www.wikidata.de-de.nina.az
Idris mit vollem Namen Sidi Mohammed Idris el Mahdi el Senussi arabisch محمد إدريس السنوسي DMG Muḥammad Idris as Sanusi 12 Marz 1890 in Al Baida 1 25 Mai 1983 in Kairo war von 1951 bis 1969 Konig von Libyen Er war der Enkel von Sayyid Muhammad bin Ali as Senussi dem Begrunder des Senussi Ordens Am 1 September 1969 wurde er durch einen Putsch von Muammar al Gaddafi entthront der sodann mehr als 40 Jahre die Politik des Landes bestimmte Idris I Konig von Libyen 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Als Oberhaupt der Sanussiya und Emir der Cyrenaika 1 3 Exil in Agypten 1 4 Als Konig Libyens 1 5 Staatsstreich 1969 2 Literatur 3 Weblinks 4 QuellenLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Idris wurde als Sohn von Sayyid Muhammad al Mahdi bin Sayyid Muhammad al Senussi und seiner funften Frau Aisha bint Ahmad al Syrte geboren und erhielt eine religiose Ausbildung in der Zawiya von al Dschaghbub Wahrend Idris noch jung war starb sein Vater Hieraufhin ubernahm sein vaterlicher Cousin Ahmad asch Scharif die Sorge fur ihn 1913 reiste Idris mit dem Ziel den Haddsch zu vollziehen nach Agypten wo er in Alexandria mit der agyptischen Regierung zusammentraf Von Alexandria reiste er uber Meer weiter nach Haifa und Jerusalem und begab sich dann nach Medina und Mekka Nach dem Vollzug der Wallfahrt reiste er nach Taif wo ihm die osmanische Regierung einen komfortablen Wohnsitz zugewiesen hatte an dem er einige Zeit verbrachte Von Taif aus kehrte Idris nach Agypten zuruck wo er mit Lord Kitchener dem damaligen Oberbefehlshaber der britischen Streitkrafte in Agypten zusammentraf Anschliessend kehrte er in die Cyrenaika zuruck 2 Als Oberhaupt der Sanussiya und Emir der Cyrenaika Bearbeiten Idris wurde 1916 als Nachfolger seines Cousins Ahmad asch Scharif Oberhaupt des Sanussiya Ordens einer sufischen islamischen Bruderschaft Tariqa die im Ostteil Libyens eine grosse Anhangerschaft hatte Politisch verfolgte Idris mit den Senussi in den ersten Jahren seiner Herrschaft die Zuruckdrangung der Kolonialmachte aus Nordafrika Das zu diesem Zweck eingegangene Bundnis der Senussi mit den Mittelmachten im Ersten Weltkrieg war jedoch erfolglos und mundete in einer militarischen Niederlage Idris wechselte die Seiten und verbundete sich mit den Briten gegen seinen Cousin und wurde dafur von den Briten als Emir anerkannt von den Briten jedoch nach Kriegsende nicht gegen die Italiener unterstutzt Idris schloss mit Italienern und Briten Frieden und wurde dafur 1921 als weltlicher Herrscher Emir uber die nicht von Italien okkupierten Teile der Cyrenaika anerkannt Exil in Agypten Bearbeiten Unter dem Vorwand sich einer arztlichen Behandlung unterziehen zu wollen reiste Idris 1923 ins Konigreich Agypten aus Der wahre Grund war aber die italienische Kolonialpolitik unter Mussolini 1926 forderte er den Verbleib der Oase al Dschaghbub die fur die Versorgung der Widerstandsbewegung im Gebiet von al Dschabal al Achdar von grosser strategischer Bedeutung war unter der Herrschaft Agyptens Die agyptische Regierung unter Adli Yakan Pascha und Konig Fu ad I trat diese jedoch ab und italienische Truppen besetzten die Oase was bei den libyschen Emigranten in Agypten und ihren agyptischen Sympathisanten grosse Emporung hervorrief 3 Der antikolonialistische Widerstand der Senussi Bruderschaft wurde nun vor allem von Umar Mukhtar organisiert 1931 heiratete er Fatima el Sharif mit der er einen Sohn hatte der aber bereits am Tag nach seiner Geburt verstarb Der zahe Widerstandskampf der Bruderschaft konnte erst 1932 von den italienischen Kolonialtruppen gebrochen werden Weniger als ein Jahrzehnt spater im Zweiten Weltkrieg nahm Idris mit seiner Bruderschaft den Kampf gegen die Achsenmachte in Nordafrika wieder auf er selbst kehrte aber erst nach der italienischen Niederlage nach Libyen zuruck Als Konig Libyens Bearbeiten Die Standarte des Konigs Konig Idris 1967 mit Agyptens Prasidenten NasserNach dem Krieg verlor Italien seine Kolonien und Idris gewann als wichtigster lokaler Verbundeter der siegreichen Alliierten deutlich an Einfluss Nachdem die Bewohner des bevolkerungsreichen Tripolitanien ebenso wie die UNO den britisch italienischen Bevin Sforza Teilungsplan abgelehnt hatten dem Idris als Emir der Kyrenaika hingegen zugestimmt hatte wurde er 1951 Konig des unabhangigen Konigreichs Libyen Ein zentrales Problem der Anfangsjahre war die Zusammenfuhrung der historisch autonomen Landesteile Tripolitanien Kyrenaika und Fessan Die foderale Verfassung nach der alle drei Regionen gleich viele Abgeordnete ins Bundesparlament entsandten benachteiligte Tripolitanien wo 80 der Bevolkerung lebten gegenuber Idris Heimatregion Kyrenaika und dem Fessan wo jeweils nur 10 lebten die aber zusammen mehr Sitze im Bundesparlament hatten Schon 1952 nur ein Jahr nach der Staatsgrundung liess Idris I alle Parteien und Gewerkschaften verbieten 4 Die Misswirtschaft in der offentlichen Verwaltung und ein gescheitertes Attentat veranlassten ihn personlich die Regierung zu ubernehmen Ihm gelang in den folgenden Jahren die Starkung der Zentralregierung durch die Auflosung der historischen Grossprovinzen Tripolitanien Kyrenaika und Fessan sowie eine administrative Vereinheitlichung der Landesteile Durch die Verfassungsanderung von 1963 wurde der Wechsel von einem foderalen zu einem Zentralstaat abgeschlossen Formal wurde damit zwar durch eine proportionale Regelung Tripolitanien starker berucksichtigt doch bereits ein Jahr zuvor hatte Idris 1962 mit einem Schauprozess gegen die im Untergrund fur nationale Einheit den Abzug auslandischer Truppen und soziale Reformen agierende Arabische Sozialistische Baʿth Partei faktisch samtliche Parteienarbeit endgultig zerschlagen 5 Die nach den Erdolfunden seit 1962 fliessenden Einnahmen wurden in den Ausbau der Infrastruktur und des Bildungswesens investiert Da viele Studenten ins Ausland geschickt wurden und wegen des Lehrermangels zahlreiche agyptische Lehrer ins Land geholt wurden kamen zunehmend neue Ideen wie der Panarabismus bzw Nasserismus in das Land So brachen nach dem Sechstagekrieg 1967 in welchem der Konig Agypten nicht beistand heftige panarabische Proteste aus die zu neuerlichen Pogromen gegen die judische Minderheit fuhrten Die wenigen im Lande verbliebenen Juden 10 im Vergleich zu 1949 verliessen daraufhin das Land 6 Staatsstreich 1969 Bearbeiten Idris hatte im August seine Abdankung zugunsten des Kronprinzen Hasan ar Rida vorbereitet die fur den 2 September 1969 geplant war Am Vortag wurde er wahrend eines Kuraufenthaltes im turkischen Bursa von Muammar al Gaddafi gesturzt Zunachst wollte er Grossbritannien zu einer Intervention in Libyen bewegen verzichtete jedoch darauf als der Kronprinz den Putschisten seine Loyalitat versicherte Idris lebte zunachst in Rom und von 1974 bis zu seinem Tod im Exil in Kairo Gegen Gaddafis Protest hatte er die agyptische Staatsburgerschaft erhalten Idris I wurde auf dem Dschannat al Baqi Friedhof in Medina Saudi Arabien begraben Literatur BearbeitenE A V de Candole The life and times of King Idris of Libya Ben Ghalbon Manchester 1990 Idris I in Internationales Biographisches Archiv 38 1983 vom 12 September 1983 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten Commons Idris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die islamische Ordensgemeinschaft der Senussi libyen com Zeitungsartikel uber Idris in den Historischen Pressearchiven der ZBWQuellen Bearbeiten Martin Gehlen Die junge Macht in Libyen In Frankfurter Rundschau 25 Februar 2011 abgerufen am 28 Februar 2011 Vgl Muṣṭafa Ḥamid Raḥuma at Taḍamun al ʿarabi al islami maʿa l muqawama al libiya ḍidda l ġazw al iṭali 1911 1931m Markaz Ǧihad al Libiyin li d Dirasat at Tariḫiya Tarabulus 2006 Dissertation Mohammed V Universitat 1996 S 217 Vgl Raḥuma at Taḍamun al ʿarabi 2006 S 587 Frank Nordhausen Thomas Schmid Die arabische Revolution Demokratischer Aufbruch von Tunesien bis zum Golf S 105 Lothar Rathmann Geschichte der Araber Band 6 Seite 174 180 Berlin 1983 The Final Exodus of the Libyan Jews in 1967Staatsoberhaupter Libyens Sayyid Muhammad Idris as Sanusi Muammar al Gaddafi Abd al Ati al Ubayyidi Muhammad az Zaruq Radschab Miftah al Usta Umar Abd ar Razzaq as Sausa Zantani Muhammad az Zantani Muftah Muhammad Kaiba Imbarik asch Schamich Muhammad Abu l Qasim az Zuwai Mustafa Abd al Dschalil Mohamed Yusuf al Magariaf Giuma Attaiga Nuri Busahmein Aguila Saleh Issa Mohamed al Menfi Normdaten Person GND 1019525428 lobid OGND AKS LCCN n85197802 VIAF 264238289 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME IdrisALTERNATIVNAMEN Idris Muhammad Idris al Sanusi محمد إدريس السنوسي arabisch KURZBESCHREIBUNG libyscher Konig 1951 1969 GEBURTSDATUM 12 Marz 1890GEBURTSORT Al BaidaSTERBEDATUM 25 Mai 1983STERBEORT Kairo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Idris Libyen amp oldid 232530534