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Die Gur Sprachen oder voltaischen Sprachen bilden eine Untereinheit des Nord Volta Kongo Zweigs der Niger Kongo Sprachen Die etwa 75 Gur Sprachen werden in einem zusammenhangenden Territorium das vom Sudosten Malis uber die nordliche Elfenbeinkuste Ghana Togo und Benin bis nach Burkina Faso und Nigeria reicht von insgesamt etwa 15 Millionen Menschen gesprochen Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Bedeutende Gur Sprachen 3 Klassifikation der Gur Sprachen 4 Sprachliche Charakteristik 5 Literatur 6 WeblinksBezeichnung BearbeitenDer Name Gur wurde 1895 von Gottlob Krause vorgeschlagen da einige Sprachen dieser Gruppe die erste Silbe Gur aufweisen z B Gurma Gurunsi Gurenne Die Bezeichnung Voltaisch nimmt Bezug auf den Volta Fluss sie wird vor allem in der franzosischen Fachliteratur verwendet langues voltaiques Bedeutende Gur Sprachen BearbeitenDie mit Abstand bedeutendste Gur Sprache ist das Moore die Sprache der Mossi mit 7 Mio Sprechern einschliesslich der Zweitsprecher Sie ist die Hauptverkehrssprache von Burkina Faso und wird auch in Mali Togo Benin und der Elfenbeinkuste gesprochen Andere bedeutende Gur Sprachen mit mindestens 500 000 Sprechern sind Dagaari Frafra Dagbani Kusaal Gurma Konkomba Tem Verkehrssprache in Togo Kabiye Lobiri und Bariba Die grosseren Sprachen sind in der folgenden Klassifikation aufgefuhrt Klassifikation der Gur Sprachen BearbeitenDie genetische Einheit der Kerngruppe Zentral Gur ist seit langem unbestritten die Zugehorigkeit einzelner Sprachen ausserhalb dieses Kerns nach wie vor ungeklart Fruher wurden auch das Dogon und die Senufo Sprachen zu den Gur Sprache gerechnet z B Bendor Samuel 1971 De Wolf 1981 Dogon wird heute eher als isolierter Primarzweig des Niger Kongo Senufo als ein Parallelzweig des Gur innerhalb des Nord Volta Kongo angesehen Die genetische Nahe der Gur Sprachen zu den Kwa und Benue Kongo Sprachen gab den Anlass innerhalb des Niger Kongo die Einheit Volta Kongo einzufuhren Klassifikation der Gur Sprachen nach Manesssy 1975 Gur Zentral Gur Nord Oti Volta Ost Ditammari 120 Tsd West Nordwest Moore 7 Mio Dagaari 1 1 Mio Frafra 550 Tsd Birifor 200 Tsd Wali 100 Tsd Sudost Dagbani 500 Tsd Mampruli 230 Tsd Kusaal 500 Tsd Gurma Gurma 800 Tsd Moba 200 Tsd Ntcham 150 Tsd Konkomba 450 Tsd Yom Nawdm Nawdm 150 Tsd Buli Koma Buli 130 Tsd Bwamu Bwamu 100 Tsd Bomu West Bwamu 160 Tsd Koromfe Koromfe Kurumfe Kurumba 150 Tsd Sud Gurunsi Tem 300 Tsd mit Zweitspr 1 2 Mio Kabiye 700 Tsd Lama 180 Tsd Lukpa 125 Tsd Kasem 200 Tsd Lyele 250 Tsd Nuni 220 Tsd Sisaala 170 Tsd Kirma Tyurama Tschurama Lobi Dyan Lobiri Miwa 450 Tsd Gan Dogose Khe Dogoso Bariba Bariba Bargu 560 Tsd Kilango Kulango 250 Tsd Folgende kleinere Einzelsprachen werden mit Vorbehalt auch dem Gur zugerechnet Teen Loma Tiefo Tusia Viemo Wara Natioro Sprachliche Charakteristik BearbeitenFast alle Gur Sprachen haben ein Nominalklassensystem die meisten zeigen Konkordanz Durchschnittlich gibt es 11 Nominalklassen die durch Suffixe markiert werden einige Sprachen z B Tem besitzen noch Klassenprafixe bei haufig vorkommenden Substantiven Die Wortstellung im Satz ist SVO in der Regel werden Postpositionen verwendet nur mit ist in vielen Gur Sprachen eine Praposition Genitivattribute und Possessivpronomina stehen vor dem Nomen das sie naher bestimmen Adjektivattribute Demonstrativa und Numerale folgen ihrem Nomen wobei nicht immer Konkordanz herrscht Einige Adjektive haben unabhangige Klassenprafixe fur Singular und Plural die nicht in Konkordanz mit dem Nomen stehen Die meisten Gur Sprachen sind Tonsprachen mit zwei bis drei Tonhohen das Bariba besitzt sogar 6 differenzierte bedeutungsrelevante Tonvarianten Ein Beispiel fur eine Gur Sprache ohne bedeutungsunterscheidende Tonhohen ist Koromfe Literatur BearbeitenJoseph Greenberg The Languages of Africa Mouton The Hague and Indiana University Center Bloomington 1963 Bernd Heine und andere Hrsg Die Sprachen Afrikas Buske Hamburg 1981 Bernd Heine und Derek Nurse Hrsg African Languages An Introduction Cambridge University Press 2000 John Bendor Samuel Hrsg The Niger Congo Languages A Classification and Description of Africa s Largest Language Family University Press of America Lanham New York London 1989 Darin Tony Naden Gur Patrick Bennett and Jan Sterk South Central Niger Congo A Reclassification Studies in African Linguistics 1977 Weblinks BearbeitenErnst Kausen Die Klassifikation der Gur Sprachen innerhalb des Niger Kongo 2007 DOC 232 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gur Sprachen amp oldid 214323908