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Muhammad ibn Muhammad al Mahdi as Sanusi auch es Senussi arabisch محمد بن محمد المهدي السنوسي DMG Muḥammad ibn Muḥammad al Mahdi as Sanusi 1844 in al Bayda 1 Juni 1902 in al Kufra war von 1859 bis zu seinem Tode der Anfuhrer des libyschen Sanussiya Ordens Muhammad Al Mahdi bin Sayyid Muhammad es Senussi Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Der Ordensstaat in al Dschaghbub 1859 1895 3 Der Ordensstaat in Kufra 1895 1902 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenMuhammad al Mahdi war der Sohn des Ordensgrunders Muhammad as Sanussi Er wurde in al Bayda in der Cyrenaika im Nordosten Libyens geboren wo sein Vater seit 1843 einen religios orientierten stark prosperierenden Ordensstaat begrundet hatte 1856 waren die Senussi vom Osmanischen Statthalter der Cyrenaika gezwungen worden ihr bisheriges Ordenzentrum in al Bayda zu verlassen und in die 500 km sudostlich gelegene Oase al Dschaghbub zu verlegen Der Ordensstaat in al Dschaghbub 1859 1895 BearbeitenMuhammad al Mahdi ubernahm nach dem Tod seines Vaters 1859 die Fuhrung des Sanussiya Ordens Er liess al Dschaghbub zum neuen religiosen und politischen Zentrum der Bruderschaft ausbauen in den Folgejahren entstanden so eine islamische Universitat ein Herrscherpalast und zahlreiche Moscheen Muhammad al Mahdis funfte Ehefrau Aisha bint Ahmad al Syrte gebar hier 1890 seinen Sohn Sidi Muhammad Idris al Mahdi al Senussi der spater als Idris I Konig von Libyen wurde In Dschaghbub war der Orden von der konkurrierenden osmanischen Verwaltung befreit und konnte dies fur die Erweiterung seines religiosen und politischen Einflusses erheblich nutzen Dabei profitierte Muhammad al Mahdi davon dass er von vielen seiner Anhanger als die Wiederkunft des Mahdi verehrt wurde auch wenn er dies wohl nicht selbst aktiv propagierte 1 Als er 1883 von Muhammad Ahmad der sich selbst im Sudan zum Mahdi ausgerufen hatte aufgefordert wurde sich dem dortigen Mahdi Aufstand anzuschliessen lehnte er dies ab Im Jahr 1895 liess Muhammad al Mahdi das Ordenszentrum erneut verlegen da er neue Feindseligkeiten des osmanischen Statthalters befurchtete Daruber hinaus sollte durch die Verlegung nach Suden eine grossere Nahe zu den dortigen Missionsgebieten erreicht werden Der Ordensstaat in Kufra 1895 1902 BearbeitenIn den Kufra Oasen die abgeschieden in der ostlichen Sahara liegen entstand das neue religiose und politische Zentrum der Bruderschaft Muhammad al Mahdi liess oberhalb der Oase das Fort al Tag erbauen das eine Zaouia und eine Moschee beinhaltet Von Kufra aus kontrollierten sie fast die gesamte Libysche Wuste und grosse Teile der Ostsahara In dieser Zeit war die Sanussiya fur die Kultivierung und Islamisierung der Sudostsahara und der angrenzenden Sahelzone von grosster Bedeutung Vor allem in diesen Bereichen entstanden zahlreiche neue Ordensniederlassungen die als regionale Zentren der religiosen und wirtschaftlichen Entwicklung fungierten so z B in Wadai und Darfur aber auch bis nach Kanem und an den Tschadsee Die Zahl der Niederlassungen wuchs von 121 im Jahr 1884 2 auf uber 150 zu Beginn des 20 Jahrhunderts 3 an Kufra wurde zum bedeutendsten Handelszentrum der Region fur den Karawanenhandel Von grosser Bedeutung war dabei die Kontrolle des bedeutenden Karawanenweges von Bengasi uber Kufra nach Wadai der als einzige bedeutende Transsahara Route vollstandig ausserhalb der Kontrolle der europaischen Machte lag Auf diesem Weg wurden deshalb vor allem Sklaven aus der Sahelzone an das Mittelmeer gebracht wahrend im Gegenzug vor allem altere europaische Schusswaffen nach Suden verhandelt werden konnten 4 Als 1900 franzosische Kolonialtruppen nach Kanem vorstiessen sah der Orden seine religiosen wirtschaftlichen und politischen Interessen dort bedroht Muhammad al Mahdi beauftragte deshalb seinen Neffen Ahmad asch Scharif mit der Fuhrung der Ordenstruppen dort Unter anderem kampfte Umar al Muchtar der spatere Anfuhrer der libyschen Widerstandsbewegung gegen die italienischen Kolonialtruppen dort in seinen Reihen Als Mohammad al Mahdi am 1 Juni 1902 starb ernannte er Ahmad asch Scharif zu seinem Nachfolger da sein Sohn Mohammad Idris zu diesem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt war Das Grab von Muhammad Al Mahdi befindet sich in al Tag und wird als heiliger Ort der Sanussiya verehrt Literatur BearbeitenLuigi Vittorio Bertarelli Guida d Italia Possedimenti e Colonie Isole Egee Tripolitania Cirenaica Eritrea Somalia Guida d Italia del Touring Club Italiano Pubblicazione Semestrale Nr 16 Touring Club Italiano Mailand 1929 Knuth S Vikor Sufi and scholar on the desert edge Muḥammad b ʿ Ali al Sanusi and his Brotherhood Northwestern University Press Evanston IL 1995 ISBN 0 8101 1226 4 Claudia Anna Gazzini Jihad in Exile Ahmad al Sharif as Sanusi 1918 1933 Princeton NJ 2004 Princeton NJ University Master Thesis 2004 online Wolfram Oehms Die Sanusiyya und der Transsahara Sklavenhandel des 19 und 20 Jahrhunderts Hamburg 2005 PDF 576 kB Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Anna Gazzini Jihad in Exile Ahmad al Sharif as Sanusi 1918 1933 S 17 f Snussi In Brockhaus Konversationslexikon 14 Auflage Leipzig 1908 Claudia Anna Gazzini Jihad in Exile Ahmad al Sharif as Sanusi 1918 1933 S 17 Wolfram Oehms Die Sanusiyya und der Transsahara Sklavenhandel des 19 und 20 Jahrhunderts S 3 u 13 PersonendatenNAME Muhammad al Mahdi as SanusiALTERNATIVNAMEN Sayyid Muhammad al Mahdi bin Sayyid Muhammad al Senussi Muhammad al Mahdi محمد المهدي بن سيدي محمد السنوسي arabisch KURZBESCHREIBUNG libyscher SektenfuhrerGEBURTSDATUM 1844GEBURTSORT al Bayda Libyen STERBEDATUM 1 Juni 1902STERBEORT al Kufra Libyen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhammad al Mahdi as Sanusi amp oldid 225545336