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Als Tabulae Albertini auch Tablettes Albertini werden die 1928 am Djebel Mrata bei Tebessa in Algerien entdeckten insgesamt 45 Zedernholztafeln bezeichnet die vandalische Notariatsakten in lateinischer Kursivschrift aus der Zeit zwischen dem 13 Mai 493 und dem 21 April 496 umfassen 22 Dokumente liessen sich datieren In den meisten Fallen handelt es sich um Grundstuckskaufe bzw verkaufe von Land auf dem vor allem Oliven Wein und Feigen geerntet wurden hinzu kommt ein Verkauf einer Olivenpresse Die Tabulae sind nach Eugene Albertini benannt dem seinerzeitigen Direktor der Antiquite de l Algerie der die Dokumente als erster partiell entzifferte und ihnen eine erste Publikation widmete 1 Einer Gruppe franzosischer Wissenschaftler gelang 1952 die vollstandige Transkription der Texte 2 Die Tafeln werden heute im Musee national des antiquites et des arts islamiques von Algier aufbewahrt Sie messen zwischen 10 und 26 cm Lange und 2 bis 10 cm Breite und sind in den meisten Fallen auf Vorder und Ruckseite beschrieben Die 45 Tafeln bilden 34 Dokumente von denen allerdings nur 13 vollstandig erhalten sind Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt Einordnung 2 Editionen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenInhalt Einordnung BearbeitenDer Inhalt der Urkunden erwies dass auch in der Zeit des Vandalenreichs die romische Gesetzgebung in diesem Fall die Lex Manciana aus dem 2 Jahrhundert weiterhin Bestand hatte Das Gesetz gewahrte Bauern die bis dahin unbebautes Land bearbeiteten ein unbefristetes vererbbares und ubertragbares Nutzungsrecht sofern sie Weinreben Olivenbaume oder Obstbaume anpflanzten und einen Teil ihrer Ernte an den Grundherrn abfuhrten der der Eigentumer blieb Die Verwendung von romischen Wahrungseinheiten wie dem Follis bestand fort Auch das Fehlen germanischer Namen bei identifizierten Verkaufern Kaufern und Zeugen die in lateinischer Sprache unterschrieben wenn sie schreiben konnten weist in die Richtung grosser Rechtskontinuitat In einigen Fallen trugen die in den Dokumenten erscheinenden Manner noch romische Titel wie magister oder presbyter Die Einzelheiten der Transaktionen belegen dass in der heute steppenartigen Region eine intensive und zugleich differenzierte Landwirtschaft betrieben wurde Die Verkaufe betrafen Flachen die in den meisten Fallen mit Olivenbaumen aber auch mit Feigenbaumen auf kleinen Parzellen bepflanzt waren Die Grosse der Flachen ist dabei nicht angegeben stattdessen wird nur die Zahl der Baume genannt namlich 37 fur die grosste Parzelle einer fur die kleinste Offenbar bestand ein extensives Bewasserungssystem wie die haufige Nennung von Kanalen und Reservoirs belegt Editionen BearbeitenChristian Courtois Louis Leschi Charles Perrat Charles Saumagne Tablettes Albertini Actes prives de l epoque vandale fin du Ve siecle Bibliotheque de l Ecole des chartes 110 Paris 1952 Text der kritischen Edition Yves Lassard Tabulae Albertini XXXIV The Roman Law Library 2013 Literatur BearbeitenEugene Albertini Varietes Actes de vente du Ve siecle trouves dans la region de Tebessa Algerie in Journal des Savants 1930 S 23 30 Digitalisat Veikko Vaananen Etude sur le texte et la langue des Tablettes Albertini Suomalaisen Tiedeakatemia Helsinki 1965 Hendrik Wessel Das Recht der Tablettes Albertini Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen Neue Folge 40 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 978 3 428 10401 7 J N Adams The regional diversification of Latin 200 BC AD 600 Cambridge University Press Cambridge 2007 S 549 562 644 647 Inhaltsverzeichnis Weblinks BearbeitenTabulae Albertini Textedition auf der Website der Universitat GrenobleAnmerkungen Bearbeiten Eugene Albertini Varietes Actes de vente du Ve siecle trouves dans la region de Tebessa Algerie in Journal des Savants 1930 S 23 30 Christian Courtois Louis Leschi Charles Perrat Charles Saumagne Tablettes Albertini Actes prives de l epoque vandale fin du Ve siecle Bibliotheque de l Ecole des chartes 110 Paris 1952 Text der Tafeln auf den S 225 229 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tabulae Albertini amp oldid 222370161