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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur gleichnamigen mythologischen Figur siehe Kyzikos Mythologie Cyzicus ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur das Titularbistum siehe Titularerzbistum Cyzicus 40 399836 27 799873 Koordinaten 40 24 N 27 48 OKyzikos Kyzikos altgriechisch Kyzikos latinisiert Cyzicus war eine griechische Stadt an der Sudkuste des Marmarameers in der antiken Landschaft Mysien heute Baliz bei Erdek in der Provinz Balikesir Turkei Die Stadt lag auf dem Isthmos der Halbinsel Arktonnesos Kapidag und verdankte ihren Wohlstand dem so entstandenen Doppelhafen und dem grossen Territorium Lage von MysienDie Stadt ist nach dem eponymen Grunder Kyzikos benannt dem Konig der Dolionen der angeblich von den Argonauten getotet wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Reste des AmphitheatersKyzikos wurde von Siedlern aus Milet gegrundet Die Chronik des Eusebius gibt drei verschiedene Grundungsdaten an von denen zwei 756 und 679 v Chr als moglicherweise historisch gelten 1 Seit dem 5 Jahrhundert v Chr spielte die Stadt eine bedeutende Rolle fur den thrakischen Seehandel Die Elektron Munzen von Kyzikos Kyzikener spielten im internationalen Handel vom 6 bis zum 4 Jahrhundert v Chr eine wichtige Rolle Zunachst wurde die Stadt von Tyrannen unter persischer Herrschaft regiert spater wurde sie Mitglied im Attisch Delischen Seebund und im 2 Attischen Seebund Bei Kyzikos fand 410 v Chr im Peloponnesischen Krieg eine Seeschlacht statt Die spartanische Flotte unter Mindaros wurde von der athenischen unter dem Kommando des Alkibiades vollstandig vernichtet Zur Zeit der Diadochen wurde Kyzikos dem Seleukidenreich einverleibt und gehorte zu den Gebieten des Seleukidenreiches die 190 v Chr den Attaliden zugeschlagen wurden Als Erbteil des pergamenischen Reichs an Rom fiel auch Kyzikos 130 v Chr unter romische Herrschaft Im Jahr 74 v Chr wurde die Stadt durch Mithridates VI Pontos erfolglos belagert Sulla und spater von Gnaeus Pompeius Magnus bestatigt gab ihr nach den Mithridatischen Kriegen den Status einer freien Stadt Nachdem die Stadt bereits unter Augustus die Freiheit vorubergehend verloren hatte wurde sie unter Tiberius endgultig der Provinz Asia eingegliedert Im 4 Jahrhundert errichtete der Patriarch von Konstantinopel eine Kirchenprovinz Cyzicus mit mindestens sieben Bischofssitzen darunter Miletopolis ein im 18 Jahrhundert erneuertes Titularbistum der romisch katholischen Kirche Die Stadt wurde mehrfach durch Erdbeben schwer getroffen so unter Hadrian Antoninus Pius und im Jahr 544 unter Justinian I schliesslich durch die Erdbeben in den Jahren 675 und 1063 n Chr vernichtet Die Stadt wurde 670 im Zuge der islamischen Expansion von den Arabern vorubergehend erobert und diente ihnen in den folgenden Jahren wahrend der Belagerung Konstantinopels von 674 bis 678 als Flottenbasis Kaiser Justinian II siedelte 690 Bewohner von Zypern nach Kyzikos um Die Tatsache dass die uberlebenden Umsiedler nach einem Schiffbruch auf dem Transport nach Kyzikos oder besser der dort neu gegrundeten Stadt Nea Justinianopolis nach Zypern zuruckkehrten spricht dafur dass sie die Insel nicht freiwillig verlassen hatten Andere Einwohner flohen nach Syrien um der Umsiedlung zu entgehen Beruhmte Einwohner BearbeitenFausta von Kyzikos Martyrerin und Heilige Agathokles von Kyzikos Historiker Apollodoros von Kyzikos vorsokratischer Philosoph Apollonis Ehefrau des Attalos I von Pergamon Eudoxos aus Kyzikos Seefahrer Gelasios von Kyzikos spatantiker Kirchenhistoriker Helikon von Kyzikos Astronom und Mathematiker Iaia Malerin Kallippos von Kyzikos Astronom und MathematikerLiteratur BearbeitenJoachim Marquardt Cyzicus und sein Gebiet Enslin Berlin 1836 Volltext Frederick William Hasluck Cyzicus being some account of the history and antiquities of that city and of the district adjacent to it with the towns of Apollonia ad Rhyndacum Miletupolis Hadrianutherae Priapus Zeleia etc 1910 Ekrem Akurgal Kyzikos Belkis or Balkiz Turkey In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Walther Ruge Kyzikos In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XII 1 Stuttgart 1924 Sp 228 233 Elmar Schwertheim Die Inschriften von Kyzikos und Umgebung Inschriften griechischer Stadte aus Kleinasien Bde 18 26 Bd 1 Grabtexte Bonn 1980 ISBN 3 7749 1637 3 Bd 2 Miletupolis Inschriften und Denkmaler Bonn 1983 ISBN 3 7749 2034 6 Weblinks BearbeitenMunzen von KyzikosEinzelnachweise Bearbeiten Ein Drittes 1267 v Chr gilt in der Forschung als mythisch s z B Vanessa B Gorman Miletos the Ornament of Ionia A History of the City to 400 B C E University of Michigan 2001 S 246 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kyzikos amp oldid 231198607