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Als Abrogation arabisch نسخ nasch DMG nasḫ wird in der islamischen Rechtswissenschaft und der Koranexegese die Aufhebung einer normativen Bestimmung des Korans oder der Sunna durch eine andere zeitlich nachfolgende Bestimmung aus Koran oder Sunna bezeichnet Die abrogierende Bestimmung wird auf Arabisch als nasich ناسخ nasiḫ bezeichnet die abrogierte Bestimmung als mansuch منسوخ mansuḫ Der Ruckgriff auf Abrogation gilt als eine Methode um miteinander kollidierende Textbelege deren Datum bekannt ist zu harmonisieren 1 Innerhalb der islamischen Gelehrsamkeit herrscht allerdings keine Einigkeit ob und in welchem Umfang bei der Losung von Widerspruchen mit Abrogation argumentiert werden darf Mehrere moderne islamische Denker haben die Idee der Abrogation sogar vollstandig zuruckgewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Die arabische Abrogationsliteratur 2 Textliche Grundlagen 3 Beispiele 4 Kategorisierungen der Abrogation 4 1 Differenzierung nach beteiligten Textarten 4 2 Die drei Formen der Abrogation von Koranversen 5 Spatere Einschrankung des Abrogationsprinzips beim Koran 5 1 Zuruckweisung bei einzelnen Versen 5 2 Vollstandige Zuruckweisung bei modernen islamischen Gelehrten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDie arabische Abrogationsliteratur BearbeitenSchon fruh wurden eigenstandige arabische Werke abgefasst die sich mit der Abrogation befassen und die Formel an Nasiḫ wa l mansuḫ Das Abrogierende und das Abrogierte im Titel fuhren Eine der ersten einschlagigen Kompilationen ist das Kitab an Nasiḫ wa l mansuḫ von Qatada ibn Diʿama as Sadusi gest 736 Umfassendere Abhandlungen zur Abrogationslehre verfassten spater an Nahhas gest 950 Abu l Qasim Hibatallah ibn Salama gest 1019 ʿAbd al Qahir al Baghdadi gest 1037 Makki Ibn Abi Talib gest 1045 Ibn al ʿArabi al Maʿafiri gest 1148 al Hazimi gest 1188 Ibn al Dschauzi gest 1201 Abu ʿAbdallah Schuʿla gest 1258 und Ibn al Barizi gest 1338 Da die Abrogationslehre als Teilbereich der islamischen Rechtstheorie Usul al fiqh gilt wird sie auch in den Handbuchern zu dieser Disziplin abgehandelt In einigen spateren Werken zur Abrogationslehre wie demjenigen von Ibn al ʿArabi werden neben der Abrogation selbst noch verschiedene angrenzende rechtstheoretische Probleme behandelt so zum Beispiel die Stellung der in Koran und Sunna erwahnten vorislamischen Gesetzgebung sarʿ man qabla na bei der fraglich war ob sie weiter gilt oder durch den Islam aufgehoben wurde 2 Textliche Grundlagen BearbeitenGrundlage fur die Argumentation mit Abrogation bei der Losung von Kollisionen zwischen rechtlichen Bestimmungen in Koran und Sunna sind die Uberlieferungen wonach wahrend des prophetischen Wirkens Mohammeds mehrfach Bestimmungen durch spatere revidiert wurden sowie zwei Koranverse die derartige Normenanderungen explizit rechtfertigen Wie aus dem ersten Vers ersichtlich ist stiessen derartige Normenanderungen im Umfeld Mohammeds auf Kritik Wenn wir einen Vers austauschen durch einen anderen und Gott weiss am besten was er herniedersendet dann sagen sie Das erfindest Du doch nur Doch die meisten von ihnen haben kein Wissen Sure 16 101 Ubersetzung Hartmut Bobzin 2010 In einem anderen Koranvers 2 106 wird der Nutzen derartiger Veranderungen der Offenbarung hervorgehoben Tilgen wir nansaḫ einen Vers aya oder stellen ihn dem Vergessen anheim so bringen wir einen besseren als ihn oder einen der ihm gleicht Weisst du denn nicht dass Gott aller Dinge machtig ist Sure 2 106 Ubersetzung Hartmut Bobzin 2010 3 Die muslimischen Gelehrten sahen diese zwei Verse als klaren Beweis dafur an dass die Abrogation fruherer Normen auf das Handeln von Gott selbst zuruckgeht 4 und stutzten darauf die Lehre dass bei widerspruchlichen Bestimmungen jeweils die jungste die letztgultige ist Sie begrundeten dies mit der Verbform nansaḫ wir tilgen abrogieren im letztgenannten Koranvers Die Entscheidung uber die Aufhebung von bestimmten Versen durch andere setzt Kenntnisse uber die Chronologie der Suren und Verse voraus Das Wissen hierzu wurde im fruhen 8 Jahrhundert gesammelt und schriftlich in eigenstandigen Werken zu den Offenbarungsanlassen Asbab an nuzul der verschiedenen Verse fixiert 5 Zwar gibt es hinsichtlich der Chronologie verschiedener Koranteile unterschiedliche Auffassungen doch scheint bei den Korannormen die als Falle der Abrogation diskutiert werden die chronologische Einordnung keine Schwierigkeiten zu bereiten 6 Beispiele BearbeitenBekannte Beispiele fur Abrogation nach der klassischen Lehre sind die stufenweise Einfuhrung des Weinverbots im Koran von einer blossen Erwahnung des Weins Sure 16 67 uber ein zeitlich begrenztes Verbot Sure 4 43 hin zu einem unbeschrankten Verbot Sure 5 90 die Festlegung der Gebetsrichtung nach Mekka durch Sure 2 144 nachdem zuvor Sure 2 115 eine Zeitlang erlaubt hatte in alle Richtungen zu beten Eine derartige Abrogation sollen schon ʿAbdallah ibn ʿAbbas al Hasan al Basri und Malik ibn Anas angenommen haben 7 die Abrogation des Gebots zugunsten von Eltern und Verwandten eine letztwillige Verfugung waṣiya zu treffen 2 180 durch die Verse zu den Pflichterbteilen Sure 4 11 12 176 8 Diese Lehrauffassung wird ebenfalls bereits von al Hasan al Basri uberliefert 9 Auch andere eidliche Verpflichtungen wie sie in Sure 4 33 genannt sind sollen nach al Hasan durch den Vers uber die Pflichterbteile abrogiert worden sein 10 die Aufhebung der Bestimmung in Sure 2 240 wonach Witwen nach dem Tode ihres Ehemannes das Recht auf einjahrige finanzielle Versorgung und Unterbringung im Hause ihres fruheren Ehemannes haben durch die Einfuhrung einer verkurzten Warteperiode ʿidda von vier Monaten und zehn Tagen in Sure 2 234 sowie durch die Offenbarung der Erbregeln in Sure 4 Eine solche Aufhebung wurde von der Mehrheit der muslimischen Gelehrten angenommen 11 Besonders wichtig wurde die Lehre von der Abrogation hinsichtlich des Umgangs mit Nicht Muslimen Hier wurde schon fruh von einigen Gelehrten die Auffassung vertreten dass der Schwertvers 9 5 und der Vers der zum Kampf gegen die Ahl al kitab auffordert Sure 9 29 alle anderen Verse die zu einem friedfertigen Verhalten gegenuber den Unglaubigen ermahnen Sure 8 61 Sure 29 46 aufgehoben habe 12 Kategorisierungen der Abrogation BearbeitenDifferenzierung nach beteiligten Textarten Bearbeiten Grundsatzlich wird je nach beteiligten Textarten zwischen vier Arten der Abrogation 13 unterschieden Abrogation des Korans durch den Koran Dies ist der Normalfall der Abrogation Abrogation der Sunna durch die Sunna Ein Beispiel hierfur ist der nachtraglich erlaubte Besuch von Grabern 14 Abrogation des Korans durch die Sunna Zum Beispiel meinte Hibatallah ibn Salama dass die Aussage Verboten hat er euch nur Totes al maita Blut ad dam und Fleisch von Schweinen in Sure 2 173 teilweise durch den Hadith Uns sind zwei tote Tiere und zwei Arten von Blut erlaubt namlich Heuschrecken und Fisch sc als die beiden toten Tiere sowie Leber und Milz sc als die beiden blutigen Dinge 15 abrogiert sei 16 Diese Form der Abrogation ist allerdings nur nach Auffassung der Hanafiten und einiger Zahiriten moglich und zwar lediglich dann wenn die Sunna durch einen Hadith abgesichert ist der mutawatir also uber zahlreiche Isnad Ketten uberliefert ist Die Schafiiten und Hanbaliten hingegen lehnen diese Form der Abrogation vollig ab 17 Abrogation der Sunna durch den Koran Im Gegensatz zu asch Schafiʿi hielten die meisten muslimischen Gelehrten diese Form der Abrogation fur moglich 18 Bekannte Beispiele fur diese Form der Abrogation sind die Anderung der Qibla von Jerusalem uber eine Phase in der in alle Richtungen gebetet werden konnte nach Mekka durch die Verse 2 115 und 2 144 die Ersetzung des Aschura Fastens durch das Ramadan Fasten durch 2 185 sowie die Aufhebung des Verbots des Geschlechtsverkehrs in den Ramadan Nachten durch 2 187 19 Diskutiert wurde ob Koran und Sunna auch durch einen Idschmaʿ abrogiert werden konnten Wahrend einige Hanafiten und Muʿtaziliten dies bejahten konnen nach der herrschenden Meinung weder Idschmaʿ noch Qiyas Koran oder Sunna abrogieren 20 Die drei Formen der Abrogation von Koranversen Bearbeiten Bei der Abrogation von Koranversen wurden je nach Umfang der Abrogation drei Formen 21 unterschieden und einzeln erortert Abrogation die nur die rechtliche Gultigkeit ḥukm von Koranversen betrifft nicht aber ihren Text nasḫ al ḥukm duna t tilawa Diese Form der Abrogation ist das eigentliche Thema der Abrogationsliteratur 22 Abrogation die sowohl die rechtliche Gultigkeit als auch den Text tilawa von Koranversen betrifft nasḫ al ḥukm wa t tilawa Die Lehre von dieser Art der Abrogation stutzt sich auf die koranische Aussagen in Sure 87 6 7 dass Gott Mohammed nichts von dem Offenbarungstext vergessen lassen werde ausser was Gott will illa ma saʾ Allah sowie in Sure 17 86 dass Gott das was er offenbart hat wieder wegnehmen kann Diese Aussagen wurden auf bestimmte Teile des Korans bezogen von denen uberliefert wurde dass sie verloren gegangen seien Hierzu gehoren insbesondere Teile von Sure 33 die in ihrer ursprunglichen Form 200 Verse enthalten haben soll nicht 73 wie in der offiziellen Koranausgabe die durch Uthman ibn Affan erstellt wurde 23 Abrogation die nur den Text von Koranversen betrifft nicht aber ihre rechtliche Gultigkeit nasḫ at tilawa duna l ḥukm Als Beispiel hierfur gilt der Steinigungsvers der obwohl er nicht im Koran steht als eine Begrundung fur die Strafe der Steinigung bei Ehebruchigen herangezogen wird 24 Ein Problem bei dem sowohl der zweite als auch der dritte Typ der Abrogation diskutiert wurde war die Abgrenzung der ein Heiratsverbot begrundenden Milchverwandtschaft Nach einem Hadith der auf Aischa bint Abi Bakr zuruckgefuhrt wird erliess der Koran ursprunglich ein solches Heiratsverbot erst nach zehn bezeugten Abstillsitzungen raḍaʿat maʿlumat Spater sei diese Regel durch einen anderen Vers abrogiert worden der ein Minimum von funf erforderlichen Abstillsitzungen vorsah Aischa wird mit der Aussage zitiert dass der Vers uber die funf Abstillsitzungen noch nach dem Tode des Gottesgesandten rezitiert worden sei 25 Eine grosse Anzahl von muslimischen Gelehrten darunter besonders Schafiiten und Zahiriten nahm nun an dass hinsichtlich des Verses uber die zehn Abstillsitzungen der zweite Abrogationstyp vorliege hinsichtlich des Verses uber die funf Abstillsitzungen hingegen der dritte Abrogationstyp Dementsprechend lehrten sie dass funf Abstillsitzungen notwendig seien um ein Heiratsverbot zu begrunden Die Malikiten sahen dies jedoch anders Sie meinten dass beide Verse auf die sich Aischa bezog hinsichtlich ihrer rechtlichen Gultigkeit aufgehoben waren und zwar durch die Regelung in Sure 4 23 die keine Anzahl von erforderlichen Abstillsitzungen nennt Dementsprechend lehrten sie dass einmaliges Stillen ausreiche damit das Heiratsverbot gilt 26 Spatere Einschrankung des Abrogationsprinzips beim Koran BearbeitenSpatere muslimische Gelehrte standen der Abrogationslehre erheblich reservierter gegenuber insbesondere vor dem Hintergrund dass der Koran immer wieder betont dass Gottes Wort unveranderlich sei wie zum Beispiel an der folgenden Stelle Und verlies was dir von der Schrift deines Herrn als Offenbarung eingegeben worden ist Es gibt niemanden der seine Worte abandern konnte Und du wirst ausser ihm keine Zuflucht finden 18 27 vgl 6 34 und 115 17 77 33 62 35 43 50 29 Zuruckweisung bei einzelnen Versen Bearbeiten Ibn al ʿArabi differenzierte in seinem Werk zur Abrogationslehre das den Koran von vorne bis hinten abhandelt jeweils zwischen solchen Koranversen die abrogiert sind und solchen bei denen nur eine Spezifizierung taḫṣiṣ durch einen spateren Vers vorliegt 27 So wies er bei mehreren Fallen bei denen fruhere Gelehrte eine Abrogation angenommen hatten diese Annahme zuruck und pochte darauf dass der spatere Vers keine Abrogation darstelle sondern nur eine Einschrankung istiṯnaʾ Ein Beispiel ist Koranvers 4 146 bei dem er betont dass er die Aussage des vorangehenden Verses 4 145 wonach die Heuchler in die Holle verbannt werden sollen nicht aufhebt sondern nur insoweit einschrankt als davon diejenigen Heuchler ausgenommen sind die reumutig umkehren und sich bessern 28 Auch Ibn al Dschauzi versuchte die Anwendung des Abrogationsprinzips einzuschranken So wies er zum Beispiel die Auffassung von Hibatallah ibn Salama wonach die Aufforderung in Vers 2 109 die Muslime sollten den Ahl al kitab vergeben durch den Schwertvers aufgehoben sei mit dem Argument zuruck dass Vers 2 109 mit dem Ausdruck bis Gott mit seinem Befehl kommt schon selbst eine zeitliche Beschrankung aufweise die keine Abrogation mehr notwendig mache 29 Die Lehre dass der Schwertvers auch den Koranvers 29 46 Und streitet mit den Leuten der Schrift nicht anders denn in bester Weise aufhebe lehnte er mit dem Argument ab dass der Streit ǧidal keinen Kampf qital ausschliesse und deshalb der Vers keiner Aufhebung bedurfe 30 Ahnlich zuruckhaltende Positionen gegenuber der Abrogation nahmen verschiedene moderne islamische Gelehrte ein wie Raschid Rida und Abu l Aʿla Maududi 31 Sayyid Qutb stellte sich in seinem Korankommentar Fi ẓilal al Qurʾan Im Schatten des Korans gegen die traditionelle Auffassung dass die Regelung zur Blutrache in Sure 2 178 durch Sure 5 45 abrogiert sei und brachte vor dass sich die beiden Koranverse auf unterschiedliche Sachverhalte bezogen Sure 2 178 auf personliche Vergeltung und Sure 5 45 auf kollektive Vergeltung 32 Allerdings wandte er sich nicht generell gegen die Lehre von der Abrogation wie an seiner Kommentierung des Koranverses 16 101 der ublicherweise zur Begrundung der Abrogationslehre herangezogen wird deutlich wird Hier schreibt er Aber die Unglaubigen verstehen von all dem nichts So ist es nicht uberraschend dass sie den Sinn der Abrogation eines Verses durch den anderen nicht erfassten und den Propheten beschuldigten ein Erfinder zu sein wahrend er in Wirklichkeit die ehrenhafteste und vertrauenswurdigste Person war die sie kannten Deswegen heisst es in dem Vers In der Tat haben die meisten von ihnen kein Wissen 16 101 33 Vollstandige Zuruckweisung bei modernen islamischen Gelehrten Bearbeiten Verschiedene moderne islamische Denker und Bewegungen haben die Lehre der Abrogation vollstandig zuruckgewiesen Der indische Gelehrte Sayyid Ahmad Khan gest 1898 beispielsweise meinte dass es Abrogation nur im interreligiosen Verhaltnis geben konne der Koran hebe namlich fruhere religiose Gesetze auf 34 Die in Indien im spaten 19 Jahrhundert gegrundete Ahmadiyya lehnt die Abrogationslehre ebenfalls ab 35 Eine ahnliche Auffassung wie Sayyid Ahmad Khan vertrat Muhammad al Ghazali der seine Erorterung der Abrogationstheorie mit den Worten abschloss Zweifellos abrogiert der Koran die fruheren Scharias aber es gibt keinen einzigen Widerspruch im Koran 36 Auch einige moderne schiitische Gelehrte halten die Abrogation fur nichtig mit dem Argument dass sie ein sinnloses Umsturzen von Werten impliziere 37 Ein besonders scharfer Kritiker der Abrogationslehre war Muhammad Asad 1900 1992 Er ausserte in seinem Korankommentar dass Sure 2 106 zu einer fehlerhaften Interpretation erroneous interpretation bei vielen muslimischen Theologen gefuhrt habe Grund dafur sei dass sie sich bei der Interpretation des Wortes Aya in diesem Vers an dessen eingeschrankter Bedeutung restricted sense als Koranvers orientiert hatten Das habe sie zu der Schlussfolgerung gebracht dass bestimmte Verse des Korans auf Gottes Befehl durch andere abrogiert worden seien Muhammad Asad hielt diese Schlussfolgerung fur abstrus fanciful weil sie von dem Bild eines menschlichen Autors ausgehe der die Druckfahnen seines Manuskripts korrigiere und dabei eine Passage durch eine andere ersetze Daneben argumentierte er damit dass es keine einzige zuverlassige Tradition gebe die besage dass der Prophet jemals einen Vers fur abrogiert erklart habe 38 Nach Meinung von Muhammad Asad entstand die Lehre von der Abrogation aufgrund der Unfahigkeit der fruhen Kommentatoren die einzelnen koranischen Passagen miteinander in Einklang zu bringen Sie hatten deshalb diese Verse fur abrogiert erklart Die Willkurlichkeit ihres Vorgehens erklare auch warum zwischen den Verfechtern der Abrogationslehre keine Einigkeit uber die Anzahl der abrogierten Verse und uber die Art der Abrogation bei den einzelnen Versen bestehe Das eigentliche Prinzip das in Sure 2 106 niedergelegt sei sei die Ersetzung supersession der biblischen Ordnung dispensation durch diejenige des Korans Dieses Prinzip konne man aber nur dann erkennen wenn man das Wort aya in dem Vers als Botschaft message verstehe und den Vers mit dem vorangehenden Vers Sure 2 105 zusammenlese in dem die Ahl al kitab dafur getadelt werden dass sie das Gute das von ihrem Herrn zu ihnen hinabgesandt wird nicht akzeptieren 38 Literatur BearbeitenArabische Werke zur Abrogation chronologisch Qatada ibn Diʿama Kitab an Nasiḫ wa l mansuḫ Ed Ḥ Ṣ aḍ Ḍamin 2 Aufl Muʾassasat ar Risala Beirut 1985 Abu ʿUbaid al Qasim ibn Sallam Kitab an Nasiḫ wa l mansuḫ Ed with a Commentary by John Burton Cambridge E J W Gibb Memorial Trust 1987 Ed Muḥammad al Mudaifir Riyadh 1990 Digitalisat Aḥmad ibn Muḥammad an Naḥḥas an Nasiḫ wa l mansuḫ fi l Qurʾan al karim Ed Saʿban Muḥammad Ismaʿil Kairo Maktabat ʿAlam al Fikr 1986 Abu l Qasim Hibatallah ibn Salama Kitab al Nasiḫ wa l mansuḫ Maktabat al Babi al Ḥalabi Kairo 1379 H 1960 n Chr Digitalisat Digitalisat einer Handschrift aus dem 18 Jahrhundert ʿAbd al Qahir al Baghdadi al Nasiḫ wa l mansuḫ Ed Ḥilmi Kamil Asʿad ʿAbd al Hadi Amman 1987 Digitalisat Makki ibn Abi Ṭalib al Qaisi al iḍaḥ li nasiḫ al Qurʾan wa mansuḫi hi wa maʿrifat uṣulihi wa ḫtilaf an nas fihi Ed Aḥmad Ḥ Farḥat Ǧidda Dar al Manara 1986 Digitalisat Ibn Hazm An Nasiḫ wa l mansuḫ fi l Qurʾan al karim Beirut Mansurat al Ǧamal 2016 ISBN 978 9933 35239 4 Ibn al ʿArabi al Maʿafiri An Nasiḫ wa l mansuḫ fi l Qurʾan al karim Ed ʿAbd al Kabir al ʿAlawi al Madġari Rabat 1988 Digitalisat Muḥammad ibn Musa al Ḥazimi Kitab al Iʿtibar fi n nasiḫ wa l mansuḫ min al aṯar 2 Aufl Daʾirat al maʿarif al ʿUṯmaniya Haidarabad 1359h Digitalisat Ibn al Ǧauzi al Muṣaffa bi akuff ahl ar rusuḫ min ʿilm an nasiḫ wa l mansuḫ Ed Ḥ Ṣ aḍ Ḍamin Beirut 1989 Digitalisat Abu ʿAbdallah Muḥammad Suʿla al Mauṣili al Ḥanbali Ṣafwat al rasiḫ fi ʿilm al mansuḫ wa n nasiḫ Ed Muḥammad Ibrahim ʿAbd al Raḥman Faris Kairo 1995 Digitalisat Hibatallah ibn ʿAbd al Raḥman Ibn al Barizi Nasiḫ al Qurʾan al ʿaziz wa mansuḫu hu Ed Ḥ Ṣ aḍ Ḍamin Beirut 1989 SekundarliteraturDaniel Brown The Triumph of Scripturalism The Doctrine of Naskh and its Modern Critics In E H Waugh F M Denny Hrsg The Shaping of an American Discourse A Memorial to Fazlur Rahman Atlanta 1998 S 49 66 John Burton The sources of Islamic law Islamic theories of abrogation Edinburgh 1990 John Burton Abrogation Memento vom 18 Marz 2013 im Internet Archive in Encyclopaedia of the Qurʾan General Editor Jane Dammen McAuliffe Georgetown University Washington DC Brill 2006 Brill Online A Th Khoury Artikel Abrogation In Khoury Hagemann Heine Islam Lexikon Freiburg 2006 Birgit Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen im tradierten sunnitischen Islam Berlin 2002 Harald Loschner Die dogmatischen Grundlagen des siʿitischen Rechts Carl Heymanns Koln u a 1971 S 81 84 David Powers The Exegetical Genre nasikh al Qur an wa mansukhuhu In A Rippin Hrsg Approaches to the History of the Interpretation of the Qur an Oxford University Press Oxford 1988 S 117 138 Andrew Rippin Abrogation In Encyclopaedia of Islam THREE Edited by Gudrun Kramer Denis Matringe John Nawas Everett Rowson Brill Online 2013 Online VersionEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 161f Vgl ʿAbd al Kabir al ʿAlawi al Madġiri An Nasiḫ wa l mansuḫ fi l Qurʾan al karim Teil 1 ad Dirasa Rabat 1988 S 200 Vgl die alternative Ubersetzung von Rudi Paret im Corpus Coranicum Sure 2 106 Vgl Burton The sources of Islamic law 1990 S 82 Vgl dazu Hans Thomas Tillschneider Typen historisch exegetischer Uberlieferung Formen Funktionen und Genese des asbab an nuzul Materials Wurzburg 2011 Vgl Loschner Die dogmatischen Grundlagen des siʿitischen Rechts 1971 S 82 Vgl Makki Ibn Abi Ṭalib al Qaisi al iḍaḥ li nasiḫ al Qurʾan wa mansuḫi hi wa maʿrifat uṣulihi wa ḫtilaf an nas fihi Ed Aḥmad Ḥ Farḥat Ǧidda Dar al Manara 1986 S 131 Vgl R Peters Waṣiyya In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band XI S 171b 172b Hier S 171b Vgl Makki Ibn Abi Ṭalib al Qaisi 142 Vgl Ibn al ʿArabi An Nasiḫ wa ʾl mansuḫ 141 Vgl Burton The sources of Islamic law 1990 S 57f Vgl z B schon Qatada K an Nasiḫ wa l mansuḫ 1985 S 42 Vgl dazur Krawietz 165 Vgl Krawietz 165f Vgl Aḥmad ibn Ḥanbal Musnad Nr 5690 Online Version Memento vom 21 Juni 2015 im Internet Archive Vgl Hibatallah al Baġdadi Kitab al Nasiḫ wa l mansuḫ 1960 S 15 Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 166f und al Barizi Nasiḫ al Qurʾan 1989 S 21f Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 167 Vgl Ibn al Barizi Nasiḫ al Qurʾan al ʿaziz wa mansuḫu hu 1989 S 20 Vgl Krawietz 168 Vgl Burton The sources of Islamic law 1990 S 41 43 und Krawietz 170 Vgl Ibn al Barizi 19f Vgl Burton The sources of Islamic law 1990 S 41 54 Vgl Brown The Triumph of Scripturalism 1998 S 54 Vgl Ṣaḥiḥ Muslim Kitab ar Raḍaʿ Bab at Taḥrim bi ḫams raḍaʿat Vgl J Schacht J Burton Raḍaʿ Kapitel 1 Legal aspects in The Encyclopaedia of Islam New Edition Band VIII S 361a 362b Hier S 362a Vgl ʿAbd al Kabir al ʿAlawi al Madġiri An Nasiḫ wa l mansuḫ fi l Qurʾan al karim Teil 1 ad Dirasa Rabat 1988 S 198 Vgl Ibn al ʿArabi An Nasiḫ wa ʾl mansuḫ 188 Vgl Ibn al Ǧauzi al Muṣaffa S 15 Vgl Ibn al Ǧauzi al Muṣaffa S 39 Vgl Rippin Abrogation In Encyclopaedia of Islam THREE Vgl Johannes M S Baljon Modern Muslim Koran Interpretation 1880 1960 Brill Leiden 1961 S 49 Vgl die englische Ubersetzung seines Korankommentars In the shade of the Qur an Band XI Surahs 16 20 Al Naḥl Ṭa Ha Islamic Foundation Markfield 2005 S 76 Digitalisat Vgl Brown The Triumph of Scripturalism 1998 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