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Der Konflikt in Mali ist ein seit 2012 andauernder bewaffneter Konflikt zwischen der malischen Regierung die von mehreren europaischen Staaten militarisch unterstutzt wird der bewaffneten Unabhangigkeitsbewegung der Tuareg sowie diversen nichtstaatlichen Milizen von denen mehrere dem islamistischen Spektrum zuzurechnen sind Konflikt in Mali seit 2012 Blauhelmsoldaten der MINUSMA Mission 2018Datum Seit 2012Ort MaliCasus Belli Bewaffnete Rebellion der TuaregAusgang AndauerndFriedensschluss Abkommen von Ouagadougou 2013 aufgekundigt Abkommen von Algier 2015KonfliktparteienNationale Bewegung fur die Befreiung des Azawad Mali Mali Unterstutzt durch Frankreich Frankreich 2012 2022 Turkei Turkei seit 2014 Gruppe Wagner Russland Russland seit 2022 1 Ansar Dine Al Qaida im Maghreb Islamischer Staat in der Grosseren Sahara Der Konflikt begann mit dem bewaffneten Unabhangigkeitskampf der Tuareg im Norden des Landes der zwischenzeitlich die einseitige Abspaltung der nordlichen Regionen und die Ausrufung eines unabhangigen Staates Azawad zur Folge hatte Die Nationale Bewegung fur die Befreiung des Azawad MNLA verlor jedoch sukzessiv die Kontrolle uber die zuvor eroberten Gebiete an islamistische Milizen Nach Eroberung des gesamten Nordens erweiterten jene islamistischen Gruppen den bewaffneten Kampf auf die sudlicheren Gebiete des Landes Daraufhin intervenierten franzosische Streitkrafte an der Seite der malischen Zentralregierung und konnten im Rahmen der Operationen Serval den Vormarsch der islamistischen Milizen stoppen und alle zuvor verlorenen Gebiete zuruckerobern Die daran anschliessende Operation Barkhane mehrerer westlichen Staaten zielte auf eine fortlaufende Bekampfung islamistischer Milizen ab Seit 2013 werden zudem im Rahmen der UN Mission MINUSMA uber 10 000 Blauhelmsoldaten zur Stabilisierung des Landes eingesetzt an der sich auch die Bundeswehr mit uber 1 000 Soldaten beteiligt 2 Nach zwei Militarputschen innerhalb eines Jahres verschlechterte sich das Verhaltnis der malischen Regierung zu den europaischen Verbundeten woraufhin der franzosische Prasident Macron im Juni 2021 das Ende der Operation Barkhane und den Abzug der franzosischen Truppen verkundete Beobachtern zufolge soll die aktuelle Regierung Malis verstarkt mit Russland kooperieren Soldaten der Gruppe Wagner kampfen mutmasslich seit Dezember 2021 an der Seite der malischen Streitkrafte Inhaltsverzeichnis 1 Konfliktparteien 1 1 Republik Mali und internationale Verbundete 1 2 Tuareg Milizen 1 3 Islamistische Milizen 1 4 Multilaterale Akteure 2 Konfliktverlauf 2 1 Hintergrund 2 2 Territorialkonflikt im Norden Malis 2012 13 2 2 1 Sezessionskrieg der Tuareg und die Abspaltung des Azawad 2 2 2 Ubernahme des Azawad durch islamistische Milizen 2 2 3 Abkommen von Ouagadougou 2 3 Internationalisierung des Konfliktes ab 2013 2 3 1 Intervention Frankreichs Operation Serval 2013 14 2 3 2 MINUSMA Mission der Vereinten Nationen in Mali seit 2013 2 3 3 EU Ausbildungsmissionen Seit 2013 2 3 4 Operation Barkhane 2014 2021 2 4 Friedensvertrag von Algier 2015 2 4 1 Inhalte des Abkommens 2 5 Fortsetzung des Anti Terror Kampfes und interethnische Gewalt 2015 20 2 5 1 Asymmetrischer Konflikt zwischen Regierung und islamistischen Milizen 2 5 2 Menschenrechtsverstosse der malischen Sicherheitskrafte 2 5 3 Zunahme der interkommunalen und interethnischen Gewalt 2 5 3 1 Massaker von Ogossagou 2 6 Militarputsch und Ruckzug der internationalen Missionen seit 2020 2 6 1 Militarputsch in Bamako I 2 6 2 Militarputsch in Bamako II 2 6 3 Bruch zwischen Militarregierung und internationalen Partnern 2 6 4 Belagerung von Timbuktu 3 Folgen 3 1 Opferzahlen 3 2 Menschenrechtsverletzungen 3 3 Flucht und Vertreibung 3 4 Bedrohung des Weltkulturerbes 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKonfliktparteien BearbeitenRepublik Mali und internationale Verbundete Bearbeiten die malische Regierung und Sicherheitskrafte Armee Nationalgarde Gendarmerie National nationale und lokale Polizeikrafte die franzosische Operation Barkhane seit 2021 beendet und die multinationale Task Force Takuba Plateforme des mouvements du 14 juin 2014 d Alger PLATFORME Vereinigung der pro malinesischen Tuareg und weiterer Ethnien aus Nord und Zentral Mali Grosste Gruppierungen sind Le Groupe autodefense touareg Imghad et allies GATIA uberwiegend Imghad Tuareg La Coordination des mouvements et Front patriotique de resistance CM FPR hier sind die beiden grossten Gruppen die Selbstverteidigungsmilizen der Songhai Ethnie Ganda Koy und Ganda Izo Les Forces de liberation des regions Nord du Mali FLN Mouvement arabe de l Azawad MAA Drei gemischte Bataillone Starke 600 800 Soldaten zu gleichen Teilen bestehend aus malischer Armee Platforme und CMA in Gao Kidal und Timbuktu Die Aufstellung wurde 2013 im Abkommen von Ouagadougou vereinbart Auftrag der Bataillone soll die Uberwachung des im Abkommen vereinbarten Disarmament Demobilisation and Reintegration Programme Entwaffnung Demobilisierung und Wiedereingliederung sein Gruppe Wagner der russischen Regierung nahestehende Soldnerarmee Berichten zufolge seit 2022 auf Anforderung der malischen Militarregierung im Land aktiv 3 Tuareg Milizen Bearbeiten nbsp Flagge der MNLACoordination des mouvements de l Azawad CMA Vereinigung der separatistischen Tuareg und weiterer Ethnien Grosste Gruppierungen sind Nationale Bewegung fur die Befreiung des Azawad MNLA der Haut conseil pour l unite de l Azawad HCUA Teile des Mouvement arabe de l Azawad MAA MNLA und HCUA sind von Tuareg Stamm der Ifoghas dominiert reprasentieren allerdings auch weitere Stamme Die MAA reprasentiert die in den Regionen Kidal Timbuktu und Gao lebenden Araber Islamistische Milizen Bearbeiten Dschamaat Nusrat al Islam wal Muslimin JNIM eine Al Qaida nahe Organisation hervorgegangen aus dem Zusammenschluss von in Mali befindlichen Teilen von Al Qaida im islamischen Magreb Ansar Dine und Al Mourabitoune auch Mujao Islamischer Staat in der Grosseren Sahara ISGS JNIM und ISGS habe trotz der Rivalitat der Dachorganisationen im Grenzland zwischen Mali Burkina Faso und Niger eine de facto Zusammenarbeit etabliert Multilaterale Akteure Bearbeiten African led International Support Mission to Mali AFISMA wurde im Jahr 2013 in die MINUSMA Mission uberfuhrt Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali MINUSMA Auftrag von MINUSMA ist die Herstellung eines sichereren Umfeldes fur die Bevolkerung in Nord und seit kurzem auch in Zentral Mali Ausdrucklich kein Auftrag von MINUSMA ist die Parteinahme im Konflikt zwischen malischer Regierung Platform und CMA sowie die aktive Bekampfung der terroristischen Gruppen EUTM Mali EUCAP Sahel MaliKonfliktverlauf BearbeitenHintergrund BearbeitenKonflikte zwischen den Tuareg die vielfach halbnomadisch als Viehzuchter leben und schwarzafrikanischen Volksgruppen die traditionell sesshafte Bauern sind haben in Afrika eine Geschichte die bis in die vorkoloniale Zeit reicht Auch nach der Unabhangigkeit Malis gab es in den nordostlichen Landesteilen auch Azawad genannt mehrfach bewaffnete Unabhangigkeitsbestrebungen des Tuareg Volkes Neben 2012 war dies auch in den Jahren 1963 1991 und 2006 der Fall 4 Hauptartikel Marginalisierung der Tuareg in Mali und Niger Territorialkonflikt im Norden Malis 2012 13 Bearbeiten Sezessionskrieg der Tuareg und die Abspaltung des Azawad Bearbeiten nbsp Tuareg Rebellen feiern die zwischenzeitliche Unabhangigkeit 2012Die Ursprunge des bewaffneten Unabhangigkeitskampfes der Tuareg stehen im engen Zusammenhang mit dem Libyenkrieg im Jahr 2011 Laut der US amerikanischen Analyseplattform Stratfor wurden bereits Jahre vor dem internen Konflikt in Libyen mehrere tausend Tuareg Kampfer in die militarischen Strukturen des libyschen Staates eingegliedert und kampften schlussendlich auch an der Seite der nationalen Streitkrafte gegen die bewaffnete libysche Opposition und die Luftwaffenstreitkrafte verschiedener NATO Staaten 5 Nach dem Tod von al Gaddafi kehrten die militarisch ausgebildeten und bewaffneten Kampfer der Tuareg nach Nord Mali zuruck und grundeten gemeinsam mit lokalen Einheiten die sogenannte Nationale Bewegung fur die Befreiung des Azawad MNLA Dieses Momentum der militarischen Starke durch die Ruckkehr kampferprobter Veteranen aus dem Libyenkrieg nutzte die neu formierte MNLA im Januar 2012 und nahm erneut ihren bewaffneten Kampf fur einen unabhangigen Staat auf Der Konflikt begann am 17 Januar 2012 mit dem Angriff auf Menaka 6 Aufgrund der schwachen Autoritat des malischen Staates im Norden des Landes und der fehlenden Prasenz der nationalen Streitkrafte konnten die Kampfer der Tuareg schnelle Gelandegewinne erzielen und eroberten innerhalb weniger Monate den gesamten Norden des Landes Teilweise liefen Tuareg die in der malischen Armee oder den Sicherheitskraften dienten zu den Aufstandischen uber Im Marz 2012 kam es in der malischen Hauptstadt Bamako zu einem Militarputsch gegen Prasident Amadou Toumani Toure dem die Putschisten Unfahigkeit bei der Bekampfung des Aufstandes vorwarfen nbsp Malische Soldaten in Bamako wahrend des Putsches in 2012Am 31 Marz wurde Gao kampflos den Aufstandischen uberlassen am 1 April Timbuktu besetzt 7 8 Bereits am 6 April 2012 beendete die Fuhrung der MNLA ihre Kampfhandlungen und erklarte unilateral die Sezession ihrer militarisch besetzten Gebiete von der Republik Mali 9 Der unabhangige Staat sollte in Anlehnung an den Namen der MNLA Azawad heissen Ubernahme des Azawad durch islamistische Milizen Bearbeiten Im weiteren Verlauf des Konfliktes verbundete sich die MNLA mit radikalislamischen Milizen wie Ansar Dine Bewegung fur Einheit und Dschihad in Westafrika MUJAO sowie mit dem in der Sahelzone aktiven Ableger von Al Qaida Al Qaida im Islamischen Maghreb AQIM 10 Ab Juni 2012 geriet die MNLA in Konflikt mit den islamistischen Gruppierungen da diese mit der zwangsweisen Einfuhrung der Scharia in Azawad begonnen hatten welche von den moderaten bis sakularen Kraften der MNLA abgelehnt wurde 11 Bis Juli 2012 hatten die islamistischen Milizen die MNLA gewaltsam aus allen bedeutenden Stadten aus dem Norden des Landes verdrangt 12 13 Am 1 September 2012 wurde Douentza eine Stadt in der Region Mopti unter der Kontrolle der Ganda Iso Miliz von der MUJAO eingenommen 14 Am 28 November 2012 vertrieb die Ansar Dine die MNLA aus Lere einer Kleinstadt im Kreis Niafunke in der Region Timbuktu 15 Abkommen von Ouagadougou Bearbeiten Am 18 Juni 2013 wurde das Abkommen von Ouagadougou zwischen der Republik Mali und den bewaffneten Rebellengruppen der MNLA und der HCUA unterzeichnet Die Tuareg kundigten eine Waffenruhe an 16 Bei der im Juli stattfindenden Prasidentschaftswahl gewann Ibrahim Boubacar Keita die meisten Stimmen und loste somit die Ubergangsregierung des Militars ab 17 Im September desselben Jahres kundigte die MNLA den Waffenstillstand auf nachdem Regierungstruppen das Feuer auf Steine werfende Demonstranten eroffnet hatten Der Vizeprasident der MNLA Mahamadou Djeri Maiga sagte zum Vorfall Was passiert ist ist eine Kriegserklarung 18 Internationalisierung des Konfliktes ab 2013 Bearbeiten Intervention Frankreichs Operation Serval 2013 14 Bearbeiten nbsp Konfliktlage in Nordmali 2013Bis zum Jahresende 2012 verschlechterte sich die militarische Situation der malischen Armee zusehends nach mehrmonatigen Kampfen Als im Januar 2013 der Kollaps der malischen Armee und ein Durchmarsch der Islamisten in die Hauptstadt Bamako drohte bat der malische Prasident Dioncounda Traore den Prasidenten Frankreichs Francois Hollande sowie UN Generalsekretar Ban Ki moon um Hilfe 19 Dies war der Startschuss fur einen Militareinsatz gegen die Rebellen welcher als Operation Serval bekannt ist Die militarische Ubergangsregierung welche sich im Marz 2012 an die Macht geputscht hatte stellte einen Antrag an die Vereinten Nationen um im Rahmen des Prinzips der kollektiven Verteidigung Truppen aus Frankreich zur militarischen Unterstutzung gegen die bewaffneten Milizen im Norden des Landes zu erhalten Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen unterstutzte diesen Antrag durch die Resolution 2085 im Dezember 2012 in dem er die Mitgliedsstaaten dazu aufrief die Malischen Streitkrafte mit militarischen Mitteln zu unterstutzen 20 Diesen Antrag auf Militarhilfe durch Einladung des Staates welcher nach volkerrechtlichen Standards eine legale Kriegsbeteiligung markiert wurde von Frankreich angenommen und in Form der Operation Serval umgesetzt Die Zielsetzungen der Operation waren den Vormarsch der islamistischen Gruppen zu stoppen und die territoriale Integritat Malis wiederherzustellen 21 Mit Beginn des Jahres 2013 operierte die franzosische Armee mit uber 4000 Bodentruppen inklusive ihrer Luftwaffe auf malischem Territorium Bis Ende Januar 2013 eroberten franzosische und malische Truppen mehrere Stadte zuruck darunter die strategisch wichtigen Stadte Gao und Timbuktu 22 Bei der Befreiung von Timbuktu fuhrte das 2e regiment etranger de parachutistes den ersten Gefechts Absprung von Fallschirmjagern seit der US Invasion in Grenada 1983 durch 23 Zur gleichen Zeit verstarkten mehrere westafrikanische Staaten der ECOWAS die im Rahmen der Operation AFISMA Truppen zur Verfugung gestellt hatten ihre Kontingente in Mali 24 Innerhalb eines Jahres wurden alle Stadte deren Kontrolle die malischen Streitkrafte verloren hatten von den Soldaten der Operation Serval zuruckerobert Anfang 2014 erklarte der franzosische Prasident die Ziele des Militareinsatzes seien grosstenteils erfolgreich umgesetzt worden 21 Hauptartikel Operation Serval 2014 endete im Wesentlichen der konventionelle Konflikt um die Unabhangigkeit des Azawad Das Wesen des Konfliktes wurde zu einem Gemisch aus dschihadistischen Angriffen gegen malische sowie internationale Sicherheitskrafte sowie Einflussnahme auf die Bevolkerung eskalierenden zwischenethnischen Konflikten in Nord Mali zwischen CMA und GATIA Tuareg Burgerkrieg in Zentral Mali zwischen Fulbe auf der einen und Songhai und Dogon auf der anderen Seite Trotz der internationalen Unterstutzung von Militarmissionen der Vereinten Nationen der Europaischen Union sowie Frankreich gelang es der malischen Regierung nicht im Norden und der Mitte des Landes ein sicheres Umfeld zu schaffen Seither sind Anschlage mit improvisierten Sprengfallen Hinterhalte und lokal begrenzte Gefechte im Falle der zwischenethnischen Konflikte auch mit vielen Toten an der Tagesordnung MINUSMA Mission der Vereinten Nationen in Mali seit 2013 Bearbeiten nbsp Niederlandische UN Soldaten der MINUSMA MissionIm April 2013 wurde die United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali durch den Resolutionsbeschluss 2100 des UN Sicherheitsrates gegrundet Das Mandat des zivilen und militarischen Friedenseinsatzes umfasste in den Anfangsjahren sechs Aspekte 25 Unterstutzung zur Wiederherstellung der malischen Autoritat im gesamten Staatsgebiet Unterstutzung zur Umsetzung der Transitional Road Map inkl des nationalen Dialogs und des Wahlprozesses Schutz von Zivilisten und UN Personal Schutz der Menschenrechte Unterstutzung der humanitaren Hilfe Schutz von Kulturgutern Am 1 Juli wurde AFISMA in die Mission der Vereinten Nationen MINUSMA uberfuhrt In einem UN Bericht vom Oktober 2017 wurde bedauert dass im Laufe des Jahres fast keine Fortschritte bei der Umsetzung des Friedensabkommens erzielt wurden 26 Am 25 Januar 2018 beriet der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen uber die Situation in Mali und kritisierte die Langsamkeit des malischen Staates bei der Umsetzung des Friedensabkommens von Algier Dabei drohte er Bamako erstmals mit Sanktionen im Falle einer weiteren Verzogerung 27 Die MINUSMA Mission ist vorlaufig bis zum 31 Mai 2022 befristet Hauptartikel United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali EU Ausbildungsmissionen Seit 2013 Bearbeiten nbsp Militarische Ausbildung durch EUTMEUTM Mali ist eine europaische Ausbildungsmission fur die malischen Streitkrafte welche seit 2013 hauptsachlich im Suden des Landes durchgefuhrt wird Stutzpunkte der Ausbildungstruppen sind die Hauptstadt Bamako und die sudliche Stadt Koulikorou Das Mandat der Mission der Europaischen Mission umfasst explizit keine Beteiligung an militarischen Kampfhandlungen Die Ziele der Mission sind die Ausbildung der malischen Streitkrafte sowie Beratung fur Kommandostrukturen und Logistik 28 Laut der Missionsleitung hat EUTM Mali von 2013 bis 2022 uber 15 000 malische Soldaten trainiert 29 Hauptartikel EUTM Mali Operation Barkhane 2014 2021 Bearbeiten Am 13 Juli 2014 kundigte der franzosische Verteidigungsminister Jean Yves Le Drian das Ende der Operation Serval und die Einrichtung der Operation Barkhane zum 1 August 2014 an Diese sah den Einsatz von ca 3 000 Soldaten in der gesamten Sahelzone und in der Sahara vor Ziel der Operationen sollte die Terrorismusbekampfung sein 30 Am 10 Juni 2021 beendete Frankreich die Operation Die Lander in der Sahelzone werden weiterhin in der Terrorismusbekampfung unterstutzt Dies erfolgt nun durch die multinationale Task Force Takuba 31 Hauptartikel Operation Barkhane Friedensvertrag von Algier 2015 Bearbeiten Nach einem langen Friedensprozess zwischen der malischen Regierung und den zwei wichtigsten Parteien des bewaffneten Konfliktes der Vereinigung der Bewegungen des Azawad CMA und der sogenannten Platforme wurde im Mai bzw Juni 2015 ein umfassender Friedensvertrag in Bamako unterzeichnet Zunachst unterzeichneten die malische Regierung und die Platforme am 15 Mai Die CMA verweigerte zunachst die Unterschrift ratifizierte dann jedoch unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft ebenfalls das Abkommen am 20 Juni 2015 32 Inhalte des Abkommens Bearbeiten 1 Integration der bewaffneten Gruppen in die staatlichen Sicherheits und Militarstrukturen2 Verstarkte Autonomie und Selbstverwaltung fur die Regionen im Norden Malis Grundung eines regionalen Parlament im Norden Malis mithilfe demokratischer Wahlen durch die lokale Bevolkerung Ubertragung umfassender politischer Entscheidungskompetenzen Justizgewalt und finanzieller Ressourcen von der Zentralregierung in Bamako an das Regionalparlament3 Dezentralisierung der staatlichen Verwaltungsstrukturen Nicht nur die nordlichen Regionen sondern das gesamte Land soll verstarkt durch dezentrale und partizipative Entscheidungsstrukturen regiert werden Die regionalen Verwaltungen erhalten unter anderem Kompetenzen in folgenden Sektoren lokale Steuern und Budgets Infrastrukturprogramme Landwirtschaft lokale Polizeieinheiten etc 33 Fortsetzung des Anti Terror Kampfes und interethnische Gewalt 2015 20 Bearbeiten Asymmetrischer Konflikt zwischen Regierung und islamistischen Milizen Bearbeiten Der Friedensvertrag von Algier umfasste neben der malischen Regierung nur zwei weitere Akteure des bewaffneten Konfliktes und klammerte explizit islamistische Milizen aus den Verhandlungen aus Aus diesem Grund kann der Friedensvertrag von Algier zwar als wegweisender Moment im Konfliktlosungsprozess bezeichnet werden markierte jedoch nicht das Ende der bewaffneten Auseinandersetzung in Mali Zu Beginn des Jahres 2015 noch wahrend der Friedensverhandlungen weiteten islamistische Milizen ihre Angriffe vom Norden des Landes auf die Region Mopti aus In diesem Kontext erlangten sie auch die Kontrolle uber die weitgehend ungeschutzte Grenzregion zu Burkina Faso 34 Diese Entwicklung war zudem eine der Ursachen fur die erfolgreiche Offensive islamistischer Gruppen in Burkina Faso welche im Jahr 2018 Teile des Landes unter ihre militarische Kontrolle bringen konnten Im Mai 2015 erklarte eine Gruppe von Al Mourabitoune unter der Fuhrung des Emirs Adnan Abu Walid Al Sahrawi ihre Treue zum Islamischen Staat 35 Zwei Tage spater bestritt der Fuhrer von Al Mourabitounes Mokhtar Belmokhtar die Treue zum IS und erklarte dass die Pressemitteilung von Al Sahrawi nicht vom Shura Rat stammte 36 Im November 2015 griffen zwei bewaffnete Dschihadisten das Radisson Blu Hotel in Bamako an Bis zu 170 Personen darunter 140 Kunden und 30 Mitarbeiter wurden zeitweise als Geiseln genommen Die Zahl der Todesopfer lag offiziell bei 21 18 Geiseln 2 Terroristen und 1 malischer Gendarm Verletzt wurden insgesamt zehn Personen darunter sieben Geiseln und drei Polizisten der malischen Spezialeinheiten die das Gebaude sturmten Ende 2015 startete die malische Armee als Reaktion auf die dschihadistischen Angriffe im Zentrum die drei Monate lang anhaltende Operation Seno 37 Sand Erde in Fulbe Sprache mit Soldaten der Armee Gendarmen und Einheiten der Nationalgarde Dies war eine der grossten Operationen der malischen Armee seit 2013 Wahrend der Operation wurde die malische Armee von Jagern der Dogon unterstutzt Dies befeuerte den zwischenethnischen Konflikt zwischen Dogon und Songhai mit den Fulbe Am 18 Januar 2016 verubte ein Selbstmordattentater einen Anschlag auf ein Feldlager in Gao in dem ein gemischtes Bataillon bestehend aus malischer Armee Platforme und CMA aufgestellt wird Im Vertrag von Algier war vereinbart worden zur Uberwachung des Entwaffnungs und Reintegrationsprozesses in den drei nordlichen Regionen Gao Kidal und Timbuktu jeweils ein gemischtes Bataillon aufzustellen Bei dem Anschlag starben je nach Quelle zwischen 54 und 77 Menschen Grundung Jama at Nasr al Islam wal MusliminIm Marz 2017 erklarten Ansar Dine Front de liberation du Macina Al Mourabitounes der im Sahel aktive Ableger von al Qaida im islamischen Maghreb ihren Zusammenschluss zu Jama at Nasr al Islam wal Muslimin JNIM Die zentralen Zielsetzungen der islamistischen Dachorganisation sind die Einfuhrung der Scharia in Mali sowie der Abzug aller auslandischer Truppen insbesondere der franzosischen Armee und den Vereinten Nationen Die Gruppe bekannte sich unter anderem zum Angriff auf das Lager der MINUSMA Mission in Aguelhoc im Januar 2019 bei dem 10 Blauhelmsoldaten getotet worden waren 38 Menschenrechtsverstosse der malischen Sicherheitskrafte Bearbeiten Mehrere Berichte von Menschenrechtsorganisationen kritisierten in den vergangenen Jahren die teilweise schweren Menschenrechtsverstosse von staatlichen Sicherheitskraften und Armeeangehorigen welche unter anderem der Durchfuhrung aussergerichtlicher Totungen verdeckter Entfuhrungen und der Folter beschuldigt wurden 39 Berichten zufolge richten sich die Gewaltakte verstarkt gegen die nomadisch lebenden Fulbe denen Unterstutzung fur islamistische Gruppen unterstellt wird Zunahme der interkommunalen und interethnischen Gewalt Bearbeiten Aufgrund ihrer Kolonialgeschichte und der damit einhergehenden willkurlichen Grenzziehungen ist die Republik Mali heute ein multiethnischer multilingualer und multikultureller Staat welcher die Siedlungsgebiete vieler Volker umfasst Die grossten Ethnien sind die Bambara 35 und die Dogon 9 welche aufgrund ihrer landwirtschaftlichen Ausrichtung eher sesshaft leben sowie die Fulani 15 welche als Viehhirten und zuchter ein nomadisches Leben fuhren 34 Interethnische Konflikte zwischen diesen Volkern beispielsweise wegen des Zugangs zu Land waren bereits vor Beginn des bewaffneten Konfliktes eine innenpolitische Herausforderung fur die Republik Mali Dennoch verscharfte der Konflikt seit 2013 die Spannungen und Konflikte zwischen den Ethnien und fuhrte in der Folge zu steigenden Fall und Opferzahlen welche von einigen Analysten als ethnische Sauberungen klassifiziert wurden 40 Massaker von Ogossagou Bearbeiten Im Marz 2019 kam es zum Massaker von Ogossagou Am Morgen griffen mehrere hundert mit automatischen Gewehren und Granaten bewaffnete Kampfer der Dogon das uberwiegend von Fulbe bewohnte Dorf Ogossagou an Die von 54 bis 70 Fulbe Milizionaren gehaltene Garnison versuchte zunachst Widerstand zu leisten Als ihnen die Munition ausging flohen die Verteidiger Sie hinterliessen dreizehn Tote Nach den Kampfen ubernahmen die Angreifer das Dorf und griffen wahllos die Zivilbevolkerung an Fast alle Hutten im Dorf wurden in Brand gesetzt Laut Cheick Harouna Sankare Burgermeister der Nachbargemeinde Ouenkoro wurden Frauen mit Macheten aufgeschlitzt Andere Berichte wiesen darauf hin dass Menschen lebendig verbrannt enthauptet oder in einen Brunnen geworfen worden waren Der Angriff dauerte zwei Stunden Mindestens 134 Zivilisten wurden getotet 55 weitere verletzt 41 Die Fulbe rachten sich an den Dogon mit den Massakern von Sobane Da ca 100 Tote in der Nacht vom 9 auf den 10 Juni und von Gangafani und Yoro 41 Tote am 17 Juni Militarputsch und Ruckzug der internationalen Missionen seit 2020 Bearbeiten Am 13 Februar 2020 kehrte die malische Armee nach langen Verhandlungen mit der CMA und gemass dem Abkommen von Algier nach Kidal zuruck sechs Jahre nachdem sie von den Tuareg Rebellen vertrieben worden war Von Friedenstruppen begleitet wurde im Lager ein Bataillon von 240 Soldaten der wiederhergestellten malischen Armee eingerichtet die sich aus 80 Soldaten der malischen Armee 80 ehemaligen Milizsoldaten von der Plattforme und 80 ehemaligen CMA Rebellen zusammensetzte 42 Militarputsch in Bamako I Bearbeiten Die immer wiederkehrenden Proteste gegen Prasident Ibrahim Boubacar Keita in Bamako schlugen Anfang Juli 2020 in gewalttatige Ausschreitungen um Demonstranten blockierten Hauptverkehrsstrassen und errichteten brennende Barrikaden Andere sturmten die Raume des staatlichen Rundfunksenders ORTM der daraufhin die Ausstrahlung des Programms unterbrach Demonstranten schleuderten Steine gegen das Parlamentsgebaude die Nationalgarde setzte Tranengas gegen die Randalierer ein Es fielen Schusse Nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern wurden bei den Protesten ein Mensch getotet und etwa 20 Personen verletzt 43 Prasident Keita wurde festgenommen und nach Kati gebracht Anfang Januar 2021 kamen funf franzosische Soldaten bei Anschlagen auf Patrouillen Aufklarungsfahrten in der ostlichen Region Menaka ums Leben 44 Militarputsch in Bamako II Bearbeiten Am 24 Mai 2021 wurden unter anderem Ubergangsprasident Bah N Daw und Ministerprasident Moctar Ouane von Militars festgenommen und in das Militarcamp in Kati gebracht Wenige Stunden zuvor hatte die Ubergangsregierung per Dekret ein neues Kabinett gebildet in dem das Militar trotz gegenteiliger Versprechen strategisch wichtige Amter besetzte So sollten die Ministerien fur Verteidigung Sicherheit territoriale Verwaltung und nationale Versohnung von Offizieren geleitet werden Einige Armeeoffiziere seien jedoch von der neuen Regierung ausgeschlossen worden 45 Die Ubergangsregierung hatte erst im Januar die Militarjunta abgelost die den damaligen Prasidenten Keita im Vorjahr gesturzt hatte Eigentliche Aufgabe der Ubergangsregierung ware es gewesen die Verfassung zu reformieren und innerhalb von 18 Monaten Wahlen durchzufuhren Seit dem neuerlichen Putch regiert der Militaroffizier Assimi Goita das Land Am 3 Juni zehn Tage nach einem weiteren Putsch stellte Frankreich seine militarische Zusammenarbeit mit der malischen Armee ein 46 Bruch zwischen Militarregierung und internationalen Partnern Bearbeiten Am 10 Juni 2021 kundigte Frankreichs Prasident Emmanuel Macron das Ende der Militaroperation Barkhane an um den Armeen der Lander in der Region die dies wunschen eine Operation zur Unterstutzung und Zusammenarbeit zu ermoglichen 47 Diese Ankundigung war Teil des politischen Willens Frankreichs seine Militarprasenz in der Region mittelfristig zu reduzieren und stutzte sich gleichzeitig auf die von Frankreich initiierten Task Force Takuba die ca 600 Soldaten europaischer Spezialeinheiten in der Sahelzone vereinen soll 48 Im Januar 2022 wurde der franzosische Botschafter des Landes verwiesen nachdem der franzosische Aussenminister zuvor die Legitimitat der Ubergangsreigerung anzweifelte Kurz darauf verabschiedete der EU Rat Sanktionen u a Einreiseverbote und Einfrieren von Auslandskonten gegen funf Mitglieder der malischen Regierung wegen der Verschleppung demokratischer Wahlen 49 Im Fruhjahr 2022 kundigte der EU Aussenbeauftragte Josep Borrell an die Ausbildungsmission EUTM Mali vorlaufig auszusetzen Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht unterstutzte den Ausstieg aus der Mission an der auch bis zu 300 Soldaten der Bundeswehr beteiligt waren mit dem Verweis auf massive Menschenrechtsverletzungen der malischen Armee 50 Im August 2022 zog Frankreich seine verbliebenen Streitkrafte der Operation Barkhane vollstandig ab und beendete damit den mehr als neun Jahre andauernden Militareinsatz in Mali 51 Nach dem letzten Putsch des Militars verschlechterten sich zudem die Beziehungen des Landes zur MINUSMA Mission bzw deren beteiligten Staaten Einerseits verabschiedete die Regierung mehrere Verordnungen die eine Aufrechterhaltung der UN Blauhelmmission behinderten Beispielsweise unterband die malische Regierung mit Flugverboten die Truppenrotation der MINUSMA Mission im Juli und August 2022 Besonders die Beziehungen zum sudlichen Nachbarland Cote d Ivoire verscharften sich in dieser Phase nachdem Mali 46 ivorische Soldaten wegen Vorwurfen des Soldnertums verhaftet hatte die jedoch nach Aussagen der ivorischen Regierung offiziell Teil der MINUSMA Mission waren 52 Des Weiteren kritisierten vor allem westliche Lander die Kooperation zwischen malischen Militars und Einheiten der russischen Gruppe Wagner die mutmasslich seit Dezember 2021 die malische Regierung im Kampf gegen den Dschihadismus unterstutzen Im November 2022 verkundeten schliesslich mehrere Staaten ihre Beteiligung an der MINUSMA Mission zu beenden u a Cote d Ivoire Grossbritannien Schweden und Benin Die Bundesregierung kundigte an ihre Beteiligung bis zu den Wahlen im Mai 2024 aufrechtzuerhalten 53 Siehe auch Massaker von Moura Belagerung von Timbuktu Bearbeiten Seit August 2023 wird Timbuktu von Islamisten belagert 54 Folgen BearbeitenOpferzahlen Bearbeiten Die folgende Tabelle listet die Zahl der zivilen Opferzahlen seit Beginn der Konfliktes laut der Konfliktdatenplattform ACLED Stand Mai 2023 55 Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 GesamtAnzahl der zivilen Opfer 49 163 41 59 71 283 738 806 910 459 2155 463 6197Menschenrechtsverletzungen Bearbeiten Die Vereinten Nationen haben Falle von Amputationen Auspeitschungen und Hinrichtungen wie zum Beispiel einer Steinigung eines Paares im Juli 2012 welches angeblich eine Affare hatte festgestellt Der Internationale Strafgerichtshof hat eine Untersuchung auf Kriegsverbrechen aufgrund von Berichten uber Verstummelungen und Totungen von Bewohnern angeordnet der die Islamisten nicht Folge leisteten Die derzeitige die Menschenrechte betreffende Lage ist mit langjahrigen und ungelosten Problemen verbunden Menschenrechtsverletzungen wurden sowohl im Norden als auch im Bereich unter Kontrolle der Regierung begangen erklarte der UN Menschenrechtsrat unter Berufung auf Missbrauche seit Januar 2012 Der Rat stellte fest dass im nordlichen Mali seit Januar 2012 schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen stattgefunden haben einschliesslich Massenhinrichtungen und Totungen ohne Gerichtsverfahren Der Menschenrechtsrat fuhrte in seiner Erklarung einige Falle im Detail aus 56 Human Rights Watch erklarte am 19 Januar 2013 dass sie im Besitz von belastbaren Informationen uber schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen einschliesslich Mord sei die von malischen Sicherheitskraften gegen Zivilisten in der Stadt Niono verubt wurden Laut der Organisation waren vor allem Tuareg und Araber zu denen die meisten Rebellen gehoren betroffen Die Nichtregierungsorganisation forderte die malischen Behorden und Soldaten auch die Franzosen und Westafrikaner dazu auf ihr Moglichstes zu tun um den Schutz aller Zivilisten zu gewahrleisten 57 Die Federation internationale des ligues des droits de l Homme FIDH eine franzosische Menschenrechtsorganisation beschuldigte am 22 Januar 2013 die malische Armee der Massenerschiessungen sowie Misshandlungen in mindestens 33 Fallen im Raum Sevare Mopti und Niono In Bamako sollen durch die Truppen Hauser geplundert sowie deren Tuareg Einwohner eingeschuchtert worden sein 58 Flucht und Vertreibung Bearbeiten Das UNO Hochkommissariat fur Fluchtlinge UNHCR teilte am 15 Januar 2013 mit dass knapp 150 000 Menschen aus den Kriegsgebieten ins Ausland geflohen sind und 230 000 weitere Menschen ihre Wohnorte verlassen haben sich aber noch innerhalb Malis befinden Fur die Versorgung der Malier mit Lebensmitteln wurden laut Welternahrungsprogramm der Vereinten Nationen 129 Millionen US Dollar benotigt 59 Laut einem Bericht der BBC wurden seit Beginn des Konfliktes im Jahr 2012 insgesamt 228 918 Menschen innerhalb Malis aus ihrer Heimat vertrieben Bis zum Jahresende 2012 flohen 144 500 Malier ins Ausland davon 54 100 nach Mauretanien 50 000 nach Niger 38 800 nach Burkina Faso und 1500 nach Algerien 5000 Einwohner der Stadt Konna flohen vor den Kampfen 60 Bedrohung des Weltkulturerbes Bearbeiten Die UNESCO forderte zum Schutz der Weltkulturerbestatten in Mali auf Die historische Stadt Timbuktu mit ihren Lehmmoscheen ist eine Statte des UNESCO Welterbe von hoher kultureller Bedeutung jedoch ist das sorgfaltig bewahrte Erbe wegen des anhaltenden Konfliktes in Mali in Gefahr geraten Zerstorungen betrafen insgesamt 14 der 16 Heiligengraber diese wurden inzwischen wiederaufgebaut Die Lehmmoscheen leiden auch unter mangelnden Instandsetzungsmassnahmen die aufgrund der Fragilitat des Materials Lehm regelmassig vorgenommen werden mussten Etwa 4 200 Exemplare der beruhmten Timbuktu Manuskripte sind von den Rebellen gestohlen oder zerstort worden jedoch konnten uber 300 000 Handschriften in die Hauptstadt Bamako gebracht werden und entgingen so der Vernichtung Derzeit werden sie digitalisiert und konservatorischen Massnahmen unterzogen Die sagenumwobene Stadt Timbuktu deren Name in westlichen Kulturen als Synonym fur einen weit entfernten Ort verwendet wurde war fruher das Zentrum des Handels in der Sahara Im Jahr 2012 zerstorten der Al Qaida angehorige Rebellen aus dem Nordmali dort historische und religiose Wahrzeichen mit der Begrundung solche Relikte seien abgottisch Nun wird die Statte durch den Krieg gefahrdet Die Generalsekretarin der UNESCO Irina Bokova nahm dazu folgend Stellung Ich fordere alle Streitkrafte dazu auf alle Anstrengungen zu unternehmen um das kulturelle Erbe des Landes welches bereits schwer beschadigt ist zu beschutzen Das kulturelle Erbe von Mali ist ein Juwel dessen Schutz fur die gesamte Menschheit wichtig ist Das ist unser gemeinsames Erbe nichts kann es rechtfertigen es zu beschadigen 56 Nach der Einnahme Timbuktus durch franzosische und malische Truppen Ende Januar 2013 wurden erste Bilder der Zerstorungen bekannt 61 Neben den Lehmmoscheen haben insbesondere die Manuskripte des Institut des hautes etudes et de recherches islamiques Ahmed Baba gelitten obwohl die Mehrzahl rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden war 62 Im September 2016 wurde der Rebellenfuhrer Ahmad Al Faqi Al Mahdi vom Internationalen Strafgerichtshof zu neun Jahren Haft wegen Kriegsverbrechen verurteilt bei denen das kulturelle Erbe in Timbuktu erheblich beschadigt worden war 63 Al Faqi Al Mahdi der der Rebellenbewegung Ansar Dine angehorte bekannte sich schuldig 63 64 Siehe auch BearbeitenOperation Serval Operation Barkhane United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali MINUSMA European Union Training Mission in Mali EUTM Mali European Union Capacity Building Mission in Mali EUCAP Sahel Mali Geschichte MalisLiteratur BearbeitenVereinte Nationen jahrliche Berichte des Generalsekretars zur Situation in Mali Internetseite in englischer Sprache Berichte der International Crisis Group zum Konflikt in Mali Englisch amp Franzosisch Barbara Rocksloh Papendieck Henner Papendieck Die Krise im Norden Malis Aktuelle Lage Ursachen Akteure und politische Optionen PDF 2 5 MB Dezember 2012 Studie der Friedrich Ebert Stiftung Wolfram Lacher Unser schwieriger Partner Deutschlands und Frankreichs erfolgloses Engagement in Libyen und Mali PDF 1 1 MB Februar 2021 Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konflikt in Mali Sammlung von Bildern und Videos Orphans of the Sahara Episode 1 Return 46 30 Episode 2 Rebellion 47 26 Episode 3 Exile 47 30 englisch Feichtinger kompakt 32 Mali ein vergessener Konflikt auf Youtube Osterreichisches Bundesheer vom 28 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten tagesschau de Mali Wagner Soldner verbreiten Klima der Angst Abgerufen am 9 Dezember 2022 MINUSMA United Nations Peacekeeping Operations Factsheet United Nations 2016 abgerufen am 7 Mai 2022 englisch Norbert Hahn Mali Wagner Soldner verbreiten Klima der Angst In Tagesschau ARD 2022 abgerufen am 6 Dezember 2022 Isla Baines Mali Political Conflict Bobby Digital Elfenbeinkuste 2017 Scott Stewart Mali Besieged by Fighters Fleeing Libya Stratfor 2012 abgerufen am 7 Mai 2022 englisch Bilans contradictoires de l armee et des rebelles au sujet des combats dans le nord est du Mali RFI 20 Januar 2012 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