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Die Kwa Sprachen sind eine Untergruppe des Sud Volta Kongo Zweigs der Niger Kongo Sprachen Zusammen mit den Benue Kongo Sprachen bilden sie den Sudzweig des Volta Kongo Die rund 75 Kwa Sprachen werden von 21 Mio Menschen in der Elfenbeinkuste Ghana Togo Benin und Sudwest Nigeria gesprochen Nachbarn im Norden sind die Gur Sprachen im Osten die zentral nigerianischen Sprachen im Westen die Mande und Kru Sprachen Alle benachbarten Sprachgruppen gehoren also ebenfalls zum Niger Kongo Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutende Kwa Sprachen 2 Klassifikation 3 Sprachliche Charakteristik 4 Literatur 5 WeblinksBedeutende Kwa Sprachen BearbeitenDie bedeutendsten Kwa Sprachen sind Akan auch Twi Fante eine der wichtigsten Sprachen oder Sprachgruppen Ghanas mit 10 Mio Sprechern Ewe 4 Mio Sprecher in Sudost Ghana und Togo Baule 2 Mio Sprecher in der Elfenbeinkuste Fon 1 7 Mio Sprecher vor allem in Benin Ga Dangme 1 4 Mio Sprecher in der Region Gross Accra Anyin 1 Mio Sprecher in der Elfenbeinkuste und GhanaKlassifikation BearbeitenDer Name Kwa wurde 1885 von Gottlob Krause eingefuhrt Die Zusammenfassung der Kwa Sprachen erfolgte zunachst nach typologischen Kriterien Anwesenheit von Labiovelaren Tonsprachen Fehlen fast aller morphologischen Elemente wie Klassenaffixe und Derivationsmorpheme Fur Diedrich Westermann 1927 bildete das Kwa eine Untergruppe des Westsudanischen fur Joseph Greenberg 1963 einen Primarzweig des Niger Kongo Er teilte die Kwa Sprachen in acht Untereinheiten und integrierte die zentralen Togo Sprachen Togo Restsprachen heute Na Togo und Ka Togo in die Kwa Gruppe Bennett und Sterk 1977 reduzierten Greenbergs Kwa indem sie die wenig einheitlichen ostlichen Kwa Untergruppen als West Benue Kongo zum Benue Kongo hinzufugten die Ijoiden Sprachen als unabhangigen Primarzweig des Niger Kongo etablierten und das Kru als eine selbstandige Einheit des Nord Volta Kongo auffassten Das verbleibende neue Kwa deckt sich mit Greenbergs West Kwa Seine Position im Niger Kongo ergibt sich aus dem folgenden Diagramm Position des Kwa innerhalb des Niger Kongo Niger Kongo Volta Kongo Sud Volta Kongo Kwa Benue KongoDieser Ansatz wird heute mit kleinen Modifikationen allgemein akzeptiert Die hier folgende interne Klassifikation des neuen Kwa folgt Williamson Blench in Heine Nurse 2000 es sind samtliche Kwa Sprachen mit ihren Sprecherzahlen aufgefuhrt Basis sind die unten angegebenen Weblinks Interne Klassifikation der Kwa Sprachen Kwa Ega Ega 3 Tsd Avikam Alaidian Avikam 20 Tsd Aladian 25 Tsd Agneby Abe 170 Tsd Adyukuru 100 Tsd Abidji 50 Tsd Attie Attie 400 Tsd Potou Tano Potou Ebrie Tyama 80 Tsd Mbato 25 Tsd Tano Volta Komoe Krobu Krobu 10 Tsd Abure Beti Abure 55 Tsd Beti 3 Tsd Akan Bia Akan Akan Twi Fante 8 Mio mit Zweitsprecher 10 Mio Abron 750 Tsd Wasa 180 Tsd Basa Bia Baule 2 Mio Anyin 1 Mio Sehwi 200 Tsd Anufo 100 Tsd Nzema 350 Tsd Ahanta 100 Tsd Jwira Pepesa Guang Nord Gonya 250 Tsd Krache 60 Tsd Chumburung 40 Tsd Nkonya 20 Tsd Dwang 10 Tsd Foodo 15 Tsd Giklyode 10 Tsd Kplang 10 Tsd Nawuri 15 Tsd Anyanga 10 Tsd Nchumbulu Dompo Sud Awutu Efutu 100 Tsd Gua Larteh Cherepon Anum Boso 150 Tsd Ga Dangme Ga Dangme Dangme Accra 1 4 Mio Na Togo Lelemi Lelemi Lefana 40 Tsd Siwu 20 Tsd Sekpele 15 Tsd Sele Santrokofi 10 Tsd Logba Logba 5 Tsd Anii Adele Anii 10 Tsd Adele 20 Tsd Ka Togo Avatime Nyangbo Avatime 15 Tsd Nyangbo 5 Tsd Tafi Kposo Bowiri Akposo 100 Tsd Bowiri 10 Tsd Igo Ahlo Kebu Animere Akebu 40 Tsd Animere Gbe Ewe Ewe 3 4 Mio Gen Mina Gen 300 Tsd mit Zweitsprechern 1 Mio Aja Aja 500 Tsd Gun 500 Tsd Ayizo 230 Tsd Tofin 65 Tsd Weme 60 Tsd Xwala 30 Tsd Toli Seto Fon Fon 1 7 Mio Maxi 100 Tsd Waci Waci 500 Tsd Sonstige Xwela 65 Tsd Xweda 55 Tsd Ko 20 Tsd Aguna Kpessi Saxwe Wudu Ci Esuma Esuma Cenka CenkaSprachliche Charakteristik BearbeitenDie Kwa Sprachen haben unterschiedlich stark ausgepragte Nominalklassensysteme wahrend das des Ega voll etabliert ist haben andere Kwa Sprachen reduzierte oder rudimentare Systeme Ublicherweise werden in der Morphologie Prafixe verwendet es gibt einige Pluralsuffixe Der Anlautkonsonant kann alternieren was aber keine semantischen sondern nur phonetische Grunde hat Kausative Reflexive sich selbst lieben und Reziproke sich gegenseitig lieben werden durch Verbalableitungen mittels Suffixen gebildet Es gibt unabhangige Personalpronomen und abhangige Subjekt Objekt und Possessivpronomina Die 3 Person der Pronomina unterscheidet die Kategorien belebt und unbelebt Die Satzstellung ist SVO ublicherweise werden Postpositionen und keine Prapositionen verwendet Die Nominalphrase hat keine einheitliche Struktur haufig sind Genitiv Nomen Possessivum Nomen aber Nomen Adjektiv Nomen Numerale und Nomen Demonstrativum Beispiele zur Nominalphrasenbildung aus dem Akan ohne Tonmarkierung Ghana maŋ das Land Ghanas abofara no nhoma lit dem Kind sein Buch das Buch des Kindes hier mit dem Possessivum no mmara foforo ein neues Gesetz mmara Gesetz foforo neu mmara ha dieses Gesetz Etliche Kwa Sprachen weisen eine serielle Verbalkonstruktion auf Wenn eine ganze Reihe von Verben in derselben Tempus Modus Aspekt Funktion hintereinander auftreten die dasselbe Subjekt und Objekt haben werden pronominales Subjekt und Objekt nur beim ersten Verbum markiert Fast alle Kwa Sprachen sind Tonsprachen meist gibt es zwei manchmal drei Tonhohen z B im Akan und Ewe in einigen Kwa Sprachen sogar vier Basistone Die Tonstruktur wird durch sogenanntes key lowering zusatzlich kompliziert das in einer Tonabstufung downstep oder einem Tonabgleiten downglide bestehen kann In einigen Kwa Sprachen gibt es Vokalharmonie so bestimmt die Vokalharmonie im Akan gespannte und ungespannte Vokalserien i e a o u und ɨ ɛ ɑ o ʋ die Vokalstruktur der Possessiv und Subjektspronomina in Abhangigkeit von der Vokalfarbung des Stamms Literatur BearbeitenJoseph Greenberg The Languages of Africa Mouton The Hague and Indiana University Center Bloomington 1963 Bernd Heine und andere Hrsg Die Sprachen Afrikas Buske Hamburg 1981 Bernd Heine und Derek Nurse Hrsg African Languages An Introduction Cambridge University Press 2000 John Bendor Samuel Hrsg The Niger Congo Languages A Classification and Description of Africa s Largest Language Family University Press of America Lanham New York London 1989 Darin John M Stewart Kwa Sigismund Koelle Polyglotta Africana London 1854 Diedrich Westermann Die westlichen Sudansprachen und ihre Beziehungen zum Bantu Mitteilungen des Seminars fur orientalische Sprachen Berlin 1927 Joseph Greenberg Studies in African Linguistic Classification Southwestern Journal of Anthropology 1949 50 Patrick Bennett and Jan Sterk South Central Niger Congo A Reclassification Studies in African Linguistics 1977 Ursula Hintze Bibliographie der Kwa Sprachen und der Sprachen der Togo Restvolker Akademie Verlag Berlin 1959 Weblinks BearbeitenErnst Kausen Die Klassifikation der Kwa Sprachen innerhalb des Niger Kongo DOC 232 kB Kwa Sprachen in Ethnologue Normdaten Sachbegriff GND 4233691 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kwa Sprachen amp oldid 230760982