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Libysch tunesische UnionArabische Islamische RepublikFlagge der Arabischen Islamischen RepublikKarte der Arabischen Islamischen RepublikAmtssprache ArabischHauptstadt nicht festgelegtGrundung offiziell nie vollzogenDie Arabische Islamische Republik arabisch الجمهورية العربية الإسلامية al Dschumhuriyya al ʿarabiyya al islamiyya DMG al Ǧumhuriya al ʿarabiya al islamiya auch Libysch tunesische Union war eine geplante Vereinigung der beiden Staaten Libyen und Tunesien welche von dem libyschen Staatschef Muammar al Gaddafi und dem tunesischen Prasidenten Habib Bourguiba vorgeschlagen wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Regionaler Uberblick 2 Die Erklarung von Djerba 3 Scheitern der Erklarung von Djerba 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksRegionaler Uberblick Bearbeiten nbsp Gaddafis Arabisch Islamische Republik dunkler und Bourguibas Vereinigte Staaten von NordafrikaDie geplante Vereinigung Libyens mit Tunesien stand im Zusammenhang mit dem arabischen Einheitsstreben und war ein Vorganger der Union des Arabischen Maghreb Aufgrund vieler Gemeinsamkeiten der Maghreb Staaten gab es immer wieder Bewegungen welche eine Einigung bzw eine Zusammenarbeit Algeriens Libyens Marokkos Mauretaniens und Tunesiens anstrebten In den Verfassungen Algeriens Marokkos und Tunesiens wird das Ideal einer Maghreb Union erwahnt 2 Jedoch scheiterte diese anfangs an den konkurrierenden Interessen der beiden regionalen Grossmachte Algerien und Marokko Ein tunesisches Sprichwort besagt Gabe es nur Algerien oder Marokko ware eine Maghreb Union nicht moglich Die einzige Grossmacht wurde uns schlucken Um die Maghreb Union zu erreichen sind beide rivalisierenden Grossmachte notig 3 Eine regionale Organisation wurde demnach die rivalisierenden Krafte binden und eine Zusammenarbeit der Staaten erfordern nbsp Muammar al Gaddafi mit seinem Idol Gamal Abdel Nasser 1969 Daneben spielen noch der Panarabismus und die anderen arabischen Staaten mit ihrem gemeinsamen Erbe eine wichtige Rolle in der Region Muammar al Gaddafi ein Befurworter des arabischen Einheitsstrebens strebte eine Union Libyens mit Agypten dem Sudan Syrien dem Tschad und Tunesien an Daher hatte Libyen mit Agypten und Syrien bereits die Foderation Arabischer Republiken gegrundet 4 So schlug er am 17 Dezember 1972 in Tunis den Beitritt Tunesiens zur Foderation bzw eine Union Libyens mit Tunesien vor 5 Wahrend der Rede Gaddafis welche live im Radio ubertragen wurde eilte der tunesische Prasident Bourguiba zur Ansprache Gaddafis und hielt anschliessend eine Rede in welcher er die Idee Gaddafis kritisierte Er sagte dass die Araber einst erfolglos vereint waren und wies die Idee Gaddafis zuruck 5 Im Juni 1973 vereinbarten Libyen und Tunesien aber ein Wirtschafts und Arbeitsabkommen Auf der vierten Konferenz der Bewegung der Blockfreien Staaten vom 5 bis 9 September 1973 in Algier rief der tunesische Prasident Bourguiba zur Vereinigung Algeriens Libyens und Tunesiens fur einen unbestimmten Zeitraum auf Vereinigte Staaten von Nordafrika 6 Die Erklarung von Djerba Bearbeiten nbsp Tunesiens damaliger Prasident Habib Bourguiba um 1960Am 11 Januar 1974 unterzeichneten Bourguiba und Gaddafi die Erklarung von Djerba in welcher die Vereinigung Libyens und Tunesiens zur Arabischen Islamischen Republik beschlossen wurde 7 In beiden Staaten wurden Referenden geplant Dieses schnelle Vorgehen Gaddafis unterschied sich von seinem Vorgehen gegenuber Agypten mit welchem zuvor ein Zusammenschluss scheiterte 5 Moglicherweise war auch Bourguiba an einem Zusammenschluss mit Libyen interessiert um dieses vom Einfluss Agyptens zu befreien 8 Diese schnelle Einigung uberraschte Beobachter und Experten welche der Meinung waren Bourguiba unterstutze keinen Zusammenschluss da die Rede Gaddafis in Tunis zu Spannungen zwischen Libyen und Tunesien gefuhrt hatte Bourguibas Umdenken konnte auch daran gelegen haben dass 30 000 Tunesier in Libyen arbeiteten und damit die Wirtschaft Tunesiens unterstutzten 7 Zudem litt Tunesien unter Arbeitslosigkeit einer hohen Verschuldung sowie Rohstoffknappheit und ein Zusammenschluss mit dem reicheren Libyen war daher eine willkommene Losung 9 Welche Grunde Bourguiba letztendlich dazu bewogen der Union mit Libyen zuzustimmen ist jedoch nicht eindeutig geklart Dagegen ist bekannt dass viele Algerier und Tunesier die Erklarung von Djerba kritisch sahen 5 nbsp Muhammad Masmudi 1957 In der Djerba Erklarung waren eine Regierung eine Armee und ein Prasident fur die Arabische Islamische Republik vorgesehen 7 Bourguiba sollte der Prasident und Gaddafi der Verteidigungsminister werden 10 Dagegen wurden fur andere Kriterien wie Handel Zolle Investitionen Regelungen fur Einwanderer soziale Sicherheit und der Schaffung einer einheitlichen Reederei keine Losungen beziehungsweise Kompromisse gefunden 7 Eine Einigung in diesen Punkten wurde jedoch als nicht so wichtig wie die Union der beiden Staaten betrachtet Bourguiba erhielt fur die Grundung der Union von einigen tunesischen Regierungsmitgliedern Unterstutzung beispielsweise vom bekannten Aussenminister Muhammad Masmudi 7 Wie lange die Republik bestand ist umstritten Die Zeitangaben reichen von einem Tag bis zu einem Monat 11 12 13 Dagegen ist bekannt dass Tunesien von dem Zusammenschluss mit Libyen profitierte jedoch seine Souveranitat nicht aufgab 11 So kritisierte die Sozialistische Partei Tunesiens die Union da sie keine klaren Regelungen zwischen beiden Staaten schuf und keine genauen Befugnisse der Ministerien regelte Infolgedessen anderte Bourguiba seine Meinung zur Union 11 Das Referendum in Tunesien wurde am 12 Januar 1974 verschoben Tunesien trat von der Djerba Erklarung zuruck und der Aussenminister Masmoudi wurde entlassen 11 Davor hoffte Gaddafi noch dass die Union die Arabische Einheit fordere 13 Nach der erfolgreichen Grundung der Europaischen Gemeinschaft und dem schnellen Ruckzieher Bourguibas wurde dessen Regierung und seine Regierungsfahigkeit infrage gestellt 14 Scheitern der Erklarung von Djerba BearbeitenEs ist unklar aus welchem Grund die Erklarung von Djerba scheiterte bevor es zu den Referenden kam Moglicherweise sind zu grosse Differenzen in den Interessen beider Staaten fur ein Scheitern verantwortlich Tunesien nach dem Vorbild des fruheren Mutterlandes Frankreich wurde liberal regiert und war sakular gepragt Bildung hatte oberste Prioritat genauso wie die Rechte der Frauen eine soziale Politik und eine fortschrittliche Infrastruktur Aus diesen Grunden orientierte sich die Regierung am Grunder der Turkei Mustafa Kemal Ataturk Gaddafi war dagegen an einem islamisch sozialistischen Staat interessiert Er lehnte eine Sakularisation und eine Verwestlichung ab und war politisch antiwestlich eingestellt Als Konsequenz dessen ergab sich eine unuberbruckbare Differenz welche eine Einigung beider Staaten erschwerte Bourguiba war der Ansicht dass beide Staaten an sich nicht zusammenpassen wurden jedoch eine Zusammenarbeit moglich ware 15 Dagegen war Gaddafi mehr an einer vollen Integrierung beider Staaten in der Republik interessiert Er sah Libyen mehr als revolutionare Bewegung denn als Staat Nach Gaddafis Meinung waren Libyer und Tunesier ein Volk und die Grenzen waren lediglich von Eroberern und Imperialisten gezogen worden 15 Letztendlich erschwerten regionale politische Unterschiede eine Vereinigung So verschlechterten sich die agyptisch libyschen Beziehungen nach 1973 Aufgrund des sich verringernden Einflusses Agyptens in der Region lehnte Algerien eine Vereinigung von Libyen und Tunesien zunehmend ab 16 Schon in den ersten 24 Stunden nach der Grundung der Arabischen Islamischen Republik drohte Algerien Tunesien mit militarischen Massnahmen sollte Tunesien die Vereinigung mit Libyen vollziehen 17 Ausserdem wurde dem tunesischen Aussenminister Muhammad Masmudi Bestechung durch Libyen vorgeworfen Siehe auch BearbeitenLibysch arabisch afrikanische VereinigungsprojekteEinzelnachweise Bearbeiten Ghaddafi schloss Ehe zweiter Wahl Memento vom 28 Juli 2014 im Internet Archive Aghrout A amp Sutton K 1990 Regional Economic Union in the Maghrib The Journal of Modern African Studies 28 1 115 Deeb M J 1989 Inter Maghribi Relations Since 1969 A Study of the Modalities of Unions and Mergers Middle East Journal 43 1 22 Deeb M J 1989 Inter Maghribi Relations Since 1969 A Study of the Modalities Unions and Mergers Middle East Journal 43 1 23 a b c d Wright J 1981 Libya A Modern History London Croom Helm 165 Deeb M J 1989 Inter Maghribi Relations Since 1969 A Study of the Modalities of Unions and Mergers Middle East Journal 43 1 24 a b c d e Simons G 1993 Libya The struggle for Survival New York St Martin s Press 253 Deeb M J Socialist People s Libyan Arab Jamahiriya in The Government and Politics of the Middle East and North Africa 4th ed David E Long and Bernard Reich eds Boulder CO Westview Press 386 4 April 2008 Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 23 Marz 2021 1 2 Vorlage Toter Link books google ca Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Broken Engagement January 28th 1974 Time Magazine Online El Kikhia M O 1997 Libya s Qaddafi The Politics of Contradiction Gainesville FL University Press of Florida 121 a b c d Simons G 1993 Libya The struggle for Survival New York St Martin s Press 254 El Kikhia M O 1997 Libya s Qaddafi The Politics of Contradiction Gainesville FL University Press of Florida 21 a b Wright J 1981 Libya A Modern History London Croom Helm 166 Borowiec A 1998 Modern Tunisia A Democratic Apprenticeship Westport CT Praeger Publishers 34 a b Zartman I W 1987 Foreign Relations of North Africa International Affairs in Africa Jan 18 Deeb M J 1989 Inter Maghribi Relations Since 1969 A Study of the Modalities of Unions and Mergers Middle East Journal 43 1 26 Deeb M J 1989 Inter Maghribi Relations Since 1969 A Study of the Modalities of Unions and Mergers Middle East Journal 43 1 25 Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber das Referendum uber die Arabische Islamische Republik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arabische Islamische Republik amp oldid 238149212