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Der Limes Tripolitanus war eine Grenzzone bzw Militarbezirk des romisch beherrschten Nordafrika Seine Kastellkette bildete den ostlichsten Teil des afrikanischen Limes und diente vom 2 bis zum 6 Jahrhundert der Verteidigung der fruchtbaren kustennahen Territorien der Provinzen auf dem Gebiet des heutigen Maghreb sowie von dessen Hafenstadten bis an die Grenze der Cyrenaika Er verlief vom Schott el Dscherid bis zur Hafenstadt Khoms Wahrend sich die ostliche Grenzlinie von der Oase Bu Njem bis Telmine gut verfolgen lasst ist sein Verlauf ostlich von Khoms an der Grossen Syrte noch unklar Unter der Herrschaft der Romer wurde in Afrika die wirtschaftliche Expansion stetig vorangetrieben Dadurch wurden jedoch die indigenen Nomadenvolker aus ihrem angestammten Lebensraum verdrangt Das Grenzsicherungssystem der Tripolitania konzentrierte sich daher vor allem auf diejenigen Regionen die von diesen Nomadenstammen bedroht wurden Der Limes in TripolitanienDie Dioecesis Africae um 400 n Chr Schott el Djerid Dammstrasse von Tozeur nach KebiliTripolitanien Wadi im Djebel AkhdarFessan Dunenlandschaft Wan CazaPanorama des Kastells Gheriat el Garbia von Nordosten mit der Porta praetoria in der Bildmitte Im Hintergrund ist die Oase zu erkennen 2006 Die Porta praetoria von Gheriat el Garbia vor dem Beginn der Ausgrabungen im Jahr 2006 Zu sehen ist der die Torzufahrt flankierende SudostturmDer noch 8 30 Meter hoch erhaltene Zwischenturm 2 von Gheriat el Garbia mit Resten der davorgelagerten UmfassungsmauerGholaia Oase Bu Njem Blick von Sudosten uber das Praetorium im Vordergrund und die Principa auf die Oase Bu Njem im BildhintergrundKastell Gholaia Befundplan des zentralen KastellbereichsGholaia die Porta principalis sinistra das Nord tor das 1819 noch in einem aus gezeichneten Zustand erhalten warGholaia die Porta Praetoria 2008Kastell Talalati Befundplan des Kastells und VicusKleinkastell Tisavar Befunde von 1912Kleinkastell Tisavar Blick uber die Mannschaftsunterkunfte rechts und den Mittelbau links zum Tor Mitte Kleinkastell Benia Guedah Ceder BefundplanKleinkastell Benia Guedah Ceder Blick von Suden nach Norden ins Innere des Hauptgebaudes die massiven Steinblocke dienen als Tursturze Kleinkastell Ksar Tabria BefundeKleinkastell Gasr Bularkan BefundeKleinkastell Gheriat esh Shergia Blick auf die nordostliche AussenmauerKleinkastell Gasr Zerzi Lagesituation mit ZisterneKastell Gheriat el GarbiaRomischer Dromedarii um 200 n ChrLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Notitia Dignitatum die Limessektoren Kastelle unter dem Befehl des Dux von Tripolitanien Talalatensis Thentettani Byzerentani Tillibarensis Madensis Maccomadensis Tintiberitani Bubensis Mamucensis Basensis Varensis Leptitanis Madensis SarcitaniWadi Skiffa Clausura Plan des TorhausesWadi Skiffa Clausura Blick von Sudwesten auf die abgerundete Ecke des Sudturms am TorhausOdysseus Mosaik im Bardo Museum das eine romische Galeere zeigt 2 Jahrhundert Abbildungen von Wachturmen an der Trajanssaule in RomRas al Tays al Abyad Befundplan des WachtturmsTripolis Triumphbogen des Marcus AureliusRuinen von SabrathaRuinen von Leptis MagnaRuinen von GaramaRekonstruktionsversuch eines romischen Centenariums auch Qsur Qasr Gsur Ksar in NordafrikaCentenarium Gasr Duib Befundplan Erdgeschoss Centenarium Tibubuci Befunde von 1901 1902Kastell Talalati Kastellbad Befundplan 1912Die Tebaga Clausura das grosste Sperrwerk am westlichen Ende des Limes TripolitanusAlltagsszenen auf dem Dominus Julius Villa Mosaik Nationalmuseum von Bardo TunisAbbildung einer traditionellen Strohhutte mapalia im Bild ganz rechts auf einem romischen Mosaik im Nationalmuseum von Bardo TunisOlivenhainTraditionelle Olivenolpresse in Tunesien Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Topografie 3 Limes 3 1 Funktion 4 Entwicklung 4 1 Vorromische Periode bis Zeitenwende 4 2 1 Jahrhundert 4 3 2 Jahrhundert 4 4 3 Jahrhundert 4 5 4 bis 5 Jahrhundert 4 6 6 bis 7 Jahrhundert 5 Truppen 5 1 Legion 5 2 Auxilia 5 3 Flotten 5 4 Spatantike Militarorganisation 6 Militarische Infrastruktur 6 1 Kastelle 6 2 Kleinkastelle 6 3 Centenarien 6 4 Wachturme 6 5 Sperrwerke 6 6 Zivile Wehranlagen 6 7 Strassen 7 Kastellvici 8 Bevolkerung 9 Wirtschaft 10 Literatur 11 Anmerkungen 12 WeblinksLage BearbeitenDer Limes Tripolitanus liegt auf den Staatsgebieten des heutigen Libyen und Tunesien Tripolitanien das Land der drei Stadte ist die westlichste der drei Grossregionen des heutigen Libyen mit der Kyrenaika im Osten und dem Fessan im Suden In der Antike gehorten sie zu den Territorien der Provinzen Africa proconsularis Numidia Numidia Cirtensis Spatantike Numidia Militiana Spatantike Zeugitana Spatantike Byzacena Spatantike Tripolitania Spatantike Laut dem Itinerarium Antonini zog sich der Limes vom Sedimentbecken des Lacus Tritonum Schott el Dscherid im heutigen Tunesien bis zur Hafenstadt Leptis Magna Khoms in Libyen Die Kastellkette erstreckte sich in ihrer vollen Lange von Turris Tamalleni westlich des Djebel Tebaga bis zu ihrem ostlichen Endpunkt Arae Philaenorum Graret Gser et Trab an der Grenze zur Cyrenaika Das westliche Drittel des romischen Tripolitaniens liegt im Suden Tunesiens seine nordliche Grenze ungefahr entlang der Strasse von der Hafenstadt Tacapae Gabes nach Turris Tamalleni Telmine am Lacus Tritonum Sein zentraler Sektor zwischen der heutigen tunesischen Grenze und den Salzmarschen des Sebcha Tauorga war der exponierteste Teil da er das Einfallstor zu den prosperierenden Hafenstadten am Mittelmeer sicherte Der ostliche Sektor mit dem Hinterland der drei grossen Kustenstadte Sabratha Oea Tripolis und Leptis Magna alle drei ehemalige phonizische Emporien bildet heute den nordwestlichen Teil von Libyen Wahrend sich die sudwestliche Grenzlinie von Gholaia bis Turris Tamalleni gut verfolgen lasst ist ihr Verlauf an der Mittelmeerkuste ostlich von Leptis Magna unklar Dieser Abschnitt war etwa 300 km lang Von Auxiu Bir el Amari bis Arae Philaenorum folgte der Limes wohl der Kuste der Grossen Syrte wo es nur wenige Stadte und praktisch kein erschlossenes Hinterland gab Weitere Siedlungszentren im Suden waren die Oasen von Nefzaoua Ghadames und Giofra 1 Topografie BearbeitenDie Limesregion ist fur Nordafrika topografisch einzigartig da sie eine Halbwuste vor der Sahara bildet begrenzt vom Atlasgebirge im Westen und dem Niltal im Osten Geographisch ist die ehemalige romische Grenzregion in Tunesien als Djebel Dahar und in Libyen als Dschabal Nafusa bekannt beide Teilgebiete gehoren zu einem Hochlandplateau das als zusammenhangendes Schichtstufen Bergland mit seinen sudlichen Abhangen an die Sahara heranstosst Diese Bergregion reicht von Gabes bis nahe an Leptis Magna heran und zieht sich zwischen diesen Punkten in einem grossen Bogen nach Suden bis Dehiba Zwischen dem von Djebel Dahar und Dschabal Nafusa gebildeten Hochlandplateau und dem Mittelmeer liegt die aride Djeffarasenke Sudlich des Plateaurandes der von kurzen steil in die Ebene abfallenden Wadis durchflossen wird fallt das Bergland leicht nach Suden ab und geht in die Sahara uber Der ostliche Teil wird von den drei grossen Wadis Sofeggin Zem Zem und Bel el Chebir durchbrochen die ostwarts in die Salzmarschen an der Grossen Syrte munden Westlich des Wadi Zem Zem liegt die steinige und karge Hochlandwuste der Hammada al Hamra die sich weiter westwarts an die Sandwuste des ostlichen Grossen Erg anschliesst Zu Beginn unserer Zeitrechnung waren die klimatischen Gegebenheiten den heutigen sehr ahnlich die meiste Zeit des Jahres uber trocken aber durch aufwendige kunstliche Bewasserung in sehr gutes Ackerland zu verwandeln Die Regionen mit dem hochsten Niederschlagsmengen sind die Mittelmeerkuste und der nordliche Rand des Djebel Dahar beziehungsweise des Dschabal Nafusa Im Gebiet um den Schott el Dscherid betragt die Niederschlagsmenge unter 100 mm im Jahr Am Standort des Kastells Tillibari Remada TU nahe der libyschen Grenze ist er am niedrigsten Das bergige Hochlandplateau ist fur eine grossflachige Landwirtschaft zu trocken In der einst sehr fruchtbaren Kustenregion der Djeffara Ebene nordlich des Hochlandplateus befinden sich hingegen zahlreiche im Pleistozan entstandene unterirdische Wasserspeicher und der relativ haufig wasserfuhrende Wadi Caam Libyen Heute steht dort allerdings viel weniger Wasser zur Verfugung als noch in der Antike was eher auf eine zu hohe Ausbeutung der Speicher und eine damit verbundene Absenkung des Grundwasserspiegels durch den Menschen als auf klimatische Einflusse zuruckzufuhren ist Die Kustenlandschaft der Grossen Syrte ostlich von Leptis Magna gestaltet sich bis zur Grenze der Cyrenaika gleichformig und unfruchtbar Nur einzelne Wadis zwischen Misrata und Sirte erstrecken sich bis zum Mittelmeer Zwischen den streckenweise bis ans Mittelmeer reichenden Sanddunen befanden sich in der Antike nur vereinzelt kleine Siedlungen und kurze uber das Jahr nur in der Regenzeit wasserfuhrende Flusstaler Wadi Bei Berenike Bengasi wird die Landschaft von mehr Niederschlagen und einem etwas milderen Klima begunstigt Dort begann der griechische Kulturkreis der den Osten des Romischen Reiches pragte 2 Limes BearbeitenAnfanglich stand das lateinische Wort limes fur befestigte an den Feind fuhrende Strassen Der Begriff wandelte und erweiterte sich im Laufe der Zeit Er bezeichnete letztendlich eine von den romischen Truppen besetzt gehaltene Grenzzone Der Limes in Nordafrika erstreckte sich uber eine Distanz von 4000 km und war damit die langste Grenze des romischen Imperiums Der Limes Tripolitanus ein tiefgestaffeltes System von Kastellen und Militarposten das die Sudgrenze des romischen Reiches sicherte wird im Itinerarium Antonini 3 Jahrhundert n Chr erwahnt Gemass diesem Verzeichnis bezog sich der Begriff auf eine Route die von der Kustenstadt Tacapae im Westen bis zum ostlich gelegenen Leptis Magna reichte Am Garnisonsort Bezereos erreichte die Route das unmittelbare Grenzgebiet und verlief in der weiteren Folge uber die Hohen des Djebel Dahar und des Nafusa Berglands mit dem Djebel Garian uber die Militarstandorte Tentheos und Thenadassa Ain Wif wieder zur Mittelmeerkuste zuruck Reisende die diese Zone durchquerten mussten hierfur zwei Probleme berucksichtigen die Beschaffenheit des Gelandes und die Mitnahme von ausreichend Trinkwasser zwischen den Etappenstationen bzw Brunnen Hauptaufgabe der Besatzungstruppen war daher die Kontrolle und Beobachtung des Verkehrs in und aus dem Machtbereich Roms Dies bedeutete in diesem Fall nicht die Sicherung einer starren linearen Grenze sondern die Uberwachung der grossen Karawanenrouten Die Wehranlagen waren daher entlang von Wadis und an Oasen Brunnen und Zisternen angelegt in den meisten Regionen Tripolitaniens oft die einzigen Wasserquellen Wichtige Durchzugstaler kontrollierte man mittels Sperrwerken wie z B dem bei Hadd Hajar Potentielle Angreifer hatten zwar die Moglichkeit Kastelle und Sperren weitraumig zu umgehen doch bestand dabei immer das Risiko dass ihnen die Wasservorrate ausgingen Im 6 Jahrhundert beschrankten sich die Byzantiner auf die Sicherung des Kustenlandes am Golf von Gabes und der Grossen Syrte Der Limes bestand nur noch aus einer losen Kette von kleineren befestigten Siedlungen und heruntergekommenen Hafenstadten die von Tacape Gabes und Gightis Sudtunesien uber Sabratha und Oea bis nach Lepcis Magna reichte Diese letzten Stutzpunkte romischer Macht in Nordafrika konnten leicht von See aus versorgt und notfalls auch evakuiert werden 3 Funktion Bearbeiten Die rund 1000 km lange Aussengrenze der Tripolitania markierte auch eine imaginare Trennungslinie zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen und Wirtschaftsraumen und sollte die vor allem fur Roms Getreide und Olivenolversorgung wirtschaftlich wichtigen Regionen schutzen Im engeren Sinn handelte es sich dabei um die fruchtbare Djeffara Ebene an der Mittelmeerkuste die sich stellenweise bis zu 150 km ins Landesinnere erstreckt Ausserdem sollte durch die Anwesenheit der Besatzungstruppen die Romanisierung der indigenen Bevolkerung vorangetrieben werden Ihr Ziel war in erster Linie politisch in etwa stabile auf die Stadte ausgerichtete Kommunalverwaltungen mit Latein als Amtssprache zu schaffen Auf einer weit niedrigeren Ebene richtete sie sich an die Stammeseliten ausserhalb und in den Grenzgebieten um sie mit der romischen Besatzungsmacht langfristig zu versohnen Dies wurde durch Vertrage finanzielle Zuwendungen und die Gewahrung des romischen Burgerrechts sowie den Export von Waren und Dienstleistungen bewerkstelligt So sollten noch engere kulturelle Bande zwischen Romern und Einheimischen geknupft werden Die Libyphonizier sollten aber nicht komplett in Romer verwandelt sondern nur dazu gebracht werden sich mit den Vorteilen der romischen Zivilisation zu identifizieren Unter normalen Umstanden hatten die romischen Eroberer auch nicht das Ziel die italische Lebensart einer vollig fremden Kultur aufzuzwingen Ihr Schlussel zum Erfolg war nicht die gewaltsame Unterdruckung des anfanglichen Widerstands gegen die Okkupation sondern die schrittweise und freiwillige Assimilation der lokalen Bevolkerung in ein auf Wohlstand und oligarchischer Macht beruhendes Gesellschaftssystem Die Opposition gegen Rom wurde oft durch finanzielle und wirtschaftliche Anreize fur die unterworfenen Eliten und Aufstiegsmoglichkeiten in der Armee oder Reichsverwaltung uberwunden oder zumindest abgeschwacht Tripolitanien brachte daher zahlreiche Zenturionen Prokuratoren Senatoren Statthalter Pratorianer und sogar einen Kaiser hervor In der Grenzzone wurde der Tatendrang der Elite gezielt auf die Anhaufung von Wohlstand gelenkt Jenseits der Grenze konzentrierte sich die romische Diplomatie darauf innerhalb der Stammeshierachien proromische Machthaber zu installieren Die grosste Bedrohung fur die Sicherheit der Provinzialen waren aber trotzdem immer die im Landesinneren lebenden freien Nomadenvolker Die wichtigsten waren die Nasamones Macae Gaetuler Asturiani und vor allem die Garamanten Letztere waren halbstaatlich organisiert und wurden von einem Konig rex garamantum regiert der in der Wustenstadt Garama residierte Die Romer kontrollierten an den Aussenposten des Reiches Stammesbewegungen insbesondere entlang der am starksten frequentierten Migrationsrouten da den ortlichen Kommandeuren das zyklische Muster des Nomadenlebens bekannt war Die Nomadenstamme tendierten dazu den von der Natur vorgegebenen Wegen und Trassen hier insbesondere den Wadis zu folgen weshalb dort Wachposten entstanden wobei oft die in den Kastellen stationierten Einheiten ihre zugewiesenen Abschnitte mittels berittenen Patrouillen uberwachten 4 Entwicklung BearbeitenVorromische Periode bis Zeitenwende Bearbeiten Vor dem Einmarsch der Romer wurde Tripolitanien von Koalitionen der einheimischen Libyer und phonizischen Kolonisten Punier die u a die drei Kustenstadte errichtet hatten beherrscht Die Stadte und ihr Umland gerieten ab 539 v Chr unter die Hegemonie Karthagos das sich mittels seiner Kriegs und Handelsflotte als Grossmacht im Mittelmeerraum etabliert hatte Der romische Einfluss nahm ab 146 v Chr nach der endgultigen Niederlage Karthagos kontinuierlich zu Die Kustenstadte wurden zunachst zu Verbundeten Roms erklart blieben aber noch unabhangig 105 v Chr wurde nach dem Sieg von Gaius Marius uber Jugurtha der Westen Numidiens dem romischen Machtbereich einverleibt und nach seinem Sieg bei Thapsus 46 v Chr bildete Julius Caesar aus dem Reich des numidischen Konigs Jubas I eines Anhangers des Pompeius die Provinz Africa nova neues Afrika Zu deren Territorium zahlten auch grosse Teile Numidiens Algerien und der Tripolitania Die neue Provinz wurde Africa vetus altes Afrika oder auch Africa propria eigentliches Afrika genannt Im gleichen Jahr wurde auch der Kustenstreifen an der Kleinen Syrte der neuen Provinz angegliedert Wahrend des romischen Burgerkriegs hatte Leptis Magna die Pompeianer unterstutzt und war deswegen gezwungen einen jahrlichen Tribut von drei Millionen Pfund Olivenol an Rom zu entrichten Die erste grossere militarische Strafaktion gegen die Nomadenstamme wurde von Cornelius Balbus 20 v Chr von Sabratha aus gegen die Garamanten in Phazania gefuhrt wobei er auch ihre Metropole Garama ersturmte Fur diesen Sieg wurde ihm im Jahre 19 v Chr in Rom ein Triumphzug gewahrt Zwischen 3 und 6 v Chr erhoben sich die Gaetuler denen sich auch die Nasamonen und Garamanten anschlossen Daraufhin ernannte Augustus einen Feldherrn um die Erhebung wieder niederzuschlagen was fur eine unter der Kontrolle des Senats stehende Provinz ungewohnlich war Unter Augustus wurde Tripolitanien schliesslich auch offiziell ein Teil des Romischen Reiches Das heutige Tunesien und die Kuste Tripolitaniens zahlten von da an zur Provinz Africa proconsularis 5 1 Jahrhundert Bearbeiten Die Ursprunge des Limes liegen noch weitgehend im Dunkeln denn archaologisch und epigraphisch sind die ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte diesbezuglich nicht sehr informativ Schriftquellen liefern keine eindeutigen Informationen uber die fruhe Entwicklung zu einem zusammenhangenden Verteidigungssystem Die ersten Befestigungen entstanden wohl unter der Herrschaft des Augustus 31 v Chr bis 14 n Chr Die Prioritat Roms durfte in dieser Zeit eher auf der Kontrolle der indigenen Stamme als auf die Errichtung fester Grenzen gelegen haben Die Soldaten waren vollauf mit der territorialen Urbarmachung Landvermessung und Bau von Strassen beschaftigt Die Okkupation Tripolitaniens hatte anfanglich auch keine grossen Auswirkungen auf die Interaktion zwischen Stadtbewohnern und den Wustennomaden Ab und an wurden Streifzuge tief ins Landesinnere durchgefuhrt Damit sollte den Wustenstammen wohl aber nur die romische Prasenz in Erinnerung gerufen werden Weiters wollte man wohl herausfinden wo sie sich im Fruhjahr aufhielten Ihre Aktivitaten waren zunachst nur eine geringe Bedrohung fur die afrikanischen Provinzen da ihr Uberleben auch von der friedlichen Koexistenz mit den sesshaften Bauern und Stadtbewohnern abhing Wegen der von den Romern forcierten wirtschaftlichen Entwicklung waren Konflikte aber bald unvermeidlich da sie die traditionelle Lebensweise der freien Volker mehr und mehr einschrankte Daher standen den Romern die Stamme der Gaetuler Nasamones und Garamanten bald feindselig gegenuber Um 6 n Chr konnten einige Gruppen von ihnen unterworfen werden Zu deren Niederhaltung verblieben aber nur wenige Truppen in Tripolitanien Eine der wichtigsten Schlachten um die Vorherrschaft in Tripolitanien fand hochstwahrscheinlich im Jahr 18 v Chr statt Lucius Cornelius Balbus Minor schlug die Garamanten und Phazanii Zu seinen Siegen zahlte auch die Eroberung von Cidamus die Hauptstadt der Phazanii Die Situation eskalierte vollends wahrend der Regierungszeit des Tiberius als Stammeskrieger hauptsachlich Musulamier und Garamanten unter Fuhrung des Tacfarinas einen Guerillakrieg gegen die romischen Besatzer fuhrten und dabei oft an mehreren Orten gleichzeitig zuschlugen Ihnen traten die Feldherren Cornelius Scipio und P Cornelius Dolabella entgegen Letzterer stiftete im Jahre 24 nach mehreren Siegen uber die Aufstandischen in Leptis Magna der Victoria einen Altar Der Konsul Quintus Iunius Blaesus errichtete im Zuge dessen die ersten festen Militarstutzpunkte in Tripolitanien um so den Aktionsradius der Rebellen einzuschranken und die Anmarschstrassen besser sichern zu konnen Dabei wurde laufend neues Land erschlossen Auch das weit von den Kustenstadten entfernte und vorher nur als Viehweide genutzte wurde in Ackerland umgewandelt Wegen der neuen gut ausgebauten Strassen konnten die Produkte aus diesen Regionen nun auch gewinnbringend auf den Marktplatzen der Stadte verkauft werden Der Feldherr Septimius Flaccus fuhrte 50 n Chr erneut eine grossere militarische Expedition durch in der er seine Truppen tief in den Fessan fuhrte Der letzte grosse Plunderungszug der Garamanten zur Mittelmeerkuste fand im Jahr 69 statt Ausloser war ein erbitterter Grenzstreit zwischen den Stadten Leptis Magna und Oea der Letztere sogar dazu veranlasste die verhassten Garamanten um Unterstutzung zu bitten Leptis Magna konnte nur durch das Eingreifen romischer Truppen vor der Zerstorung gerettet werden Valerius Festus fuhrte daraufhin im Jahr 70 eine Strafexpedition gegen die Garamanten durch sturmte ihre Hauptstadt und zwang ihnen einen neuen Friedensvertrag auf Die erste romische Festung wurde in Thiges um 75 wahrend der Regierungszeit des Kaisers Vespasian 69 79 errichtet um die Siedler am Schott el Dscherid vor Ubergriffen der Gaetuler zu schutzen 6 2 Jahrhundert Bearbeiten Im fruhen 2 Jahrhundert waren das Gebiet um die Nefzaoua Oasen und der nordliche Dahar weitgehend befriedet In der Cherb Region konnten deswegen erste Sperrwerke angelegt werden Unter Hadrian 117 138 der auf einer seiner grossen Besuchstouren durch das Reich 123 auch Afrika besuchte wurden die Nomadenstamme aus dem Gebiet sudlich des heutigen Gabes vertrieben Gleichzeitig forcierte man den Bau von neuen Befestigungsanlagen Daraufhin wurde an einer stark frequentierten Karawanenstrasse von Ghadames zur Kleinen Syrte das Kastell Tillibari gegrundet Die Tripolitana selbst blieb noch weitgehend ohne bedeutenden militarischen Schutz da es wirtschaftlich noch nicht sehr weit entwickelt war Erst ab der Regierungszeit von Commodus 180 192 standen in Bezereos und in dem tief im ostlichen Grossen Erg angelegten Tisavar an der Grenze zu den Stammesgebieten feste Garnisonen sowohl am westlichen als auch am tunesischen Ende des zukunftigen Limes Das Kastell Thenadassa im Djebel Garian durfte trotz seiner Bauinschrift aus dem 3 Jahrhundert schon im 2 Jahrhundert zunachst als Kleinkastell gegrundet worden sein Auch fur Zintan und Mizda beide im Oberen Wadi Sofeggin sind Kastelle aus dieser Zeit zu vermuten Orte wie z B Praesidium Si Aioun lassen ebenfalls auf vor dem 3 Jahrhundert gegrundete Militarstutzpunkte schliessen In den Regionen um die Wadis Sofeggin und Zem Zem wurde zu dieser Zeit die Olivenolproduktion enorm gesteigert wie dort 60 nachgewiesene Olpressen bewiesen Sie wurden vor allem von romanisierten Bauern betrieben und zeugen vom starken kulturellen und wirtschaftlich nachhaltigen Wandel in diesen Gebieten An der Strasse von Mizda in den Fessan entstanden im 2 Jahrhundert zahlreiche Strassenwachtposten Nordlich von Mizda liegt die Clausura von Hadd Hajar und die kleine Militarstation Medina Ragda die nach den Keramikfunden zu urteilen ebenfalls im 1 oder 2 Jahrhundert entstand Weitere Vorposten wurden mit dem Centenarium Gasr Duib und Gasr Wames ebenfalls im Oberen Wadi Sofeggin begrundet Die Armeestutzpunkte in Gheriat esh Shergia Gheriat el Gharbia und Tentheos durften auch alle noch aus vorseverischer Zeit stammen Der Limes wurde unter Hadrian noch erweitert Die im spaten 2 Jahrhundert gegrundeten Kleinkastelle Bezereos und Tisavar intensivierten die Kontrolle uber die seit hadrianischer Zeit okkupierten Gebiete Damit wurden jedoch nur Lucken in der Limeszone geschlossen aber keine vollig neue Grenzziehung vorgenommen Zu dieser Zeit wurden auch altere Wachturme wieder instand gesetzt und neue erbaut 7 3 Jahrhundert Bearbeiten Unter Kaiser Septimius Severus 193 211 wurde die Provinz Africa proconsularis 198 n Chr in Africa und Numidia unterteilt Der Limes wurde noch weiter ausgebaut auf der Hohe von Cidamus Ghadames wurde die Sicherungslinie nach Osten bis zum Rand der Sahara und nordlich der Hamadah al Hamra Steinwuste vorgeschoben Federfuhrend war dabei der Statthalter Quintus Anicius Faustus in den Jahren 197 201 Seine Armee gelangte bis zur Garamantenmetropole Garama Faustus erhohte die Anzahl der Strassenposten und dehnte so die Kontrollzone um bis zu 400 Kilometer nach Suden aus Weiters wurden Veteranen angesiedelt um das trockene Land durch kunstliche Bewasserung urbar zu machen Um die Stadte Tripolitaniens noch besser verteidigen zu konnen besetzte die Armee auch einige Fessan Oasen Dieser Feldzug ging vom Kastell Tillibari aus Laut Edward Bovill wurden dafur auch erstmals Kamele als Tragtiere eingesetzt Die Garamanten waren erneut gezwungen einen Friedensvertrag abzuschliessen und wurden zu einem Klientelstaat des Romischen Reiches Die Romanisierungsversuche hatten dennoch keinen grossen Einfluss auf sie da sie u a nicht von den Vorteilen des Warenhandels uberzeugt werden konnten Im selben Zeitraum wurde Gheriat el Garbia zum grossten der tripolitanischen Grenzkastelle ausgebaut Neben dem ebenfalls wichtigen von einer Vexillation der Legio III Augusta errichteten Kleinkastell Bezereos wurde auch das weit uber den eigentlichen Grenzverlauf vorgeschobene Kastell Cidamus in die Jahre zwischen 209 und 211 n Chr belegt Zu den weiteren Neuanlagen dieser Zeit konnten das insbesondere von David Mattingly postulierte ruckwartige Kastell Thenadassa sowie das durch eine zwischen 197 198 und 211 n Chr datierte Bauinschrift bestatigte Auru Ain el Auenia gehoren Eine weitere Neugrundung dieser Zeitperiode war das Kleinkastell Gasr Zerzi Dort bestatigen gleich zwei Bauinschriften seine Errichtung um 209 n Chr Mit dem Ausbau dieser Wehranlagen entlang der neu geschaffenen Grenzlinie fand die romische Expansion in Tripolitanien ihr Ende 8 Seit der Zeit des Kaisers Philippus Arabs 244 249 war der Limes laut einer Bauinschrift aus Gasr Duib in mehrere Sektoren aufgeteilt worden z B Limes Tentheitanus 9 Diese Grenzschutzabschnitte bestanden bis weit in die Spatantike wie eine Inschrift mit der Nennung des Limes Tentheitanus beweist die wahrend der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts oder sogar in die erste Halfte des 5 Jahrhunderts entstand und im Kastell Gheriat el Garbia entdeckt wurde Auch dort wird der Limes Tentheitanus noch genannt 10 Dennoch bedrohten Vorstosse der Nomadenstamme aus der Sahara immer wieder die Kustenorte in Tripolitanien 238 wurde Gordian I von den Grossgrundbesitzern Afrikas zum Kaiser ausgerufen sein Sohn und Mitregent Gordian II wurde aber kurz darauf vom numidischen Statthalter Capelianus mit Hilfe der Legio III Augusta und von maurischen Reiterverbanden vernichtend geschlagen Sein Enkel Gordian III liess die Legion 239 auflosen was bald zu einem grossen Sicherheitsproblem fur die afrikanischen Provinzen wurde 253 254 stellte Kaiser Valerian die Legion daher wieder neu auf um mit ihr seine Armee im Krieg gegen die Quinquagentiani Funf Stamme und die Fraxinenses eine Foderation von Berberstammen die nun vermehrt das romische Territorium bedrohten zu verstarken Nach 260 275 wurden die am weitesten im Suden gelegenen Aussenposten in der Region zwischen Gholaia und Gheriat el Garbia 11 aufgegeben Schwere Niederlagen an anderen Grenzabschnitten des Romischen Reiches darunter der Fall des obergermanischen Limes standige Burgerkriege zwischen rasch wechselnden Usurpatoren Mangel an ausgebildeten Soldaten und strategische Uberlegungen durften Kaiser Gallienus 260 268 am Hohepunkt der Reichskrise zu dieser Entscheidung bewogen haben Der Grenzverlauf wurde zumindest im Raum um das Kastell Gholaia zuruckverlegt Laut David Mattingly wurde aber nicht die vollstandige Grenzlinie in Tripolitanien verkurzt Die Bauinschrift des Kastells Talalati berichtet vom Bau dieser Festung an einem gunstigen Platz unter Kaiser Gallienus 260 bis 268 12 Weiters wird die Ausdauer der Soldaten des Limes Tripolitanus lobend erwahnt So scheint z B auch das Kastell von Mizda um 275 noch besetzt gewesen zu sein Die wahrend der Regierungszeit des Kaisers Maximinus Daia 305 313 gepragte Schlussmunze aus dem Kleinkastell Tisavar deutet ebenfalls darauf hin Die bisher auf die Kastelle Kleinkastelle und Oasen verteilten Detachements wurden nun in den grosseren Kastellen konzentriert 13 4 bis 5 Jahrhundert Bearbeiten Der erste Nachweis einer eigenstandigen Provinz Tripolitania reicht bis in die Zeit der Reichsreform des Diokletian 284 305 zuruck Damals 294 305 entstanden aus der Provinz Africa proculensis die Byzacena Tripolitana und Zeugitana Zu dieser Zeit standen nur noch wenige regulare Truppen in der Provinz und die Stutzpunkte der mobilen Feldarmee Comitatenses waren bei Gefahr meist zu weit entfernt Tripolitanien wurde wieder von den ortlichen Magnaten beherrscht deren Autoritat auf der traditionellen Stammesordnung ihrem Status als Grossgrundbesitzer und der stillschweigenden Duldung durch die romische Verwaltung beruhte Im letzten Drittel des Jahrhunderts fielen die Asturiani laut dem Chronisten Ammianus Marcellinus heftiger als gewohnt in Tripolitanien ein Synesius von Kyrene schrieb die Raubzuge der Plunderer in der Cyrenaica seien ja von den Romern geradezu provoziert worden da sie einen Grossteil ihrer Truppen abgezogen hatten und der Rest erbarmlich ausgerustet war welcher Feind wurde sich nicht an einem Krieg erfreuen der so wenig gefahrlich war und beklagte die Ineffektivitat der romischen Abwehr Die Bauernmilizen an der Grenze standen damit vor einem Dilemma Besonders der Niedergang der Geldwirtschaft hatte ihre Motivation verringert die Provinz noch dazu ohne jegliche Unterstutzung von regularen Armeeeinheiten weiter zu verteidigen Damit die sesshaften Bauern und Hirten langfristig uberleben konnten mussten sie sich wohl oder ubel auf irgendeine Weise mit den Wustenstammen arrangieren Daher waren es wieder die Kustenstadte die vermehrt unter Uberfallen zu leiden hatten Man vermutet dass die Bevolkerung in der Grenzzone von den Stammen entweder assimiliert wurde oder oft gemeinsame Sache mit ihnen machte Wie dem auch sei sie kam mit den neuen machtpolitischen Gegebenheiten anscheinend besser zurecht Rom und spater auch die Vandalen und Byzantiner schloss zwar weiterhin Friedensvertrage mit den freien Stammen ab diese waren im Gegensatz zu den fruheren hegemonialen Allianzen aber nur bruchige Nichtangriffspakte Das Wiederaufleben des Tribalismus war anfangs im ostlichen Tripolitanien am starksten ausgepragt im fruhen funften Jahrhundert breitete er sich auch in den Westen und sogar bis in die Kustenlander aus Trotz dieser misslichen Verhaltnisse bestanden in allen Zeiten die Grenzschutzkommandos weiter Im weit nach Suden an den Rand der Steinwuste Hammada al Hamra vorgeschobenen Kastell Gheriat el Garbia das im Zuge der nachweislichen Rucknahme der Grenzlinie zwischen Gheriat el Garbia und Gholaia um 275 n Chr 11 aufgegeben wurde fand um 360 380 vielleicht sogar erst im letzten Viertel des 4 Jahrhunderts eine neuerliche Nutzung und aufwandige Instandsetzung statt 14 Neben anderen Umbaumassnahmen und Verstarkungen an der Umfassungsmauer die nach Radiokarbon Messungen nach 420 datieren kann ein qualitativ recht hochwertiger Umbau der severischen Principia beobachtet werden bei dem grosse Teile wie unter anderem ein neu erbauter Saulenhof entstand 15 Die Umbaumassnahmen am Stabsgebaude konnen radiokarbondatiert in die Zeit um 390 bis um 425 verortet werden 16 Der betriebene Aufwand beweist dass eine langfristige Nutzung dieses Standorts geplant war Das wahrscheinlich hier erneut stationierte romische Militar Limitanei sollte als Schutzmacht wieder Kontrolle uber das wustennahe Vorfeld der Provinz Tripolitania erlangen und gegen Plunderer vorgehen 10 Wie die in Gheriat el Garbia geborgenen Ostraka belegen waren dort nun offenbar eine nordafrikanische Einheit stationiert die eine sudliche Form des Punischen sprach 17 429 uberrannten Vandalen und Alanen die Dioecesis Africae Wie das Keramikspektrum aus dem Kleinkastell Bezereos belegt scheint der tripolitanische Limes dort irgendwann zwischen 430 und 440 n Chr von den Grenzschutztruppen aufgegeben worden zu sein Spatestens 455 als die Provinz Tripolitana den Vandalen in die Hande fiel kam wohl auch fur Gheriat el Garbia das Ende 18 Viele Limeskastelle uberstanden aber dennoch den Untergang des Westromischen Reiches allerdings mit einigen Schwierigkeiten da die grossen Stadte mehr und mehr in Verfall gerieten Die Invasion der Vandalen brachte aber in Summe keine tiefgreifenden Veranderungen fur das Leben der Provinzialen mit sich Die Eroberer beanspruchten zwar einige der fruchtbarsten Gebiete fur sich ohne jedoch die Coloni von dort zu vertreiben In anderen Gegenden bewirtschafteten die Romano Afrikaner ihr Land wie zuvor und die Vandalen schlossen zu ihrem Schutz Vertrage mit den freien Stammen ausserhalb ihres Territoriums ab 6 bis 7 Jahrhundert Bearbeiten 534 nach der Unterwerfung der Vandalen unter ostromische Herrschaft unterstellte Kaiser Justinian 527 565 Nordafrika einem Pratorianerprafekten Gleichzeitig wurde wieder ein Dux limitis Tripolitanae provinciae mit Sitz in Leptimagnensi eingesetzt Auch die meisten Centenaria waren noch bewohnt einige von ihnen wurden sogar zu befestigten Palastvillen ausgebaut Castra wie z B in Suq al Awty Der spatantike Historiker Prokopios von Caesarea berichtete im 6 Jahrhundert n Chr u a dass die Bewohner der Stadt Ghadames von alters her Verbundete Roms waren und ihre Vertrage mit Justinian erneuerten 19 Dennoch war bei der Landbevolkerung die Ruckeroberung nicht sehr popular da sich die neuen Herrscher als effizientere Steuereintreiber erwiesen als die Vandalen Die Tripolitana galt dennoch bis zur islamischen Expansion als wohlhabende Provinz Die Olivenolproduktion stieg wieder an und die Provinzialen konnten sich einen bescheidenen Wohlstand erwirtschaften In der Zeit der byzantinischen Herrschaft kam es allerdings zu einem weiteren Ruckgang der Latinitat der Romanisierung und des stadtischen Lebens Justinian liess trotzdem die durch Plunderungen der Mauren und Asturiani schwer in Mitleidenschaft gezogenen Kustenstadte wieder befestigen Sabratha und Leptis Magna wurden mit neuen sehr massiven Mauern umwehrt deren Reste noch zu sehen sind In Gightis wurde auf einem Hugel uber der Stadt ein Kleinkastell errichtet Desgleichen wurden auch die Stadte der Cyrenaica wieder mit Garnisonen bemannt und neu befestigt diese Mauern 6 Jahrhundert sind ebenfalls teilweise noch sichtbar Nach dem Sieg uber die Vandalen bluhte fur kurze Zeit auch die Cyrenaica wieder auf Neue Metropole wurde die Hafenstadt Apollonia Mit der Erhebung zur Provinzhauptstadt wurde die Stadt mit bedeutenden offentlichen Bauwerken ausgestattet darunter einige Basiliken und der Palast des vermutlich dort residierenden Dux der Besatzungstruppen Manchmal geriet die Armee in Konflikt mit den Berberstammen und es wurden neue Grenzen etabliert Das byzantinische Tripolitanien erstreckte sich jedoch nie sehr weit uber die Kustenebene hinaus und der Frieden hing vom Wohlwollen der Wustenstamme ab Die Byzantiner konnten sich in Nordafrika noch bis in die Mitte des 7 Jahrhunderts behaupten 20 Bis 643 hatten arabische Invasoren die Cyrenaica und die ostliche Halfte Tripolitaniens besetzt Sie wurden Ausgangspunkt zur Eroberung des Maghreb Ab dem Jahr 647 stiessen sie im Zuge der islamischen Expansion weiter nach Nordafrika vor Der kaiserliche Exarch Gregor vom Nachschub aus Konstantinopel abgeschnitten erlag nach kurzem Widerstand der Ubermacht der Araber die bald darauf die neue Provinz Ifriqiya mit der Hauptstadt Kairouan grundeten Damit endete in Afrika die Spatantike Im 11 Jahrhundert zerstorten Nomadenkrieger der Banu Hillal die letzten noch bestehenden Centenaria und Castra die landwirtschaftliche Produktion kam dadurch grosstenteils zum Erliegen Leptis Magna und Sabratha wurden endgultig aufgegeben Nur Oea war weiter bewohnt und entwickelte sich zur heutigen libyschen Hauptstadt Tripolis 21 Truppen BearbeitenFur den Schutz Nordafrikas war eine zahlenmassig kleine Armee ausreichend Die 17 Auxiliareinheiten die im 2 Jahrhundert in Nordafrika lagen hatten auch funf Aalae und sechs berittene Kohorten in ihren Reihen die zur Kontrolle des weitlaufigen Terrains unverzichtbar waren Nach den Auseinandersetzungen im Burgerkrieg 49 46 n Chr und dem Sieg der Romer im Tacfarinas Aufstand 14 37 n Chr blieb es dort fur lange Zeit weitgehend ruhig Die Statthalterschaft von Africa galt neben der von Asia als die prestigetrachtigste zumal der Prokonsul von Africa lange Zeit als einziger senatorischer Statthalter das Kommando uber eine ganze romische Legion innehatte ein Amt das ansonsten nur den kaiserlichen Legaten vorbehalten war Das afrikanische Heer exercitus Africanus war auf viele Standorte im Landesinneren verteilt worden um Aufstandischen keine Ruckzugsmoglichkeit zu bieten Uber die Revolte des Tacfarinas berichtet Tacitus u a dass er sich um neue Truppen aufzustellen immer wieder tief in die Wuste zuruckziehen musste Unter Septimius Severus 193 211 verfugte die Armee in Nordafrika uber eine Legion zwei Alae sieben Kohorten und zwei Numerieinheiten In dieser Zeit wurde in Nordafrika auch eine Dezentralisierung der Befehlskette eingeleitet Den ortlichen Kommandeuren wurde damit grossere Entscheidungsfreiheit eingeraumt vermutlich wegen der grossen Distanzen zwischen den einzelnen Militarposten Nach Auflosung der Legio III Augusta zwischen 238 239 musste die Verteidigung Tripolitaniens ausschliesslich mit Hilfstruppeneinheiten aufrechterhalten werden Der Mannschaftsstand einiger Verbande wurde damals auf 1000 Mann erhoht Vermutlich wurden die Legionare degradiert und den Hilfstruppen zugewiesen Diese unterstanden jetzt einem Praepositus limites Tripolitanae der wohl den Legionslegaten ersetzte und dem Statthalter der Provinz Numidia untergeordnet war Ab dem 3 Jahrhundert bestand das afrikanische Heer zunehmend aus indigenen Berbern und Libyern Soldaten die sich problemlos in ihrer Muttersprache verstandigen konnten waren im Einsatz sicher von Vorteil aber sie verringerten die Nutzlichkeit der Armee als Trager und Verbreiter der Romanisierung Der Grenzschutz wurde unter Kaiser Philippus Arabs 244 249 neu organisiert Man nimmt an dass damals die Grenztruppen in den am starksten gefahrdeten Grenzabschnitten konzentriert wurden Der Limes wurde vielleicht schon 238 bis 244 unter Gordian III vorbereitet in Sektoren unterteilt fur deren Sicherung wieder ein Praepositus limitis in der Rangordnung des romischen Adels ein vir egregius und seine Unterfuhrer Tribunen zustandig waren Einer dieser Praepositi Lucretius Marcellus ist aus einer in Gholaia gefundenen Inschrift bekannt 22 Die Stabsstellen der Limites befanden sich in den ruckwartigen Kohortenkastellen Sie waren auch nach diesen benannt wie z B der Limes Tentheitanus oder der Limes Tillibarensis Diese Einteilung wurde auch nach Rehabilitierung und Wiederaufstellung der Legion 256 beibehalten Trotz all dieser Massnahmen konnten die Ubergriffe der Nomadenstamme nie ganzlich unterbunden werden 23 Legion Bearbeiten Kerntruppe der Provinzstreitkrafte war die Legio III Augusta die zuerst im Lager von Theveste lag und unter Trajan nach Lambaesis verlegt wurde Zahlreiche ihrer Vexillationen wurden langerfristig zum Wachdienst in den Grenzkastellen abkommandiert Das Kleinkastell Tisavar war z B bis in die Mitte des 3 Jahrhunderts mit Legionaren bemannt Die Lagerkommandanten des Kastells Gholaia alle im Rang eines Zenturios waren zwischen 201 und 238 n Chr stets aus dem Legionslager Lambaesis dorthin detachiert worden Auch in den Kastellen Cidamus Gheriat el Gharbia Gheriat esh Shergia standen Legionsabteilungen Auxilia Bearbeiten Hinzu kamen noch die Alae und Cohors der Hilfstruppen Auxilia Weiters sind Verbande der Numeri collati bekannt Sie wurden anscheinend nur im afrikanischen Heer eingesetzt Als solche wurden Einheiten ausgewahlter Soldaten bezeichnet die mit unterschiedlichen Aufgaben unter wechselnden Befehlshabern betraut wurden Nach Beendigung ihres Sonderauftrages schlossen sich die Soldaten wieder ihren Stammeinheiten an Bevorzugt in den ostlichen Provinzen wurden von den Romern auch Kamelreitereinheiten aufgestellt Dromedarii die meist den Cohors equitata zugeteilt wurden Sowohl das Dromedar Camelus dromedarius als auch das Baktrische Kamel Camelus bactrianus oder Camelus ferus waren in der romischen Welt gut bekannt Sie wurden fur militarische als auch fur zivile Gutertransporte gezuchtet Besonders in spatromischer Zeit unterhielt der Staat eine grosse Anzahl von Kamelkolonen die die Armee auf ihren Feldzugen mit dem notigen Nachschub versorgten Daruber hinaus wurden sie in den sudlichen Provinzen auch zur Feldarbeit verwendet Zeitgenossische schriftliche Quellen erwahnen den Verzehr von Kamelfleisch und ihrer Milch Die Tiere wurden offenbar auch in den nordlichen Provinzen als Lasttiere eingesetzt wie Knochenfunde in Britannien und Gallien beweisen Flotten Bearbeiten Die Kontrolle und Uberwachung der Mittelmeerkuste Mare Libycum lag in der Verantwortung der Classis Alexandrina seit 30 v Chr und am Ende des 2 Jahrhunderts auch der Classis nova Libyca Hauptquartier Ptolemais bei Toqra Auch die Flottensoldaten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt 24 Spatantike Militarorganisation Bearbeiten Nach den Militar und Verwaltungsreformen im 3 Jahrhundert wurden die Grenztruppen in mobile Comitatenses und stationare Einheiten Limitanei geteilt die von Comes rei militaris und Dux limites kommandiert wurden Die Militarverwaltung durfte sich auch nach 300 mit Grundung der Provinz Tripolitania nicht wesentlich geandert haben Die Truppenliste des Befehlshabers der afrikanischen Feldarmee Comes Africae wurde in der Notitia Dignitatum Occidentum Westteil uberliefert Ihm standen insgesamt 12 Infanterie 19 Kavallerie Einheiten der Comitatenses sowie 16 Einheiten der Limitanei die aus der einheimischen Bevolkerung rekrutiert wurden zur Verfugung Oft wurden ganze Stamme als Grenzwachter foederati angeworben Aus den Briefen des Augustinus von Hippo ist in diesem Zusammenhang der Stamm der Arzuges bekannt Ein Teil war christianisiert der andere hing noch den alten Gotterglauben an Insgesamt werden in der Notitia fur Africa 31 Regimenter aufgelistet die wohl zwischen 15 000 bis 22 000 Mann umfasst haben durften Die 28 Infanterieeinheiten verteilten sich auf Garnisonen von Tripolitanien bis Mauretanien und zahlten wahrscheinlich um die 10 000 Mann Die Reiterverbande zahlten zu den Palatini oder Comitatenses die unter dem Befehl der beiden westlichen Magistri militum standen Als Stammeinheit scheint nur mehr die Legio tertia Augusta auf Die hohe Anzahl an Reitern durfte auf die standige Bedrohung der Grenzen durch Nomadenstamme zuruckzufuhren sein Die Angaben in der Notitia Dignitatum stellen vermutlich eine Momentaufnahme der Truppenstarke um das Jahr 420 dar Ob einige der Limitaneiverbande mit den Comitanses unter dem Kommando des Comes identisch sind kann nicht beantwortet werden da in der Notitia nur Angaben uber ihre Stationierungsorte verzeichnet wurden In dieser Zeit wurde das regulare Militar auf das Notigste reduziert und hauptsachlich im westlichen Teil Afrikas konzentriert Die Entscheidung Roms die Verteidigung der afrikanischen Provinzen faktisch nur mehr der kleinen Feldarmee des Comes Africae zu uberlassen liess den Limes alter Pragung schliesslich obsolet werden 25 Laut der Notitia existierte der Limes Tentheitanus verwaltungstechnisch noch im spaten vierten und vielleicht auch noch im fruhen funften Jahrhundert n Chr 26 Die tripolitanischen Landtruppen und vielleicht auch Marineeinheiten standen unter dem Kommando eines Dux provinciae Tripolitanae der wohl noch vor 400 n Chr eingesetzt wurde und in Lepcis Magna residierte Fur einige Zeit wurde die Leitung der Militar und Zivilverwaltung der Provinz vom selben Amtsinhaber ausgeubt Anfang des 5 Jahrhunderts befehligte wohl aufgrund der erhohten Gefahrdungslage ein rangmassig aufgewerteter Comes et Dux das tripolitanische Heer Laut der Notitia Dignitatum bestand das Provinzaufgebot zur Ganze aus Limitaneieinheiten Bemerkenswert ist dass sie nicht namentlich angegeben werden sondern nur die 12 Limesabschnitte Jeder von ihnen stand zu dieser Zeit offensichtlich unter dem Befehl eines eigenen Praepositi limitis Es scheint dass ihre Verbande hauptsachlich aus Milizionaren bestanden die als Bauern ihren Lebensunterhalt verdienten und nur bei Einfallen der Wustenstamme zu den Waffen griffen Sie hatten neben ihren militarischen wohl auch polizeiliche Aufgaben und uberwachten u a die Tatigkeiten der Landarbeiter Diese Gentiles brachten mit der Zeit ihre eigene Kultur hervor deren Spuren sich bis in die Zeit der islamischen Eroberung verfolgen lassen Unter der Herrschaft Ostroms sind Limitanei in der Kyrenaika teils als kastresianoi kastresianoi 27 und in den Provinzen des westlichen Nordafrikas noch bis mindestens ins spate 6 Jahrhundert nachweisbar 28 Nach der Vernichtung des Vandalenreiches stellte Justinian dort 534 umgehend neue Einheiten auf Ihre Aufgaben hatten sich nicht geandert sie traten dort wieder als sesshafte Garnisons oder Grenztruppen an deren Numeri jeweils unter dem Kommando eines Dux standen der Oberbefehl lag bei einem Magister militum per Africam 29 Siehe auch Romische Streitkrafte in AfricaMilitarische Infrastruktur BearbeitenTripolitanien war der Ausgangspunkt von Karawanenrouten in den Suden Afrikas Diese mussten von der romischen Armee freigehalten werden Auch hier wurde wie am Limes Arabicus versucht 30 die dahinterliegenden wertvollen Landereien zu schutzen und die den Quellen folgenden Wanderbewegungen der Handler Indigenen und Nomaden besser uberwachen zu konnen Nomaden sowie potentielle Feinde aus den Wustengebieten konnten zudem daran gehindert werden durch unerlaubte Grenzubertritte in die Konfrontation mit den fur die Provinz wichtigen landwirtschaftlichen Produktionsstatten zu geraten wie es die britische Provinzialromische Archaologin Olwen Brogan 1900 1989 fur romische Kontrollpunkte in Tripolitanien formulierte 31 Die Limesanlagen bildeten daher ein tiefgestaffeltes Verteidigungssystem und umfassten hauptsachlich Kleinkastelle Sperrwerke einzelne Wach und Beobachtungsturme aber auch Zollstationen die den Handels und Reiseverkehr kontrollierten und kanalisierten An Brennpunkten standen Kohortenkastelle zwischen denen noch kleinere Wachposten platziert waren mittels derer die Kommunikation zwischen den einzelnen Stutzpunkten aufrechterhalten werden konnte Von den Kleinkastellen Strassenstationen Clausurae und Ksars aus wurde das ubrige Inland uberwacht Zusatzlich wurden Dorfer und Bauernhofe befestigt deren Bewohner kleinere Nomadenuberfalle abwehren sollten Sperrwerke mit Mauern und Graben wurden an Passubergangen und in Talern errichtet die zusatzlich von Turmen aus uberwacht werden konnten Die Grenzverteidigung stutzte sich auf rund 2000 solcher Befestigungen Die numidischen Kastelle lagen nicht direkt in der Uberwachungszone zur Sahara sondern in den wasserreicheren Gebieten sudlich des Nementcha und Tebessa Gebirges Diejenigen Kastelle in denen die grosseren Kontingente der regularen Truppen stationiert waren befanden sich am Rande der Halbwuste 32 Kastelle Bearbeiten Die meist im 2 Jahrhundert erbauten Lager Castra Castron unterschieden sich grundsatzlich nicht wesentlich von den in den westlichen Provinzen existierenden Exemplaren Ihr Grundriss war rechteckig und sie verfugten uber dieselben standardmassigen Innenbauten wie im Zentrum das Hauptquartier principia das Wohnhaus des Kommandanten praetorium ein oder zwei Getreidespeicher horrea und Mannschaftskasernen contubernia eventuell auch Funktionsgebaude wie ein Badehaus balneum Werkstatten fabricae Backstuben und einer Latrine Diese Lager konnten 500 bis 800 Mann aufnehmen Da viele Lagerdorfer vici in Nordafrika mit einer Mauer umwehrt waren und die Kastelle sich meist innerhalb oder am ausseren Rand der Zivilsiedlungen befanden schutzten diese auch die Kastelle Eine Rampenaufschuttung hinter der Mauer hatten die Kastelle mangels geeigneten Material nicht Ohne gesicherte Wasserversorgung war eine dauerhafte Besetzung nicht moglich In der Nahe des Kleinkastells Bezereos wurde ein Damm errichtet der in der Regenzeit das dort aufgestaute Wasser in Becken und Zisternen leitete Diese konnten bis zu 60 000 Liter Wasser aufnehmen Das Lagerbad von Gholaia verfugte uber zwei Kaltbaderaume ein Warmwasserbecken eine Latrine und den sogenannten Fortunasaal Obwohl innerhalb des Kastells eine Quelle entsprang mussen die fur den Badebetrieb benotigten 50 000 Liter Frischwasser in Zisternen gesammelt und uber ein Rohrleitungssystem in das Badegebaude geleitet worden sein Wie auch bei anderen Limeskastellen durchliefen die afrikanischen Lager ebenfalls mehrere Umbauphasen So beispielsweise die Kastelle Tillibari und Gheriat el Garbia 33 Kleinkastelle Bearbeiten Auch Ksar genannt dienten als Strassenwachposten und massen in der Regel 0 5 bis 0 12 ha In den hofartigen Anlagen stand ein Zentralbau der die Lagerkommandantur beherbergte Die zweigeschossigen Mannschaftsunterkunfte solcher Stutzpunkte waren entlang der Mauer angeordnet deren Dacher dienten als Wehrgang In solchen Kleinkastellen waren zwischen 50 und 100 Mann stationiert Das bekannteste das Kleinkastell Tisavar hatte abgerundete Ecken und nur ein Tor Im Inneren befand sich auch ein kleiner Jupiterschrein Zwei kleinere Strassenstationen konnten bei Medina Ragda und Auru identifiziert werden Beide Standorte verfugten uber Badehauser und wandelten sich spater zu zivilen Siedlungen Die Ausgrabungen im Kastell Thenadassa die ursprunglich als Strassenstation identifiziert wurde haben diese Interpretation unterstutzt Die Station wurde nach einer nahe gelegenen Quelle benannt und stand auf einem Hugel am Nordrande des Djebel Garian einem Abschnitt des Nafusa Berglands etwa 75 km sudlich der Kuste Eine Inschrift weist auf die Anwesenheit einer Kohorte der Legio III Augusta hin Unter Philippus Arabs wurden neue Kleinkastelle angelegt 34 Centenarien Bearbeiten Die kleinsten Befestigungen am afrikanischen Limes waren die Centenarien oder Burgi Die erstmals im 3 Jahrhundert entstandenen quadratischen Bauten bedeckten im Durchschnitt eine Flache von 0 01 bis 0 10 ha und standen an strategisch gunstigen Positionen Ihre meist fensterlosen Aussenwande wurden sehr massiv gebaut der einzige Eingang war besonders gut geschutzt Vom Dach aus konnten Licht und Rauchsignale an die benachbarten Wachtposten ubermittelt werden Nach den dort aufgefundenen Bauinschriften zu urteilen wurden sie oft unter dem Kommando eines Zenturios errichtet Dennoch lasst sich ihr Name nicht von diesen Militarrang oder abteilung centuria ableiten Die meisten Centenarien entstanden erst im 4 Jahrhundert Die Centenarien von Tibubuci und Gasr Duib sind die bekanntesten derartigen Befestigungen Der Begriff wird bereits in einer eindeutig militarischen Bauinschrift aus dem im Wadi Soffegin errichteten Centenarium Gasr Duib uberliefert das zur Regierungszeit des Kaisers Philippus Arabs 244 246 gegrundet wurde Somit sind bis heute zwei Kleinkastelle am Limes Tripolitanus beziehungsweise Limes Tentheitanus bekannt die diese Bezeichnung trugen Der Fund dieser Inschriften loste in Fachkreisen eine Diskussion in Bezug auf die genaue Deutung dieses Terminus aus War man fruher der Ansicht dass es sich bei diesen seit der arabischen Eroberung Nordafrikas als Qsur Qasr arabisch القصر DMG al qaṣr Gasr Ksur oder Ksar bezeichneten Befestigungen um ausschliesslich militarische Bauwerke handelt vertrat der Archaologe Erwin Ruprechtsberger die Auffassung dass sie in der Mehrzahl als befestigte Bauernhofe sogenannte Wehrgehofte im Vorfeld des Limes dienten Sie waren demnach ab dieser Zeit von ehemaligen Soldaten beziehungsweise militarisch oder paramilitarisch organisierten Provinzialen errichtet worden die die Grenzverteidigung aufrechterhalten sollten Diese Theorie geht im Kern auf Jerome Carcopino 1881 1970 und Richard George Goodchild 1918 1968 zuruck David Mattingly verwies auf neuere Forschungsergebnisse und bezeichnete diese Uberlegungen als uberholt Er pladierte dafur die in der Kastellkette des Limes und an anderen neuralgischen Punkten des Hinterlandes liegenden Ksur Mehrzahl von Ksar weiterhin als Truppenlager anzusprechen 35 Wachturme Bearbeiten Wachturme burgi speculae sicherten vor allem die Strassen zwischen den Kastellen und der Kuste sowie den Sperrwerken Von ihnen aus hatte die Besatzung speculatores Sichtverbindung zum nachstgelegenen Kastell oder Siedlung heute noch besonders gut zu sehen bei den Kastellen Talalati und Gheriat al Gharbia Der laut Bauinschrift wahrend der Regierungszeit des Kaisers Severus Alexander 222 235 errichtete kreisrunde burgus 36 37 besitzt einen Durchmesser von etwa funf Metern und ist noch rund sechs Meter aufrechterhalten geblieben Einer der Turme Turm II der Tebaga Clausura hatte einen runden Grundriss von acht Metern Durchmesser Zusatzlich war er von einem Wall und Graben umgeben Durchmesser 25 Meter Abgesehen von ihrer Wohnfunktion konnen die tripolitanischen Turme mit denen auf der Trajanssaule verglichen werden 38 Neben runden Turme gab es auch solche mit rechteckigem Grundriss wie die drei Wachturme der Hadd Hajar Clausura Sperrwerke Bearbeiten Quer uber die fur den Durchzugsverkehr aus oder in die Sahara wichtigen Gebirgstalern errichtete man lineare Anlagen aus Bruchstein Lehmziegel Mauern oder Schuttdammen clausuare fossata oder propugnacula die in einigen Fallen auch mit Wachturmen und turmbewehrten Toren verstarkt waren Wadi Skiffa Hadd Hajar Die am Djebel Demmer befindlichen Sperrwerke waren direkt mit dem nordlich gelegenen Kleinkastell Benia bel Recheb verbunden Mit ihnen sollte der Handelsverkehr und die alljahrlichen Wanderzuge der Nomaden mit ihren Tierherden zur Mittelmeerkuste kontrolliert und gesteuert werden Vermutlich wurden sie dort bis zur Einbringung des Getreides zuruckgehalten erst danach konnten sie ihre Herden auf die abgeernteten Stoppelfelder zur Abweidung und Dungung fuhren Die ersten Sperrwerke in Tripolitanien entstanden aber wohl erst im 3 oder 4 Jahrhundert 39 Zivile Wehranlagen Bearbeiten Ummauerte Bauernhofe und ahnliche befestigte Statten pragten die Landschaften des spatantiken Nordafrika Sie wurden von den erst im 7 Jahrhundert eindringenden Arabern denen sich die unterschiedliche Bedeutung der verschiedenen architektonisch ahnlichen zivilen und militarischen Anlagen nicht mehr erschloss in einer sich regional verschleifenden Sprache als Qsur Qasr Gasr Ksur oder Ksar bezeichnet Die zunehmende Unsicherheit zu Beginn des dritten Jahrhunderts war einer der Grunde fur die Einfuhrung einen defensiveren Baustils In den Qasr wurden die Ernteertrage der umliegenden Gehofte eingelagert bei Gefahr dienten sie als Zufluchtsstatte Sie dienten in einigen Fallen wohl auch als regionale Verwaltungszentren Die altesten Konstruktionen dieser Art konnen auf das 2 Jahrhundert n Chr datiert werden In Libyen erreichten sie im 4 Jahrhundert ihren bautechnischen Hohepunkt Sie konnten in allen nordafrikanischen Provinzen auch in den Stammesgebieten ausserhalb der Grenzen wie z B der Fessan Garamanten beobachtet werden Es gibt hierbei aber erhebliche regionale Unterschiede z B befestigte Dorfer in Numidia ummauerte Tempel und Mausolen feste Hauser in der tunesischen Trockensteppe und Wehrkirchen in der Cyrenaica In fast allen Gebieten waren sie die zentralen Elemente in der Siedlungshierarchie in Tripolitanien und dem Fessan sogar die dominante Architektur Einige wurden nach dem Vorbild der romischen Kastelle gestaltet Ihre Entwicklung setzte sich bis in die islamische Zeit fort Sie entstanden als Reaktion auf die steigende Bedrohung durch rauberische Nomaden und Kostensenkungen beim Militar indem man die Soldaten abzog und die Grenzsicherung zunehmend den Wehrbauern uberliess 40 Ein Qasr hatte eine turmartige Struktur der in der Regel etwa 18 18 m mass mit breiten Aussenmauern einem Innenhof oder Lichtschacht und einem einzigen Zugang Man kennt insgesamt sechs Bautypen die sich vor allem durch ihre Grundrisse unterschieden Typ I alle Wohnraume waren auf den Innenhof ausgerichtet der die gesamte gegenuberliegende Wand einnahm Typ II er verfugte uber einen Innenhof die Wohnraume waren an zwei oder mehr Seiten des Gebaudes angeordnet manchmal mit einer Arkade an der Eingangsseite oder einem turmartigen Eingang Typ III er bestand aus sehr breiten Aussenwanden und Innenraumen ohne Tur was darauf hindeutet dass der Zugang nur aus dem zweiten Stockwerk oder dem Dach moglich war Typ IV hatte im Zentrum einen grossen Garten die Wohnraume waren um mehrere Innenhofe angeordnet Typ V Gebaude mit unregelmassigen Grundriss da sie auf Felsspornen oder Hugel standen und schliesslich Type VI jene Qasr die keinem der oben genannten Bautypen zugeordnet werden konnten Strassen Bearbeiten Die Kastell und Postenketten verliefen im Wesentlichen entlang von Strassen die die Mittelmeerkuste das unmittelbare Grenzgebiet und das Hochland erschlossen Da im Landesinneren naturliche Verkehrswege wie Flusse fehlten waren gute Strassenverbindungen fur die romischen Truppen in Nordafrika fur Logistik und Nachrichtenubermittlung lebensnotwendig Meist handelte es sich dabei um unbefestigte Pisten Ihre Anlage begann bereits im 1 Jahrhundert als die Legio III Augusta ihr erstes Lager in Afrika bezog und die Verbindung zu den Nachschubhafen am Mittelmeer gesichert werden musste Mit dem Vorschieben der Grenzzone wurde auch das Strassennetz standig erweitert Unter Tiberius wurde im Auftrag des Prokonsuls L Aelius Lamia 15 16 n Chr von Leptis Magna aus eine 44 romische Meilen lange Strasse in sudwestlicher Richtung angelegt die auf das Tarhunaplateau fuhrte Obwohl sie in erster Linie fur die Armee angelegt worden war gibt es keine Hinweise dafur dass sie in den ersten Jahren uberwiegend fur militarischen Belange genutzt wurde Im Itinerarium Antonini wird Iter Route III als Binnenstrasse zum Limes Tripolitanus angegeben Sie zweigte von den Routen I und II ab die entlang der Kuste bis Leptis Magna verliefen Die Militarlager reihten sich hauptsachlich an einer nach Osten fuhrenden Strasse auf die bei Tacapae begann und bis Leptis Magna an der Mittelmeerkuste reichte Hier befand sich die Hauptsicherungslinie die aus mindestens 18 Fortifikationen Kastelle und Wachturme bestand Eine zweite Strasse begann bei Tentheos nahe den Quellen der Wadis Sofeggin und Zem Zem die die Garian Hochebene erschloss Die Strasse nach Sudosten wurde von dem bereits unter Commodus entstandenen Hilfstruppenkastell Bezereos gesichert Von Tillibari aus bestanden Strassenverbindungen in den tripolitanischen Djebel und nach Suden zur Oase Ghadames In der Region um die Hadd Hajar Clausura gab es zwei Routen durch diesen Teil des Hochlandplateaus die Hauptstrasse konnte durch die Clausurae kontrolliert werden wahrend die andere entweder durch Siedlungen oder an Qsurs die das Tal beherrschten vorbeifuhrte In der Cyrenaika entwickelte sich mangels einer dichteren Besiedlung auch kein grosseres Strassennetz Die Verkehrswege waren mit Ausnahme der des Barka Gebirges an der Kuste konzentriert Das kleinraumige Strassennetz der Barka Region wird im Itinerarium nicht berucksichtigt Die restlichen Romerstrassen sind als Routen II 3 und II A j angefuhrt 41 Kastellvici BearbeitenIn den Lagerdorfern Vicus standen die Wohnquartiere der Angehorigen der Soldaten der Veteranen Handwerker Handler Schankwirte Prostituierten und noch anderer Dienstleister Oft wurden ihnen bald nach der Grundung die Selbstverwaltung gewahrt Typisch fur derartige Zivilsiedlungen war der Vicus von Kastell Gholaia Dort residierten vorubergehend auch verbundete Stammesfursten Der Vicus bedeckte eine Flache von 15 ha und entstand zeitgleich mit dem Militarlager Die Siedlung von Kastell Talalati hingegen entstand vermutlich schon vor der Grundung des Kastells Viele der Vici wurden aber schon nach Abzug der Kastellbesatzungen wieder aufgegeben Gholaia war von einer mehrphasigen Mauer umgeben die allerdings langeren Belagerungen nicht standgehalten hatte Auch der 10 ha grosse Vicus von Tillibari war mit einer Mauer umgeben Wo Wadis genugend Schutz boten verzichtete man auf die Errichtung einer Mauer Die Innenbebauung Gholaias war regellos die Parzellen wurden anscheinend nicht wie bei Vici an der Nordgrenze des Reiches zuerst vermessen und dann zur Bebauung zugewiesen Die romischen Ruinen waren wegen der Sandverwehungen oft noch bis zum Dachansatz erhalten Fur die Gewolbe wurden zu Bogen geformte und vermortelte Palmenstamme als Abstutzung verwendet Diese Bauweise hat sich bis in unser Jahrhundert erhalten Graffiti an den Wanden lassen annehmen dass sie hauptsachlich von libyphonizischen Handlern bewohnt waren Ausser einer Nekropole wurden noch funf Tempel entdeckt Die Soldaten in Bu Njem verehrten neben den romischen Reichsgott Iupiter auch die libyschen Gottheiten Cannaphar und Ammon Der Vicus war bis ins fruhe 5 Jahrhundert besiedelt Die einfachen Landarbeiter lebten vermutlich in kleinen backofenartig gewolbten Strohhutten lateinisch mapalia die die Nomaden mit sich fuhrten und aus denen sie ihr Lager bildeten Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerung setzte sich neben den indigenen Libyphoniziern aus Soldaten und Zuwanderern aus allen Teilen des Reiches zusammen Andere Siedler waren sesshaft gewordene Nomaden Ab 220 gelangen auch viele Einwanderer aus dem Nahen Osten und Syrien in die Tripolitania Auf diese Weise wurde sie mit der Zeit zu einem ethnischen Schmelztiegel Ein Name wie der des Provinzialen Julius Mashalul ben Chyrdidry enthielt lateinische semitische und libysche Elemente sie waren fur diese Provinz nicht aussergewohnlich Ihre langsame kulturelle Transformation durch damalige politische soziale und okonomische Einflusse ist auch archaologisch fassbar Legionare im Ruhestand erhielten als Abfindung oft Parzellen entlang der Wadis in den Trockenensteppen zwischen den Oasen und im Umland der drei Kustenstadte Da das Land aber nie vollstandig von den romischen Kolonisten dominiert wurde uberlebten die vorromischen Gesellschaftsstrukturen Die meisten der alteingesessenen Provinzbewohner waren nur oberflachlich romanisiert In ihrer Sprache Kultur und Religion uberwogen weiter punische oder libysche Elemente In weiten Teilen des Limeshinterlandes hat offensichtlich ein Patronagesystem bestanden in der die fur die Versorgung der Truppen wichtigen Coloni eingebunden waren Der durch das romische Militar garantierte Frieden und die politische Stabilitat schuf mit der Zeit eine landliche Oberschicht deren Kultur und Guterproduktion nicht nur auf dem romischen Vorbild sondern auch auf der bereits bestehenden libyphonizischen Aristokratie der Emporien aufbaute Die romische Oberherrschaft bestand aber nur so lange wie sie von diesem Landadel unterstutzt wurde An der Zeitenwende vom vierten auf das funfte Jahrhundert schwand sie zunehmend Bereits vor der arabischen Invasion hatte sich die Bevolkerung Tripolitaniens grosstenteils wieder in eine landliche Stammesgesellschaft zuruckentwickelt Nach Etablierung der arabischen Herrschaft erwies sich das Christentum als widerstandsfahigster Teil der romischen Kultur und konnte sich bis weit ins Mittelalter hinein halten 42 Wirtschaft BearbeitenDie landwirtschaftlichen Produkte der afrikanischen Provinzen wurden unter den Romern in die Handelsketten des Mittelmeerraums eingebracht dadurch gelang es Tripolitanien als einer der bedeutendsten Lebensmittellieferanten Roms zu etablieren Jahrtausendelang stand in Nordafrika die Oasenwirtschaft mit der Dattelpalme als Leitpflanze im Mittelpunkt des Wirtschaftslebens das ganz wesentlich auf die Selbstversorgung der Bevolkerung ausgerichtet war Einziger Exportartikel waren die in diesem Klima gut haltbaren getrockneten Dattelfruchte die mit den Kamelkarawanen auf die Markte im Suden Schwarzafrika und Norden Mittelmeerkuste transportiert werden konnten Uber diese gelangten auch vielfaltige in Rom teilweise als Luxusguter gehandelte exotische Waren und Edelmetalle Gold an die Kuste und spater weiter in den europaischen Teil des Romischen Reiches Auch ein wichtiges Grundnahrungs und Konservierungsmittel das in der Sahara und im Sahel gewonnene Steinsalz von dem bereits der Geschichtsschreiber Herodot im 5 Jahrhundert v Chr berichtet wurde an die Kuste verhandelt Wichtig war auch der Waren und Dienstleistungsaustausch zwischen Sesshaften und Nomaden Erstere bauten in Gegenden mit ausreichendem Niederschlag Nahrungsmittel an ihre nomadischen Nachbarn hingegen durchstreiften mit ihren Viehherden auf der standigen Suche nach genugend Weideland die ariden Zonen wie z B den Gebel as Soda und die Randgebiete der Sahara Vom Winter bis zum Fruhling zogen sie von Oase zu Oase am Ende des Sommers trieben sie ihre Herden entweder in das Gebiet des Schott el Dscherid Tunesien oder an die Kuste der Grossen Syrte Die Bauern legten in den Wadis Terrassen an und errichteten Damme und Kanale aus Stein und Lehm die den Abfluss der saisonalen Regengusse in Zisternen oder direkt auf die Felder umleiteten Trotz dieses hohen Bewasserungsaufwandes produzierten die Landwirte wahrend der romischen Herrschaft eine grosse Palette von Lebensmitteln wie z B Gerste Weizen Oliven und Erbsen Wichtigstes Anbauprodukt der Wehrbauern am tripolitanischen Limes war aber das Olivenol das lange nur fur den Eigenbedarf produziert wurde Im ersten Jahrhundert n Chr wurden es zum neuen Exportschlager und hauptsachlich nach Italien verschifft 43 Auf Grundlage der Ergebnisse des von 1979 bis 1981 laufenden UNESCO Programms Farming the Desert The UNESCO Libyan Valleys Archaeological Survey das der Erforschung des von den Romern zum bluhenden gebrachten wustennahen Grenzlandes diente versuchte David Mattingly die dort erzielte jahrliche Produktionsmenge an Olivenol in romischer Zeit zu ermitteln Allein die bis 1981 in der Region des Djebel bekannten 262 antiken Olpressen konnten je nach Auslastung zwischen 1 8 bis 2 6 Millionen Liter Ol pro Saison herstellen 44 Die Einfuhrung der romischen Wahrung als Zahlungsmittel starkte die Macht und den Status der regionalen Herrschaftsschichten und forderte den Warenaustausch Zudem konnten damit Rekruten von den freien Volkern angeworben werden 43 Literatur BearbeitenSabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 Rene Ployer Marinus Polak Ricarda Schmid The frontiers of the roman empire a thematic study and proposed world heritage nomination strategy Wien Nijmegen Munchen 2017 PDF Lidiano Bacchielli La Tripolitania In Storia Einaudi dei Greci e dei Romani Geografia del mondo tardo antico 20 Einaudi Edition Milano 2008 Graeme Barker David Gilbertson Barri Jones David J Mattingly Hrsg Farming the Desert The UNESCO Libyan Valleys Archaeological Survey Volume Two Gazetteer and Pottery UNESCO Paris 1996 u a ISBN 92 3 103273 9 Jona Lendering Sherds from the Desert The Bu Njem Ostraca In Ancient Warfare 1 2 2007 David Mattingly Tripolitania University of Michigan Press Ann Arbor 1994 ISBN 0 472 10658 9 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Mit Beitragen von Ronald Bockius Dietrich Boschung und Thomas Schmidts Pustet Regensburg 2012 ISBN 978 3 7917 2413 3 2 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2014 ISBN 978 3 7917 2413 3 Margot Klee Grenzen des Imperiums Leben am romischen Limes Theiss Stuttgart 2006 ISBN 3 8053 3429 X Edward William Bovill The Golden Trade of the Moors 2nd edition revised and with additional material by Robin Hallett Oxford University Press London 1968 Christian Witschel Krise Rezession Stagnation Der Westen des romischen Reiches im 3 Jahrhundert n Chr Frankfurter althistorische Beitrage 4 Marthe Clauss Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 934040 01 2 Christian Witschel Zur Situation im romischen Africa wahrend des 3 Jahrhunderts In Klaus Peter Johne Thomas Gerhardt Udo Hartmann Hrsg Deleto paene imperio Romano Transformationsprozesse des Romischen Reiches im 3 Jahrhundert und ihre Rezeption in der Neuzeit Steiner Munchen 2006 ISBN 3 515 08941 1 S 145 222 Peter Heather Der Untergang des Romischen Weltreiches 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127 138 Bernd Lohberg 2006 S 95 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 18 D Mattingly 1987 S 82 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 12 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 12ff Margot Klee 2006 S 135 136 Bernd Lohberg 2006 S 95 Goodchild Ward Perkins 1949 S 81 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 14 Olwen Brogan Joyce Reynolds 1964 S 43 46 hier S 43 44 David Mattingly 1994 S 99 AE 1992 01761 Inscriptions of Roman Tripolitania IRT 880 mit Fotos und Zeichnungen abgerufen am 29 Januar 2019 a b Sabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 hier S 334 a b Michael Mackensen Das severische Vexillationskastell Myd und die spatantike Besiedlung in Gheriat el Garbia Libyen Bericht uber die Kampagne im Fruhjahr 2010 In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 117 2011 S 247 375 hier S 249 CIL 08 22765 Margot Klee 2006 S 126 137 Johne Gerhardt Hartmann 2006 S 150 David Mattingly 2005 S 130 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 14 15 Sabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 hier S 332 Sabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 hier S 332 333 Sabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 hier S 332 333 Sabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 hier S 315 316 hier S 318 Sabine Ziegler Michael Mackensen Spatantike Ostraka aus Gheriat el Garbia al Qaryat al Garbiyah in der Provinz Tripolitana Libyen Belege fur eine regionale Variante des Punischen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 120 2014 S 313 340 hier S 335 Prokop De Aedificis VI 3 Res Gestae 26 4 5 Bernd Lohberg 2006 S 95 R Plidori 1999 S 228 233 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 16 18 D Mattingly 1987 S 88ff Synesius Catastasis I 1568 cf Id Briefe 78 Bernd Lohberg 2006 S 95 AE 1993 01709 Egon Schallmayer 2011 S 30 Margot Klee 2006 S 144 145 Michael Mackensen 2005 S 77 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 15 David Mattingly 1987 S 82 Christian Korner 2002 S 247 Pat Southern 2007 S 123 Plinius Nat Hist XI 237 XXVIII 123 A Dierkens 2003 S 114 bis 117 und 2005 S 241 245 J Toynbee 1973 S 137 140 Andre 1981 S 140 Christian Witschel 1999 S 197 Altheim Stiehl 1968 S 215 216 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 15 David Mattingly 1987 S 91 Richard Goodchild Libyan studies Select papers of the late London 1976 ISBN 0 236 17680 3 S 28 die Notitia dignitatum nennt diesen Limesabschnitt Limes Tentheitanus bzw Limes Tenthettanus Novelle C III 3 1 Malalas S 426 3 Codex Iustinianus 35 14 Notitia dignitatum occ XXV Comes Africae Peter Heather 2011 S 313 Notitia Dignitatum Occ XXI Dux provinciae tripolitanae Witschel 2006 S 145 222 hier S 184 186 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 16 Michael Mackensen Kastelle und Militarposten des spaten 2 und 3 Jahrhunderts am Limes Tripolitanus In Der Limes 2 2010 S 20 24 hier S 22 Olwen Brogan Hadd Hajar a clausura in the Tripolitanian Gebel Garian south of Asabaa In Libyan Studies 11 1980 S 45 52 Michael Mackensen 2010 S 20 24 hier S 22 Margot Klee 2006 S 141 143 Margot Klee 2006 S 140 AE 1991 1621 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 23 und 100 David Mattingly 2005 S XVII XVIII Michael Mackensen Das severische Vexillationskastell Myd Gheriat el Garbia am limes Tripolitanus Libyen Bericht uber die Kampagne 2009 In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung 116 2010 S 363 458 hier S 368 CIL 08 00003 Erwin Ruprechtsberger 1993 S 22 R M Sheldon 2004 S 167 Thomas Fischer 2012 S 315 Margot Klee 2006 S 143 144 E Ruprechtsberger 1993 S 22 D Mattingly 2013 S 1 2 D Mattingly 1987 S 84 und 87 Bernd Lohberg 2006 S 82 und 95 Goodchild Ward Perkins S 81 Margot Klee 2006 S 146 David Mattingly 2005 S XVII XVIII und 1987 S 90f a b D Mattingly 1987 S 83 Erwin M Ruprechtsberger Die romische Limeszone in Tripolianien und der Kyrenaika Tunesien Libyen Schriften des Limesmuseums Aalen 47 1993 S 26 Weblinks BearbeitenMichel Redde Fortified Farm Online Artikel in Wiley Online Library PDF VLimes TripolitanusRuckwartiger tripolitanischer Limes Abschnitt Schott Fedjedj Kleinkastell Henchir Mgarine Kleinkastell Henchir Temassine nbsp Ruckwartiger tripolitanischer Limes Abschnitt Tebaga Enge und Djebel Tebaga Kleinkastell Benia Guedah Ceder Tebaga Clausura Kleinkastell Henchir el HadjarVorderer tripolitanischer Limes Ostlicher Grosser Erg Kastell Cidamus Praesidium Si Aioun Kleinkastell Bir Mahalla Kleinkastell Tisavar Centenarium Tibubuci Kleinkastell Ksar Chetaoua Kleinkastell Bezereos Kleinkastell Henchir Krannfir Kleinkastell Ksar TabriaRuckwartiger tripolitanischer Limes Abschnitt ostlicher Djebel Dahar Kastell Tillibari Kleinkastell Henchir Medeina Kastell Talalati Kleinkastell Henchir RjijilaRuckwartiger tripolitanischer Limes Abschnitt Djebel Demmer Chenini Clausura Wadi Skiffa Clausura Sud Wadi Skiffa Clausura Wadi Zraia Clausura Kleinkastell Benia bel RechebVorderer tripolitanischer Limes Oberes Wadi Sofeggin Kastell Mizda Kleinkastell Gasr Wames Centenarium Gasr DuibRuckwartiger tripolitanischer Limes Dschabal Nafusa und Dschabal Garian Kastell Thenadassa Medina Ragda Hadd Hajar Clausura Auru TentheosRuckwartiger tripolitanischer Limes Abschnitt Mittleres Wadi Sofeggin Kleinkastell Gasr Banat Kleinkastell Gasr BularkanVorderer tripolitanischer Limes Wadi Zemzem Kleinkastell Gheriat esh Shergia Kastell Gheriat el GarbiaVorderer tripolitanischer Limes Wadi Bay al Khaib und Wadi Bay al Kabir Kleinkastell Gasr Zerzi Kastell Gholaia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Limes Tripolitanus amp oldid 237487842