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Abu Muhammad Hischam ibn al Hakam arabisch أبو محمد هشام بن الحكم DMG Abu Muḥammad Hisam ibn al Ḥakam gest 795 oder spater in Kufa war einer der wichtigsten Kalam Gelehrten wahrend der Herrschaft der beiden abbasidischen Kalifen al Mahdi reg 775 785 und Harun ar Raschid reg 786 809 Nachdem er sich in seiner Jugendzeit dem sechsten Imam Dschaʿfar as Sadiq gest 765 angeschlossen hatte gehorte er zu den bedeutendsten Vertretern der imamitischen Schia Als Kalam Gelehrter fuhrte er religiose Streitgesprache mit Gelehrten anderer islamischer Glaubensrichtungen Ibaditen Muʿtazila Zaiditen sowie auch mit Vertretern nicht islamischer Religionen Viele dieser Gesprache fanden im Kreise des barmakidischen Wesirs Yahya ibn Chalid statt Spater wandte sich aber der Wesir gegen Hischam und diskreditierte ihn wegen seiner politischen Ansichten beim Kalifen so dass Hischam untertauchen musste Hischam ibn al Hakam hat zahlreiche Werke verfasst von denen jedoch keines erhalten ist Einer der auffalligsten Zuge an seiner Lehre war sein Korporealismus taǧsim Er meinte dass es in der Welt nur Korper gebe und auch Gott ein Korper sei Auf politischer Ebene arbeitete er eine Imamatstheorie aus die zur Grundlage der imamitischen Lehre wurde Hierzu gehorten die Vorstellung von der Unfehlbarkeit der Imame sowie das Prinzip ihrer Festlegung durch Designation naṣṣ Uber die Prophetengefahrten lehrte er dass sie mit wenigen Ausnahmen vom Glauben abgefallen sein weil sie das Imamat von ʿAli ibn Abi Talib nicht anerkannt hatten Deshalb betrachteten ihn Sunniten als extremistischen Rafiditen und Feind des Islams Auch innerhalb der imamitischen Schia war Hischam nicht unumstritten Einige Imamiten warfen ihm vor mit seinen Streitgesprachen die Verhaftung des siebten Imams Musa al Kazim gest 799 verschuldet zu haben Die von ihm uberlieferten Lehren hielt man zum Teil fur falsche Anschuldigungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und personliche Lebensverhaltnisse 1 2 Religioser Werdegang 1 3 Kalam Aktivitaten unter al Mahdi und Harun ar Raschid 1 4 Die Intrige des Yahya ibn Chalid 1 5 Todesdatum 2 Werke 3 Lehre 3 1 Ontologie und Physik 3 2 Gotteslehre 3 2 1 Gott als Korper 3 2 2 Die Attribute Gottes 3 3 Der Mensch und sein Handeln 3 4 Imame und Propheten 3 5 Die kollektive Apostasie der Prophetengefahrten 4 Rezeption 4 1 Innerhalb der Schia 4 2 Ausserhalb der Schia 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und personliche Lebensverhaltnisse Bearbeiten Hischam war ein Klient der Banu Schaiban 1 oder der Kinda 2 aus Kufa Er wurde in Wasit geboren und wuchs dort auch auf Spater zog er nach Bagdad 3 Dort unterhielt er in dem Stadtbezirk al Karch einen Handel Sein Haus stand neben dem Waddah Palast in der Strasse die zum Teich der Banu Zarzar fuhrte wo Kuriositaten und Ḫalanǧ Baume verkauft wurden 4 Hischam war als Tuchhandler baiyaʿ al karabis tatig und verkaufte auch Kleidung 5 Seinen Laden teilte er sich mit dem ibaditischen Kalam Gelehrten ʿAbdallah ibn Yazid Trotz betrachtlicher Unterschiede in den Lehrauffassungen hielten die beiden ihre Geschaftspartnerschaft ihr ganzes Leben lang aufrecht Als ʿAbdallah ibn Yazid allerdings um die Hand seiner Tochter Fatima anhielt verwies ihn Hischam darauf dass sie eine Glaubige sei woraufhin ʿAbdallah ibn Yazid ihn nie mehr darauf ansprach 6 Religioser Werdegang Bearbeiten Nach der imamitischen Uberlieferung war Hischam Dschahmit d h ein Anhanger von Dschahm ibn Safwan gest 746 bevor er sich dem schiitischen Imam Dschaʿfar as Sadiq anschloss 7 Sein Ubertritt zur Schia muss schon sehr fruh erfolgt sein denn ein anderer Bericht spricht davon dass er zur Zeit als der Bart auf seinen Wangen zu spriessen begann auwal ma ḫtaṭṭa ʿariḍahu in Mina einer Versammlung schiitischer Scheiche unter Vorsitz des Imams beiwohnte 8 Nach seiner Konversion zur Schia hatte er ofter Umgang mit dem Daisaniten Abu Schakir ad Daisani und hielt mit ihm Disputationen ab 9 Die Daisaniya war eine gnostische Sekte die auf Bardesanes zuruckgeht und dem christlichen Spektrum zugerechnet wird Ein weiterer Theologe mit dem Hischam schon in fruhen Jahren disputierte war der muʿtazilitische Theologe ʿAmr ibn ʿUbaid gest 761 Hischam soll ihn in ein Streitgesprach uber das Imamat verwickelt und ihn dabei besiegt haben 10 Nach dem Tode von Dschaʿfar as Sadiq im Jahre 765 gehorte Hischam zu einer Gruppe von Gelehrten die im Gegensatz zu anderen Schiiten sofort dessen Sohn Musa al Kazim als Nachfolger anerkannten 11 Der Imam soll ihm einmal 15 000 Dirham anvertraut haben damit er damit Gewinne erwirtschaftete 12 Kalam Aktivitaten unter al Mahdi und Harun ar Raschid Bearbeiten Wahrend des Kalifats von al Mahdi 775 785 liess Musa ihm durch einen Boten ubermitteln er moge alle theologischen Streitgesprache unterlassen Hintergrund war dass al Mahdi zu dieser Zeit die schiitischen Sekten firaq verfolgen liess 13 Ob sich Hischam an dieses Schweigeverbot gehalten hat ist allerdings nicht klar Wahrend es in einen Uberlieferung heisst dass er sich bis zum Tod al Mahdis jeglicher Streitgesprache enthalten habe 14 wird in einer anderen Uberlieferung mitgeteilt dass ihn der Imam mehrfach ermahnen liess und ihm schliesslich Vorwurfe machte weil er mit seiner fortwahrenden Kalam Aktivitat sein eigenes Leben in Gefahr bringe 15 Nach dem Herrschaftsantritt von Harun ar Raschid im Jahre 786 gehorte Hischam zu dem Kreis von Kalam Gelehrten die der barmakidische Wesir Yahya ibn Chalid sonntags zu religiosen Disputationen in sein Haus einlud 16 Al Masʿudi berichtet von einer Diskussion uber die Liebe ʿisq in diesem Kreis an der neben Hischam zwolf weitere Gelehrte verschiedener religioser Richtungen teilnahmen Darunter waren die beiden muʿtazilitischen Theologen an Nazzam und Bischr ibn al Muʿtamir sowie auch zwei Schuler Hischams namlich ʿAli ibn Mansur und Chalil as Sakkak 17 Nach Ibn an Nadim hatte Hischam bei diesen Disputationssitzungen sogar den Vorsitz inne 18 Nach einem Bericht der bei asch Schaich al Mufid uberliefert ist war bei einem religiosen Streitgesprach das Hischam mit seinem ibaditischen Kompagnon ʿAbdallah ibn Yazid fuhrte auch der Kalif Harun ar Raschid zugegen 19 Die meisten Disputationsgegner Hischams waren Muʿtaziliten So fuhrte er mit Abu l Hudhail Diskussionen uber die vergleichende Beschreibung Gottes tasbih die Abhangigkeit des gottlichen Wissens taʿalluq ʿilm al bari 20 und die Attribute Gottes 21 Besonders heftige Streitgesprache lieferte er sich mit dem Muʿtaziliten Abu Bakr al Asamm gest 816 22 Al Asamm verfasste spater ein eigenes Buch zur Widerlegung von Hischams Lehren uber die Gestalt Gottes 23 Die Intrige des Yahya ibn Chalid Bearbeiten Um die Mitte der 790er Jahre verschlechterte sich allerdings das Verhaltnis zu dem barmakidischen Wesir Nach einem Bericht der auf den imamitischen Rechtsgelehrten Yunus ibn ʿAbd ar Rahman gest 823 zuruckgeht lag dies daran dass Yahya ibn Chalid an verunglimpfenden Reden Hischams uber die Philosophie Anstoss nahm 24 Von grosserer Bedeutung war allerdings dass Yahya ibn Chalid in einem rivalitaren Verhaltnis zu dem Imamiten Dschaʿfar ibn Muhammad stand der durch militarische Leistungen die Gunst des Kalifen erlangt und die Erziehung des abbasiden Prinzen al Amin ubernommen hatte Da Yahya ibn Chalid fur den Fall der Herrschaftsubernahme durch al Amin eine Entmachtung der Barmakiden durch Dschaʿfar furchtete strebte er danach die geheimen finanziellen Netzwerke der Imamiten aufzudecken und sie insgesamt beim Kalifen zu verunglimpfen 25 Dies wirkte sich auch auf das Verhaltnis zu Hischam ibn al Hakam aus Nach der imamitischen Uberlieferung versuchte der Wesir Hischam vor dem Kalifen Harun ar Raschid blosszustellen indem er ihn in dessen Anwesenheit aufforderte sein Urteil uber einen Streit abzugeben den ʿAli ibn Abi Talib und al ʿAbbas ibn ʿAbd al Muttalib einst vor dem ersten Kalifen Abu Bakr um das Erbe des Propheten ausgetragen hatten 26 Yahyas Aufforderung zielte darauf ab Hischam dazu zwingen vor dem Kalifen seine schiitische Gesinnung zu offenbaren und al ʿAbbas den Stammvater der Abbasiden ins Unrecht zu setzen Hischam der seinen eigenen Glauben nicht verleugnen wollte konnte seinen Kopf in dieser Situation dadurch aus der Schlinge ziehen dass er beiden Streitenden Recht gab und sie zu den im Koran Sure 38 21 24 erwahnten zwei streitenden Engeln in Beziehung setzte So wie diese eigentlich nur deswegen zu David gekommen seien um ihn zu prufen so habe auch der Streit zwischen ʿAli und al ʿAbbas lediglich die Funktion gehabt Abu Bakr zu prufen wahrend die beiden in Wirklichkeit gar keinen Streit hatten Der Kalif soll von der Antwort Hischams sehr angetan gewesen sein 27 Nach einem Bericht der auf Yunus ibn ʿAbd ar Rahman zuruckgeht suchte der Wesir Yahya ibn Chalid nun nach einer anderen Moglichkeit Hischam zu uberfuhren und wies den Kalifen darauf hin dass Hischam nicht ihn sondern eine andere Person als von Gott eingesetzten Imam betrachtete und diesem auch gehorchen wurde wenn zu einem Aufstand aufrufe Der Kalif forderte daraufhin Yahya ibn Chalid auf eine Disputationssitzung mit den Kalam Gelehrten einzuberufen damit er diesen bei ihren Reden heimlich hinter einem Vorhang zuhoren konnte Hierauf berief Yahya ibn Chalid eine Sitzung ein zu der der Muʿtazilit Dirar ibn ʿAmr der Zaidit Sulaiman ibn Dscharir der Ibadit ʿAbdallah ibn Yazid der zoroastrische Mobed und der judische Exilarch erschienen Hischam wohnte der Sitzung aufgrund einer Krankheit anfangs nicht bei wurde aber nach einem von Yahya inszenierten Streit von diesem herbeigerufen um zwischen den Streitenden als Schiedsrichter zu fungieren Nachdem Hischam den Streit geschlichtet hatte stellten ihm der Wesir und Sulaiman ibn Dscharir verfangliche Fragen uber das Imamat Da Hischam in seiner Antwort bestatigte dass er sich dem alidischen Imam zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet sah betrachtete das der Kalif als ausreichenden Beweis fur seine Illoyalitat Nachdem Hischam bereits die Versammlung verlassen hatte befahl er dem Wesir ihn und seine Gefahrten verhaften zu lassen Hischam floh aber uber al Mada in nach Kufa wo er einige Zeit spater im Haus von Ibn Scharaf an seiner Krankheit starb 28 Unklar ist das Verhaltnis dieses Vorfalls zu der Verhaftung des Imams Musa al Kazim im Jahre 795 Wahrend in einem Bericht hervorgehoben wird dass Hischams Ausfuhrungen einer der Grunde fur die Verhaftung des Imams gewesen seien 29 wird in anderen versichert dass man den Imam bereits vor dem durch den Kalifen belauschten Streitgesprach verhaftet habe 30 Todesdatum Bearbeiten Die Daten die fur Hischams Tod genannt werden schwanken stark Wahrend al Kaschschi das Jahr 179 795 n Chr als Todesdatum nennt 31 gibt Ibn an Nadim an er sei kurz nach dem Sturz der Barmakiden 803 gestorben nach einigen sogar erst wahrend des Kalifats von al Ma mun 813 833 32 Fur einen Tod nach 799 spricht dass al Aschʿari ihn als einen Qatʿi bezeichnet 33 Die Qatʿiya waren diejenigen Imamiten die nach dem Tod des siebten Imams Musa al Kazim im Jahre 799 die Ubertragung des Imamats auf dessen Sohn ʿAli ar Rida mit Bestimmtheit behaupteten Auch die bei ʿAbd al Dschabbar ibn Ahmad uberlieferte Angabe dass an Nazzam auf dem Weg zum Haddsch in Kufa Halt gemacht und mit Hischam Kalam Diskussionen hatte 34 deutet darauf hin dass er noch langer in Kufa gelebt hat Werke BearbeitenIbn an Nadim fuhrt in seinem Fihrist fur Hischam eine Liste von 26 Schriften auf 35 Drei weitere Titel werden in dem schiitischen Ridschal Werk von an Nadschaschi gest 1058 aufgefuhrt 36 Keines dieser Werke hat sich jedoch eigenstandig erhalten es sind lediglich Zitate in Werken spaterer Autoren uberliefert 37 In der Forschung wurden bisher vor allem das Kitab Iḫtilaf al nas fi l imama Buch uber den Meinungsunterschied der Menschen hinsichtlich des Imamats und das Kitab al Mizan Buch des Richtmasses diskutiert Wilferd Madelung stellte die Vermutung an dass das Kitab Iḫtilaf al nas fi l imama die gemeinsame Quelle fur die Darstellung zu den fruhen schiitischen Sekten in dem Kitab Firaq as Siʿa Buch uber die Sekten der Schia von al Hasan ibn Musa an Naubachti gest 921 und bei Saʿd ibn ʿAbdallah al Aschʿari al Qummi darstellt An Naubachti soll dieses Werk als Grundlage fur seine Darstellung fur die Zeit von den Anfangen des Islams bis zu den Imamen Dschaʿfar as Sadiq und Musa al Kazim verwendet haben 38 Eines seiner Argumente ist hierbei dass Naubachti in diesem ersten Teil nicht nur die Sekten der Schia behandelt sondern den Dissens der islamischen Gesamtgemeinde in der Imamatsfrage 38 Madelungs Theorie wurde jedoch von Hossein Modarressi in Zweifel gezogen Er ist davon uberzeugt dass das Kitab Iḫtilaf al nas fi l imama mit der Version des Berichts uber Hischams letzte Disputation im Hause des Wesirs Yahya ibn Chalid identisch ist den Ibn Babawaih in seinem Werk Kamal ad din wa tamam an niʿma bietet Die Darstellung dieser Disputation beginnt mit der Aufforderung des Wesirs an Hischam und seinen ibaditischen Geschaftspartner uber Eure Meinungsunterschiede beim Imamat fi ma ḫtalaftum fihi min al imama zu disputieren Hieraufhin breitet Hischam ibn al Hakam vor den versammelten Kalam Gelehrten und in Anwesenheit des Kalifen die gesamte imamitische Imamatslehre aus 39 Modarressi vermutet dass von der Wortwahl des Wesirs bei seiner Aufforderung auch der Titel des Werks abgeleitet ist Die Ausfuhrungen Hischams bei Ibn Babawaih weisen keinerlei inhaltlichen Uberschneidungen mit den Texten von an Naubachti und al Qummi auf Deshalb halt es Modarressi fur wahrscheinlicher dass das Kitab al Mizan das die Lehrunterschiede zwischen den verschiedenen schiitischen Gruppen in der Zeit Hischams behandelte 40 oder ein sunnitisches Werk die gemeinsame Quelle von an Naubachti und al Qummi war 41 Daneben hat Hischam ein Buch uber die Vorsehung ein Buch uber die Grunde der religiosen Verbote und Pflichten Kitab ʿIlal at taḥrim wa l faraʾiḍ sowie verschiedene Widerlegungen abgefasst so gegen die imamitischen Kalam Gelehrten Hischam al Dschawaliqi und Schaitan at Taq gegen die Muʿtazila die Dualisten aṣḥab al iṯnain und gegen Aristoteles Seine Widerlegung des Aristoteles betrifft den Tauhid 42 Lehre BearbeitenHischams Diskussionen mit anderen Theologen und Haretikern werden sehr haufig sowohl in sunnitischen als auch in muʿtazilitischen und schiitischen Werken zitiert Hieraus lasst sich seine Lehre annaherungsweise rekonstruieren Ontologie und Physik Bearbeiten Zu den auffalligsten Lehrpunkten Hischams im Bereich der Ontologie gehorte sein Korporealismus taǧsim Al Masʿudi bezeichnete ihn sogar als das Oberhaupt der Korporealisten saiḫ al muǧassima 43 Hischam war der Ansicht dass es in der Welt nur Korper gebe Luft war nach seiner Auffassung ein feiner Korper 44 Selbst Geschmack Geruch Warme und die Farben betrachtete er als Korper 45 Bewegungen und Handlungen wie das Stehen Sitzen Wollen und Nichtwollen Gehorsam und Widersetzlichkeit hielt Hischam fur Attribute der Korper die weder mit ihnen identisch noch etwas anderes als sie sind 46 Als der Muʿtazilit Abu l Hudhail Hischam fragte woher er nehme dass das Attribut nicht mit der damit beschriebenen Sache identisch sei aber auch nicht davon verschieden antwortete er Weil meine Handlung weder mit mir identisch noch etwas anderes als ich sein kann denn ich billige nur den in sich selbst bestehenden Korpern und Substanzen Verschiedenheit zu Da aber meine Handlung nicht durch sich selbst besteht aber auch nicht mit mir identisch sein kann muss gelten dass sie weder mit mir identisch noch etwas anderes als ich ist 47 Ein weiterer wichtiger Lehrpunkt war seine Ablehnung des Atomismus Hischam glaubte dass Korper unendlich teilbar seien 48 Ausserdem vertrat er die Auffassung von der Penetration mudaḫala d h zwei Korper konnen sich nach seiner Auffassung gegenseitig durchdringen und somit am selben Ort befinden 49 Ausserdem meinte er dass ein Korper nach Art eines Sprungs ṭafra von einem Ort zu einem anderen wechseln konne ohne alle dazwischen liegenden Raumeinheiten zu durchqueren 50 Diese Lehren wurden spater von dem muʿtazilitischen Kalam Gelehrten an Nazzam ubernommen 51 Hischam hielt die Erde fur eine Kugel die durch einen in ihr befindlichen Korper aus Luft oder Feuer in der Schwebe gehalten wird 52 Dieser Korper ist selbst auf nichts angewiesen das ihn von unten her stutzt weil er nicht zu fallenden Korpern gehort sondern zu denen die aufwarts streben Erdbeben erklarte er damit dass die Erde aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt ist die miteinander verbunden sind Wenn nun ein Element starker werde und das anderes schwacher dann komme es zum Erdbeben Wenn dann das betreffende Element noch schwacher werde komme es zu einer Absenkung ḫaṣf 53 Gotteslehre Bearbeiten Gott als Korper Bearbeiten Auch von Gott meinte Hischam dass er ein Korper sei Hinsichtlich der Ahnlichkeit Gottes mit anderen Korpern werden von ihm unterschiedliche Auffassungen uberliefert Abu l Hasan al Aschʿari teilt mit dass die Korperlichkeit Gottes fur Hischam vor allem bedeutete dass er existent mauǧud ist 54 Korper Existierendes und Ding waren namlich fur Hischam austauschbare Begriffe 55 Eine Uberlieferung besagt dass nach seiner Lehre Gottes Korper den sichtbaren Korpern nicht ahnlich sei Ibn ar Rawandi hingegen erwahnte dass Hischam unter einem bestimmten Gesichtspunkt Ahnlichkeit fur notwendig hielt weil sonst die sichtbaren Korper nicht auf ihn hinweisen wurden 56 In anderen Berichten uber Hischams Lehre erscheint die Korperlichkeit Gottes dagegen sehr konkret So teilt al Aschʿari mit dass Hischam Gott als einen begrenzten dreidimensionalen Korper ǧism aus strahlendem Licht definierte Er befinde sich an einem festen Ort gleiche einem Metallbarren und glanze von allen Seiten wie eine runde Perle Farbe Geschmack Geruch und das was man fuhlt wenn man ihn betatstet fallen bei ihm zusammen Dem Muʿtaziliten Abu l Hudhail gegenuber soll Hischam geaussert haben dass dieser Korper komme und gehe sich zuweilen bewege und zuweilen ruhe das eine Mal sitze und das andere Mal stehe Nach seiner Auffassung befand sich Gott allerdings anfangs an keinem Ort Erst nachdem er durch seine Bewegung den Raum erschaffen hatte erhielt er einen Platz namlich den Thron Auf Abu l Hudhails Frage nach der Grosse dieses Korpers antwortete er ihm dass er kleiner als der Abu Qubais der Hausberg von Mekka sei 57 Bei al Maqdisi 10 Jahrhundert findet sich die zusatzliche Angabe dass Hischam Gott als einen massiven Korper definierte der weder hohl noch poros sei 58 Fur die Beschreibung Gottes als Licht soll sich Hischam auf Sure 24 35 berufen haben Gott ist das Licht von Himmel und Erde Sein Licht ist einer Nische gleich in welcher eine Leuchte steht 59 Moglicherweise vertrat Hischam hinsichtlich der genauen Beschaffenheit Gottes auch wechselnde Auffassungen Wie Abu l Hasan al Aschʿari berichtet soll er in einem einzigen Jahr funf verschiedene Meinungen dazu geaussert haben Das eine Mal behauptete er dass Gott wie ein Kristall billaura sei das andere Mal meinte er dass er wie ein Metallbarren sei ein weiteres Mal vertrat er die Auffassung er habe uberhaupt keine Gestalt beim vierten Mal sagte er seine Lange entspreche sieben Spannen seiner Hand schliesslich wandte er sich von all diesen Auffassungen ab und lehrte dass er ein Korper sei aber ungleich anderen Korpern ǧism la ka l aǧsam 60 Daraus dass Hischam zeitweise die Auffassung vertrat dass Gott die Lange von sieben Spannen seiner eigenen Hand habe schloss ʿAbd al Qahir al Baghdadi dass er ihm eine menschenformige Gestalt zusprach weil jeder Mensch ungefahr so lang sei wie sieben Spannen seiner Hand 61 Die Lehre anderer zeitgenossischer imamitischer Theologen wie al Dschawaliqi und Mu min at Taq wonach Gott eine Gestalt wie der Mensch hat wies Hischam allerdings zuruck Die Attribute Gottes Bearbeiten Im Gegensatz zu den Muʿtaziliten meinte Hischam dass Gott die Dinge nicht von vornherein wisse sondern erst wenn sie geschehen Er begrundete das damit dass ein uranfangliches Wissen Gottes uber diese Dinge einschliessen musste dass sie auch schon Anfang an existierten Einen Wissenden konne es namlich nur dann geben wenn ein zugehoriges Gewusstes existierte Die Moglichkeit dass sich das Wissen auf etwas Nicht Existierendes bezieht schloss er kategorisch aus 62 Aus dem Koran begrundete er diese Ansicht mit der Aussage in Sure 10 14 Dann machten wir euch nach ihnen zu Nachfolgern auf der Erde um zu sehen wie ihr handelt 63 Das Wissen ist seiner Auffassung nach ein deskriptives Attribut ṣifa Gottes das weder mit ihm identisch noch Bestandteil von ihm oder etwas anderes als er ist Man konne uber dieses Wissen nicht behaupten dass es anfangsewig qadim oder in der Zeit erschaffen muḥdaṯ sei weil es als Attribut kein weiteres Attribut annehmen konne Die gleiche Auffassung vertrat er uber Gottes Macht seine Seh und Horfahigkeit sein Leben und seinen Willen 64 Auf diese Weise ging er auch dem von den Muʿtaziliten aufgeworfenen Problem der Vielheit von Gottes Akzidentien die seine Einheit bedrohten aus dem Weg In dem Disput uber die Erschaffenheit des Korans nahm Hischam eine neutrale Position ein Seiner Auffassung nach die mit derjenigen von Dschaʿfar as Sadiq ubereinstimmte war der Koran weder erschaffend noch erschaffen oder unerschaffen sondern ein Attribut Gottes das kein weiteres Attribut annehmen kann 65 Die Rede Gottes verglich er mit einer Laute auf der gespielt wird 66 Hischam vertrat auch die spezifisch imamitische Lehre der Moglichkeit einer Veranderung von Gottes Entscheidungen badaʾ 67 Hischam stellte sich das Wissen Gottes in sehr materieller Form vor Nach einem Bericht der auf al Dschahiz zuruckgeht meinte er dass Gott sein Wissen durch Strahlen habe die von ihm ausgehen die einzelnen Wissensobjekte beruhren und auch den Erdboden durchdringen konnen 68 Diese Vorstellung beruht auf einer antiken Theorie der optischen Wahrnehmung die als Fuhlfaden Theorie bezeichnet wird Demnach erfolgt die optische Wahrnehmung durch Sehstrahlen die vom Auge ausgehen den Raum abtasten und dann mit den erhaltenen Informationen zum Auge zuruckkehren 69 Der Mensch und sein Handeln Bearbeiten Der Mensch besteht nach Hischams Lehre aus zwei Dingen dem leblosen Leib badan und dem handelnden Geist ruḥ der mit Sinnesempfindungen ausgestattet ist Begriffsfahigkeit besitzt und ein Licht von den Lichtern nur min al anwar ist 70 Max Horten vermutete dass diese Vorstellung auf dualistische Ideen des alten Irans zuruckgeht 71 Otto Pretzl dagegen nahm an dass Hischam diese Idee von den Bardesaniten entlehnt hat die das Licht als Trager des Lebens die Finsternis dagegen als tot und unwissend betrachteten 72 Ibn Qutaiba sagte Hischam ibn al Hakam nach er habe einen strikten Determinismus iǧbar sadid vertreten der sogar uber das hinausgegangen sei was die Sunniten al qaʾilun bi s sunna lehrten 73 Dem stehen allerdings andere Berichte gegenuber wonach er die Freiheit des menschlichen Handelns betonte 74 So lehrte er dass Gott deshalb kein Vorauswissen uber die Handlungen der Menschen haben konne weil sonst keine wirkliche Prufung iḫtibar stattfande 75 bzw sie keine freie Wahl iḫtiyar bei ihrem Handeln hatten 76 Die Tatsache dass Gott im Koran Mose und Aaron auffordert zu Pharao zu gehen und sanft zu ihm zu sprechen weil er sich vielleicht ermahnen lasse Sure 20 43f sieht er als Beleg dafur an dass Gott dem Menschen bei seinem Handeln freie Wahl lasst 77 Menschliche Handlungen haben nach Hischam zwei Aspekte Sie sind sowohl Ergebnis freier Entscheidung als auch einer Notwendigkeit Eine freie Entscheidung sind sie insofern als der Mensch sie will und erwirbt eine Notwendigkeit insofern als sie nur von ihm ausgehen konnen wenn die antreibende Ursache entsteht 78 Als Ursache betrachtete er das die Handlung auslosende Moment das Gott auftreten lasst 79 Imame und Propheten Bearbeiten Hischam lehrte dass das Imamat eine textliche Festsetzung naṣṣ Gottes und seines Gesandten Mohammed fur ʿAli ibn Abi Talib und seine reinen Nachkommen wie al Hasan und al Husain sei Dem Muʿtaziliten ʿAmr ibn al ʿUbaid gegenuber erklarte er dass der Imam gegenuber den Menschen die gleiche Stellung habe wie das Herz qalb gegenuber den Sinnesorganen so wie die Sinnesorgane vom Herzen abhingen so hingen auch die Menschen vom Imam ab 80 Ganz gleich ob der Imam gegenwartig oder verborgen sei der Mensch musse so lange daran glauben dass er am Leben ist bis er eine Nachricht von seinem Tode erhalt 81 Nach ʿAlis Tod wird das Imamat unter den Nachkommen von ihm und Fatima bint Muhammad bis zum Tag der Auferstehung weitervererbt Jeder Imam setzt dabei seinen Nachfolger durch ausdruckliche Designation naṣṣ ein Wer immer dem Imam gehorcht ist ein wahrer Glaubiger wer sich ihm widersetzt oder ihn ablehnt ist ein Kafir Um den Glauben und die Gemeinschaft der Glaubigen zu bewahren durfen oder mussen der Imam und seine Anhanger im Bedarfsfall hinsichtlich ihrer religiosen Uberzeugungen Taqiya uben So hatte ʿAli selbst seinen Anspruch auf das Imamat aus Furcht vor den Prophetengefahrten nie offentlich bekundet sondern geheim gehalten 82 Der Imam soll keinen Aufstand gegen die existierende unrechtmassige Regierung durchfuhren und Aufstande ohne Autorisierung sind verboten 83 Der Imam ist nach Hischam in all seinen Handlungen und Worten unfehlbar erhalt aber im Unterschied zu den Propheten keine Offenbarung waḥy Umgekehrt meinte er dass die Propheten im Gegensatz zu den Imamen Sunden begehen konnten Dies entnahm er unter anderem der an Mohammed gerichteten Aussage auf dass dir Gott deine fruhere und spatere Schuld vergebe in Sure 48 2 Der Unterschied zwischen Prophet und Imam besteht seiner Auffassung nach darin dass der Prophet bei der Begehung einer Sunde durch die Offenbarung auf sein Fehlverhalten hingewiesen werde wahrend beim Imam diese Moglichkeit nicht bestehe so dass er sundlos sein musse 84 Hischam meinte dass es bestimmte Wunderzeichen aʿlam muʿǧiza gebe zu denen nur Propheten imstande seien Dazu rechnete er allerdings nicht das Laufen auf dem Wasser weil er meinte dass das auch ein Nicht Prophet vollbringen konnte 85 Die kollektive Apostasie der Prophetengefahrten Bearbeiten Mohammed hatte nach Hischams Auffassung noch zu Lebzeiten ʿAli zu seinem Bevollmachtigten zum Imam und Stellvertreter Gottes in seiner Gemeinschaft ḫalifat Allah fi ummati hi designiert und zwar zum einen durch seine Worte am Ghadir Chumm Jeder dessen Herr ich bin der hat auch ʿAli zum Herrn zum anderen aber auch durch die folgenden Aussagen Du hast bei mir den Rang den Aaron bei Mose hatte nur kommt nach mir kein weiterer Prophet Ich bin die Stadt des Wissens und ʿAli ist ihr Tor und Du kampfst fur die Deutung taʾwil des Korans so wie ich fur seine Herabsendung tanzil gekampft habe 86 ʿAli war nach Hischams Vorstellung der beste und wissendste Mensch in der Umma und unfehlbar Mit wenigen Ausnahmen namlich Miqdad ibn al Aswad al Kindi Salman al Farisi Abu Dharr al Ghifari und ʿAmmar ibn Yasir hatten sich aber die Muslime von ihm abgewandt und Abu Bakr als Kalifen akzeptiert Damit waren sie seiner Auffassung nach vom Glauben abgefallen 87 Fur besonders boshaft hielt Hischam den ersten Kalifen Abu Bakr Nach seiner Darstellung hatte er Fatima bint Muhammad in den Bauch getreten und dadurch bei ihr Fehlgeburt verursacht an der sie schliesslich starb 88 Bei ʿAlis Gegner Muʿawiya ibn Abi Sufyan betonte Hischam dass er bereits bei der Schlacht von Badr auf der falschen Seite gestanden hatte 89 Aufgrund der von ihm angenommenen Kollektiv Apostasie der Prophetengefahrten hegte Hischam auch grossen Zweifel an Koran und Sunna So meinte er dass der Koran den Mohammed seiner Gemeinde hinterlassen hatte entstellt verandert und verfalscht worden sei Man habe verschiedene Dinge erganzt und andere weggelassen so dass man darin Sicheres von Zweifelhaftem und Allgemeingultiges von speziell Gemeintem nicht mehr unterscheiden konne 90 Nach der Darstellung al Malatis war Hischam sogar der Ansicht dass der wahre Koran abrogiert und in den Himmel emporgehoben worden sei wahrend man den Koran den die Menschen in den Handen hielten erst in der Zeit von ʿUthman ibn ʿAffan abgefasst hatte Da die meisten Prophetengefahrten seiner Ansicht nach Unglaubige waren sei auch die Sunna in ihrer Uberlieferung ungultig 91 Rezeption BearbeitenInnerhalb der Schia Bearbeiten Nach Hischams Tod wurde seine Lehre vor allem von seinen Schulern Yunus ibn ʿAbd ar Rahman gest 823 und Muhammad ibn Chalil as Sakkak sowie spater al Fadl ibn Schadhan gest 874 aus Nischapur verbreitet und verteidigt Der schiitische Bibliograph Ibn an Nadim gest 995 od 995 ausserte sich lobend uber Hischam Er habe zu den schiitischen Kalam Gelehrten gehort die die Rede uber das Imamat in Gang brachten und den Madhhab verfeinerten man fataq al kalam fi l imama wa haḏḏab al maḏhab 92 Bei vielen Imamiten stiess Hischam aber auch auf Ablehnung So warf man ihm vor dass er durch sein Gerede den Imam Musa al Kazim ins Verderben gerissen habe 93 ʿAli ibn Hadid aus Madaʾin soll mit Zustimmung des neunten Imams Muhammad al Dschawad gest 835 sogar gelehrt haben dass man nicht hinter den Anhangern Hischams beten durfe 94 Der Imamit Saʿd ibn ʿAbdallah al Qummi gest 913 14 schrieb spater ein Buch uber die tadelnswerten Punkte maṯalib von Hischam und seinem Schuler Yunus ibn ʿAbd ar Rahman Sein Zeitgenosse ʿAli ibn Ibrahim al Qummi gest nach 914 der ein wichtiger Lehrer von al Kulaini war verteidigte dagegen Hischams Lehre 95 Saʿd antwortete darauf mit einem Kitab ar Radd ʿala ʿAli ibn Hasim fi maʿna Hisam wa Yunus Buch der Widerlegung von ʿAli ibn Hasim hinsichtlich von Hisam und Yunus 96 Spatere Schiiten nahmen vor allem an der von Hischam uberlieferten korporealistischen Gottesvorstellung Anstoss Der muʿtazilitische Gelehrte Ibn Abi l Hadid schrieb im 13 Jahrhundert Die leidenschaftlichen Anhanger von Hischam ibn al Hakam aus der Schia in dieser unserer Zeit behaupten dass er keinen Korporealismus im eigentlichen Sinne vertreten habe sondern nur gelehrt habe dass Gott ein Korper ungleich den sichtbaren Korpern sei auch wenn al Hasan ibn Musa an Naubachti einer der schiitischen Gelehrten von ihm in seinem Buch der Lehren und Religionen Kitab al araʾ wa d diyanat den reinen Korporealismus at taǧsim al maḥḍ uberliefert hat 97 Aber auch die von Hischam uberlieferten Lehren uber Gottes Wissen hielt man nicht mehr mit der imamitischen Lehre vereinbar So schrieb asch Schaich al Mufid gest 1022 Gott der Erhabene weiss uber alles Bescheid bevor es geschieht Nichts geschieht ohne dass er es schon vorher gewusst hat Das ist der Madhhab aller Imamiten Was die Muʿtaziliten an Gegenteiligem uber Hischam ibn al Hakam erzahlt haben erkennen wir nicht an Nach unserer Ansicht ist das eine falsche Anschuldigung gegen ihn von ihrer Seite und ein Fehler der Schiiten die ihnen darin gefolgt sind und das von ihm berichtet haben 98 Andere Imamiten hielten Hischam wegen seiner Lehre uber die Propheten fur unglaubig 99 Ausserhalb der Schia Bearbeiten Ausserhalb der Schia warf man Hischam ibn al Hakam vor daisanitische Lehren in den Islam eingefuhrt zu haben 100 Der sunnitische Gelehrte Abu l Husain al Malati gest 987 erzahlte uber Hischam er sei zunachst ein materialistischer Mulhid mulḥid dahri gewesen dann zum Dualismus und Manichaismus ubergegangen und schliesslich nur unter Zwang zum Islam konvertiert Dann habe er an der Zerstorung des Islams hadm al islam gearbeitet und darin alle fruheren Feinde des Islams ubertroffen 101 Die Hischamiya die von Hischam ibn al Hakam begrundete Lehrrichtung sah al Malati als eine der schlimmsten Haresien an Er meinte dass die Hischamiten die eigentlichen Rafiditen seien von denen der Prophet gesagt habe dass sie die Religion ablehnen anna hum yarfiḍun ad din 102 Ibn Qutaiba gest 889 betrachtete Hischam ibn al Hakam als einen extremistischen Rafiditen rafiḍi ġali 103 Die Muʿtaziliten sahen in Hischam ibn al Hakam vor allem einen Gegner der Grunder ihrer Lehrrichtung Ibn ar Rawandi stellte die Vermutung auf dass al Dschahiz in seinen Werken nur deswegen so stark gegen die Rafiditen polemisiert habe weil er damit Rache fur das nehmen wolle was Hischam ibn al Hakam seinen muʿtazilitischen Lehrern angetan hatte 104 Literatur BearbeitenArabische QuellenAbu l Ḥasan al Asʿari Maqalat al islamiyin wa ḫtilaf al muṣallin Ed Hellmut Ritter Steiner Wiesbaden 1963 S 31 33 ʿAbd al Qahir ibn Ṭahir al Baġdadi Al Farq baina l firaq Ed Muḥammad ʿUṯman al Ḫisn Maktabat Ibn Sina Kairo o D S 65 68 Digitalisat Engl Ubers S 67 70 Digitalisat Ibn Babawaih Kamal ad Din wa tamam an niʿma Ed Ḥusain al Aʿlami Muʾassasat al Aʿlami Beirut 1991 S 338 344 Digitalisat Ibn an Nadim al Fihrist Ed Gustav Flugel Vogel Leipzig 1871 S 175f Digitalisat Ibn Qutaiba Kitab Taʾwil muḫtalif al ḥadiṯ Ed Abu Usama Salim as Salafi al Aṯari Riyad Kairo 2009 S 126f Digitalisat Franz Ubers von G Lecomte unter dem Titel Le traite des divergences du ḥadiṯ d Ibn Qutayba mort en 276 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Abi l Ḥadid Sarḥ Nahǧ al balaġa 2001 Bd III S 143 Digitalisat Vgl as Saiḫ al Mufid Awaʾil al maqalat fi l maḏahib wa l muḫtarat Es Ibrahim al Anṣari Maṭbaʿat Mahr 1413h S 54f Digitalisat Vgl al Baġdadi Al Farq baina l firaq S 67 Vgl Abu l Ḥusain al Ḫaiyaṭ Kitab al Intiṣar wa r radd ʿala Ibn ar Rawandi al mulḥid Ed H S Nyberg Kairo 1925 S 40 Vgl al Malaṭi Kitab at Tanbih 2009 S 19 Zit al Malaṭi Kitab at Tanbih 2009 S 19 Vgl Ibn Qutaiba Kitab Taʾwil muḫtalif al ḥadiṯ 2009 S 126 Frz Ubers 53 Vgl al Ḫaiyaṭ Kitab al Intiṣar wa r radd ʿala Ibn ar Rawandi al mulḥid 1925 S 142 Normdaten Person GND 1029978034 lobid OGND AKS VIAF 285620267 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hischam ibn al HakamKURZBESCHREIBUNG Kalam GelehrterGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM nach 795STERBEORT Kufa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hischam ibn al Hakam amp oldid 235095392