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Muhammad al Masmudi geboren 1925 nach anderen Angaben 1922 1 oder 1923 2 in Mahdia gestorben am 7 November 2016 3 franzosisch auch Mohamed Masmoudi arabisch محمد المصمودي DMG Muḥammad al Maṣmudi war ein tunesischer Politiker Er war von 1970 bis 1974 Aussenminister seines Landes Muhammad Masmudi 1957 Nach dem Besuch des Sadiki College in Tunis studierte Muhammad al Masmudi ab 1946 Philosophie Literatur und politische Wissenschaften an der Sorbonne in Paris Fruh wurde er Mitglied in Habib Bourguibas Neo Destur Partei und deshalb von der franzosischen Protektoratsmacht kurz verhaftet und 1953 ausgewiesen Seit 1955 war er Mitglied im Politburo der Neo Destur Partei Nachdem Tunesien die Autonomie erlangt hatte wurde Masmudi unter Premier Tahar Ben Ammar zunachst 1954 Staatsminister im Wirtschaftsministerium dann im November 1955 Minister fur Wirtschaft und Handel sowie nach der Erringung der Unabhangigkeit im April 1956 Staatsminister im Aussenministerium 4 im Kabinett Bourgiba Ab 1957 war er zudem Mitglied des Politburos der Partei 2 Dann wurde er ab Januar 1957 Botschafter Tunesiens in Prag ehe er 1958 erstmals in Ungnade fiel und kurzzeitig aus der Partei ausgeschlossen wurde Wieder aufgenommen und wieder in das Politburo gewahlt wurde er 1959 Informationsminister fiel jedoch 1961 erneut in Ungnade kurz nachdem er mit Bourgiba London besucht und sich in Peking um verbesserte Beziehungen bemuht hatte 2 In die von Bourguiba neugegrundete Sozialistische Destur Partei PSD wieder aufgenommen wurde er 1965 Botschafter in Paris und trat fur eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit Frankreich ein 1 Im Juni 1970 loste er Bourguibas Sohn als Aussenminister ab zunachst im Kabinett von Bahi Ladgham dann ab November 1970 auch im Kabinett von Hedi Nouira In Masmudis Amtszeit fallt unter anderem die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur DDR Dezember 1972 Aussenpolitisch war er trotz einer frankreichfreundlichen Haltung panarabischer als die meisten anderen tunesischen Diplomaten innenpolitisch trat er fur einen Ausgleich zwischen Sozialisten und Liberalen innerhalb der PSD ein 5 Die geplante Arabische Islamische Republik war 1974 Masmudis grosster Erfolg und Vorwand fur seinen SturzMasmudis Hauptwerk allerdings und zugleich auch der Vorwand fur seinen endgultigen Sturz war die im Januar 1974 mit dem libyschen Revolutionsfuhrer Muammar al Gaddafi vereinbarte Arabische Islamische Republik eine Union Tunesiens mit Libyen Die selbst von Bourguiba nur halbherzig geschlossene Vereinbarung stiess auf starken Widerstand innerhalb der Regierungspartei und bei Nouira Unter diesem Druck nahm Bourgiba nur drei Tage spater Abstand von der Vereinbarung Masmudi wurde noch im Januar 1974 als Aussenminister entlassen und durch Habib Chatty ersetzt Beim 9 Parteitag der PSD noch im gleichen Jahr wurde Masmudi endgultig aus der Partei ausgeschlossen 5 Masmudi wurde der Annahme franzosischer Bestechungsgelder beschuldigt und ging zunachst nach Frankreich ins Exil Die Kosten fur sein Pariser Hotel bezahlte Libyen und von Libyen aus unterstutzte er 1977 die gegen Bourgiba aufbegehrende tunesische Gewerkschaftsbewegung Bei seiner Ruckkehr nach Tunesien wurde er daher verhaftet und blieb bis 1980 unter Hausarrest Nachdem er sich 1980 offentlich von Gaddafi hatte distanzieren mussen wurde er freigelassen und ging nach Libyen ins Exil Gaddafi bot ihm 1984 den Posten des Gesandten Libyens bei den Vereinten Nationen an Masmudi aber wollte dadurch nicht seine tunesische Staatsburgerschaft verwirken Nach Bourgibas Sturz kehrte Masmudi 1987 nach Tunesien zuruck spielte aber bis zur Jasmin Revolution 2010 2011 keine Rolle mehr Literatur BearbeitenLothar Rathmann Geschichte der Araber Von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 7 Der Kampf um den Entwicklungsweg in der Arabischen Welt Seiten 359 und 370 Akademie Verlag Berlin 1983 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1971 Seite 178 Frankfurt am Main 1970 Robin Leonard Bidwell Dictionary of Arab Modern History Seite 268 London New York 1998 Sabih M Shukri Hrsg The International Who s Who of the Arab World Second Edition Seite 349 London 1984Weblinks BearbeitenMohamed Masmoudi Internationales Biographisches Archiv 18 1985 vom 22 April 1985 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Kurzbiografie rulers org Aussenminister TunesiensEinzelnachweise Bearbeiten a b Fochler Hauke 178 a b c Who s Who 349 Leaders Deces de Mohamed Masmoudi Le compagnon terrible de Bourguiba 8 November 2016 abgerufen am 10 November 2016 franzosisch Munzinger a b Rathmann 359Normdaten Person GND 1178011119 lobid OGND AKS VIAF 4076974 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Masmudi MuhammadALTERNATIVNAMEN Masmoudi MohamedKURZBESCHREIBUNG tunesischer PolitikerGEBURTSDATUM 1922 oder 1923 oder 1925GEBURTSORT Mahdia Franzosisch TunesienSTERBEDATUM 7 November 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhammad Masmudi amp oldid 236799725