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Maximus Confessor Maximus der Bekenner griechisch Ma3imos Ὁmologhths Maximos Homologetes um 580 13 August 662 war ein griechischer Monch und Theologe und wird in der romisch katholischen und der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt Maximus Confessor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Textausgaben und Ubersetzungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenMaximus stammte aus wohlhabender ostromischer Familie und wurde um 580 in Konstantinopel geboren Ab 610 war er ein Sekretar des Kaisers Herakleios 613 614 zog er sich als Abt in das benachbarte Kloster Chrysopolis bei Chalcedon heute Skutari Stadtteil von Istanbul spater 624 25 nach Kyzikos zuruck Maximus floh 626 vor den nach Kleinasien vordringenden Persern zuerst nach Kreta und Zypern und 628 630 dann nach Nordafrika Dort bekampfte er den Monophysitismus der die Zweinaturenlehre ablehnte 630 konnte Herakleios Frieden mit den Persern schliessen doch die Atempause war von kurzer Dauer denn kurz darauf begannen die Angriffe der muslimischen Araber Herakleios versuchte in dieser Situation die zerstrittenen Christen zu einen indem er den Monotheletismus propagieren liess Doch dies stiess insbesondere in Italien und Afrika auf Ablehnung so auch bei Maximus der die neue Lehre fur einen indiskutablen Kompromiss mit den Monophysiten hielt 641 bestieg der erst elfjahrige Konstans II den ostromisch byzantinischen Thron Zu dieser Zeit hatten Araber bereits Agypten und Syrien erobert und drangen gegen Konstantinopel vor vergl Islamische Expansion Die erste Sorge von Konstans und seinen senatorischen Beratern war es daher durch Einheit des Glaubens die Einheit des Reiches zu sichern und so angesichts der Krise dessen Verteidigungskraft zu starken Da es in den vergangenen drei Jahrhunderten nie gelungen war dogmatischen Konsens im Christentum zu erzielen setzte die kaiserliche Regierung auf die Strategie religiose Streitigkeiten schlicht zu verbieten Konstans verbot daher in seinem Typos von 648 offiziell jegliche Diskussion und jeden Streit zwischen den orthodoxen Christen die das Glaubensbekenntnis im Konzil von Chalcedon 451 befolgten den Monophysiten sowie den Monotheleten die glaubten trotz der zwei Naturen in der Person Christi der gottlichen und der menschlichen herrsche in ihm nur ein einziger Wille telos namlich der gottliche Maximus lehnte den kaiserlichen Erlass ab und verfolgte weiterhin unnachgiebig diejenigen die er fur Ketzer hielt Bereits 645 46 war er nach Rom gegangen und betrieb die Einberufung eines Konzils das die beiden abweichenden Lehrmeinungen nochmals verurteilen sollte Zu dieser Zeit war Theodor I Papst Dieser weigerte sich Paulus einen Monotheleten als neuen Patriarchen von Konstantinopel anzuerkennen und setzte ihn 649 ab Dessen Vorganger Pyrrhus I exkommunizierte er Diese Vorgange und erst recht die Einberufung der Lateransynode durch Theodors Nachfolger Martin I im Jahre 649 verstiessen massiv gegen den Willen des Kaisers Auch Maximus nahm an der Lateransynode teil Auf ihr wurden der Monotheletismus und der Monophysitismus scharf verurteilt Daraufhin wurden er und Martin wegen Hochverrats von kaiserlichen excubitores verhaftet und nach Konstantinopel gebracht Zudem warf man Maximus vor den Usurpator Gregorius der sich um 646 gegen den Kaiser erhoben hatte unterstutzt zu haben Der Wahl Martins zum Papst hatte Konstans II ohnehin nie zugestimmt Maximus und Martin waren fur ihn schlicht Aufruhrer die die Landesverteidigung und den inneren Frieden gefahrdeten und seine Feinde unterstutzt hatten Theologische Fragen traten angesichts dieser Vorwurfe vollig in den Hintergrund fur Konstans ging es um verweigerten Gehorsam und Aufruhr nicht um religiose Differenzen Maximus wurde deshalb 653 in Konstantinopel vor Gericht gestellt bis 655 eingekerkert und anschliessend nach Thrakien verbannt Im selben Jahre vernichtete die arabische Flotte unter dem Kalifen Muawiya die ostromische Flotte Konstans verliess Konstantinopel Anfang 662 und zog nach Italien um dort den Widerstand zu organisieren Im selben Jahr lehnte Maximus es erneut ab dem kaiserlichen Typos von 648 zu gehorchen Zur Strafe wurde ihm die Zunge herausgeschnitten und die rechte Hand abgehackt Wenig spater wurde er nach Lazika im heutigen Georgien verbannt wo er im Kastell Schemarion am Schwarzen Meer am 13 August 662 an seinen Verletzungen starb Werk BearbeitenMaximus hinterliess ca 90 Schriften Er beherrschte neben Griechisch auch Latein besass Grundkenntnisse der aristotelischen Dialektik und war stark vom Neuplatonismus beeinflusst Wichtig ist u a sein Kommentar zu Pseudo Dionysius Areopagita Um 636 bemerkte er angesichts der vordringenden Araber Was konnte schrecklicher sein als die anwesenden Ubel die gegenwartig die zivilisierte Welt uberziehen Eine barbarische Wustennation uberrennt ein anderes Land als ware es ihr Eigentum unsere Zivilisation wird verwustet durch wilde und ungezahmte Bestien in Menschengestalt Diese Bestien sind Juden und Junger des Antichrist Die Christen mussen bereuen um die Eindringlinge zuruckzuwerfen Eingedenk der islamischen Geschichtsschreibung hatte man hier die Erwahnung einer neuen Religion namens Islam oder einer Person Mohammed erwarten konnen Von diesen ist ihm aber offenbar nichts bekannt Er wendet sich gegen die von der Reichskirche getrennten haretischen Araber die Jesus nicht mehr als Gottessohn verehren Ohne einen gottlichen Christus sind die Araber fur Maximus dann Juden und Junger des Antichrist Nach dem Martyrologium Romanum ist ihm als Heiligem der 13 August zugeordnet Textausgaben und Ubersetzungen BearbeitenMaximos der Bekenner All eins in Christus Auswahl Ubertragung Einleitung von Endre von Ivanka Einsiedeln 1961 Capita theologica et oeconomica Zwei Centurien uber die Gotteserkenntnis Ubersetzt und kommentiert von Andreas Wollbold Freiburg im Breisgau 2016 Capita de caritate Vier Centurien uber die Liebe Eingeleitet ubersetzt und kommentiert von Andreas Wollbold Freiburg im Breisgau 2020 Drei geistliche Schriften Aus dem Griechischen ubertragen von Guido Bausenhart durchgesehen und uberarbeitet vom Johannes Verlag Freiburg im Breisgau 1996 Weisheit die betet Maximus der Bekenner 580 662 Deutsch von Basilius Hermann Wurzburg 1941 Literatur BearbeitenPauline Allen Bronwen Neil Hrsg Maximus the Confessor and His Companions Oxford 2002 Pauline Allen Bronwen Neil Hrsg The Oxford Handbook of Maximus the Confessor Oxford 2015 Hans Urs von Balthasar SJ Kosmische Liturgie Das Weltbild Maximus des Bekenners Einsiedeln 1961 David Bradshaw Maximus the Confessor In Lloyd Gerson Hrsg The Cambridge History of Philosophy in Late Antiquity Cambridge 2010 S 813 828 Wolfram Brandes Juristische Krisenbewaltigung im 7 Jahrhundert Die Prozesse gegen Martin I und Maximos Homologetes In Fontes Minores 10 1998 S 141 212 Peter Hauptmann Maximus Confessor In Martin Greschat Hrsg Gestalten der Kirchengeschichte Stuttgart 1984 S 275 288 Assaad E Kattan Verleiblichung und Synergie Grundzuge der Bibelhermeneutik bei Maximus Confessor Leiden Boston 2003 Frederick Lauritzen Pagan Energies in Maximus the Confessor The Influence of Proclus on Ad Thomam 5 In Greek Roman and Byzantine Studies 52 2012 S 226 239 online Andrew Louth Maximus the Confessor London 1996 John Meyendorff Imperial Unity and Christian Divisions The Church 450 680 AD Crestwood NY 1989 Klaus Heinrich Neuhoff Theosis Anakephalaiosis und Apokatastasis nach Maximos dem Bekenner in ihrer Bedeutung fur die Kosmische Christologie Bonn 2016 Manuel Schlogl Die Freiheit des Sohnes Christologie und Schriftauslegung bei Maximus Confessor Wurzburg 2022 Raymund Schwager SJ Das Mysterium der uber naturlichen Naturlehre Zur Erlosungslehre des Maximus Confessor In Zeitschrift fur Katholische Theologie 105 1 1983 32 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximus Confessor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maximus Confessor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke in Migne Patrologia Graeca Benedikt XVI uber Maximus 25 Juni 2008 P Van Deun Forschungsbibliographie nach Maxime le Confesseur Etat de la question et bibliographie exhaustive in Sacris Erudiri 38 1998 1999 485 573 J Chapman St Maximus of Constantinople in The Catholic Encyclopedia New York Robert Appleton Company 1911 Grigory Benevich Die christologische Polemik des Hl Monches Maximus des Bekenners und der Auftritt des Islams auf der Buhne der Weltgeschichte Marek Jankowiak Phil Booth A New Date List of the Works of Maximus the ConfessorNormdaten Person GND 118732188 lobid OGND AKS LCCN n79055110 VIAF 106970843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maximus ConfessorKURZBESCHREIBUNG theologischer Gelehrter und kaiserlicher Sekretar in KonstantinopelGEBURTSDATUM um 580GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 13 August 662 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximus Confessor amp oldid 232526966