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Teile dieses Artikels scheinen seit 2015 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Der Dritte Kongokrieg so die im Kongo ubliche Bezeichnung 4 in den internationalen Medien zumeist als Kivu Krieg oder ungenau als Kivu Konflikt bezeichnet 5 ist ein mit Unterbrechungen andauernder Burgerkrieg in der Provinz Nord Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo DR Kongo Dritter KongokriegTeil von KongokriegKarte des Konfliktsgebiets Stand Oktober 2022 Detailliertere Karten hier und auf https kivusecurity org map Lage der Provinzen Nord und Sud Kivu im Kongo Hier wird ein Grossteil des Konflikts ausgetragenDatum 25 November 2006 1 16 Januar 2009 2 4 April 2012 7 November 201331 Januar 2015 heute 3 Ort Kivu und Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo Ausgang Einstellung der Kampfe seitens der CNDP Grundung der Bewegung 23 Marz und Entstehung der Rebellion der M23 FARDC Sieg gegen die CNDP und die M23 Bewegung CNDP wird eine politische Partei in der DR Kongo Friedensabkommen zwischen DR Kongo und M23 Bewegung Wiederaufnahme der Kampfe seit 2015 zwischen FARDC und FDLRKonfliktparteienM27 seit 2014 CNDP 2006 2009 M23 2012 2013 Unterstutzt von Ruanda FARDCRegierungsfreundliche Mai MaiFDLR 2006 2014 APCLS 2012 2013 Nyatura 2012 2014 MONUSCOAngolaSimbabweBotswana teilweise Unterstutzt von FrankreichBelgienBelarus FDLR seit 2014 APCLS 2013 2016 RUD Urunana seit 2006 Nyatura seit 2014 FNL Nzabampema seit 2013 FNL Palipehutu 1993 2009 2010 2013 FPB seit 2015 RED Tabara seit 2015 Nduma defense du Congo Renove seit 2014 NDC 2008 2017 Mai Mai Yakutumba seit 2009 CNPSC seit 2017 Andere regierungsfeindliche Mai Mai seit 1996 Raia Mutomboki seit 2005 ADFIS ZentralafrikaBefehlshaberLaurent Nkunda CNDP Bosco Ntaganda M23 Sultani Makenga M23 Jean Marie Runiga M23 Joseph Kabila bis 2019 Felix Tshisekedi seit 2019 Ignace Murwanashyaka FDLR Babacar Gaye MONUSCO Carlos Alberto dos Santos Cruz MONUSCO Jose Eduardo dos Santos Angola Ian Khama Botswana Sylvestre Mudacumura FDLR Callixte Mbarushimana FDLR Ignace Murwanashyaka FDLR Janvier Buingo Karairi APCLS Agathon Rwasa FNL Palipehutu Aloys Nzabampema FNL Nzabampema Guidon Shimiray Mwissa NDC R Ntabo Ntaberi Sheka NDC William Yakutumba Mai Mai Yakutumba CNPSC Devos Kagalaba Salumu Kaseke Raia Mutomboki Truppenstarke6 000 8 000 CNDP 20075 500 M23 2012 22 016 MONUSCO Soldaten 2 000 FDLR 1 500 ACPLS 3 000 FNL Palipehutu Hunderte FNL Nzabampema 1 000 1 250 NDC Tausende Raia Mutomboki 10 000 andere MilizionareVerluste233 Tote CNDP 17 Tote MONUSCO unbekannt1 4 Millionen Vertriebene Wahrend des zweijahrigen Krieges in den Jahren von Ende 2006 bis Ende 2008 der mehrmals von langeren Phasen des Waffenstillstands unterbrochen war kampften die Tutsi Rebellen des Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes CNDP gegen die kongolesischen Regierungsstreitkrafte die sie der Kooperation mit den Hutu Milizen der Forces Democratiques de Liberation du Rwanda FDLR bezichtigten Im Januar 2007 und im Januar 2008 wurde jeweils ein Waffenstillstand ausgehandelt der aber jeweils nur wenige Monate lang hielt Nach einer Grossoffensive eroberte die CNDP im Herbst 2008 mehrere wichtige Stadte in der Provinz Nord Kivu und kundigte an die Regierung in Kinshasa sturzen zu wollen Die Kampfhandlungen endeten abrupt im Januar 2009 mit einem Waffenstillstand als die CNDP nach internen Streitigkeiten einseitig den Krieg fur beendet erklarte Ein dauerhafter Frieden in der Region die seit 1994 unter einem unubersichtlichen Burgerkrieg mit dutzenden Fraktionen leidet kam dabei aber nicht zustande Im Marz 2012 grundete sich unter Fuhrung von Bosco Ntaganda und Sultani Makenga die Bewegung 23 Marz die als Nachfolger der CNDP Milizen angesehen wird 2012 2013 gab es daraufhin wieder 1 5 Jahre lang Kampfe sowie seit Anfang 2015 durchgehend Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Kriegsverlauf 2 1 Kriegsgeschehen 2006 07 2 2 Wiederaufflammen 2008 3 Grundung der M23 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach dem Volkermord von Ruanda flohen 1994 hunderttausende Hutu aus Ruanda darunter auch viele der Haupttater des Genozids in den Osten Zaires von dort aus verubten sie weiterhin Angriffe auf Ruanda und auf in Zaire ansassige Tutsi 6 Ab 1997 eroberten kongolesische Tutsi unterstutzt von ruandischen Regierungstruppen im ersten Kongokrieg ganz Zaire und sturzten den Diktator Mobutu der gegen die Prasenz der ruandischen Fluchtlinge in seinem Land nichts unternommen hatte 7 Nachdem sich die neue kongolesische Regierung rasch mit Ruanda zerstritten hatte versuchte Ruanda erneut einen Regimewechsel in Kinshasa zu erzwingen Ein erneuter Umsturz gelang nicht weil die kongolesische Regierung Unterstutzung aus mehreren anderen afrikanischen Landern erhielt Es entwickelte sich ein jahrelanger Stellungskrieg in dem keine Seite einen Sieg erringen konnte Der Zweite Kongokrieg endete 2003 unentschieden alle Kriegsparteien einigten sich auf eine gemeinsame Ubergangsregierung 2006 fanden freie Wahlen statt Ab 1996 wurden mit Unterstutzung des UNHCR die Mehrheit der insgesamt uber eine Million Fluchtlinge nach Ruanda repatriiert 8 zuruckblieb ein harter Kern von etwa 25 000 Kampfern im Jahr 2003 die sich der Ruckfuhrung widersetzten Unter der Bezeichnung Forces Democratiques de Liberation du Rwanda FDLR arbeiteten sie weiter am Sturz der neuen von Tutsi gefuhrten ruandischen Regierung 9 Die FDLR war an den Friedensverhandlungen nicht beteiligt ihre Aktivitat wurde zwar formal verboten aber es gab auch keine Versuche die Repatriierung der letzten Hutu Fluchtlinge militarisch zu erzwingen 10 Kriegsverlauf BearbeitenDie Rebellenorganisation Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes CNDP des ehemaligen RCD Generals Laurent Nkunda der 2004 die kongolesische Ubergangsregierung abgelehnt und sich daraufhin in die Provinz Kivu zuruckgezogen hatte kampfte ab 2006 gegen die kongolesischen Regierungsstreitkrafte die Forces Armees de la Republique Democratique du Congo FARDC und die mit ihnen verbundete UN Friedenstruppe MONUC 11 Nkunda selbst Tutsi gab an seine Truppen wurden die Tutsi gegen Ubergriffe der FDLR verteidigen Der kongolesischen Regierung warf er vor die FDLR zu unterstutzen oder zumindest nichts gegen sie zu unternehmen 9 Kriegsgeschehen 2006 07 Bearbeiten Der dritte Kongokrieg begann im November 2006 als Angehorige von Nkundas Miliz den Tod eines jungen Tutsi rachen wollten der bei einer Verkehrskontrolle in Sake von einem Polizisten erschossen wurde Truppen der CNDP eroberten Sake gegen die unorganisierten und undisziplinierten Regierungssoldaten hatten die motivierten Rebellen leichtes Spiel UN Truppen eroberten Sake unter Einsatz von Kampfhubschraubern jedoch binnen weniger Tage wieder zuruck Indirekte Verhandlungen zwischen der Regierung in Kinshasa und der CNPD unter Vermittlung Ruandas fuhrten schliesslich dazu dass sich die CNDP zur Kooperation mit der Regierungsarmee FARDC im Kampf gegen die FDLR bereit erklarte 1 Die Regierungsarmee stellte neue gemischte Einheiten auf in denen Soldaten verschiedener Volksgruppen und ehemaliger Rebellengruppen darunter vor allem auch CNDP Kampfer gemeinsam kampfen sollten Es begann die bis dato grosste Offensive der Regierungstruppen gegen die FDLR die Kampfe trieben Hunderttausende in die Flucht Die Kooperation zwischen CNDP und FARDC war aber von kurzer Dauer bereits im Sommer 2007 losten sich die gemischten Einheiten selbst auf die Nkunda Rebellen zogen sich wieder in ihre Basis in den Masisi Bergen zuruck 12 Die Regierungstruppen zogen Einheiten aus dem ganzen Land im Kivu zusammen im Oktober 2007 versuchte die zahlenmassig weit uberlegene FARDC mit Unterstutzung der MONUC Nkundas Hauptquartier in den Bergen zu erobern Gegen die ortskundigen Rebellen hatten die undisziplinierten Regierungstruppen wiederum keine Chance Die FARDC verlor uber 2600 Mann es kam zu massenhaften Desertationen Mehrere Brigaden losten sich komplett auf die Soldaten flohen und liessen ihr gesamtes Kriegsgerat zuruck Die Regierung musste ihre Niederlage eingestehen und kundigte am 17 Dezember 2007 eine grosse Friedenskonferenz in Goma an 13 Am 23 Januar unterschrieben insgesamt 22 Rebellengruppen aus der Kivuregion einen umfassenden von der UN uberwachten Waffenstillstand spater sollten Truppenentflechtungen die Ruckfuhrung auslandischer Kampfer in ihre Heimatlander und die Eingliederung der Rebellen in die regularen Streitkrafte erfolgen Funf Jahre nach dem Abkommen von Pretoria das den Zweiten Kongokrieg beendete schien nun auch die Moglichkeit zu bestehen den Krieg im Kivu beizulegen 14 Zu einer Umsetzung des Abkommens kam es aber nicht die Rebellen widersetzten sich vielfach der Eingliederung in die FARDC ausserdem wurde das Problem der FDLR Prasenz in dem Abkommen nicht behandelt Ubergriffe der FDLR dauerten weiterhin an 4 Wiederaufflammen 2008 Bearbeiten Nach Monaten der Ruhe flammte der Krieg im August 2008 wieder auf Nkunda dessen offizielles Kriegsziel bis dahin stets nur der Schutz der Tutsi vor der FDLR gewesen war rief jetzt zum Sturz der Regierung Kabila in Kinshasa auf Er prasentierte sich als neuer starker Mann im Land Im Oktober begann eine neue Offensive der CNDP binnen weniger Wochen eroberten sie wichtige Stadte gegen Ende des Monats standen sie vor der Provinzhauptstadt Goma Die Regierungstruppen leisteten kaum Widerstand stattdessen flohen sie mordend und plundernd in Richtung Suden 15 Nkunda verzichtete zunachst auf eine Eroberung Gomas erneut organisierte die UN Verhandlungen Ruanda und die Regierung des Kongo sollten gemeinsam die Losung des FDLR Problems angehen Dann uberschlugen sich die Ereignisse Am 5 Januar 2009 erklarte Bosco Ntaganda ein hochrangiger General innerhalb der CNDP Nkunda sei wegen schlechter Fuhrung abgesetzt worden am 16 Januar erklarte die CNDP den Krieg fur beendet und kundigte ihren Eintritt in die FARDC an 16 Ruandische Truppen marschierten am 20 Januar in den Kongo ein zwei Tage spater wurde Nkunda von ruandischen Truppen festgenommen 2 Das Ende der CNDP und die gemeinsame Militaraktion der Regierungstruppen Ruandas und des Kongo gegen die FDLR liess erneut die Hoffnung aufkommen der Konflikt im Kivu konne jetzt gelost werden Dazu kam es jedoch nicht der tatsachliche Erfolg der ruandisch kongolesischen Offensive gegen die FDLR war gering Zwar wurden etliche FDLR Basen zerstort die Kampfer versprengt dies betraf aber allenfalls 10 der Einheiten Weiterhin besteht die Prasenz verschiedener irregularer Kampfverbande im Osten des Kongo fort das Ende der CNDP beendete zwar den offenen Krieg ein stabiler Frieden wurde damit aber nicht erreicht 17 Grundung der M23 Bearbeiten Hauptartikel Bewegung 23 Marz Im April 2012 bildete sich die Bewegung 23 Marz als Nachfolger der CNDP Milizen welche aus der FARDC desertierten Dieser Schritt wurde damit begrundet dass Vereinbarungen im Vertrag vom 23 Marz 2009 zur Integration der CNDP in die FARDC gebrochen worden seien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kivu Krieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien globalsecurity org zum Kongokrieg englisch Literatur BearbeitenDominic Johnson Kongo Kriege Korruption und die Kunst des Uberlebens 2 Auflage Brandes amp Apsel 2009 ISBN 978 3 86099 743 7 Dave Renton David Seddon Leo Zeilig The Congo Plunder and Resistance Palgrave Macmillan New York 2007 ISBN 978 1 84277 485 4 Thomas Turner The Congo Wars Conflict Myth and Reality Zed Books London New York 2007 ISBN 978 1 84277 689 6 Google books Einzelnachweise Bearbeiten a b Johnson S 159 a b Johnson S 168 Scores dead in Burundi clashes Abgerufen am 21 Mai 2020 a b Johnson S 166 Presseberichte zu diesem Thema bezeichnen die Kampfhandlungen ublicherweise als Kivu Krieg oder Kivu Konflikt diese Begriffe werden aber auch allgemein fur den gesamten bewaffneten Konflikt im Ostkongo verwendet Eine eigenstandige Bezeichnung fur diesen Krieg besteht nicht Johnson S 71ff Johnson S 74ff Johnson S 79 a b Johnson S 161 Johnson S 104 Johnson S 158 Johnson S 161ff Johnson S 164 Johnson S 165 Johnson S 167 BBC News DR Congo rebel faction ends fight vom 17 Januar 2009 Johnson S 170f Normdaten Sachbegriff GND 1277563152 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dritter Kongokrieg amp oldid 230491924