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Thabo Mvuyelwa Mbeki 18 Juni 1942 in Idutywa Kapprovinz heute Ostkap ist ein ehemaliger sudafrikanischer Politiker African National Congress ANC Von 1999 bis 2008 war er Prasident von Sudafrika Er ist ein Sohn des langjahrigen ANC Aktivisten Govan Mbeki sowie alterer Bruder von Moeletsi Mbeki und gehort dem Volk der Xhosa an Thabo Mbeki 2003 Thabo Mbeki Inhaltsverzeichnis 1 Leben und politische Karriere 2 AIDS Leugnung 3 Auszeichnungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben und politische Karriere BearbeitenMbeki ging 1962 ins britische Exil und studierte dort Volkswirtschaftslehre 1970 71 absolvierte er eine militarische Ausbildung in der Sowjetunion Seit 1971 war er Mitglied im Fuhrungsgremium des African National Congress ANC und vertrat ihn in mehreren Landern Ab 1984 fungierte er zunachst als Informationssekretar und spater als aussenpolitischer Sprecher des ANC Er vertrat ihn ausserdem bei den Verhandlungen mit der weissen Minderheitsregierung Sudafrikas nach seiner Ruckkehr aus dem Exil 1990 1994 nach den ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes wurde Mbeki Vizeprasident in der Regierung der nationalen Einheit unter Nelson Mandela Im Dezember 1997 beerbte Mbeki Mandela als Vorsitzender des ANC und am 16 Juni 1999 als Prasident der Republik Sudafrika 1 Nach der Wahl 2004 wurde er am 23 April vom Parlament wiedergewahlt und am 27 April dem zehnten Jahrestag des offiziellen Endes der Apartheid dem Beginn der Wahl 1994 vereidigt Von Juli 2002 bis Juli 2003 war er Prasident der Afrikanischen Union 2 Am 14 Juni 2005 entliess Mbeki den stellvertretenden ANC Vorsitzenden Jacob Zuma aufgrund von Korruptionsvorwurfen aus dem Amt des Vizeprasidenten Am 18 Dezember 2007 auf dem Parteitag des ANC gewann Zuma die Kampfabstimmung um das Amt des Vorsitzenden Die Popularitat Zumas beim Volk und beim ANC verhinderten schliesslich eine Fortsetzung der politischen Karriere Mbekis Mbeki hatte 2009 kein drittes Mal zum Prasidenten gewahlt werden konnen hatte aber angestrebt fur eine weitere Periode an der Spitze seiner Partei zu bleiben 3 Nachdem ein Prozess gegen Jacob Zuma mit dem Vorwurf der Korruption Anfang September 2008 wegen Formfehlern eingestellt wurde 4 wurde gegen Mbeki der Vorwurf erhoben dass er das Ermittlungsverfahren politisch beeinflusst habe Der ANC forderte daraufhin am 20 September 2008 Mbeki auf sein Amt als Prasident niederzulegen 5 Mbeki reichte am folgenden Tag bei Parlamentsprasidentin Baleka Mbete seinen Rucktritt ein 6 Des Weiteren bekundeten zehn Minister und drei Vizeminister ihren Rucktritt Am 25 September wurde sein Rucktritt wirksam der stellvertretende Vorsitzende des ANC Kgalema Motlanthe ubernahm bis zur Parlamentswahl von 2009 das Amt des Prasidenten Er wurde am 9 Mai 2009 vom neu gewahlten Zuma abgelost In die Kritik geriet Mbeki unter anderem wegen seiner Haltung zum damaligen Diktator Simbabwes Robert Mugabe die von Beobachtern bisweilen als Unterstutzung Mugabes ausgelegt wurde 7 AIDS Leugnung BearbeitenSudafrika gehort zu den am schwersten von der AIDS Pandemie betroffenen Landern der Erde siehe auch HIV Aids in Afrika Etwa 20 der Bevolkerung waren zum Zeitpunkt des Amtsantritts Mbekis mit dem HI Virus infiziert Bereits kurz nach seiner Ernennung zum Prasidenten bestritt Mbeki den wissenschaftlich gesicherten ursachlichen Zusammenhang zwischen dem HI Virus und der Immunschwachekrankheit AIDS Mbeki war wahrend eigener Recherchen zur Ursache von AIDS im Internet in Kontakt mit Webseiten von AIDS Leugnern gekommen und vertrat in der Folge ahnliche Positionen Beispielsweise behauptete er nicht das HI Virus sondern Armut sei die wichtigste Ursache von AIDS Obwohl der Nutzen von Medikamenten zur Behandlung der HIV Infektion und zur Vermeidung der Ubertragung des HI Virus von infizierten Schwangeren auf deren Kinder erwiesen war bestritt er diesen Nutzen und unterstutzte seine Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang die den Erkrankten statt antiretroviraler Medikamente Olivenol Knoblauch und Rote Bete empfahl Auch der deutsche Arzt Matthias Rath wurde von ihr bei seinem Vorhaben unterstutzt Vitaminpraparate als Arznei gegen AIDS zu verkaufen 8 Mbeki errichtete den sogenannten Presidential AIDS Advisory Panel ein Beratungsgremium des Prasidenten zur Bekampfung von AIDS und lud AIDS Leugner wie Peter Duesberg und David Rasnick zur Mitarbeit in diesem Gremium ein Trotz erheblicher offentlicher Proteste von Seiten der Wissenschaft und AIDS Aktivisten behielt Mbeki seine Position in den nachsten Jahren bei Erst nach mehreren juristischen Auseinandersetzungen wurde die sudafrikanische Regierung gerichtlich dazu gezwungen HIV infizierten Schwangeren und Opfern von Vergewaltigungen antiretrovirale Medikamente zuganglich zu machen 9 10 Unabhangigen Schatzungen zufolge fuhrte die Ablehnung von antiretroviralen Medikamenten durch die sudafrikanische Regierung unter Mbeki zum Tod von 330 000 bis zu 343 000 Menschen an AIDS und etwa 171 000 vermeidbaren neuen Infektionen mit HIV 11 12 Auszeichnungen BearbeitenEhrendoktor der University of Sussex verliehen 1994 13 Ehrendoktor der Rand Afrikaans University heute Universitat Johannesburg verliehen 1999 13 Ehrendoktor der University of Glasgow verliehen 2000 13 Jose Marti Orden verliehen 2001 von Fidel Castro 13 Champions of Earth Award verliehen 2005 Knight of the Order of Saint John verliehen 2007 14 Ehrenmitglied der koniglichen Familie der Zulu verliehen 1999 13 Einzelnachweise Bearbeiten Leander Speech at his inauguration as President of South Africa by Thabo Mbeki June 16 1999 4 September 2012 abgerufen am 15 Juni 2019 englisch African Union Summit of the AU Maputo Mozambique Juli 2003 archiviert vom Original am 17 Marz 2008 abgerufen am 14 Januar 2009 englisch Chris McGreal ANC conference jeers Mbeki as Zuma gains upper hand in leadership battle In The Guardian vom 17 Dezember 2007 abgerufen am 14 September 2012 englisch Helmut Schneider Ich bin unschuldig In Der Tagesspiegel vom 13 September 2008 abgerufen am 14 September 2012 Regierungspartei fordert Mbeki zum Rucktritt auf In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20 September 2008 abgerufen am 14 September 2012 Tagesschau Sudafrika konnte in die Krise sturzen Memento vom 24 September 2008 imInternet Archive vom 21 September 2008 Karl Ludwig Gunsche Mugabes Schergen prugeln das Volk zur Wahl In Spiegel Online vom 24 Juni 2008 The Guardian Discredited doctor s cure for Aids ignites life and death struggle in South Africa 14 Mai 2005 Kiran van Rijn The Politics of Uncertainty The AIDS Debate Thabo Mbeki and the South African Government Response In Social History of Medicine 2006 19 3 521 538 doi 10 1093 shm hkl077 C Bateman Paying the price for AIDS denialism In S Afr Med J 2007 Oct 97 10 912 4 PMID 18000570 P Chigwedere G Seage S Gruskin et al Estimating the Lost Benefits of Antiretroviral Drug Use in South Africa In J Acquir Immune Defic Syndr 2008 Oct 16 PMID 19186354 Nicoli Nattrass AIDS and the Scientific Governance of Medicine in Post Apartheid South Africa In African Affairs 2008 107 427 157 176 doi 10 1093 afraf adm087 a b c d e Profil Mbekis Memento vom 1 November 2011 im Internet Archive im Who s Who Southern Africa Mbeki is a Knight of St John in iolnews vom 10 Mai 2007 abgerufen am 13 November 2011 Literatur BearbeitenMark Gevisser Thabo Mbeki The Dream Deferred Jonathan Ball Johannesburg 2007 Mark Gevisser A Legacy Of Liberation Thabo Mbeki and the Future of The South African Dream Palgrave Macmillan New York 2009 ISBN 978 0 230 61100 9 Online Rezension der New York Times William Mervin Gumede Thabo Mbeki and the battle for the heart and soul of the ANC Zebra Press Kapstadt 2005 ISBN 1 77007 092 3 Allister Sparks Beyond the miracle University of Chicago Press Chicago 2003 ISBN 0 226 76858 9 Weblinks Bearbeiten Commons Thabo Mbeki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite vom ANC mit Biographie Reden Statements und Schriften von Thabo Mbeki englisch Biographie auf South African History Online englisch Prasidenten der Republik Sudafrika Charles Robberts Swart Jozua Francois Naude Jacobus Johannes Fouche Nicolaas Diederichs Marais Viljoen Balthazar Johannes Vorster Marais Viljoen Pieter Willem Botha Frederik Willem de Klerk Nelson Mandela Thabo Mbeki Kgalema Motlanthe Jacob Zuma Cyril RamaphosaPrasidenten der Afrikanischen Union Thabo Mbeki ZAF Joaquim Alberto Chissano MOZ Olusegun Obasanjo NGA Denis Sassou Nguesso CGO John Agyekum Kufuor GHA Jakaya Kikwete TZA Muammar al Gaddafi LBY Bingu wa Mutharika MWI Teodoro Obiang Nguema Mbasogo GNQ Boni Yayi BEN Hailemariam Desalegn ETH Mohamed Ould Abdel Aziz MRT Robert Mugabe ZWE Idriss Deby TCD Alpha Conde GIN Paul Kagame RWA Abd al Fattah as Sisi EGY Cyril Ramaphosa ZAF Felix Tshisekedi COD Macky Sall SEN Azali Assoumani COM Normdaten Person GND 121478491 lobid OGND AKS LCCN no97044780 VIAF 79452355 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mbeki ThaboALTERNATIVNAMEN Mbeki Thabo Mvuyelwa vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG sudafrikanischer Politiker Staatsprasident von Sudafrika 1999 2008 GEBURTSDATUM 18 Juni 1942GEBURTSORT Idutywa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thabo Mbeki amp oldid 227799825