die RPF Mitte Juli den Burgerkrieg gewonnen hatte war immer noch ungefahr die gleiche Anzahl von Blauhelm Soldaten in Ruanda wie unmittelbar nach der Truppenreduzierung 120 Vor diesem Hintergrund ergriff Frankreich die Initiative und stellte sich an die Spitze der Operation Turquoise Diese humanitare Intervention war gestutzt auf Kapitel VII 121 der UN Charta und fuhrte ab dem 24 Juni 1994 zur Bildung und Aufrechterhaltung einer Sicherheitszone im Sudwesten Ruandas In diesem Gebiet das etwa ein Funftel Ruandas ausmachte ballten sich die Hutu Fluchtlinge Erklarter Zweck war der Schutz der Zivilisten innerhalb dieser Zone sowie die Forderung der Verteilung von Hilfsgutern durch Hilfsorganisationen Die Operation stiess obwohl sie vielen Zivilisten Sicherheit brachte von Beginn an auf Kritik Die RPF sah in dieser Massnahme die Fortsetzung des Versuchs Frankreichs die alte Regierung Ruandas zu stutzen und den Sieg der RPF zu vereiteln Diese Sichtweise wurde dadurch gefordert dass extremistische Hutu den Einmarsch der Franzosen euphorisch begrussten und versuchten sie zum Kampf gegen die Rebellen zu animieren Die Interventionstruppe entwaffnete die Hutu Milizen nicht und wirkte einer Flucht von Tatern und Regierungsangehorigen ins Ausland nicht entgegen Auch dies forderte die Kritik an der Politik Frankreichs Am 21 August 1994 ubergaben die Franzosen die Zone der nunmehr personell gestarkten UNAMIR II 122 2010 raumte der franzosische Prasident Nicolas Sarkozy mit Blick auf den Volkermord 1994 in Ruanda schwere Fehler seines Landes ein Es hat eine Form von Blindheit gegeben wir haben die Dimension des Volkermords nicht wahrgenommen 123 2014 berichteten deutsche Medien uber eine mogliche Kenntnis deutscher Behorden von den Vorbereitungen des Volkermords Ein Bundeswehroffizier damals Mitglied einer Militarberater Mission habe das Bundesverteidigungsministerium vor moglichen Massakern gewarnt Geschehen sei daraufhin nichts Auch der deutsche Botschafter in Ruanda habe Informationen uber die Gefahr einer Gewalteskalation ignoriert 124 125 Folgen BearbeitenFluchtlingskrise Bearbeiten nbsp Fluchtlingscamp im Osten Zaires 1994 Der Volkermord destabilisierte die gesamte Region der Grossen Afrikanischen Seen Mehr als zwei Millionen Ruander flohen ausser Landes 126 Als Reaktion auf diese Fluchtlingsstrome auf die Ausbreitung von Seuchen und eine sehr hohe Sterblichkeit in den Fluchtlingslagern setzte eine umfassende internationale Hilfsaktion ein Schwerpunkt waren dabei die Lager in Ostzaire nahe der Stadt Goma Hier lebten die meisten Fluchtlinge 127 In diesen grenznahen Lagern ubernahmen extremistische Hutu rasch die Macht Sie bauten die Camps zu Basen fur die Wiedereroberung Ruandas aus ohne dass diesem Missbrauch durch Hilfsorganisationen oder UN Einrichtungen effektiv widersprochen worden ware Extremistische Politiker ehemalige Verwaltungsangestellte Soldaten und Milizionare zwangen die zivile Fluchtlingsbevolkerung diesen Missbrauch zu decken Die fortgesetzte politische Aufwiegelung gegen Tutsi und widerstandlerische Hutu die Kontrolle der Hilfsguterverteilung die Beschaffung von Waffen fur den Wiedereinmarsch in Ruanda die Rekrutierung neuer Kampfer aus den Reihen der Fluchtlinge und die Etablierung militarischer Trainingscamps gehorten in diesen Lagern zum Alltag 128 Nach einer Reihe von Sabotageakten in Ruanda aus diesen Lagern heraus sowie nach der massiven Bedrohung der Banyamulenge die als eine den Tutsi nahestehende Ethnie seit Generationen in Ostzaire lebten wurden diese Lager ab Ende 1996 durch eine gemeinsame Aktion von Verbanden der Banyamulenge der neuen ruandischen Armee und Militareinheiten aus Uganda aufgelost Ungefahr 500 000 Fluchtlinge gingen zuruck nach Ruanda und entzogen sich auf diese Weise dem Einfluss der extremistischen Hutu Die Milizen und von ihnen dominierte Fluchtlingsgruppen zusammen etwa 300 000 bis 350 000 Personen zogen weiter ins Inland von Zaire Diese Ereignisse bildeten zugleich den Auftakt des ersten Kongokrieges Zur gleichen Zeit kehrten auch zirka 500 000 Fluchtlinge aus Tansania nach Ruanda zuruck 129 Die Situation in den ostkongolesischen Provinzen Nord Kivu und Sud Kivu ist seit Jahren instabil Zum Jahresende 2007 waren dort zirka 600 000 bis 800 000 Menschen auf der Flucht vor den Auseinandersetzungen der Forces Democratiques de la Liberation du Rwanda 130 einer etwa 6000 Mann starken Truppe aus Genocidaires und weiteren Hutu auf der einen Seite sowie einer 4000 bis 6000 Mann starken Tutsi Kampfgruppe um Laurent Nkunda die angeblich von Ruanda unterstutzt wird auf der anderen Seite 131 Vergewaltigungsopfer Bearbeiten Die genaue Zahl der Frauen und Madchen die wahrend des Volkermords in Ruanda vergewaltigt wurden ist nicht bekannt Nach Angaben von UNICEF wird die Zahl der vergewaltigten Madchen und Frauen auf 250 000 bis 500 000 geschatzt 132 Die betroffenen Frauen leiden haufig unter sozialer Achtung denn auch in Ruanda gelten solche Taten zugleich als personliche Schande der Opfer Viele vergewaltigte Frauen sind durch die sexuellen Gewalttaten Mutter geworden Schatzungen gehen von 2000 bis 5000 Fallen aus Ein hoher Prozentsatz der Vergewaltigten ist HIV positiv 133 Die Behandlung vergewaltigter Frauen die an AIDS erkrankt sind scheitert oft an den Kosten fur die entsprechenden Medikamente Personen die auf Grund des Volkermords interniert sind werden dagegen behandelt weil entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden 134 Haushalte ohne Erwachsene Bearbeiten 1999 gab es in Ruanda schatzungsweise 45 000 bis 60 000 Haushalte denen Minderjahrige vorstanden Zirka 300 000 Kinder lebten in solchen Haushalten von denen knapp 90 Prozent von Madchen gefuhrt wurden die uber kein regulares Einkommen verfugten Die Kinder erhielten kaum Hilfen sondern wurden weitgehend sich selbst uberlassen ohne dass sie in der Lage gewesen waren die Befriedigung ihrer Grundbedurfnisse sicherzustellen 135 Die Ausbreitung von AIDS die durch die Vergewaltigungen wahrend des Volkermords einen Schub erfuhr machte 160 000 Kinder zu Waisen Ein Anwachsen dieser Zahl ist zu erwarten Allein fur Kigali wird der Anteil der schwangeren Frauen die mit HIV infiziert sind auf 30 Prozent geschatzt 136 Unmittelbar nach dem Volkermord lag der Frauenanteil in Ruanda durch die Ermordung Flucht oder Verhaftung von Mannern bei zirka 70 Prozent Unter dem Aspekt der hoheren Frauenquote wird der Volkermord in speziellen Publikationen deshalb auch als Gendercide bezeichnet 137 In bestimmten Gebieten Ruandas fuhrte diese Situation zur Praxis des Manner Sharing kwinjira das neben moglichen personlichen Konflikten auch neue Gefahren in Bezug auf die Verbreitung von AIDS birgt 138 Jugendliche Tater Bearbeiten Eine Besonderheit des Genozids in Ruanda ist eine grosse Anzahl jugendlicher Tater Haufig waren sie uber ihre eigenen Taten traumatisiert Zirka 5000 Jugendliche wurden inhaftiert Die zum Zeitpunkt der Ereignisse unter Vierzehnjahrigen wurden bis 2001 freigelassen 139 Die fehlende Ausbildung die Jahre der Haft wahrend der Jugendzeit und der Verlust der Vorbildfunktion der Elterngeneration fuhren in dieser Gruppe zu einer ausgepragten Perspektiv und Orientierungslosigkeit Eine Ruckfuhrung dieser Kinder in ihre Familien ist oft problematisch Vielfach werden sie aus okonomischen Grunden oder aus Angst vor Repressionen abgewiesen 140 Religion und Genozid Bearbeiten Ruanda galt bis 1994 als das am starksten katholische Land in Afrika 68 Prozent der Bevolkerung zahlten vor April 1994 zur katholischen Kirche 18 Prozent gehorten protestantischen Kirchen an Ungefahr ein Prozent waren Muslime Gegen alle christlichen Gemeinschaften mit Ausnahme der Zeugen Jehovas 141 werden Vorwurfe erhoben in den Volkermord verstrickt gewesen zu sein In besonderem Mass wird der katholischen Kirche eine indirekte Mitverantwortung vorgeworfen Sie verfugte uber enge Beziehungen zur Machtgruppe um Habyarimana 142 Die Vorwurfe umfassen das mehrheitliche Schweigen des Klerus zum Volkermordgeschehen aber auch Begunstigung von und Aufruf zu Straftaten und in einigen Fallen unmittelbare Taterschaft So wurde der katholische Priester Athanase Seromba vom Ruanda Tribunal in erster Instanz wegen Beihilfe zum Volkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen Er soll 2000 Menschen in die von ihm verwaltete Kirche gelockt haben Statt ihnen Zuflucht zu gewahren habe er jedoch religiose Symbole entfernt und den Befehl gegeben das als weltlich deklarierte Gebaude mit einer Planierraupe einzureissen Die Uberlebenden wurden anschliessend von Hutu Soldaten getotet 143 144 Kirchen waren haufig Tatorte von Massakern ohne dass Kirchenvertreter stets eine leitende Rolle gehabt hatten Alleine in Ruanda wurden jedoch bis 2006 mehr als zwanzig Geistliche fur ihre Beteiligung am Genozid angeklagt Andererseits schutzte eine Reihe von Kirchenvertretern Verfolgte und trat der Gewalt vor Ort entgegen Zugleich zahlten mehrere Hundert Kleriker insbesondere Tutsi und regierungskritische Priester zu den Opfern der Gewalttaten 142 Die Beteiligung am Genozid fuhrte zu einem Vertrauensverlust in die etablierten Kirchen vielen Kirchenaustritten und einer verstarkten Zuwendung zu Freikirchen und zum Islam 142 Eine Auseinandersetzung mit dem Schweigen des Klerus und mit der aktiven Beteiligung einiger Kirchenvertreter an Volkermordstraftaten hat bei den betroffenen Kirchen bislang kaum stattgefunden Es gibt jedoch von einigen Kirchen wie den protestantischen Kirchen Ruandas Schuldbekenntnisse oder Entschuldigungen 1996 lehnte Papst Johannes Paul II eine Mitverantwortung der katholischen Kirche fur den Volkermord ab Die Schuld liege allein bei einzelnen Tatern aus den Reihen der Glaubigen 145 Papst Franziskus bat 2017 hingegeben um Vergebung 146 Wahrend des Genozids haben Muslime auffallig oft bedrohte Tutsi und Hutu beschutzt Eine umfassende Teilnahme an den Gewalttaten ist nicht bekannt jedoch gibt es auch Beispiele von Muslimen die zu Tatern wurden 147 Als Gruppe waren sie zugleich nicht das Ziel der Gewalt Viele Ruander hielten sie nicht fur Einwohner des Landes sondern fur eine Sondergruppe die ihre Identitat nicht aus dem Bezug zur geografischen Heimat sondern aus der Gemeinschaft der Muslime herleitete Die Rettung existenziell bedrohter Menschen und die weitgehende Verweigerung sich am Genozid zu beteiligen haben die Wertschatzung der Muslime im postgenozidaren Ruanda nachhaltig verbessert Sie gelten als Beispiel fur die anzustrebende nichtethnische die ruandische Identitat Der Anteil der Muslime ist seit Mitte 1994 sehr stark angestiegen und belief sich im Jahr 2006 auf ungefahr 8 2 Prozent Eine Rolle spielt auch durch den Ubertritt zum Islam moglichen zukunftigen Gewaltausbruchen entgehen zu konnen Fuhrende Muslime in Ruanda betrachten es als ihre Aufgabe zur Versohnung von Tutsi und Hutu beizutragen und nennen diese Obliegenheit den Dschihad in Ruanda Islamischer Fundamentalismus wird in Ruanda nicht beobachtet 148 Juristische Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Gebaude des ICTR in Kigali 2007 Die juristische Aufarbeitung des Volkermords findet auf drei Ebenen statt Vor dem Internationale Strafgerichtshof fur Ruanda ICTR wurden bis 2015 Verfahren gegen hochrangige Planer und Organisatoren des Volkermords verhandelt Dieses Ad hoc Gericht basiert auf einem Beschluss des Sicherheitsrates und fuhrt die entsprechenden Prozesse im tansanischen Arusha Kritiker halten dem Strafgerichtshof Ineffizienz vor Seit der Aufnahme seiner Tatigkeit im November 1995 sprach er bis Anfang April 2014 in 75 Fallen Urteile zwolf davon waren Freispruche 16 der 75 Verfahren befanden sich in der Berufung Daruber hinaus wurden zehn Falle an nationale Gerichte uberwiesen zwei Angeklagte verstarben vor Prozessende zwei Anklagen wurden fallengelassen 149 Kritiker bemangeln dass die Anzahl der Prozesse trotz eines durchschnittlichen Jahresbudgets von 100 Millionen US Dollar und uber 800 Angestellten relativ niedrig sind Zu dieser Kritik an mangelnder Effizienz kommt der Vorwurf einer ungenugenden Offentlichkeitsarbeit hinzu Kaum jemand in Ruanda und im Ausland interessiere sich fur die Prozesse in Arusha Zugutegehalten wird dem Gericht dass es Einzelne nicht nur wegen Volkermordverbrechen anklagte sondern auch aburteilte dass Jean Kambanda Staatsoberhaupt wahrend des Genozids in seinem Verfahren ein umfassendes Schuldeingestandnis formulierte und dass Vergewaltigungen beziehungsweise sexuelle Verstummelungen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und durch das als richtungsweisend geltende Urteil gegen Jean Paul Akayesu als Volkermordhandlungen anerkannt wurden 150 Als gemeinsame Nachfolgeeinrichtung des ICTR und des Internationalen Strafgerichtshofs fur das ehemalige Jugoslawien fungiert seit Juli 2012 der Internationale Residualmechanismus fur die Ad hoc Strafgerichtshofe Der Grossteil der Tater bleibt der nationalen Gerichtsbarkeit Ruandas uberlassen der zweiten Ebene der juristischen Behandlung des Genozids Diese ist aber aufgrund der grossen Fallzahl nicht in der Lage fur zeitnahe Gerichtsverhandlungen zu sorgen Den Volkermord uberlebten nur wenige Richter Trotz international geforderter Trainingsprogramme und Aktivitaten zum Wiederaufbau des Justizsystems blieben die Leistungsfahigkeit sowie die Unabhangigkeit der nationalen Gerichte unzureichend 151 Bis 2004 gab es durch ordentliche ruandische Gerichte etwa 10 000 Urteile 20 Prozent davon waren Freispruche 10 Prozent waren Todesurteile 152 Von 2005 bis 2012 146 fanden daher Volkermordprozesse landesweit in sogenannten Gacaca Gerichten statt Zentrales Ziel der Schaffung dieser dritten Ebene war die Beschleunigung der Volkermordprozesse und die Bewaltigung ihrer grossen Zahl 153 Sozial anerkannte gewahlte Laienrichter ihre Gesamtzahl belief sich auf etwa 260 000 154 urteilten hier in offentlichen Versammlungen die gesetzlich festgelegten Regeln folgten 155 und bei denen mindestens 100 Erwachsene anwesend sein mussten Es gab in Ruanda zirka 10 000 solcher Gerichte 156 Neben der Rechtsprechungsfunktion sollten die Gacacas auch soziale Aufgaben erfullen Tater und Opfer sollten das Geschehen rekonstruieren das Leid der Opfer sollte in den Verhandlungen offentlich sichtbar gemacht werden Hutu und Tutsi waren dabei nach Moglichkeit miteinander zu versohnen Die anfangliche Euphorie wich landesweiter Ernuchterung Oftmals kam das notwendige Quorum von 100 erwachsenen Anwesenden nicht zusammen weil an den Verfahren Desinteresse bestand Haufig wurden die Leiden der Tutsi nicht von den Hutu anerkannt Hutu fuhlten sich kollektiv angeprangert Entschadigungen fur Opfer konnten nicht gezahlt werden Drohungen gegen Zeugen waren nicht wirksam zu unterbinden viele Opfer konnten sich nicht an den genauen Tatablauf erinnern was eine sichere Zuordnung von Gewalttaten zu einzelnen Personen oft unmoglich machte Skeptische Stimmen furchteten dass viele inhaftierte mutmassliche Tater aufgrund von Amnestien keinen Prozess bekommen wurden 157 Hinzu kam dass ein Ansteigen der Prozessanzahl erwartet wurde Statt mit 80 000 Verfahren wurde teilweise mit 1 000 000 Prozessen gerechnet weil die Schwelle fur Anklagen sank Haufig reichten Denunziation ein blosser Verdacht oder das Umlenken von Anklagen auf andere bisher nicht von der Strafjustiz beachtete Personen 158 Kritiker der Gacaca Gerichtsbarkeit stellten vor dem Hintergrund solcher Schatzungen ein Scheitern jeder Versohnungsabsicht fest wenn nicht gar den Versuch der in Ruanda Regierenden die Hutu durch Gacacas kollektiv zu kriminalisieren und auf diese Weise die Herrschaft der Tutsi zu festigen 159 Trotz dieser Mangel pladierten internationale Beobachter nicht fur ein Ende der Gacaca Gerichtsbarkeit sondern fur ihre schrittweise Verbesserung 160 Im Juni 2012 stellten die Gacaca Gerichte ihre Tatigkeit offiziell ein 161 162 Im 2006 eroffneten internationalen Mpanga Gefangnis mit 8000 Haftplatzen wurden Tater des Volkermordes in Ruanda aber auch vom Sondergerichtshof fur Sierra Leone verurteilte Personen inhaftiert Die Gefangenen aus Ruanda wurden in einem gesonderten Trakt untergebracht 163 Ephraim Nkezabera der sogenannte Bankier des Genozids wurde 2004 in Brussel verhaftet Dem ehemaligen Bankdirektor wurde neben verschiedenen Kriegsverbrechen auch vorgeworfen die Interahamwe Milizen finanziert und ausgerustet zu haben sowie an der Finanzierung des Senders Radio Television Libre des Mille Collines beteiligt gewesen zu sein 2009 wurde er von einem belgischen Gericht wegen Kriegsverbrechen zu 30 Jahren Gefangnis verurteilt 164 165 Im Mai 2020 nahm die franzosische Polizei den unter falscher Identitat in Asnieres sur Seine lebenden per internationalen Haftbefehl gesuchten Felicien Kabuga fest Der Internationale Strafgerichtshof fur Ruanda hatte ihn unter dem Vorwurf angeklagt die Interahamwe Miliz gegrundet zu haben 166 Kabuga wird von Medien als Finanzier des Volkermords bezeichnet 166 Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Mumifizierte und eingekalkte Korper von Opfern des Volkermords im Murambi Genozid Erinnerungszentrum 2001 In vielen Landesteilen gibt es seit 1995 Gedenkstatten zur Erinnerung an den Volkermord In der nationalen Gedenkwoche einer Woche im April werden neue Erinnerungsorte eingeweiht und bestehende fur kollektive Trauer und Gedenkveranstaltungen genutzt Der ruandische Staat konzentriert sich in seiner Arbeit auf sieben derartige Einrichtungen Sie werden mit Hilfe auslandischer Partner als Orte der Trauer der Erinnerung der Reflexion des Austauschs des Lernens und der Pravention ausgebaut und gepflegt 167 Das zentrale Museum dieser Art das Kigali Genocide Memorial wurde 2004 in der ruandischen Hauptstadt eroffnet Die Gemeinschaftsgraber dieser Einrichtung beherbergen die Uberreste von zirka 250 000 Menschen Ein Teil der Anlage ist das nationale Dokumentationszentrum zum Genozid 168 Zu den sieben zentralen Gedenkstatten darunter das Murambi Genozid Erinnerungszentrum kommen zirka 200 regionale und lokale hinzu Sie befinden sich an Orten an denen wahrend des Volkermords grossere Gruppen von Menschen ermordet wurden Durch die Gestaltung der Gedenkstatten wird eine politische und diskursive Absicht verfolgt Vielfach sind bewusst Hunderte von Knochen sichtbar ausgestellt Sie dienen als materielle Beweise fur die umfangreichen Gewalttaten Die Leugnung und Verharmlosung des Genozids soll auf diese Weise erschwert werden 169 Die offentliche Prasentation der sterblichen Uberreste rief ausserhalb und vor allem innerhalb Ruandas Kritik hervor Eine solche Praxis verstosse gegen ruandische Traditionen im Umgang mit Toten die vorsehen die sterblichen Uberreste Verstorbener moglichst rasch und unauffallig beizusetzen Die in Gedenkstatten beigesetzten Opfer sind ausschliesslich Tutsi Hutu werden dort nicht bestattet Dies sei eine Diskriminierung von Opfergruppen Viele Hutu sind daruber verargert dass sie hier kaum als Opfer wahrgenommen werden obgleich sie durch Burgerkrieg Fluchtlingselend und Racheakte Schaden genommen haben Den Regierenden wird ausserdem unterstellt sie instrumentalisierten die Erinnerung an den Volkermord bei der Einwerbung von Mitteln fur die Entwicklungszusammenarbeit Durch die Anlage und Pflege von Genozidgedenkstatten werde in internationalen Geberinstitutionen das schlechte Gewissen uber die passive Haltung der Weltgemeinschaft zwischen April und Juli 1994 aufrechterhalten 170 Versohnungspolitik Bearbeiten nbsp Paul Kagame 2006 Die Regierung Ruandas unter der Fuhrung der RPF versuchte nach dem Ende des Volkermords eine Politik des Wiederaufbaus und der Versohnung 171 Diese Politik von Paul Kagame wesentlich gepragt war von der Abwehr der Gefahr durch Hutu Extremisten beeinflusst die von Zaire aus Ruanda destabilisieren und ruckerobern wollten Diese Bedrohung und die Erfahrung des Volkermords fuhrten zur Herausbildung eines ausgepragten Sicherheitsbedurfnisses das die Ablehnung innenpolitischer Demokratisierungsforderungen wesentlich mit beeinflusst Internationale Beobachter kritisieren erhebliche Mangel wenn es um die Wahrung von Menschenrechten sowie um Presse und Meinungsfreiheit geht Offentlich darf in Ruanda nur von Banyarwanda von Ruandern nicht mehr von Tutsi Twa oder Hutu gesprochen werden Die Regierung hat entsprechende Eintragungen in den Personalpapieren abgeschafft Wer mit Bezug auf die Gegenwart mit ethnischen Begriffen argumentiert kann wegen Divisionismus also der gezielten Spaltung der Bevolkerung angeklagt werden Zugleich zeigen Umfragen dass die Bevolkerung sehr wohl in ethnischen Kategorien denkt und mit ihnen Menschen unterscheidet Viele Ruander beteiligen sich nicht an politischen Diskussionen weil sie furchten bei nicht konformen Meinungsausserungen mit dem Vorwurf der Beteiligung am Volkermord bestraft zu werden Partizipationsangebote wie die Erorterung der Verfassung die Planung der Gacaca Gerichtsbarkeit oder das Engagement in den seit 1999 von der Nationalen Kommission fur Einheit und Versohnung landesweit organisierten Aussohnungsforen werden darum nur bedingt angenommen Die Legitimation der Regierung in der internationalen Gemeinschaft bei Geberinstitutionen und bei Teilen der Bevolkerung sank durch die unubersehbare Dominanz der RPF im politischen Raum und durch die Interventionen im Kongo Die Trennlinien der Gesellschaft zwischen Hutu und Tutsi sind nicht uberwunden Die Twa fuhren weiterhin ein soziales und politisches Schattendasein und sind kaum in der Lage ihre Interessen zu artikulieren Trennlinien sind zudem erkennbar zwischen Tutsi die den Volkermord in Ruanda uberlebt haben und Tutsi die nach Mitte 1994 aus dem Ausland zuruckgekehrt sind Diese Verwerfungen konnten bisher Stand 2020 durch neu eingefuhrte nationale Symbole dazu gehoren die Hymne und die Flagge und eine Neuordnung der Verwaltungsgliederung Ruandas nicht uberdeckt werden Ermittlungen und Klagen gegen RPF Vertreter Bearbeiten Gegen Paul Kagame und weitere Leitungskrafte der RPF sind wiederholt Ermittlungen aufgenommen und Klagen erhoben worden weil der Verdacht besteht dass dieser Personenkreis fuhrend an Verbrechen beteiligt gewesen ist Am ICTR hat die Schweizerin Carla Del Ponte im Jahr 2000 Ermittlungen gegen RPF Mitglieder initiiert die im Verdacht stehen wahrend des Burgerkriegs und anschliessend schwere Verbrechen begangen zu haben Diese Ermittlungen die nicht abgeschlossen wurden stiessen bei der ruandischen Regierung auf Missfallen Das soll 2003 mit zur Ablosung del Pontes als Chefanklagerin des ICTR beigetragen haben 172 Der franzosische Ermittlungsrichter Jean Louis Bruguiere erhob gegen den ruandischen Prasidenten und neun weitere Personen Anklage Sie werden fur den Abschuss der Prasidentenmaschine am 6 April 1994 verantwortlich gemacht und damit fur die Ermordung der Crew und aller Insassen des Flugzeugs Die Anklage fuhrte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Ruanda 173 Im Februar 2008 wurden in Spanien internationale Haftbefehle gegen 40 Angehorige der RPF ausgestellt Die Gesuchten werden beschuldigt in Ruanda und Zaire schwere Verbrechen begangen zu haben Kagame zahlt zum Kreis der Beschuldigten Die ruandische Regierung sprach von einer Kampagne die von Hutu Extremisten inszeniert worden sei 174 Im November 2008 gerieten die Beziehungen von Deutschland und Ruanda in eine Krise Deutsche Behorden hatten zuvor Rose Kabuye eine Vertraute Kagames sowie ehemals ranghohes Mitglied der RPF festgenommen und an Frankreich ausgeliefert Die franzosischen Behorden werfen ihr die Beteiligung am Abschuss der Maschine von Juvenal Habyarimana vor 175 Rolle Frankreichs beim Volkermord Bearbeiten Der ruandischen Regierung zufolge liegt ein Report vor der zwanzig franzosischen Militarangehorigen sowie zwolf Politikern darunter Edouard Balladur Alain Juppe und Francois Mitterrand eine fuhrende Rolle bei der Durchfuhrung der Massaker zuweist Im August 2008 folgte als Reaktion Ruandas die Drohung internationale Haftbefehle gegen hochrangige franzosische Offizielle zu erlassen 176 In einer ersten Reaktion von franzosischer Seite wurden samtliche Anschuldigungen entschieden zuruckgewiesen 177 Frankreich unterhielt seit der Hutu Revolution enge Kontakte zur Regierung und betrachtete Ruanda als wesentlichen Teil der Frankophonie und damit des eigenen Einflussbereichs in Afrika Die Ubergriffe der RPF wurden als anglophone Aggression und Bedrohung empfunden als Versuch Ruanda zu ubernehmen und aus dem franzosischen Einflussbereich herauszulosen In diesem Zusammenhang wurde Frankreich auch beschuldigt mit der legion presidentielle einen Stab fur Strategie und psychologische Kriegfuhrung innerhalb der ruandischen Armee geschaffen zu haben der nur auf Weisung Mitterrands gehandelt habe Nach Beginn des Volkermords seien uberdies zahlreiche franzosische Militars im Lande geblieben Sie seien in ruandische Hutu Armeeeinheiten eingegliedert worden die aktiv am Volkermord teilnahmen 178 Nach einer Verlautbarung des ruandischen Justizministeriums sollen franzosische Soldaten auch im Rahmen der Operation Turquoise aktiv an den Massakern teilgenommen haben 177 Im April 2019 teilte der franzosische Prasident Emmanuel Macron mit er habe eine Historikerkommission damit beauftragt alle franzosischen Archive in Bezug auf Ruanda zwischen 1990 und 1994 einzusehen und einen Bericht zur Rolle Frankreichs zu erarbeiten 179 Diese Historikerkommission betonte in dem im Marz 2021 veroffentlichten Abschlussbericht Frankreich trage eine schwere und erdruckende Verantwortung fur den Genozid Die Historiker bewerteten Frankreichs Agieren als Blindheit und Versagen weil es den Volkermord nicht verhindert habe Unter dem damaligen Prasidenten Francois Mitterrand habe das Land bedingungslos das rassistische korrupte und gewalttatige Regime Juvenal Habyarimanas unterstutzt Mitterrand habe enge personliche Beziehungen zu Habyarimana unterhalten und diesen mehrfach in Paris empfangen Eine Mittaterschaft Frankreichs an den Totungen konnte die Kommission nicht nachweisen 180 Staatsprasident Macron sagte im Mai 2021 bei einem Staatsbesuch in Ruanda nichts konne einen Volkermord entschuldigen Er hoffe auf Vergebung 181 182 Deutungen und Debatten Bearbeiten Die Ereignisse in Ruanda zwischen April und Juli 1994 wurden von Politik und Publizistik zunachst fast durchweg als Stammesfehde bezeichnet Uralter Hass sei mit einer Plotzlichkeit und Heftigkeit ausgebrochen die die Betrachter kopfschuttelnd zuruckliessen 183 Relativ rasch deuteten Menschenrechtler und Wissenschaftler das Geschehen ganz anders Die Gewalt sei modern systematisch und beabsichtigt gewesen Ein bestimmter Kreis extremistischer Hutu Politiker habe sie geplant und sie gezielt gegen eine rassisch definierte Minderheit gelenkt Fur die Freisetzung der Gewalt habe dieser Kreis moderne in der Kolonialzeit manipulierte ethnische Kategorien genutzt sowie eine moderne Ideologie des ethnischen Nationalismus Auch hatten diese Politiker gezielt die staatlichen Strukturen Ruandas zur Umsetzung ihrer Politik benutzt Das Land habe keinen Ruckfall in Tribalismus erlebt sondern einen modernen Volkermord 184 Es gibt in der Literatur uber den Volkermord in Ruanda keinen Konsens was die Ursachen der Gewalt angeht Es lassen sich drei grosse Erklarungsmuster unterscheiden 185 Das erste betrachtet den Volkermord als eine Massnahme zu der eine in ihrer politischen Macht existenziell herausgeforderte Gruppe das kleine Haus akazu griff um den drohenden Machtverlust abzuwenden Der Volkermord erscheint damit als Manipulation einer Elite 186 Ein zweiter Erklarungsansatz bezieht sich auf die naturlichen Ressourcen Ruandas die sich vor dem Volkermord immer rascher und dramatischer verknappten Landknappheit weitgehend fehlende Existenzgrundlagen ausserhalb der Landwirtschaft zugleich hohe Geburtenraten und letztlich eine Uberbevolkerung seien die entscheidenden Antriebskrafte der Volkermord Gewalt gewesen 187 Ein drittes Erklarungsmuster ruckt Annahmen uber kulturelle Eigenheiten Ruandas und angeblich charakteristische sozialpsychologische Eigenschaften seiner Bewohner in den Mittelpunkt Ruander seien es gewohnt gewesen Befehlen fraglos zu folgen Ein regelrechter Hang zum Gehorsam sei weit verbreitet Dieser charakteristische Zug habe die Einbindung von Hunderttausenden als Tater moglich gemacht 188 Viele Studien befassen sich mit der Verantwortung der internationalen Gemeinschaft fur den Volkermord Ein Grossteil der Autoren kritisiert das Agieren der wesentlichen internationalen Akteure scharf Der fruhe Ruckzug der UNAMIR und die wochenlange Inaktivitat der entscheidenden internationalen Akteure hatten eine Mitverantwortung der Weltgemeinschaft fur den Volkermord zur Folge Moglichkeiten einer raschen Beendigung seien nicht genutzt worden obwohl das Ausmass der Gewalt fruhzeitig bekannt gewesen sei 189 Der Politikwissenschaftler Alan J Kuperman stellte zentrale Annahmen dieser Kritik an der Weltgemeinschaft in Frage Er betont fruhzeitig habe es keine eindeutigen Beweise fur einen Volkermord in Ruanda gegeben Die Gewalttaten seien lange als Burgerkriegserscheinungen interpretiert worden Zudem hatte eine erfolgversprechende Intervention einige Wochen an logistischem Vorlauf benotigt In dieser Zeit seien mindestens die Halfte der Opfer bereits getotet worden Die amerikanische Historikerin Alison Des Forges widersprach Kuperman entschieden 190 In den publizistischen Auseinandersetzungen spielt gelegentlich eine Rolle inwieweit die Gewalttaten der RPF gegen Hutu ebenfalls als Volkermord einzuordnen seien Ware dies der Fall musse man von zwei eventuell sogar von drei Volkermorden sprechen einer hatte den Tutsi und den gemassigten Hutu gegolten dem zweiten seien Hutu innerhalb Ruandas zum Opfer gefallen als die RPF die politische und militarische Macht ubernahm und der dritte Genozid sei in den Lagern Ostzaires an Hutu Fluchtlingen begangen worden Eine empirische Studie hat diese Frage untersucht Der Autor berichtet uber stark abweichende Totungsmuster Nur die Gewalt an den Tutsi und den oppositionellen Hutu sei ein Volkermord gewesen Die Gewalt gegen die Hutu sei mit den Begriffen Terror beziehungsweise Massaker nicht aber mit dem Begriff Genozid korrekt bezeichnet 191 Anfang Oktober 2010 erschien ein Bericht des UNHCHR Ruanda wird darin vorgeworfen schwere Menschenrechtsverletzungen im Kongo begangen zu haben bzw an diesen beteiligt gewesen zu sein Nach dem Bericht gebe es Indizien dafur dass die von Ruandas Regierung unterstutzen Milizen dort Volkermord verubt hatten Opfer seien Hutu gewesen insbesondere Kinder Frauen Alte und Kranke Ruanda wies den Bericht zuruck 192 Im Januar 2012 kam ein Bericht des franzosischen Untersuchungsrichters Marc Trevidic zu dem Ergebnis dass das Flugzeug von Prasident Habyarimana 1994 durch eine Hutu Rakete getroffen worden sei Trevidic fuhrte seine Ermittlungen mit Hilfe mehrerer Flug und Ballistikexperten vor Ort durch Die Rakete ist den Untersuchungen zufolge nicht aus einer Stellung der Tutsi Rebellen abgefeuert worden sondern aus dem Militarcamp Kanombe also von Habyarimanas Regierungstruppen Das Attentat auf Habyarimana hatte Hutu Extremisten als Vorwand fur den Genozid gedient 193 Filme Erfahrungsberichte und Romane BearbeitenDokumentarfilme Bearbeiten Der Volkermord in Ruanda ist Gegenstand mehrerer Dokumentarfilme 1994 fertigte Ulrich Harbecke fur die Sendereihe Gott und die Welt des Westdeutschen Rundfunks die Dokumentation Requiem fur Ruanda an 194 Ein Jahr spater erschien die TV Dokumentation Rwanda how history can lead to genocide von Robert Genoud 195 Fur die Reportage Der Morder meiner Mutter Eine Frau will Gerechtigkeit wurde Martin Buchholz im Jahr 2003 mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet Im Mittelpunkt steht Eugenie Musayidire Tochter einer wahrend des Volkermords in Ruanda ermordeten Tutsi die den Morder ihrer Mutter sucht und bei der Gerichtsverhandlung gegen ihn anwesend ist 196 Greg Baker drehte den Dokumentarfilm Ghosts of Rwanda fur den nicht kommerziellen amerikanischen Fernsehsender Public Broadcasting Service der im Jahr 2004 erschien 197 Die vielfach ausgezeichnete Dokumentation The Last Just Man des aus Sudafrika stammenden Regisseurs und Filmemachers Steven Silver uber Romeo Dallaire erschien 2002 198 Romeo Dallaire steht auch im Mittelpunkt der kanadischen Produktion Shake Hands with the Devil The Journey of Romeo Dallaire die ebenfalls zehn Jahre nach dem Volkermord erschien 2005 wurde die Dokumentation Kigali Bilder gegen ein Massaker von Jean Christophe Klotz veroffentlicht der 1994 vor Ort war und verwundet wurde In seiner Arbeit setzt der franzosische Journalist sich mit der Verwendung von TV Material durch Medien und Politik auseinander 199 Wir kamen um zu helfen ein Film von Thomas Gisler beleuchtet die Rolle der Entwicklungshelfer insbesondere der heutigen Direktion fur Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA durch Erfahrungsberichte von Mitarbeitern vor Ort im Zeitraum von 1960 bis zum Volkermord Er geht der Frage nach wie die damaligen Mitarbeiter vor Ort und die Entwicklungshilfe insgesamt sich im Angesicht der gesellschaftlichen Spannungen in Ruanda vor dem Genozid verhielten Der Film wurde vom Historiker Lukas Zurcher begleitet 200 Spielfilme und Serien Bearbeiten Auch Spielfilme befassen sich mit dem Volkermord 2001 entstand die ruandisch britische Koproduktion 100 Days die von dem fruheren BBC Reporter Nick Hughes mit vornehmlich ruandischen Schauspielern in Ruanda gedreht und vom ruandischen Filmemacher Eric Kabera produziert wurde 201 Don Cheadle Sophie Okonedo und Nick Nolte sind die Hauptdarsteller in Hotel Ruanda einer internationalen preisgekronten Produktion des Jahres 2004 die die Geschichte von Paul Rusesabagina und das Verhalten der Weltoffentlichkeit schildert Die deutsch britische Produktion Shooting Dogs erschien ein Jahr spater und kreist um das Massaker an der Ecole Technique Officielle Als das Morden begann Sometimes in April ist ein Film des Regisseurs Raoul Peck Diese 2005 veroffentlichte Produktion stellt das Schicksal zweier Bruder dar von denen einer zum Tater der andere zum Opfer der Gewalttaten wird Romeo Dallaires Shake Hands with the Devil wurde 2006 mit Roy Dupuis in der Hauptrolle verfilmt und im September 2007 veroffentlicht 202 2009 entstand unter der Regie von Philippe Van Leeuw das Drama Ruanda The Day God Walked Away in welchem eine junge Frau in den Dschungel fluchtet und sich wahrend des Genozids dort versteckt Im Januar 2019 veroffentlichte Netflix die Serie Black Earth Rising Darin wird die Geschichte des Genozids in fiktiven Fallen gegen ruandische Kriegsverbrecher behandelt Die Serie spielt in England am internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Niederlande und Ruanda Drehbuchautor und Produzent war Hugo Blick Die Serie entstand aus einer Kooperation zwischen Netflix und BBC Two 203 Reportagen Erfahrungsberichte Sachbucher Bearbeiten Die in London ansassige Organisation African Rights veroffentlichte bereits 1994 eine umfangreiche in spateren Auflagen uber tausendseitige Dokumentation mit dem Titel Rwanda Death Despair and Defiance die im Wesentlichen Augenzeugenberichte Uberlebender enthalt 204 In den nachfolgenden Jahren erschienen weitere Bande mit Zeugnissen von Uberlebenden und am Volkermord Beteiligten die speziellen Aspekten des Volkermordes gewidmet waren so etwa der Rolle der Frauen und der Kirchen 205 Daruber hinaus gibt African Rights die Dokumentations Reihe Witness to Genocide heraus die Einzelschicksalen Raum gibt Der irische Journalist Fergal Keane gewann 1995 den britischen Orwell Preis fur das beste politische Buch fur den Reportageband Season of Blood der von seinen Beobachtungen und Erlebnissen wahrend einer Reise nach Ruanda 1994 erzahlt 206 Der amerikanische Journalist Philip Gourevitch veroffentlichte 1998 das mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnete Sachbuch Wir mochten Ihnen mitteilen dass wir morgen mit unseren Familien umgebracht werden 207 Romeo Dallaire der Befehlshaber der UNAMIR Mission in Ruanda zur Zeit des Volkermords veroffentlichte 2003 seinen Ruanda Bericht Shake Hands with the Devil The Failure of Humanity in Rwanda dt 2005 Handschlag mit dem Teufel Die Mitschuld der Weltgemeinschaft am Volkermord in Ruanda In ihm beschreibt er die Vorgeschichte des Volkermordes Er schreibt uber die Aktivitaten seiner wenigen ihm nach dem Abzug verbliebenen UNAMIR Soldaten im Fruhjahr 1994 und setzt sich sehr kritisch mit dem Verhalten der Volkergemeinschaft angesichts einer absehbaren Katastrophe auseinander Von Jean Hatzfeld liegen seit 2004 zwei Bucher zum Volkermord in deutscher Ubersetzung vor Beide stutzen sich auf ausfuhrliche Interviews Das erste Nur das nackte Leben basiert auf Gesprachen mit 14 uberlebenden Tutsi aus Nyamata einer Region sudlich von Kigali Das zweite mit dem Titel Zeit der Macheten verarbeitet Interviews mit zehn Tatern aus dieser Gegend 208 Im Jahr 2006 erschien der Bericht Aschenblute Ich wurde gerettet damit ich erzahlen kann von Immaculee Ilibagiza Zur Zeit des Genozids Studentin uberlebte sie mit weiteren Tutsi durch die Hilfe eines Hutu Pastors Die Gewalterfahrungen und den Verlust ihrer Familie verarbeitete sie in ihrem christlichen Glauben 209 Esther Mujawayo Soziologin Therapeutin und Mitgrunderin einer Witwenorganisation veroffentlichte in Deutschland zwei Bucher uber den Genozid und seine Folgen In Ein Leben mehr schildert sie unter anderem die Folgen der Gewalt fur Frauen Ihre Erfahrungsberichte und die Schilderungen vieler weiterer Frauen werden erganzt durch die Darstellung historischer Ursachen und Vorlaufer der Gewalt sowie durch die deutliche Kritik an der passiven Weltgemeinschaft In Auf der Suche nach Stephanie schilderte die Autorin ihre im Jahr 2006 unternommene Reise nach Ruanda Sie versuchte die sterblichen Uberreste ihrer Schwester und deren Kinder zu finden und bestatten zu lassen Dieser Versuch scheiterte weil die Tater und Zuschauer zu Gesprachen uber die Gewalttaten nicht bereit waren Die Autorin beschrieb zudem die unterschiedlichen Strategien des Umgangs der Uberlebenden mit dem Volkermord die sie in vielen Gesprachen mit Tutsi kennen gelernt hatte 210 Annick Kayitesi prasentierte ihre Erfahrungen im Buch Wie Phonix aus der Asche Wahrend des Genozids erlebte die 1979 geborene Autorin die Ermordung ihrer Mutter mit Sie selbst kam aufgrund einer Notluge mit dem Leben davon Hutu missbrauchten sie jedoch als Sklavin Gemeinsam mit ihrer Schwester gelang ihr schliesslich die Flucht bis nach Frankreich 211 Literarische Verarbeitungen und Theater Bearbeiten Die Geschehnisse im Fruhjahr und Sommer des Jahres 1994 sind inzwischen verschiedentlich literarisch verarbeitet worden Ein ungewohnliches Konzept stellte das vom tschadischen Journalisten Nocky Djedanoum ins Leben gerufene Literaturprojekt Ruanda Schreiben aus der Pflicht zu erinnern dar Es sollte dem Schweigen auch afrikanischer Intellektueller angesichts des Volkermordes Rechnung tragen und ermoglichte 1998 zehn afrikanischen Schriftstellern einen Aufenthalt in Ruanda Daraus entstanden zehn fiktionale Texte darunter ein preisgekronter Roman des senegalesischen Schriftstellers Boubacar Boris Diop 212 213 Bislang sind drei dieser Texte der Roman L Ombre d Imana von Veronique Tadjo aus der Elfenbeinkuste 214 Moisson de cranes von Abdourahman Waberi aus Dschibuti 215 und Big Chiefs von Meja Mwangi aus Kenia 216 in deutscher Ubersetzung erschienen Einige weitere Bucher uber den Genozid liegen auf Deutsch vor Der kanadische Journalist Gil Courtemanche hat den Volkermord im Roman Ein Sonntag am Pool in Kigali verarbeitet Die Erzahlung ist um eine Liebesgeschichte zwischen einer Hutu die fur eine Tutsi gehalten wird und einem kanadischen Journalisten zentriert 217 Im Jahr 2006 kam A Sunday in Kigali die Verfilmung dieses Romans in die Kinos Die deutsche Kinder und Sachbuchautorin Hanna Jansen schildert die Ereignisse in Uber tausend Hugel wandere ich mit dir indem sie die Perspektive eines Tutsi Madchens in den Mittelpunkt stellt das die Ausrottung ihrer Familie uberlebt 218 Die Erziehungswissenschaftlerin und Mitarbeiterin der Initiative Pro Afrika Anke Ponicke veroffentlichte 2004 das Kinderbuch Agathe Eine Berlinerin aus Ruanda Es erzahlt die Geschichte der elfjahrigen Agathe in Berlin die sich mit ihrer Familiengeschichte und damit auch mit dem ruandischen Genozid auseinanderzusetzen beginnt und dabei mit der Gleichgultigkeit der westlichen Welt gegenuber diesem Ereignis konfrontiert wird 219 2007 erschien die deutsche Ubersetzung des zwei Jahre zuvor veroffentlichten Romans Die Optimisten des britischen Schriftstellers Andrew Miller Die Geschichte des Reporter Clem Glass der schwer traumatisiert aus Ruanda nach Hause zuruckkehrt und keinen Weg mehr ins normale Leben findet illustriert wie die ruandische Tragodie sich auch in europaischen Schicksalen niederschlagt 220 Der Roman Hundert Tage des Dramatikers Lukas Barfuss befasst sich mit den Ereignissen aus der Sicht eines Schweizer Entwicklungshelfers Direktion fur Entwicklung und Zusammenarbeit in Ruanda und der Rolle der Entwicklungshilfe diese habe uber Jahrzehnte das Regime Habyarimanas ungeachtet der Korruption und der menschenrechtlichen Defizite unterstutzt und damit den Volkermord mitermoglicht 221 Die Rolle der Schweiz als Entwicklungshelferin in der Schweiz Afrikas im Zusammenhang mit dem Volkermord wurde durch Bundesrat Flavio Cotti in einer Studiengruppe um Joseph Voyame aufgearbeitet Dazu folgten mehrere Anfragen im Parlament 222 Ahnlich faktenreich erzahlt auch Rainer Wochele in seinem Roman Der General und der Clown Im Zentrum seines Buches steht der Kommandeur der UN Blauhelmgruppe die obwohl sie das grauenvolle Morden mit allen militarischen Mitteln stoppen will aufgrund politischer Weisungen zum Zuschauen verdammt ist 223 Der deutsche Reporter Hans Christoph Buch verarbeitete im Roman Kain und Abel in Afrika seine personliche Erfahrung des Volkermordes in Ruanda 224 Der Schweizer Journalist Milo Rau inszenierte 2011 unter anderem im Berliner Hebbel am Ufer das Stuck Hate Radio 225 Auch der 2019 erschienene Roman Schutzzone von Nora Bossong umkreist das Thema des Genozids in Burundi und Ruanda und die Aufarbeitung durch die Vereinten Nationen Anhang BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jutta Bieringer Zogerlich Richtung Demokratie Gewalt und Repression seit 1990 In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 83 98 Marcel Bohnert Zum Umgang mit belasteter Vergangenheit im postgenozidalen Ruanda Roderer Verlag Regensburg 2008 ISBN 978 3 89783 621 1 Anna Maria Brandstetter Die Rhetorik von Reinheit Gewalt und Gemeinschaft Burgerkrieg und Genozid in Rwanda In Sociologus Zeitschrift fur empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie Journal for Empirical Social Anthropology Jg 51 2001 Heft 1 2 S 148 184 Anna Maria Brandstetter Erinnern und Trauern Uber Genozidgedenkstatten in Ruanda In Winfried Speitkamp Hrsg Kommunikationsraume Erinnerungsraume Beitrage zur transkulturellen Begegnung in Afrika Marin Meidenbauer Verlagsbuchhandlung Munchen 2005 ISBN 3 89975 043 8 S 291 324 Jorg Calliess Hrsg Zehn Jahre danach Volkermord in Ruanda Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 5 bis 7 Marz 2004 Ten years after Genocide in Rwanda Evang Akad Loccum Rehburg Loccum 2005 ISBN 3 8172 1104 X Romeo Dallaire Handschlag mit dem Teufel Die Mitschuld der Weltgemeinschaft am Volkermord in Ruanda Unter Mitarbeit von Brent Beardsley Aus dem Englischen von Andreas Simon dos Santos Mit einem Nachwort von Dominic Johnson 2 Auflage Zweitausendeins Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 86150 799 4 Alison Des Forges Kein Zeuge darf uberleben Der Genozid in Ruanda 1 Auflage Hamburger Edition Hamburg 2002 ISBN 3 930908 80 8 amerikanisches Englisch Leave none to tell the story Ubersetzt von Jurgen Bauer Helene Dumas Le genocide au village Le massacre des Tutsi au Rwanda Ed du Seuil Paris 2014 ISBN 978 2 02 116686 6 Dominic Johnson Nachwort in Romeo Dallaire Handschlag S 589 608 Bruce D Jones Peacemaking in Rwanda The dynamics of failure Lynne Rienner Boulder Colorado u a 2001 ISBN 1 55587 994 2 Gerd Hankel Uber den schwierigen Versuch der Vergangenheitsaufarbeitung in Ruanda In Jorg Calliess Hrsg Zehn Jahre danach S 105 111 Gerd Hankel Ich habe doch nichts gemacht Ruandas Abschied von der Kultur der Straflosigkeit In Mittelweg 36 13 Jahrgang 2004 Heft 1 S 28 51 Gerd Hankel Ruanda Leben und Neuaufbau nach dem Volkermord Wie Geschichte gemacht und zur offiziellen Wahrheit wird Zu Klampen Springe 2016 ISBN 978 3 86674 539 1 Leonhard Harding Hrsg Ruanda der Weg zum Volkermord Vorgeschichte Verlauf Deutung Studien zur afrikanischen Geschichte Band 20 Lit Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 8258 3752 1 Leonhard Harding Ruanda der Weg zum Volkermord Versuch einer historischen Verortung in Jorg Calliess Hrsg Zehn Jahre danach S 15 38 Carsten Heeger Politische und gesellschaftliche Entwicklung bis zum Ende des 19 Jahrhunderts In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 13 20 Carsten Heeger Die Erfindung der Ethnien in der Kolonialzeit Am Anfang stand das Wort In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 21 35 Matthias Hufmann Die Verunsicherung von aussen und der Aufbau eines neuen Feindbildes In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 99 109 Rainer Klusener Muslime in Ruanda Von Marginalisierung zu Integration Arbeitspapiere Working Papers Nr 74 des Institut fur Ethnologie und Afrikastudien Department of Anthropology and African Studies der Johannes Gutenberg Universitat Mainz ifeas uni mainz de PDF 1 1 MB Karen Kruger Worte der Gewalt Das Radio und der kollektive Blutrausch in Ruanda 1994 In ZfG Jg 51 2003 H 10 S 923 939 Alan J Kuperman The limits of humanitarian intervention Genocide in Rwanda Brookings Institution Press Washington DC 2001 ISBN 0 8157 0086 5 Mel McNulty French arms war and genocide in Rwanda In Crime Law amp Social Change Jg 33 2000 S 105 129 Mahmood Mamdani When Victims become Killers Colonialism Nativism and the Genocide in Rwanda 2 Auflage Fountain Publ u a Kampala u a 2001 ISBN 0 85255 859 7 Alex Obote Odora Criminal Responsibility of Journalists under International Criminal Law The ICTR Experience In Nordic Journal of International Law Jahrgang 73 2004 S 307 323 Axel T Paul Das Unmogliche richten Schuld Strafe und Moral in Ruanda In Leviathan 34 Jahrgang Heft 1 Marz 2006 S 30 60 Paul Rusesabagina mit Tom Zoellner Ein gewohnlicher Mensch Die wahre Geschichte hinter Hotel Ruanda Deutsch von Hainer Kober Berlin Verlag Berlin 2006 ISBN 3 8270 0633 3 Stefan Siebels Die Fluchtlingskrise In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 183 195 Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 amerikanisches Englisch Susan M Thomson J Zoe Wilson Hrsg Rwanda and the Great Lakes Region Ten Years On From Genocide Special Issue of International Insights Juni 2005 englisch ISSN 0829 321X centreforforeignpolicystudies dal ca PDF 697 kB abgerufen am 8 Februar 2008 Susan M Thomson Whispering Truth to Power Everyday Resistance to Reconciliation in Postgenocide Rwanda University of Wisconsin Press Madison 2013 ISBN 978 0 299 29674 2 Alana Tiemessen From Genocide to Jihad Islam and Ethnicity in Post Genocide Rwanda Paper for Presentation at the Annual General Meeting of the Canadian Political Science Association CPSA in London Ontario 2 5 June 2005 cpsa acsp ca PDF 134 kB englisch Stefan Trines Unterlassene Hilfeleistung bei Volkermord Die Vereinten Nationen und der Ruanda Konflikt In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 159 169 Janine Ullrich Die Ara Juvenal Habyarimana Aufschwung und Niedergang In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 71 82 Peter Uvin Reading the Rwandan Genocide In International Studies Review Vol 3 Issue 3 S 75 99 Philip Verwimp Testing the Double Genocide Thesis for Central and Southern Rwanda In Journal of Conflict Resolution Jahrgang 47 2003 S 423 442 hicn org PDF 448 kB englisch Philip Verwimp Machetes and Firearms The Organization of Massacres in Rwanda In Journal of Peace Research Jahrgang 43 2006 Nr 1 S 5 22 Shelley Whitman The Plight of Women and Girls in Post Genocide Rwanda In Susan M Thomson J Zoe Wilson Hrsg Rwanda and the Great Lakes Region S 93 110 Owen Willis The Forgotten People in a Remembered Land the Batwa and Genocide In Susan M Thomson J Zoe Wilson Hrsg Rwanda and the Great Lakes Region S 126 148 Katrin Wissbar Guter Hutu boser Tutsi Der Aufstieg der Hutu Power In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 125 138 Peter Wutherich Revolution und Erste Republik 1959 1973 In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 57 70 Eugenia Zorbas Reconciliation in Post Genocide Rwanda In African Journal of Legal Studies S 29 52 africalawinstitute org PDF 290 KB englisch abgerufen am 8 Februar 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Volkermord in Ruanda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leugnen und Vertuschen Telepolis zur Rolle Frankreichs Ruanda Konflikt Konfliktarchiv des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Universitat Hamburg Leave None to Tell the Story Human Rights Watch Report uber den Volkermord The Report Of International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surroundings Events PDF 908 kB OAU Allan Thompson Hrsg The Media and the Rwanda Genocide Pluto Press Fountain Publishers International Development Research Centre 2007 ISBN 978 1 55250 338 6 Half Frankreich beim Volkermord in Ruanda Pressespiegel des Online Magazins polar Milo Rau Hate Radio Radio Television Libre des Mille Collines und der Genozid in Ruanda Deutschlandfunk Das Feature 27 Marz 2012 Scripte Klaus Uhrig Volkermord in Ruanda Bayerischer Rundfunk radioWissen 4 April 2014 Die Ruanderin Esther Mujawayo Volkermorduberlebende erzahlt In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 12 Mai 2012 Audio Einzelnachweise Bearbeiten Die Zahl der Opfer schwankt in der Literatur und der Berichterstattung Am haufigsten ist die Angabe 800 000 bis 1 000 000 Gelegentlich wird auch von mehr als einer Million Toten gesprochen Alison Des Forges gibt in ihrer umfangreichen Studie eine vorsichtigere Schatzung ab Sie nennt eine Zahl von mindestens 500 000 Toten und geht davon aus dass zirka dreiviertel aller Tutsi die damals im Land registriert waren umgebracht wurden Alison Des Forges Kein Zeuge S 34 Zur Spannweite der angegebenen Opferzahlen exemplarisch Vlasta Jalusic in Thomas Roithner Hrsg Krieg im Abseits Vergessene Kriege zwischen Schatten und Licht oder das Duell im Morgengrauen um Okonomie Medien und Politik Band 60 Lit Verlag Wien Berlin Munster 2011 ISBN 978 3 643 50199 8 Bosnien und Ruanda Durch Erinnerung Vergessen statt Verstehen S 148 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zur sozialen und politischen Lage Ruandas in der Ara Rwabugiri siehe Carsten Heeger Politische und gesellschaftliche Entwicklung In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 13 20 Zu den sozialen Veranderungen in dieser Epoche siehe auch Steering Committee of the Joint Evaluation of Emergency Assistance to Rwanda The International Response to Conflict and Genocide Lessons from the Rwanda Experience Darin besonders Tor Sellstrom and Lennart Wohlgemuth Study 1 Historical Perspective Some Explanatory Factors hier Kapitel 2 Johan Pottier Re Imagining Rwanda Conflict Survival and Disinformation in the Late Twentieth Century Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 978 0 521 52873 3 S 13 Gerard Prunier The Rwanda Crisis History of a Genocide 2nd Auflage Fountain Publishers Limited Kampala 1999 ISBN 978 9970 02 089 8 S 13 14 Bruce D Jones Peacemaking S 17 f Carsten Heeger Die Erfindung S 23 25 Zur Herrschaft der Belgier und zur Bedeutung der Missionsschulen siehe Carsten Heeger Die Erfindung S 26 34 Zum Hintergrund der ethnischen Zuordnung der ruandischen Bevolkerung zu den Gruppen der Hutu Tutsi und Twa siehe auch Alison Des Forges Kein Zeuge S 63 f sowie Mahmood Mamdani When Victims S 98 f Zu langsamen Bildung der Hutu Elite siehe Mahmood Mamdani When Victims S 106 114 Siehe hierzu Leopold Harding Versuch S 20 und Mahmood Mamdani When Victims S 116 f Deutsch Partei der Bewegung und der Emanzipation der Hutu Zur Hutu Revolution siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 63 66 Peter Wutherich Revolution S 57 66 Mahmood Mamdani When Victims S 116 131 f Ausserdem Steering Committee of the Joint Evaluation of Emergency Assistance to Rwanda The International Response to Conflict and Genocide Lessons from the Rwanda Experience Darin besonders Tor Sellstrom and Lennart Wohlgemuth Study 1 Historical Perspective Some Explanatory Factors hier Kapitel 3 online Memento vom 7 Marz 2006 im Webarchiv archive today englisch abgerufen am 3 September 2015 Zahlen nach Alison Des Forges Kein Zeuge S 63 66 und Peter Wutherich Revolution S 67 Leonhard Harding Versuch S 21 nennt ein Massaker von Dezember 1963 Januar 1964 bei dem 10 000 Menschen starben vorwiegend Tutsi Hierzu kurz Peter Wutherich Revolution S 67 Alison Des Forges Kein Zeuge S 65 Peter Wutherich Revolution S 68 f Zu den Hintergrunden dieser Auseinandersetzung siehe auch Mahmood Mamdani When Victims S 137 Deutsch Nationalrepublikanische Bewegung fur die Entwicklung 1993 anderte die Partei ihren Namen in Mouvement republicain nationale pour la democratie et le developpement Deutsch Nationalrepublikanische Bewegung fur die Demokratie und fur die Entwicklung Janine Ullrich Ara S 71 73 Zur Machtgruppe um das Prasidenten Ehepaar siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 71 und Bruce D Jones Peacemaking S 26 f Alison Des Forges Kein Zeuge S 73 f Mahmood Mamdani When Victims S 141 Katrin Wissbar Guter Hutu S 126 Zu den okonomischen Erfolgen siehe Janine Ullrich Ara S 73 75 und Alison Des Forges Kein Zeuge S 72 Zur Krise der 80er Jahre siehe Janine Ullrich Ara S 76 81 Alison Des Forges Kein Zeuge S 72 74 und Mahmood Mamdani When Victims S 147 149 Siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 74 f Zur Zahl der Tutsi Fluchtlinge Anfang der 1990er Jahre siehe Steering Committee of the Joint Evaluation of Emergency Assistance to Rwanda The International Response to Conflict and Genocide Lessons from the Rwanda Experience Darin besonders Tor Sellstrom and Lennart Wohlgemuth Study 1 Historical Perspective Some Explanatory Factors hier Kapitel 3 online Memento vom 7 Marz 2006 im Webarchiv archive today englisch abgerufen am 3 September 2015 Zum Angriff der RPF und zur militarischen Reaktion auf ihn siehe Bruce D Jones Peacemaking S 28 30 und Alison Des Forges Kein Zeuge S 75 78 Zu den Faktoren die innerhalb Ugandas den Angriff der RPF auf Ruanda beforderten siehe Matthias Hufmann Verunsicherung S 104 109 Zahlen zur Truppenvergrosserung nach Mel McNulty French arms S 110 Angabe zum Waffenimport nach Mel McNulty French arms S 107 Deutsch Koalition zur Verteidigung der Republik Alison Des Forges Kein Zeuge S 119 Zur Politik des Habyarimana Regimes zur Entstehung der Parteien und Milizen sowie zur politischen Gewalt jener Jahre siehe Jutta Bieringer Zogerlich In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg Siehe auch Alison Des Forges Kein Zeuge S 78 88 und Mahmood Mamdani When Victims S 192 Zahlen nach Mahmood Mamdani When Victims S 187 Zur Vorgeschichte und zu den Inhalten der Arusha Abkommen sowie des Arusha Friedensvertrages siehe Katrin Wischert Burgerkrieg In Leonhard Harding Hrsg Ruanda Der Weg S 115 123 Siehe auch Bruce D Jones Peacemaking S 30 35 und umfassend S 69 102 Vgl ferner Joel Stettenheim The Arusha Accords and the Failure of International Intervention in Rwanda In Melanie C Greenberg John H Barton Margaret E McGuinness Hrsg Words over War Mediation and Arbitration to Prevent Deadly Conflict Carnegie Commission on Preventing Deadly Conflict Series Rowman amp Littlefield Publishers Lanham 2000 ISBN 0 8476 9892 0 S 213 236 S 388 392 insb S 222 236 online Memento vom 16 Dezember 2006 im Internet Archive PDF 243 kB englisch abgerufen am 23 Dezember 2007 Zur Bedeutung der Ereignisse in Burundi siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 173 177 Siehe auch den Bericht der OAU uber den Volkermord in Ruanda The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 7 35 7 37 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zur Entstehung der Hutu Power siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 177 180 Alan J Kuperman Limits S 11 f Siehe ferner Katrin Wissbar Guter Hutu und Scott Straus Order S 29 f Kangura The Hutu Ten Commandments Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 12 Mai 2006 abgerufen am 25 Dezember 2007 englisch Abdruck dieser Gebote auf einer privaten Website Memento vom 12 Mai 2006 im Internet Archive englisch abgerufen am 25 Dezember 2007 Dominic Johnson Kanada ist kein Zufluchtsort fur Hetzer mehr In taz 25 Januar 2012 S 11 online abgerufen am 21 April 2014 Titel des Print Artikels The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 16 15 Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Unter anderem schildert Paul Rusesabagina der fruhere Direktor des Hotel de Milles Colines den durchschlagenden Erfolg von RTLM Siehe Paul Ruseabagina Ein gewohnlicher Mensch S 74 Zur Rolle von RTLM siehe auch Karen Kruger Worte Zur Bedeutung von Kangura und von RTLM siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 104 108 und S 96 100 Alex Obote Odora Responsibility S 307 310 Zu den Elementen der Anti Tutsi Rhetorik siehe kompakt Anna Maria Brandstetter Rhetorik S 158 169 Alison Des Forges Kein Zeuge S 141 144 Alison Des Forges Kein Zeuge S 143 Hierzu The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitte 11 38 12 20 13 26 14 3 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zu diesen Todeslisten auch Alison Des Forges Kein Zeuge S 133 135 Scott Straus Order S 28 Alison Des Forges Kein Zeuge S 131 f und S 164 f Philip Verwimp Machetes S 6 8 und S 16 Philip Verwimp Machetes S 7 Siehe dazu Arming Rwanda The Arms Trade and Human Rights Abuses in the Rwandan War PDF 185 kB Pierre Lepidi Au Rwanda 25 ans apres le genocide la residence du president tue n a pas livre tous ses secrets Le Monde vom 5 April 2019 Der Abschuss der Maschine ist Gegenstand so gut wie jeder Darstellung der Volkermords in Ruanda Statt vieler Belege nur Alison Des Forges Kein Zeuge S 223 226 und The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 14 1 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Siehe ferner Scott Straus Order S 44 f Zu den ersten Morden in Kigali beispielsweise Alison Des Forges Kein Zeuge S 243 S 249 252 Romeo Dallaire Handschlag S 273 275 286 f und Bruce D Jones Peacemaking S 38 Zur Ermordung Uwilingiyimanas Romeo Dallaire Handschlag S 289 Alison Des Forges Kein Zeuge S 233 f Zur Ermordung der belgischen Blauhelmsoldaten Alison Des Forges Kein Zeuge S 231 Zur Rolle Bagosoras in den ersten Stunden nach dem Attentat auf Habyarimana siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 227 f S 231 S 233 f Zur Bildung der Ubergangsregierung unter den Auspizien Bagosoras siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 238 241 The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 14 12 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Alison Des Forges Kein Zeuge S 244 nennt eine Zahl von zirka 20 000 Toten vorwiegend Tutsi bis zum 11 April 1994 Hierzu Alison Des Forges Kein Zeuge S 245 f Zu diesen Selektionen Alison Des Forges Kein Zeuge S 255 Zu dieser Mechanik des Genozids siehe Alan J Kuperman Limits S 15 f Zur zeitlichen Dynamik des Mordens in der Prafektur Kibuye und der Eskalation der Gewalttaten Mitte April 1994 siehe Scott Straus Order S 55 60 Zur Intensitat und zur zeitlichen Abfolge der Massaker siehe Alan J Kuperman Limits S 17 f Zur Beteiligung des Militars siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 270 277 Zur Einbindung der Verwaltung und der Zivilbevolkerung in die Mordaktionen siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 282 293 Siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 277 f Zur Kommunikationslinie der zivilen Selbstverteidigung siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 332 337 Zur Einbindung und zur Autonomie der Milizen siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 279 282 Zur Rolle dieser Sender siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 301 304 und Karen Kruger Worte Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 115 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Anmerkung 28 Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 117 f amerikanisches Englisch f v onepage eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Als Erwachsene gelten in diesem Fall alle 18 bis 54 Jahrigen Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 98 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zahlen fur das Jahr 2000 Und bei Axel T Paul Schuld S 42 fur 1997 und 2006 Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 100 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Landesman A Woman s Work In The New York Times 15 September 2002 englisch online englisch abgerufen am 18 April 2014 Alexander Smoltczyk Tage des Gerichts In Der Spiegel Nr 49 2002 online Ruanda Erste Frau muss wegen Volkermords lebenslanglich hinter Gitter In Spiegel Online 24 Juni 2011 abgerufen am 18 April 2014 Dominic Johnson Ministerin fur Vergewaltigung In taz 25 Juni 2011 S 2 online abgerufen am 18 April 2014 Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 107 f amerikanisches Englisch f v onepage eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche So die Formulierung von Scott Straus der sich dabei bewusst an Christopher Browning anlehnt Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 108 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 103 121 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zum Sozialprofil der lokalen Tater Zu den Motiven der Tater siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 27 29 und S 313 315 sowie Scott Straus The order of genocide Race power and war in Rwanda Cornell University Press Ithaca NYC 2006 ISBN 0 8014 4448 9 S 122 152 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zur gezielten Jagd auf diese Zielpersonen siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 248 252 Siehe oben Abschnitt Regionale Ausbreitung der Gewalt Zu den Massakern siehe auch Alison Des Forges Kein Zeuge S 252 256 Zu dieser Taktik siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 256 258 Ferner den OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 7 35 7 37 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Alison Des Forges Kein Zeuge S 258 The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 14 21 14 22 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zur Menschenjagd als Strategie siehe Karen Kruger Worte S 936 f Zu Sexualstraftaten und zu Folterformen Alison Des Forges Kein Zeuge S 259 f Zu den Formen der Gewalt siehe auch den OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 14 25 14 26 sowie 16 17 16 20 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Alison Des Forges Kein Zeuge S 293 Marcel Bohnert Zum Umgang mit belasteter Vergangenheit im postgenozidalen Ruanda S 25 f Dominic Johnson Nachwort S 608 Philip Verwimp Machetes S 13 Hierzu knapp Alison Des Forges Kein Zeuge S 30 Siehe hierzu seine eigene Schilderung Ein gewohnlicher Mensch Zu diesem Schutzraum siehe Dallaire Handschlag passim Zur Bedeutung internationaler Beobachtung von Fluchtlingslagern siehe den Hinweis bei Alan J Kuperman Limits S 16 Alan J Kuperman Limits S 17 Siehe auch Scott Straus Order S 87 Zum Widerstand fuhrender allerdings bald machtloser Militars siehe zum Beispiel Romeo Dallaire Handschlag S 339 und passim Alison Des Forges Kein Zeuge S 236 S 271 S 317 S 319 323 und ofter Zum von Fidele Uwizeye organisierten Widerstand in der Provinz Gitarama und dessen Scheitern siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 324 332 Zu seiner Person siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 419 Zur Beseitigung der Opposition in Butare um Habyalimana siehe Alison Des Forges Kein Zeuge insbesondere S 503 522 Sie werden bei Alison Des Forges Kein Zeuge S 261 genannt Zu kiwunga siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 261 Zur Fluchttaktik siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 264 Zu Bisesero siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 264 266 Owen Willis Forgotten People S 130 Owen Willis Forgotten People S 136 Owen Willis Forgotten People S 138 Zu den nachfolgenden Informationen uber die militarischen Auseinandersetzungen zwischen April und Juli 1994 siehe zusammenfassend Alan J Kuperman Limits S 43 und Alison Des Forges Kein Zeuge S 811 814 und 819 f Zahlen nach Alan J Kuperman Limits S 40 Militarexperten haben im grossen und ganzen bestatigt dass es sich bei der RPF um hochst disziplinierte Truppen mit einer klaren Kommando und Kommunikationsstruktur handelte Alison Des Forges Kein Zeuge S 32 Zur Charakterisierung der RPF als disziplinierter und effizienter Rebellenarmee siehe beispielsweise auch Dallaire Handschlag S 23 S 74 S 434 und S 626 oder auch Joel Stettenheim The Arusha Accords and the Failure of International Intervention in Rwanda In Melanie C Greenberg John H Barton Margaret E McGuinness Hrsg Words over War Mediation and Arbitration to Prevent Deadly Conflict Carnegie Commission on Preventing Deadly Conflict Series Rowman amp Littlefield Publishers Lanham 2000 ISBN 0 8476 9892 0 S 225 Online Ausgabe Memento vom 16 Dezember 2006 im Internet Archive PDF 243 kB englisch abgerufen am 23 Dezember 2007 Siehe hierzu Bruce D Jones Peacemaking S 33 f So explizit die Aussage von Alison Des Forges Kein Zeuge S 819 Romeo Dallaire Handschlag S 538 Alison Des Forges Kein Zeuge S 811 814 Detailreiche Schilderungen zu den Menschenrechtsverletzungen der Rebellenarmee bei Allison Des Forges Kein Zeuge S 824 845 Allison Des Forges Kein Zeuge S 846 Zur Mission und zum Bericht Gersonys sowie zum Umgang mit diesen Informationen siehe Allison Des Forges Kein Zeuge S 849 856 Allison Des Forges kritisiert den UNHCR in dieser Frage Zum Gersony Bericht siehe auch kurz Ilona Auer Frege Der Zivile Friedensdienst Anwendungsmoglichkeiten eines entwicklungspolitischen Konzepts am Fallbeispiel Ruanda Dissertation an der Freien Universitat Berlin S 120 PDF Siehe hierzu die offizielle UN Darstellung der UNAMIR abgerufen am 19 Januar 2008 Hier umfassend Romeo Dallaire Handschlag a b The Mission of Healing Kofi Annan s Failed Apology Jason A Edwards Atlantic Journal of Communication 16 88 104 Routledge 2008 UN chief s Rwanda genocide regret BBC News 26 Marz 2004 Dieses kontrovers diskutierte sogenannte Volkermord Fax gwu edu PDF 89 kB ist Thema in vielen umfassenderen Abhandlungen zum Volkermord Siehe exemplarisch die Darstellungen bei Alison Des Forges Kein Zeuge S 211 f Dallaire Handschlag S 177 187 Bruce D Jones Peacemaking S 113 115 im OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 13 26 13 34 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 oder im Bericht der unabhangigen Untersuchungskommission uber die Massnahmen der Vereinten Nationen wahrend des Volkermords in Ruanda 1994 Memento vom 12 August 2012 im Internet Archive abgerufen am 21 Januar 2008 Aufgelistet bei Alison Des Forges Kein Zeuge S 212 Lynch C 1998 May 5 Annan says big powers failed him in Rwanda The Boston Globe p A1 Zahlenangabe gemass OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 10 11 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Die Einschatzung Dallaires zur Wirkung des Abzugs der Belgier findet sich auch in diesem Bericht und zwar in Abschnitt 15 9 Siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 748 OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 10 13 und 15 47 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zum Massaker nach dem Abzug der Belgier aus der Ecole Technique Officielle ausfuhrlich Alison Des Forges Kein Zeuge S 728 733 Siehe Stefan Trines Unterlassene Hilfeleistung S 161 Zur Evakuierungsaktion siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 719 728 Siehe hierzu die Prasentation und Kommentierung entsprechender mittlerweile veroffentlichter US Regierungsakten durch William Ferroggiaro The US and the Genocide in Rwanda 1994 Evidence of Inaction A National Security Archive Briefing Book abgerufen am 22 Januar 2008 Zur Politik der USA in den ersten Wochen der Krise siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 738 740 a people who have fallen into calamitous circumstances Zitiert nach UN Dokument S 1994 470 Report of the Secretary General on the United Nation Assistance Mission for Rwanda vom 20 April 1994 Zu den Diskussionsprozessen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen siehe ferner Alison Des Forges Kein Zeuge S 740 748 Human Rights Watch tat dies in einem Schreiben vom 19 April 1994 an den UN Generalsekretar die Federation Internationale des Ligues des Droits de l Homme folgte mit einem Schreiben an die gleiche Adresse vom 21 April 1994 Siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 746 Zur Bedeutung des ruandischen Sitzes im Sicherheitsrat siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 760 f Resolution 918 des UN Sicherheitsrates PDF 16 kB abgerufen am 23 Januar 2008 Siehe Stefan Trines Unterlassene Hilfeleistung S 166 Zu UNAMIR II und den Schwierigkeiten ihrer Implementierung siehe Alison Des Forges Kein Zeuge S 761 764 Kapitel VII Massnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens und bei Angriffshandlungen Art 39 51 Zur Operation Turquoise siehe Romeo Dallaire Handschlag S 479 521 Alison Des Forges Kein Zeuge S 786 808 spiegel de vom 25 Februar 2010 Sarkozy gesteht Fehler Frankreichs ein Bundesregierung hatte Hinweise auf Vorbereitungen zu Volkermord Nicht mehr online verfugbar ARD FAKT 16 April 2014 archiviert vom Original am 8 Mai 2014 abgerufen am 9 Mai 2014 Sven Felix Kellerhoff Deutschlands mogliche Mitschuld am Ruanda Genozid Die Welt 9 April 2014 abgerufen am 9 Mai 2014 Durch den Burgerkrieg den Volkermord und den Exodus sank die Bevolkerungszahl Ruandas um 40 Prozent Angabe nach Stefan Siebels Die Fluchtlingskrise S 183 Anm 1 1995 lebten in Uganda zirka 10 000 in Burundi zirka 270 000 in Tansania etwa 577 000 und in Zaire zirka 1 245 000 Fluchtlinge Zahlen nach dem OAU Report The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 19 3 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zur Dominanz der extremistischen Hutu in den Fluchtlingslagern Zaires Stefan Siebels Die Fluchtlingskrise S 189 f Zur Auflosung der grenznahen Hutu Lager in Zaire und zur Ruckkehr der Fluchtlinge nach Ruanda siehe Stefan Siebels Die Fluchtlingskrise S 192 194 Deutsch Demokratische Streitmachte der Befreiung Ruandas Siehe hierzu Thomas Scheen Hutu gegen Tutsi diesmal im Kongo In Frankfurter Allgemeinen Zeitung 10 November 2007 Madchen und Frauen als Zielscheibe Nicht mehr online verfugbar UNICEF 4 Marz 2004 archiviert vom Original am 27 September 2007 abgerufen am 21 April 2014 Scott Straus Order S 52 halt die Zahl von mindestens 250 000 Vergewaltigungen fur moglicherweise zu hoch Zum Umfang und zu den Folgen der Vergewaltigungen fur ruandische Frauen und Madchen siehe den Bericht der OAU uber den Volkermord in Ruanda The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 16 17 16 32 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Vgl im Detail auch den Bericht von Human Rights Watch uber sexuelle Gewalt wahrend des Volkermords Shattered Lives Sexual Violence during the Rwandan Genocide and its Aftermath Lindsey Hilsum Rwandan genocide survivors denied AIDS treatment Artikel des British Medical Journal April 2004 Siehe uberdies Shelley Whitman Plight S 96 f und 101 Siehe hierzu den OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 16 62 16 64 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zur prekaren Lage vieler Kinder in Ruanda siehe insbesondere den Bericht von Human Rights Watch Rwanda lasting wounds Consequences of Genocide and War for Rwanda s Children englisch abgerufen am 31 Marz 2009 Zahlen nach Shelley Whitman Plight S 101 Magda Seewald Gender amp bewaffnete Konflikte Ruanda Memento vom 14 August 2010 im Internet Archive Wien 2006 Abgerufen am 3 Oktober 2015 Marcel Bohnert Zum Umgang mit belasteter Vergangenheit im postgenozidalen Ruanda S 42 Die Wunden heilen nur langsam Auf www unicef de 10 Marz 2004 abgerufen am 18 Februar 2008 Siehe den Beitrag Children of Rwanda s Genocide Orphans and Detainees auf der Website der New York Times englisch abgerufen am 19 Februar 2008 Die Zeugen Jehovas waren 1994 eine kleine Gruppe in Ruanda Die Aussage zur Nichtbeteiligung dieser Gruppe findet sich bei Rainer Klusener Muslime PDF 1 2 MB S 71 dort auch Anm 37 ferner dort S 94 f Sie findet sich uberdies bei Christian P Scherrer Genocide and Crisis in Central Africa Conflict Roots Mass Violence and Regional War Praeger Westport Connecticut London 2002 ISBN 0 275 97224 0 S 113 Die Sonderrolle der Zeugen Jehovas wird ebenfalls aus Stellungnahmen von Menschenrechtsgruppen deutlich Siehe Ellen Gutzler Gudrun Honke und Sylvia Servaes Die Auseinandersetzungen in Ruanda Ein uralter Stammeskrieg in pogrom Zeitschrift fur bedrohte Volker Zeitschrift der Gesellschaft fur bedrohte Volker 177 1994 Vgl auch Harare Volkermord ungesuhnt Protestantische Kirchenfuhrer Ruandas sollen vor Gericht Nur Zeugen Jehovas wird nichts vorgeworfen Memento vom 25 Juli 2003 im Internet Archive Pressemeldung des Reformierten Pressedienstes vom 8 Dezember 1998 Diese Pressemeldung bezieht sich auf einen Appell von African Rights mit dem Titel The Protestant Churches and the Genocide An Appeal to the World Council of Churches Meeting in Harare Dezember 1998 a b c Muslime in Ruanda Von Marginalisierung zu Integration Arbeitspapiere des Institut fur Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 2006 uni mainz de PDF S 71 ff Reinhard Muller Ein Vikar als Volkermorder Frankfurter Allgemeine 12 Marz 2008 Martin Kimani For Rwandans the pope s apology must be unbearable The Guardian 29 Marz 2010 Zu den Vorwurfen gegen die Kirche siehe Rainer Klusener Muslime PDF 1 2 MB hier besonders S 71 73 Siehe auch zudem den OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 18 5 und 18 8 sowie 14 65 bis 14 74 aegistrust org Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Ferner Ilona Auer Frege Der Zivile Friedensdienst Anwendungsmoglichkeiten eines entwicklungspolitischen Konzepts am Fallbeispiel Ruanda Dissertation an der Freien Universitat Berlin S 219 f PDF Siehe ferner den Beitrag von Stephanie Nieuwoudt Rwanda Church Role in Genocide Under Scrutiny Were Catholic priests and nuns complicit in mass killings or simply helpless bystanders im Africa Report vom 1 Dezember 2006 des Institute for War and Peace Reporting englisch abgerufen am 20 Februar 2008 Die Menschrechtsorganisation African Rights bewertet das Verhalten der Kirchen als moralisches Versagen Siehe Raymond Bonner Clergy in Rwanda Is Accused of Abetting Atrocities in Online Archiv der New York Times erschienen am 7 Juli 1995 abgerufen am 26 Februar 2009 Zum Schuldbekenntnis protestantischer Kirchen siehe Kirche und Frieden Schulderklarung der Kirchen in Ruanda Wiedergabe einer Meldung aus dem EPD Wochenspiegel abgerufen am 25 Februar 2009 a b Florian Stark Genozid in Ruanda 1994 Todesursache Machete in den Armen seiner Mutter In Die Welt online 5 April 2019 abgerufen am 6 April 2019 Rainer Klusener Muslime in Ruanda Von Marginalisierung zu Integration Arbeitspapiere des Institut fur Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg Universitat Mainz uni mainz de PDF Kap 4 5 Muslime als Tater S 73 ff Alana Tiemessen Genocide Siehe ferner Rainer Klusener Muslime PDF 1 2 MB hier besonders S 60 91 Siehe die Ubersicht uber die Verfahren auf der Website des ICTR englisch abgerufen am 10 April 2014 Zur Kritik am ICTR siehe insbesondere die Studie der International Crisis Group International Criminal Tribunal for Rwanda Justice Delayed Memento vom 1 April 2005 im Internet Archive vom 7 Juni 2001 englisch abgerufen am 12 Februar 2008 Zur Einschatzung der Arbeit des ICTR siehe Axel T Paul Schuld S 39 42 Zu den Problemen der postgenozidaren Justiz Ruandas siehe den OAU Bericht The Report Of The International Panel Of Eminent Personalities To Investigate The 1994 Genocide In Rwanda And The Surrounding Events Abschnitt 18 33 18 42 Online Version Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive PDF 908 kB englisch abgerufen am 24 Dezember 2007 Zahlen nach Gerd Hankel Versuch S 107 Axel T Paul Schuld S 47 Zahl nach Gerd Hankel nichts gemacht S 44 Anm 45 Genannt werden die gesetzlichen Grundlagen bei Axel T Paul Schuld S 46 Fussnote 47 Zahl nach Axel T Paul Schuld S 47 Zum Vorgehen der ruandischen Justiz inklusive der Gacaca Gerichte siehe Gerd Hankel Versuch Zu diesem Problem siehe Axel T Paul Schuld S 48 f Hierzu Axel T Paul Schuld S 51 Eine umfassende Kritik des ruandischen Justizsystems insgesamt ist in Law and Reality Progress in Judicial Reform in Rwanda PDF 702 kB formuliert ein Bericht von Human Rights Watch der 2008 erschien Axel T Paul Schuld S 53 Ruanda Jahresbericht 2013 Amnesty International Rwanda gacaca genocide courts finish work BBC news 18 Juni 2012 abgerufen am 3 Februar 2014 Ruanda bietet Gefangnis fur Verurteilte von Sierra Leone Tribunal Der Standard vom 21 Marz 2009 Rwanda banker gets 30 year sentence for war crimes reuters com 1 Dezember 2009 Nkezabera s trial to start afresh in Belgian court newtimes co rw 6 Marz 2010 a b Felicien Kabuga Mutmasslicher Drahtzieher des Volkermords in Ruanda festgenommen In Spiegel Online Abgerufen am 16 Mai 2020 Genozidgedenkstatten in Ruanda Memento des Originals vom 31 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kirchenkreis saarost butare chapso de Abgerufen am 3 Oktober 2015 Website des Kigali Genocide Memorial Centre Zu diesem Zentrum siehe auch Anna Maria Brandstetter Erinnern S 302 f Erfasst sind Genozidgedenkstatten auch auf der Webseite des National Museum of Rwanda Memento des Originals vom 8 Juni 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museum gov rw Anna Maria Brandstetter Erinnern S 307 Zu dieser Kritik siehe Anna Maria Brandstetter Erinnern S 309 315 Zur Versohnungspolitik und zu Demokratiedefiziten in Ruanda siehe die Darstellung der Bertelsmann Stiftung uber Ruanda im Rahmen der Studie Den Wandel gestalten Strategien der Entwicklung und Transformation sowie Eugenia Zorbas Reconciliation Maritta Tkalec Ruanda Tribunal mit neuem Anklager In Berliner Zeitung 15 September 2003 abgerufen am 8 Juni 2015 Ruanda friert Beziehungen zu Paris ein Bericht auf Spiegel Online am 24 November 2006 Francois Misser Dubiose Kampagne gegen Ruanda Tutsi Militars droht Prozess in Spanien in die tageszeitung vom 12 Februar 2008 Andrea Jeska Bartholomaus Grill Die Morder lasst ihr laufen auf Zeit online 19 November 2008 Abruf am 19 November 2008 Rwanda to indict French officials Artikel vom 8 September 2008 auf der ugandischen website new vision Memento vom 11 September 2008 im Internet Archive Abruf am 22 September 2008 Siehe auch Ruanda Frankreich war aktiv am Volkermord beteiligt in Der Tagesspiegel 5 August 2008 Ruanda gibt Frankreich Mitschuld am Genozid in Suddeutsche Zeitung 6 August 2008 a b Matt Brown France faces accusations over Rwanda massacre The National 26 August 2008 abgerufen am 7 Oktober 2014 englisch Lina Melvern France and genocide the murky truth How far was Mitterrand s Government involved in the slaughter of hundred of thousands of Rwandans In The Times 8 August 200 abgerufen am 22 September 2008 Volkermord in Ruanda Macron will Rolle Frankreichs prufen lassen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 5 April 2019 abgerufen am 6 April 2019 Ruanda Historiker sehen Frankreich als mitverantwortlich fur Volkermord In Der Spiegel Abgerufen am 26 Marz 2021 FAZ net Michaela Wiegel Einen Volkermord kann man nicht ausradieren FAZ net Nikolas Busse Macron hat recht Kommentar Scott Straus Order S 17 Siehe die zusammenfassende Darstellung dieses Interpretationsansatzes bei Scott Straus Order S 33 Siehe hierzu Peter Uvin Reading S 79 87 Siehe hierzu Peter Uvin Reading S 79 81 Dort mit Literaturnachweisen Siehe hierzu Peter Uvin Reading S 81 83 Dort mit Literaturnachweisen Siehe hierzu Peter Uvin Reading S 84 87 Dort mit Literaturnachweisen Siehe auch hierzu mit Literaturverweisen Peter Uvin Reading S 88 90 Zu Kontroverse von Kuperman und Des Forges siehe insbesondere den Beitrag von Kuperman Memento vom 21 Marz 2008 im Internet Archive in Foreign Affairs Januar Februar 2000 und die anschliessende Debatte mit Des Forges Memento vom 10 Dezember 2008 im Internet Archive in diesem Magazin Zur Relevanz dieser Mehrfach Genozid These und zu ihrer empirischen Untersuchung siehe Philip Verwimp Testing insbesondere S 423 und S 441 Horand Knaup Uno Bericht emport Kongos Nachbarn Untersuchung zu Kriegsgraueln auf Spiegel Online 1 Oktober 2010 Abruf am 11 Februar 2011 Was den Ruanda Genozid ausloste auf diepresse com 11 Januar 2012 Kurzprasentation Memento vom 4 Februar 2005 im Internet Archive der Dokumentation auf der Website des Westdeutschen Rundfunks Kurzprasentation Memento vom 2 Januar 2007 im Internet Archive der entsprechenden DVD Siehe die auf der Website des Westdeutschen Rundfunks Zu diesem Fall siehe auch Martin Buchholz Der Morder meiner Mutter ist kalt eiskalt Memento vom 7 Dezember 2017 im Internet Archive In Die Zeit Nr 13 2003 Siehe hierzu auch Martin Buchholz Warum hast du sie getotet In Die Zeit Nr 35 2001 Internetprasenz der Dokumentation The Last Just Man in der Internet Movie Database englisch youtube com Hintergrundinformationen zur Dokumentation Memento vom 16 August 2015 im Internet Archive wirkamenumzuhelfen ch 100 Days in der Internet Movie Database englisch youtube com Adrian Daub Black Earth Rising Eine Wahrheit die nicht sein darf In Zeit Online 25 Januar 2019 abgerufen am 29 Januar 2019 African Rights Rwanda Death Despair and Defiance London 1994 African Rights Rwanda not so innocent When Women become Killers London 1995 Rwanda The Protestant Churches and the Genocide London 1998 Fergal Keane Season of Blood A Rwandan Journey Penguin Books 1995 Philip Gourevitch Wir mochten Ihnen mitteilen dass wir morgen mit unseren Familien umgebracht werden Berichte aus Ruanda Aus dem Amerikan von Meinhard Buning Berlin Verlag Berlin 1999 ISBN 3 8270 0351 2 Jean Hatzfeld Nur das nackte Leben Berichte aus den Sumpfen Ruandas aus dem Franz von Karl Udo Bigott Haland und Wirth Giessen 2004 ISBN 3 89806 933 8 Jean Hatzfeld Zeit der Macheten Gesprache mit den Tatern des Volkermordes in Ruanda aus dem Franz von Karl Udo Bigott Haland und Wirth im Psychosozial Verlag Giessen 2004 ISBN 3 89806 932 X Immaculee Ilibagiza Aschenblute Ich wurde gerettet damit ich erzahlen kann mit Steve Erwin Aus dem Engl von Maria Zybak Ullstein Berlin 2006 ISBN 3 550 07891 9 Esther Mujawayo Ein Leben mehr Zehn Jahre nach dem Volkermord in Ruanda zusammen mit Souad Belhaddad aus dem Franz von Jutta Himmelreich Hammer Wuppertal 2005 ISBN 3 7795 0029 9 Esther Mujawayo Auf der Suche nach Stephanie Ruanda zwischen Versohnung und Verweigerung zusammen mit Souad Belhaddad aus dem Franz von Jutta Himmelreich Hammer Wuppertal 2007 ISBN 978 3 7795 0082 7 Annick Kayitesi Wie Phonix aus der Asche Ich uberlebte das Massaker in Ruanda mit einem Vorwort von Andre Glucksmann in Zusammenarbeit mit Albertine Gentou aus dem Franz von Eliane Hagedorn und Bettine Runge Heyne Munchen 2005 ISBN 3 453 64015 2 Anja Bandau Ruanda Schreiben aus der Pflicht zu erinnern Literatur zwischen Imagination und Zeugenschaft In Christa Ebert Brigitte Sandig Hrsg Literatur und soziale Erfahrung am Ausgang des 20 Jahrhunderts Berlin 2003 13 32 siehe auch Artikel in der Neuen Zurcher Zeitung uber das Projekt Veronique Tadjo Der Schatten Gottes Reise ans Ende Ruandas Peter Hammer Verlag Wuppertal 2001 ISBN 3 87294 868 7 Abdourahman Waberi Schadelernte Litradukt Literatureditionen Kehl 2008 ISBN 978 3 940435 03 3 Meja Mwangi Big Chiefs Peter Hammer Verlag Wuppertal 2009 ISBN 978 3 7795 0231 9 Gil Courtemanche Ein Sonntag am Pool in Kigali Kiepenheuer amp Witsch Koln 2004 ISBN 3 462 03368 9 Hanna Jansen Uber tausend Hugel wandere ich mit dir Thienemann Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 522 17476 3 Anke Ponicke Agathe Eine Berlinerin aus Ruanda Books on African Studies Jerry Bedu Addo 2004 ISBN 3 927198 27 7 Andrew Miller Die Optimisten Roman Paul Zsolnay Verlag Wien 2007 Lukas Barfuss Hundert Tage Wallstein Verlag 2008 ISBN 978 3 8353 0271 6 98 1113 Einfache Anfrage Schweiz Ruanda Fragen zum Volkermord Curia Vista Geschaftsdatenbank 96 3305 Interpellation Volkermord in Rwanda Tater und Opfer Curia Vista Geschaftsdatenbank Christoph Wehrli Ein Musterpartner der zum Genozid Staat wurde Neue Zurcher Zeitung 5 April 2014 Rainer Wochele Der General und der Clown Verlag Klopfer amp Meyer 2008 ISBN 978 3 940086 20 4 Hans Christoph Buch Kain und Abel in Afrika Verlag Volk amp Welt Berlin 2001 ISBN 3 353 01170 6 Bericht auf bz berlin de abgerufen am 11 Januar 2012 nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 118 32 min 57 9 MB Text der gesprochenen Version 25 August 2013 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Februar 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4360701 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkermord in Ruanda amp oldid 238200362