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Joao Bernardo Vieira ʒu ɐ u berˈnardu vi ɐi rɐ genannt Nino 27 April 1939 in Bissau 2 Marz 2009 ebenda war von 1980 bis 1999 und von 2005 bis zu seiner Ermordung durch Militars am 2 Marz 2009 1 Prasident von Guinea Bissau Joao Bernardo Vieira Inhaltsverzeichnis 1 Unabhangigkeitskrieg 2 Prasident 1980 bis 1999 3 Prasident 2005 4 Putschversuch 2008 und Ermordung 2009 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUnabhangigkeitskrieg BearbeitenVieira war ursprunglich Elektriker und schloss sich 1960 der Unabhangigkeitsbewegung Partido Africano da Independencia da Guine e Cabo Verde PAIGC an die bis 1974 einen Guerillakrieg gegen Portugal fuhrte 1960 erhielt er eine militarische Ausbildung in der Volksrepublik China und war 1964 als Kommandeur der Sudfront fur das Grenzgebiet zu Guinea zustandig Daneben gehorte er dem Politburo der PAIGC an 1970 wurde er Mitglied des Kriegsrates von Guinea Bissau und nach der einseitigen Unabhangigkeitserklarung am 24 September 1973 Verteidigungsminister sowie Abgeordneter der Volksversammlung und bis 1978 deren Prasident 1973 wurde er auch Generalsekretar der PAIGC Seit seiner Zeit als Partisanenkommandeur wurde er Nino genannt Prasident 1980 bis 1999 Bearbeiten nbsp Vieira im September 1980Am 28 September 1978 wurde er Premierminister spater zusatzlich Kommandeur des Heeres wobei die Regierung durch die schlechte wirtschaftliche Lage zunehmend unpopularer wurde In einem unblutigen Putsch sturzte er am 14 November 1980 den Prasidenten Luis de Almeida Cabral und wurde als Vorsitzender eines neunkopfigen Revolutionsrates Staatsoberhaupt 1981 ubernahm er auch den Vorsitz der PAIGC Vieiras Putsch beendete zugleich die starke Position der Kapverdier in der Fuhrung Guinea Bissaus die noch auf die Zeit des PAIGC Grunders Amilcar Cabral des 1973 getoteten Halbbruders des gesturzten Prasidenten zuruckging Nach Verabschiedung einer neuen Verfassung wurde Parlamentsprasidentin Carmen Pereira am 14 Mai 1984 fur zwei Tage Staatsoberhaupt bevor Vieira diese Position am 16 Mai nunmehr als gewahlter Staats und Regierungschef in seiner Funktion als Vorsitzender des funfzehnkopfigen Staatsrates wieder einnahm Die Liste der Einheitspartei PAIGC hatte im April 1984 96 der Stimmen erhalten 1991 setzte in Guinea Bissau eine Demokratisierung ein und es wurden neue Parteien zugelassen War Vieiras Wiederwahl 1989 reine Formsache musste er sich 1994 erstmals einer demokratischen Wahl stellen Dabei erreichte er im ersten Wahlgang am 3 Juli 1994 46 2 der Stimmen und siegte am 7 August 1994 mit 52 02 gegen den 1989 aus der PAIGC ausgeschlossenen Kumba Iala von der Partido para a Renovacao Social PRS Bei den Parlamentswahlen die ebenfalls am 3 Juli stattfanden und seit der Ankundigung freier Wahlen 1991 mehrmals verschoben worden waren errang die PAIGC die Mehrheit Im Juni 1998 begann nach der Suspendierung des Stabschefs des Militars General Ansumane Mane aufgrund illegaler Waffengeschafte am 10 Mai 1998 ein Militarputsch der aber mit Hilfe senegalesischer und guineischer Truppen niedergeschlagen werden konnte Im August wurde in Praia ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen das bis Mitte Oktober hielt Nach erneuten Kampfen wurde im November von Vieira und Mane in Abuja ein Friedensvertrag unterzeichnet Zur Sicherung des Abkommens wurde eine Friedenstruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS entsandt Im Dezember wurde mit Francisco Fadul ein Vertrauter Manes von Vieiras Gegnern zum neuen Premierminister nominiert Da sich Vieira und Fadul nicht uber die Zusammensetzung der Regierung einigen konnten zog sich die Regierungsbildung bis Februar 1999 hin Nachdem Guinea und der Senegal im Marz ihre Truppen zuruckgezogen hatten verlor Vieira rasch die Kontrolle Seit Ende Januar war es wieder zu Gefechten gekommen Am 6 Mai kapitulierten Vieiras Truppen er selber floh zunachst in die franzosische dann in die portugiesische Botschaft Die neue Fuhrung erlaubte ihm im Juni nach Portugal ins Exil zu gehen wo er Asyl erhielt Prasident 2005 BearbeitenAm 7 April 2005 kehrte Vieira aus dem Exil zuruck und erklarte seine Kandidatur fur die Prasidentschaftswahlen In einer offentlichen Erklarung bedauerte er Fehler und Unrecht wahrend seiner Herrschaft in den Jahren nach 1980 Zunachst wurde den ehemaligen Staatschefs die Teilnahme verweigert das Oberste Gericht erlaubte aber seine sowie auch Ialas und Faduls Kandidatur Im ersten Wahlgang erreichte er am 19 Juni 2005 als unabhangiger Kandidat den zweiten Platz nach dem Bewerber der PAIGC Malam Bacai Sanha und vor Iala Am 24 Juli siegte er im zweiten Wahlgang mit 52 35 gegen Sanha und trat am 1 Oktober 2005 das Amt als Nachfolger von Henrique Pereira Rosa an Im zweiten Wahlgang wurde er von Iala nicht aber von dessen Partei PRS unterstutzt Ein Problem war sein gespanntes Verhaltnis zum seit 2004 amtierenden Premierminister Carlos Gomes Junior der seinen Parteifreund Sanha unterstutzte Nach dem ersten Treffen seit der Wahl erklarten sich beide zu einer Cohabitation bereit Am 29 Oktober 2005 gab Vieira nach erneuten Konflikten die Entlassung von Gomes und seiner Regierung bekannt Aristides Gomes einer der 14 Parlamentarier die im Oktober die 45 kopfige PAIGC Fraktion verlassen hatten und der Vieira im Wahlkampf unterstutzte wurde am 2 November 2005 zum Nachfolger bestimmt und sofort vereidigt Im Parlament waren Vieira und Aristides Gomes auf Ialas PRS angewiesen die an der neuen Regierung beteiligt wurde Im Fruhjahr 2007 bildete die PAIGC eine Dreierkoalition mit der PRS und der sozialdemokratischen PUSD Neuer Premierminister wurde Martinho Ndafa Kabi der aber bereits ein Jahr spater von Vieira entlassen wurde Putschversuch 2008 und Ermordung 2009 BearbeitenDie Parlamentswahlen am 16 November 2008 brachten der PAIGC eine stabile Zweidrittelmehrheit im Parlament Eine Woche nach den Wahlen wurde die Residenz des Staatsprasidenten Ziel eines Putschversuches die rebellierenden Soldaten konnten aber von Vieras Leibwachtern zuruckgeschlagen werden 2 Der Putschversuch fuhrte zu einer Verschlechterung des Verhaltnisses zwischen Vieira und der Militarfuhrung Als am 1 Marz 2009 der Armeechef Guinea Bissaus General Batista Tagme Na Waie bei einem Anschlag auf das Militarhauptquartier getotet wurde machten Militarangehorige Vieira fur das Attentat verantwortlich auch wenn es keinerlei Beweise fur dessen Verwicklung in den Tod Na Waies gibt Am Morgen des nachsten Tages wurde Joao Bernardo Vieira von Soldaten erschossen 3 Siehe auch BearbeitenGeschichte von Guinea BissauLiteratur BearbeitenHenrik Vigh From warlord to drug lord the life of Joao Bernardo Nino Vieira In Anders Themner Hrsg Warlord Democrats in Africa Ex Military Leaders and Electoral Politics Zed London 2017 ISBN 978 1 78360 249 0 S 156 176 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joao Bernardo Vieira Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elections in Guinea Bissau In African Elections Database Abgerufen am 21 Januar 2023 englisch Guinea Bissau Chronology of events since June 6 1998 In IRIN News 10 Mai 1999 archiviert vom Original am 15 April 2013 abgerufen am 21 Januar 2023 englisch Chronologie des Burgerkrieges 1998 1999 Le president Vieira reconnait une crise institutionnelle profonde In Liberation 21 Oktober 2005 archiviert vom Original am 1 Januar 2013 abgerufen am 21 Januar 2023 franzosisch wiedergegeben auf africatime com Guinea Bissau President appoints controversial new prime minister In IRIN News 2 November 2005 archiviert vom Original am 10 Februar 2006 abgerufen am 21 Januar 2023 englisch zur Entlassung von Carlos Gomes Einzelnachweise Bearbeiten Militar totet Prasidenten von Guinea Bissau In google com 2 Marz 2009 archiviert vom Original am 7 Marz 2009 abgerufen am 21 Januar 2023 6 Guinea Bissau troops arrested in attempted coup In International Herald Tribune 24 November 2008 archiviert vom Original am 1 Dezember 2008 abgerufen am 21 Januar 2023 englisch Soldaten toten Prasidenten von Guinea Bissau In Tagesschau de 2 Marz 2009 archiviert vom Original am 4 Marz 2009 abgerufen am 21 Januar 2023 Prasidenten von Guinea Bissau Luis Cabral Joao Bernardo Vieira Carmen Pereira Joao Bernardo Vieira Ansumane Mane Malam Bacai Sanha Kumba Iala Verissimo Correia Seabra Henrique Pereira Rosa Joao Bernardo Vieira Raimundo Pereira Malam Bacai Sanha Raimundo Pereira Mamadu Ture Kuruma Manuel Serifo Nhamadjo Jose Mario Vaz Umaro Sissoco EmbaloPremierminister von Guinea Bissau Francisco Mendes Constantino Teixeira Joao Bernardo Vieira Victor Saude Maria Carlos Correia Manuel Saturnino da Costa Carlos Correia Francisco Fadul Caetano N Tchama Faustino Imbali Alamara Nhasse Mario Pires Artur Sanha Carlos Gomes Junior Aristides Gomes Martinho Ndafa Kabi Carlos Correia Carlos Gomes Junior Adiato Diallo Nandigna Rui Duarte de Barros Domingos Simoes Pereira Baciro Dja Carlos Correia Baciro Dja Umaro Sissoco Embalo Augusto Antonio Artur da Silva Aristides Gomes Nuno Gomes Nabiam Normdaten Person LCCN n94033149 VIAF 261068667 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 Mai 2023 PersonendatenNAME Vieira Joao BernardoKURZBESCHREIBUNG guinea bissauischer Politiker Prasident von Guinea BissauGEBURTSDATUM 27 April 1939GEBURTSORT BissauSTERBEDATUM 2 Marz 2009STERBEORT Bissau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joao Bernardo Vieira amp oldid 233618966