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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap All Coordinates Wadi Zraia ClausuraAlternativname Zraia ClausuraLimes Limes Tripolitanus ruckwartige Linie Abschnitt Djebel DaharDatierung Belegung 3 oder 4 Jhr bis 5 oder 6 Jhr Typ SperrwerkGrosse Lange rund 800 mBauweise Stein anstehender Sand und SchuttErhaltungszustand teilweise erhalten gebliebener SchuttwallOrt Wadi ZraiaGeographische Lage 33 6 13 6 N 10 9 17 7 O 33 103786111111 10 154916666667 403Hohe 403 mVorhergehend Wadi Skiffa Clausura ruckwartige Limeslinie sudlich Anschliessend Kleinkastell Benia bel Recheb ruckwartige Limeslinie nordlich Ruckwartig Kastell Talalati sudostlich Vorgelagert Kleinkastell Bir Mahalla ruckwartige Limeslinie westlich Der Limes Tripolitanus mit der ClausuraWadi Zraia Clausura auch Zraia Clausura ist die moderne Bezeichnung eines kleinen romischen Sperrwerks das fur Sicherungs und Uberwachungsaufgaben am ruckwartigen Limes Tripolitanus einem tiefgestaffelten System von Kastellen und Militarposten 1 in der romischen Provinz Africa proconsularis spater Tripolitania zustandig war Die geradlinig durch das Trockental gefuhrte Befestigung sicherte eine dort verlaufende Pass Strasse und gehorte zu dem weiten militarischen Sperrgurtel der das fruchtbare kustennahe Land der Provinz vor Angreifern aus der Wustenregion verteidigen und gleichzeitig den Warenhandel fur Rom kontrollieren sollte Zudem wurden die Hirtennomaden aus den wustennahen Gebieten daran gehindert durch unerlaubte Grenzubertritte in die Konfrontation mit den fur Rom bedeutenden landwirtschaftlichen Produktionsstatten im Osten des Landes insbesondere der Djeffara Ebene zu geraten Die Reste dieses Bauwerks befinden sich im nordlichen Randgebiet der Gebirgsgruppe des Djebel Demmer auf den Hohenzugen des Berglandes von Dahar in Sudtunesien Gouvernement Tataouine Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 4 Zeitliche Einordnung 5 Literatur 6 AnmerkungenLage BearbeitenDie Clausura befindet sich am oberen Ende eines kurzen Trockentals dem Wadi Zraia das sich weiter westlich in V Form mit dem Wadi Skiffa vereint und wenig spater im grossen Wadi bel Recheb mundet an dessen Oberlauf das Kleinkastell Bir Mahalla liegt 2 Im Talgrund des Dahar beginnt mit dem Ostlichen Sandmeer die ehemalige Aussengrenze des romischen Reiches Dort am Unterlauf des Wadi bel Recheb lag das Kleinkastell Tisavar 3 Sudlich der Zraia Clausura lagen die Clausurae Wadi Skiffa 4 und Wadi Skiffa Sud 5 Forschungsgeschichte BearbeitenBereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren die romischen Baureste im Wadi Zraia bekannt wurden allerdings als Damme zur Wasserspeicherung sogenannte Schluckbrunnen puits d absorption angesehen 6 Eine Ursache fur dieses Verstandnis lag in der Tatsache dass dies selbst der Direktor der tunesischen Antikenverwaltung Paul Gauckler 1866 1911 so sah 7 In einer Beschreibung aus dem Jahr 1908 die in der Konstruktion noch ein antikes Wasserbauwerk sieht heisst es A 4 kilometres environ du ksar Oulad Mahdi la haute vallee de l oued Zraia est fermee par un barrage de 400 metres de long sur 5 a 6 metres de haut Des extremites du barrage partent des murailles remontant jusqu au sommet des deux croupes voisines 6 Ubersetzung Ungefahr 4 Kilometer von Ksar Oulad Mahdi entfernt wurde das obere Tal des Wadi Zraia durch einen 400 Meter langen Damm von 5 bis 6 Metern Hohe verschlossen An den Enden des Damms steigt das Mauerwerk bis zur Spitze der beiden angrenzenden Kuppen empor Baugeschichte BearbeitenDie in das dritte Jahrhundert n Chr datierenden Ostraca aus dem in Libyen gelegenen Grenzkastell Gholaia Bu Njem bestatigen die Beteiligung einer regularen Garnison an routinemassigen polizeilichen Aufgaben sowie der Uberwachung von Zivilisten 8 Mit den Clausurae von Zraia und Skiffa sollte der Limesabschnitt von Talalati gesichert werden 9 Die Militarfuhrung hatte den Limes Tripolitanus in mehrere Teilbereiche gegliedert die von Abschnittskommandanten praepositi befehligt wurden Die am Djebel Demmer installierten Sperrwerke bildeten mit dem nordlich gelegenen Kleinkastell Benia bel Recheb 10 das in einer Linie mit den Talsperren lag eine Einheit 11 Am Sperrwerk von Zraia kontrollierte eine kleine Einheit romischer Soldaten den Warenverkehr und sicherte das dicht besiedelte Gebiet der Provinz im Osten gegen unerlaubte Grenzubertritte ab Im ostlichen Talgrund des Dahar lag zur ruckwartigen Grenzsicherung das 263 n Chr errichtete Kastell Talalati 12 In der dort gefundenen Bauinschrift wird dieser Grenzabschnitt als Limes Tripolitanus bezeichnet 13 Die Clausura im Wadi Zraia wurde als linearer breiter Wall durch den Grund des Engpasses gefuhrt und in Form einer grob gesetzten niedrigen Steinmauer an den sudlichen und nordlichen Hangen hinaufgefuhrt 14 Das Sperrwerk beginnt auf den Hohen eines steilen Hugelruckens auf ungefahr 455 Hohenmetern 15 und fallt dann schnell zur Boschung am Hauptflussbett des Wadis auf knapp 400 Hohenmeter ab Am gegenuberliegenden Ufersaum wird der Verlauf des romischen Walls zunachst von der modernen Anschuttung eines Feldrains aufgenommen Dieser mundet an der das Wadi entlangfuhrenden Strasse unterhalb des dort schroff ansteigenden Bergsporns Zu dessen Spitze fuhrt der nun wieder sichtbare romische Wall hinauf und endet dort auf 435 Hohenmetern 16 Nach Ansicht des britischen Archaologen David Mattingly konnte auf einem kleinen Hugel unmittelbar ostlich des Sperrwerks ein Wachturm gestanden haben 14 17 Zeitliche Einordnung BearbeitenDer franzosische Archaologe Pol Trousset nahm als Entstehungszeitraum fur das Clausura Systems am Djebel Demmer das dritte Jahrhundert n Chr an 18 wahrend Mattingly eher fur das vierte Jahrhundert pladierte Trotz bisheriger Unkenntnis uber den genauen Zeitpunkt der Entstehung der Clausurae am Djebel Demmer steht fest dass diese Strukturen bis in die spatromische Zeit Bestandteil der Grenzsicherung waren 19 Es bleibt allerdings eine weitere offene Diskussion ob zumindest Teile der alten Grenzsperren in diesem Teilabschnitt nach der Wiedereroberung Nordafrikas durch den ostromischen Kaiser Justinian I 527 565 neu besetzt wurden 11 Literatur BearbeitenDavid J Mattingly Tripolitania Batsford London 2005 ISBN 0 203 48101 1 S 188 Pol Trousset Recherches sur le limes Tripolitanus du Chott el Djerid a la frontiere tuniso libyenne Etudes d Antiquites africaines Editions du Centre national de la recherche scientifique Paris 1974 ISBN 2 222 01589 8 S 97 Jules Toutain Notes et documents sur les voies strategiques et sur l occupation militaire du Sud tunisien a l epoque romaine par MM les capitaines Donau et Le Boeuf les lieutenants de Pontbriand Goulon et Tardy In Bulletin archeologique du Comite des travaux historiques et scientifiques Imprimerie nationale Paris 1903 S 272 409 hier S 360 Paul Gauckler Enquete sur les installations hydrauliques romaines en Tunisie Imprimerie rapide Tunis 1900 S 203 204 Hilaire Note sur la voie strategique romaine qui longeait la frontiere militaire de la Tripolitaine Essai d identification des gites d etapes de la portion de cette voie comprise entre ad Templum et Tabuinati In Bulletin archeologique du Comite des travaux historiques et scientifiques 1901 S 101 Anmerkungen Bearbeiten Michael Mackensen Kastelle und Militarposten des spaten 2 und 3 Jahrhunderts am Limes Tripolitanus In Der Limes 2 2010 S 20 24 hier S 22 Kleinkastell Bir Mahalla bei 33 3 21 N 10 0 27 O 33 055833333333 10 0075 Kleinkastell Tisavar bei 33 0 30 97 N 9 36 58 38 O 33 008602777778 9 6162166666667 Wadi Skiffa Clausura bei 33 2 11 81 N 10 9 13 8 O 33 036613888889 10 153833333333 Wadi Skiffa Clausura Sud bei 33 0 32 79 N 10 9 45 6 O 33 009108333333 10 162666666667 a b Hippolyte Dessoliers Contributions diverses a l hydrogenese Beranger Paris 1908 S 76 Paul Gauckler Enquete sur les installations hydrauliques romaines en Tunisie Imprimerie rapide Tunis 1900 S 203 204 Maurice Euzennat Quatre annees de recherches sur la frontiere romaine en Tunisie meridionale In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1 116 Jahrgang Klincksieck Paris 1972 S 7 27 hier S 13 Robert Marichal Les ostraka de Bu Njem In Comptes rendus de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1979 S 436 437 Hedi Ben Ouezdou Pol Trousset Amenagements hydrauliques dans le Sud Est tunisien In Controle et distribution de l eau dans le Maghreb antique et medieval Collection de l Ecole francaise de Rome 426 Ecole francaise de Rome Rom 2009 ISBN 978 2 7283 0797 5 S 1 18 hier S 12 Fussnote 28 Kleinkastell Benia bel Recheb bei 33 11 38 2 N 10 10 32 9 O 33 193944444444 10 175805555556 a b Pol Trousset Recherches sur le limes Tripolitanus du Chott el Djerid a la frontiere tuniso libyenne Etudes d Antiquites africaines Editions du Centre national de la recherche scientifique Paris 1974 ISBN 2 222 01589 8 S 96 Kastell Talalati bei 32 59 13 29 N 10 20 38 75 O 32 987025 10 344097222222 CIL 8 22765 a b David J Mattingly Tripolitania Batsford London 2005 ISBN 0 203 48101 1 S 188 Wadi Zraia Clausura sudliches Ende bei 33 6 4 67 N 10 9 15 02 O 33 101297222222 10 154172222222 Wadi Zraia Clausura nordliches Ende bei 33 6 29 8 N 10 9 23 14 O 33 108277777778 10 156427777778 moglicher Turmstandort bei 33 6 23 62 N 10 9 30 59 O 33 106561111111 10 158497222222 Pol Trousset Note sur un type d ouvrage lineaire de la frontiere d Afrique dans Actes du Ie colloque international sur l histoire et l archeologie de l Afrique du Nord Perpignan 14 18 avril 1981 Paris 1984 S 383 398 David Mattingly Barri Jones A New Clausura in Western Tripolitania Wadi Skiffa South In Libyan Studies Annual Report of the Society for Libyan Studies 17 1986 S 87 96 hier S 95 Ruckwartiger tripolitanischer Limes Abschnitt Djebel Demmer Chenini Clausura Wadi Skiffa Clausura Sud Wadi Skiffa Clausura Wadi Zraia Clausura Kleinkastell Benia bel Recheb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wadi Zraia Clausura amp oldid 212740568