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Abu ʿAbd Allah Dschaʿfar ibn Muhammad as Sadiq arabisch ابو عبد الله جعفر بن محمد الصادق DMG Abu ʿAbd Allah Ǧaʿfar ibn Muḥammad aṣ Ṣadiq 699 700 oder 702 703 in Medina 765 war der sechste Imam der Imamiten Die Ismailiten verehren ihn als ihren funften Imam Die zwolfer schiitische Rechtsschule wird nach ihm als Dschaʿfariya bezeichnet wenn auch nur wenige Regeln unmittelbar auf ihn zuruckfuhrbar sind Das Mausoleum der Ahl al bait auf dem Baqiʿ Friedhof in Medina unter dem sich Dschaʿfar as Sadiqs Grab befinden soll vor der Zerstorung durch die Wahhabiten 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Aufspaltung der Anhangerschaft nach seinem Tod 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDschaʿfar war der Sohn von Muhammad ibn ʿAli al Baqir und Umm Farwa einer Grossenkelin von Abu Bakr Er lebte die meiste Zeit seines Lebens in Medina und baute dort als Hadith Gelehrter und Rechtsgelehrter einen Kreis von Schulern um sich auf zu denen auch Abu Hanifa Malik ibn Anas und Wasil ibn ʿAta gehorten Dschaʿfar vertrat eine gelehrte Form des Imamats ohne politische Ambitionen Wahrend des Aufstands von Zaid ibn ʿAli im Jahre 740 verhielt er sich passiv Auch nach dem Tod von al Walid II als die meisten Schiiten eine Machtubernahme der Aliden erwarteten blieb er neutral Selbst wahrend des hasanidischen Aufstands von Muhammad an Nafs az Zakiya im Jahre 762 der von vielen Schiiten unterstutzt wurde wahrte er Neutralitat weswegen er und die Husainiden von dem abbasidischen Kalifen al Mansur in Ruhe gelassen wurden 1 Die meisten von Dschaʿfars schiitischen Anhangern lebten in Kufa Zu diesen gehorte auch der extreme Schiit Abu l Chattab der ihn als eine gottliche Inkarnation verehrte und nach einem Aufstand 755 56 hingerichtet wurde Auch der imamitische Kalam Gelehrte Hischam ibn al Hakam hielt sich in seiner Jugendzeit im Umkreis von Dschaʿfar auf Dschaʿfar hatte funf Sohne Ismaʿil und ʿAbdallah von seiner hasanidischen Frau Fatima sowie die erheblich jungeren Sohne Muhammad Musa und Ishaq von seiner Sklavin Hamida 2 Als Nachfolger designierte er seinen altesten Sohn Ismaʿil doch starb dieser noch vor seinem eigenen Tod Dies fuhrte unter den Anhangern Dschaʿfars zu einer Absetzbewegung denn einige meinten dass ein wahrer Imam sich nicht irren konne Dschaʿfar verteidigte sich damit dass eine gottliche Willensanderung badaʾ eingetreten sei die er nicht voraussehen konnte Die Anhanger die sich von ihm abgewandt hatten hielten dies jedoch fur eine Ausrede 3 Aufspaltung der Anhangerschaft nach seinem Tod BearbeitenDschaʿfar wurde auf dem Baqiʿ Friedhof in Medina in dem Grab seiner Vorfahren beigesetzt Nach der Darstellung an Naubachtis spaltete sich die Anhangerschaft Dschaʿfars nach seinem Tod in sechs Gruppen die erste Gruppe leugnete seinen Tod und meinte dass er als der Mahdi mit dem Schwert zuruckkommen werde um die Herrschaft uber die Menschen zu ubernehmen Diese Gruppe wurde nach ihrem Anfuhrer Nawusiya genannt eine zweite Gruppe ubertrug ihre Hoffnungen auf Dschaʿfars Sohn Ismaʿil leugnete dessen Tod und behauptete dass ihn sein Vater in Wirklichkeit nur aus Furcht verborgen habe damit er als Qa im wiederkehre Diese Gruppe wurde als die reine Ismaʿiliya al Ismaʿiliya al ḫaliṣa bezeichnet die dritte Gruppe behauptete dass das Imamat nach Dschaʿfars Tod auf seinen Enkel Muhammad ubergegangen sei den sein Sohn Ismaʿil mit einer Sklavin gezeugt hatte Die Anhanger dieser Lehrmeinung wurden nach ihrem Anfuhrer als Mubarakiya bezeichnet die vierte Gruppe fuhrte das Imamat uber Dschaʿfars Sohn Muhammad und dessen Nachkommen fort weil sie meinte dass Dschaʿfar ihn schon in Kindesalter als seinen Nachfolger auserwahlt habe Die Gruppe wurde nach ihrem Anfuhrer Yahya ibn Abi Schumait als Schumaitiya bezeichnet die funfte Gruppe die anfangs sehr zahlreich war erkannte nach Dschaʿfars Tod seinen Sohn ʿAbdallah als Imam an weil er damals der alteste noch lebende von seinen Sohnen war Allerdings starb ʿAbdallah schon siebzig Tage nach Dschaʿfars Tod so dass sich viele Anhanger dieser Gruppe der sechsten Gruppe anschlossen Diejenigen die ʿAbdallah weiter in die Zahlung der Imame einschlossen wurden al Futhiya genannt nach ʿAbdallahs Beinamen al Aftah der Breitnasige die sechste Gruppe lehnte das Imamat ʿAbdallahs aufgrund von dessen Ungelehrtheit und Arroganz von Anfang an ab und lehrte dass sein Sohn Musa der rechtmassige Imam sei Zu dieser Gruppe gehorten besonders viele gelehrte Schiiten wie der Theologe Hischam ibn al Hakam 4 Wahrend sich aus der Mubarakiya spater der Hauptstrom der Ismaʿiliya entwickelte die das Imamat in der Nachkommenschaft Muhammads weiterfuhrt und Ismaʿil als ihren sechsten Imam betrachtet hat sich aus der sechsten Gruppe spater die Zwolfer Schia entwickelt Dschaʿfar as Sadiq wurde auf dem Baqiʿ Friedhof begraben Sein Grab wie viele andere wurde 1925 durch die saudische Regierung zerstort Literatur BearbeitenRonald Paul Buckley Jaʿfar al Ṣadiq as a Source of Shiʿi Traditions in Islamic Quarterly 43 1999 37 58 Ronald Paul Buckley The Imam Ja far al Sadiq Abu l Khattab and the Abbasids in Der Islam 79 2002 118 140 M G S Hodgson Djaʿfar al Ṣadiḳ in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd II S 374a 375a Al Ḥasan ibn Musa an Naubaḫti Kitab Firaq as siʿa Ed H Ritter Istanbul Maṭbaʿat ad daula 1931 S 57 62 Hier online abrufbar http menadoc bibliothek uni halle de ssg content titleinfo 239876 Robert Gleave Art Jaʿfar al Ṣadeq 1 Life in Encyclopaedia Iranica Bd XIV S 349 351 Online Version Robert Gleave Art Jaʿfar al Ṣadeq 2 Teachings in Encyclopaedia Iranica Bd XIV S 351 56 Online VersionEinzelnachweise Bearbeiten Hodgson Djaʿfar al Ṣadiḳ in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd II S 374b an Naubaḫti Kitab Firaq as siʿa 1931 S 64 Zeile 16f und Seite 72 Zeile 5f an Naubaḫti Kitab Firaq as siʿa 1931 S 55 Vgl die Beschreibung der sechs Gruppen bei an Naubachti 57 67 Imame der Zwolferschiiten ʿAli ibn Abi Talib Hasan ibn ʿAli al Husain ibn ʿAli ʿAli Zain al ʿAbidin Muhammad al Baqir Dschaʿfar as Sadiq Musa al Kazim ʿAli ar Rida Muhammad al Dschawad ʿAli al Hadi Hasan al ʿAskari Muhammad al MahdiRechtsschulen des Islam SunnitentumHanafiten nach Abu Hanifa Hanbaliten nach Ahmad ibn Hanbal Malikiten nach Malik ibn Anas Schafiiten nach asch Schafiʿi Zahiriten umstritten nach Dawud az Zahiri SchiitentumDschaʿfariten nach Dschaʿfar as Sadiq Zaiditen nach Zaid ibn ʿAli Ismailiten s a al Qadi an Nuʿman SonstigeIbaditen nach Dschabir ibn Zaid Normdaten Person GND 118680900 lobid OGND AKS LCCN n84033098 VIAF 100648969 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dschaʿfar as SadiqALTERNATIVNAMEN Abu Abd Allah Dschafar ibn Muhammad as Sadiq Dschafar ibn MuhammadKURZBESCHREIBUNG sechster Imam der Imamiten Grunder der ersten islamischen RechtsschuleGEBURTSDATUM um 700STERBEDATUM 765 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschaʿfar as Sadiq amp oldid 226062376