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Laurent Nkunda 6 Februar 1967 als Laurent Nkundabatware Mihigo in Mutanda Territorium Rutshuru Demokratische Republik Kongo ist ein ehemaliger General der kongolesischen Armee und ehemaliger Fuhrer der Rebellengruppe Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes CNDP Er galt uber mehrere Jahre als einer der gefurchtetsten aber auch erfolgreichsten Rebellenanfuhrer Afrikas Ab 2004 befanden sich zeitweise grosse Landesteile im Osten der DR Kongo unter seiner Kontrolle Nach seiner Entmachtung wurde er im Januar 2009 von ruandischen Einheiten festgenommen Internationale Beobachter werfen Nkunda schwere Kriegsverbrechen vor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarische Laufbahn 2 1 Rebellion 2 2 Kriegsverbrechen 3 Weblinks 4 Quellen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLaurent Nkundabatware Mihigo wurde 1967 als Sohn eines aus Masisi im Nord Kivu stammenden Tutsi Rinderhirten geboren Er begann bereits in jungen Jahren auf einer Kaffeeplantage in seinem Heimatdorf zu arbeiten Nach Abschluss der Sekundarschulausbildung studierte er in Kisangani und im ruandischen Mudende einige Semester Psychologie 1 und arbeitete anschliessend als Lehrer an einer weiterfuhrenden Schule in Masisi Nkunda der neben drei afrikanischen Sprachen auch fliessend Englisch und Franzosisch 2 spricht gehort nach eigenen Angaben einer Pfingstkirche 3 an und ist Siebenten Tags Adventist Er besitzt drei Farmen mit insgesamt 800 Rindern ist verheiratet und hat sechs Kinder sein altester Sohn kam 1990 zur Welt 4 Militarische Laufbahn BearbeitenBereits 1993 kam es im Ostkongo zu ersten todlichen Ubergriffen auf Mitglieder der Volksgruppe der Tutsi Nkunda schloss sich aus diesem Grunde in jenem Jahr der ruandischen Tutsi Bewegung Ruandische Patriotische Front RPF an und erhielt eine Kampfausbildung im militarischen Trainingslager Gabiro Die RPF sturzte 1994 im Zuge des Volkermordes in Ruanda die dortige Hutu Regierung und dominiert das Land seither politisch Nach diesem Sieg kehrte Nkunda in seine Heimat zuruck und kampfte an der Seite von Laurent Desire Kabila und dessen Sohn Joseph Kabila die 1997 in einem vom Osten der DR Kongo ausgehenden erfolgreichen Burgerkrieg den langjahrigen hutufreundlichen Diktator Joseph Desire Mobutu entmachteten Im Zweiten Kongokrieg ab 1998 stieg Nkunda in der von Tutsi gefuhrten sowie von Ruanda und Uganda unterstutzten Rassemblement Congolais pour la Democratie RCD zum Major auf Der Gruppierung gelang es im Kampf um Ressourcen und regionalpolitische Einflussspharen gegen die kongolesische Regierung und damit Nkundas ehemalige Verbundete zeitweise grosse Landesteile im Osten der DR Kongo zu kontrollieren Mit dem Friedensschluss von Pretoria am 30 Juni 2003 der den Krieg offiziell beendete sollten die Soldaten der verschiedenen Rebellentruppen in die nationale Armee eingegliedert werden In dieser beforderte man Laurent Nkunda im Jahre 2004 zum General Rebellion Bearbeiten Er lehnte jedoch bald diesen Posten ab und wandte sich mit loyalen ehemaligen RCD Truppen gegen die Regierung Am 2 Juni 2004 verubten seine Truppen einen Angriff auf die Stadt Bukavu in Sud Kivu und nahmen die Stadt ein Nkunda rechtfertigte seine Rebellion damit dass die Tutsi Banyamulenge in der DR Kongo von einem erneuten Volkermord bedroht seien Insbesondere unternehme die Regierung zu wenig um die verbleibenden Milizen von Hutu Extremisten wie Interahamwe aus Ruanda zu entwaffnen die nach wie vor im Ostkongo aktiv sind Daher so Nkunda mussten seine Truppen die Bedrohten verteidigen Unabhangige Beobachter bestatigten dass es in Bukavu einzelne Angriffe auf Banyamulenge gegeben habe von einem Genozid konne jedoch keine Rede sein 4 Es wird ihm vorgeworfen im Auftrag der Regierung Ruandas zu handeln wahrend er selbst behauptet mit Ruanda lediglich verbundet zu sein Begann die CNDP ihre Laufbahn zunachst als Tutsi Beschutzer so stiessen spater auch immer mehr Hutu und unzufriedene Regierungssoldaten zu den Rebellen Nach schweren Kampfen unterzeichnete Nkunda 2007 ein Friedensabkommen verweigerte jedoch weiterhin die Entwaffnung seiner Truppen solange die Hutu Milizen nicht entwaffnet seien Im November 2007 einigten sich die Regierungen der DR Kongo und Ruandas auf ein koordiniertes Vorgehen gegen Nkunda Sie gingen gegen Nkunda vor wobei sie von den UN Friedenstruppen logistisch unterstutzt wurden Der dritte Kongokrieg eskalierte erneut Im Januar 2008 wurde in Goma ein weiteres Friedensabkommen zwischen Rebellen und Regierung geschlossen aber wiederum gebrochen In der zweiten Jahreshalfte 2008 wurden in Ostkongo nach Angaben der UN 200 000 Menschen durch die Kampfe zwischen Nkundas Truppen und der Armee vertrieben Seit 2007 seien insgesamt zwei Millionen vertrieben worden 5 Zuletzt gab es im Oktober 2008 schwere Gefechte als Nkundas Truppen auf die Stadt Goma zumarschierten und auch Teile des Virunga Nationalparks unter ihre Kontrolle brachten 6 Anfang Januar 2009 wurde Nkunda in einem Machtkampf innerhalb der Fuhrung der CNDP von seinem Militarchef Bosco Ntaganda gesturzt 7 Ntaganda unterzeichnete einen Waffenstillstand und ging gemeinsam mit kongolesischen und ruandischen Regierungstruppen gegen Nkunda vor Am 22 Januar 2009 wurde Laurent Nkunda auf ruandischem Gebiet festgenommen 8 Kriegsverbrechen Bearbeiten Internationale Beobachter und Augenzeugen machen Laurent Nkunda sowie seine Truppen fur zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich Er soll demnach nicht nur einer der erfolgreichsten sondern auch einer der grausamsten Rebellenfuhrer gewesen sein So verubten seine Soldaten 2002 beim Einmarsch der RCD in Kisangani ein Massaker an Zivilisten Zwei Jahre darauf uberliess er der Truppe Anfang Juni 2004 die kurz zuvor eingenommene Stadt Bukavu drei Tage lang zur freien Verfugung In dieser Zeit sollen allein an einem Wochenende 16 000 Einwohnerinnen vergewaltigt worden sein Im Januar 2008 schliesslich exekutierten Nkundas Manner in einem kongolesischen Grenzdorf 30 Manner mit Hammerschlagen da diese sich einer anderen Kriegspartei zugewandt hatten Daruber hinaus soll Nkunda fur zahlreiche weitere Folterungen und Totungen verantwortlich sein und zudem hunderte Kindersoldaten rekrutiert haben Letzteres geht unter anderem aus Berichten von Amnesty International hervor die besagen er hatte die Entfuhrung von teilweise Zwolfjahrigen angeordnet um sie anschliessend militarisch auszubilden Er selbst bestritt die Vorwurfe stets und erklarte unter anderem dass Vergewaltigungen gegen den CNDP Kodex verstossen wurden und seine Truppen nie die Intention hatten Zivilisten zu ermorden Es konne jedoch nie ausgeschlossen werden dass einige ins Kreuzfeuer gerieten Aus diesen Grunden veroffentlichte die Regierung Ruandas 2005 einen Haftbefehl gegen ihn Ein internationaler Haftbefehl der einen Prozess gegen Nkunda vor dem Internationalen Strafgerichtshof ermoglichen wurde lag und liegt allerdings nicht vor Zwar haben die zustandigen Behorden Ermittlungen gefuhrt konnten ihm jedoch nichts nachweisen Weblinks BearbeitenDavid Barouski Laurent Nkundabatware His Rwandan Allies and the Ex ANC Mutiny Chronic Barriers to Lasting Peace in the Democratic Republic of the Congo PDF 4 4 MB First Edition 13 Februar 2007 Reuters AlertNet Crisis Profile What s going on in Congo Karte der von Nkunda kontrollierten Gebiete washingtonpost comQuellen BearbeitenThe Independent 3 August 2006 We are ready for war rebels warn Kabila Human Rights Watch D R Congo Arrest Laurent Nkunda For War Crimes BBC News Profile General Laurent NkundaEinzelnachweise Bearbeiten Laurent Nkundabatware His Rwandan Allies and the Ex ANC Mutiny Chronic Barriers to Lasting Peace in the Democratic Republic of the Congo Michelle Faul Der charmante Menschenmorder auf rp online de Rheinische Post Abgerufen am 18 Marz 2010 deutsch New York Times Dinner With A Warlord a b BBC Profil BBC News Thousands displaced in DR Congo BBC News Urgent diplomacy in Congo crisis die tageszeitung Machtkampf vor Friedensrunde vom 7 Januar 2009 Tagesschau Rebellenfuhrer Nkunda festgenommen Memento vom 31 Juli 2010 imInternet Archive vom 23 Januar 2009 Normdaten Person GND 137912145 lobid OGND AKS LCCN n2009025842 VIAF 265797196 Wikipedia Personensuche Die Zeit Nr 48 2008 S 16 Blutspur eines Generals PersonendatenNAME Nkunda LaurentALTERNATIVNAMEN Nkundabatware LaurentKURZBESCHREIBUNG kongolesischer Rebellenfuhrer im Osten der DR KongoGEBURTSDATUM 6 Februar 1967GEBURTSORT Mutanda Territorium Rutshuru Provinz Nord Kivu Demokratische Republik Kongo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laurent Nkunda amp oldid 218303608