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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Edward Curtis Begriffsklarung aufgefuhrt Edward Sheriff Curtis 16 Februar 1868 in Cold Spring Wisconsin 19 Oktober 1952 in Whittier Kalifornien war ein US amerikanischer Fotograf der 30 Jahre seines Lebens damit verbrachte die Sitten und Gebrauche der Indianer Nordamerikas darzustellen Selbstportrat etwa 1889 bis 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Kindheit eigene Familie 2 Erste Indianerfotos Erfolge und Sponsoren das Hauptwerk 3 Das gescheiterte Filmprojekt 4 Scheidung und Umzug nach Los Angeles 5 Rechteverlust am North American Indian Goldsucher und Farmer 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenHerkunft Kindheit eigene Familie BearbeitenCurtis Vater war Reverend Johnson Asahel Curtis 1840 1887 ein Seelsorger und Veteran des Sezessionskriegs Er war in Ohio geboren doch sein Vater stammte aus Kanada seine Mutter aus Vermont Edward Curtis Mutter Ellen Sheriff 1844 1912 stammte aus Pennsylvania ihre Eltern stammten wiederum aus England Edward Sheriff Curtis hatte drei Geschwister Edward Curtis begeisterte sich schon als Junge fur das Fotografieren und baute sich eine Kamera als die Familie 1874 von Wisconsin nach Minnesota zog Er begann mit 17 eine Lehre in einem Fotostudio in St John Als die Familie 1887 nach Seattle zog erwarb Curtis eine zweite Kamera und kaufte sich fur 150 Dollar in das Fotostudio von Rasmus Rothi ein Doch trennten sich die beiden nach einem halben Jahr wieder Zusammen mit Thomas Guptill grundete er wenig spater ein neues Studio mit dem Namen Curtis and Guptill Photographers and Photoengravers Spater grundete er ein eigenes Studio in Seattle in 700 Second Ave 1892 heirateten Curtis und Clara J Phillips 1874 1932 aus Pennsylvania deren Eltern aus Kanada stammten Edward und Clara hatten vier Kinder Harold geb 1893 Elizabeth M Beth 1896 1973 Florence 1899 1987 und Katherine Billy geb 1909 Erste Indianerfotos Erfolge und Sponsoren das Hauptwerk Bearbeiten1895 machte er die ersten Aufnahmen von Indianern genauer gesagt von der Princess Angeline genannten Tochter des Duwamish Hauptlings Sealth Chief Seattle deren richtiger Name Kikisoblu war ca 1800 bis 1896 Wenig spater lernte er George Bird Grinnell kennen der sich schon langer mit der Kultur der Indianer befasste und der ihn im Jahr 1900 zu einer Fotoreise zu den Blackfeet von Montana mitnahm wo er eine Sonnentanz Zeremonie fotografierte 1896 gewannen Curtis und Guptill eine Auszeichnung der National Photographers Convention in Chautauqua New York Das Argus magazine erklarte sie sogar zu den fuhrenden Fotografen im Puget Sound 1896 bezog die Familie ein grosseres Haus in Seattle in das auch Ellen Sheriff Curtis Mutter einzog dazu kamen Eva und Asahel Curtis Geschwister dazu zwei Schwestern und ein Neffe von Clara 1899 wurde Curtis offizieller Fotograf der Alaska Expedition von Edward Henry Harriman nbsp Hauptling Joseph von den Nez Perce 19031903 besuchte ihn Chief Joseph von den Nez Perce und liess sich portratieren Curtis stellte Adolph Muhr ein der ihn wahrend seiner Akquisitionsreisen vertreten sollte Curtis publizierte Kinderfotos und gewann einen Preis des Ladies Home Journal auf das Prasident Theodore Roosevelt aufmerksam wurde Er liess daraufhin seine Kinder von Curtis fotografieren nbsp Die erste Ausgabe 1907 von Bd 1 des North American Indian1906 bot ihm J P Morgan 75 000 Dollar an um eine riesige Fotoserie uber nordamerikanische Indianer zu erstellen Letztlich entstanden bis 1930 insgesamt 20 Bande mit rund 1 500 Fotografien Von der Auflage von 500 Exemplaren erhielt der Sponsor 25 Schon 1907 erschien der erste Band zu dem Roosevelt das Vorwort beitrug 1908 folgte der zweite Band Doch 1913 starb der Sponsor und die Finanzierung geriet in Gefahr Zu Curtis Gluck ubernahm Morgans Sohn die Finanzierung und sagte zu sie bis zur Fertigstellung des Riesenprojekts fortzufuhren Edward S Curtis versuchte die in seinen Augen untergehende Lebensweise und die Traditionen zahlreicher Indianerstamme fotografisch darzustellen Dabei entstanden rund 40 000 Fotografien von ca 80 Stammen Dazu kamen 10 000 Sprach und Musikaufnahmen sowie zahlreiche Biographien Knapp drei Jahrzehnte lang reiste er durch Nordamerika Der erste Band von The North American Indian erschien 1907 1912 und 1913 erschienen Band 8 und 9 1915 Band 10 und 11 und mit Band 20 erschien 1930 der letzte Band Bei den Aufnahmen versuchte Curtis vielfach die Indianer so darzustellen wie er sie sich ohne die Zutaten der europaisch amerikanischen Kultur vorstellte Als Kind seiner Zeit erlag er dabei romantischen Vorstellungen von einer untergehenden Kultur und verlor dabei den Blick fur die Anpassungsdynamik und die Zahigkeit mit der die Fotografierten an ihrer Kultur festhielten Das gescheiterte Filmprojekt Bearbeiten nbsp Potlatch mit Tanzern und Sangern der Kwakwaka wakw anlasslich einer Hochzeitsfeier1914 drehte Curtis den Dokumentarfilm In the Land of the Head Hunters in dem der Stammesname zwar nicht genannt wird doch gedreht wurde bei den Kwakwaka wakw auf der westkanadischen Insel Vancouver Island Ausgangsbasis fur den Film der innerhalb eines Jahres entstand war Alert Bay Mit diesem Film ging Curtis ein hohes Risiko ein denn zwischen 1884 und 1951 war es in Kanada nicht nur verboten rituelle Feiern wie das Potlatch zu begehen sondern es war auch strafbar sie in der Offentlichkeit zu zeigen Der Film diente nicht der wissenschaftlichen Dokumentation sondern er sollte Curtis Geld einbringen um nach dem Tode seines Hauptsponsors seine Arbeit fortsetzen zu konnen So versuchte Curtis eine Art Unterhaltungsfilm zu drehen doch war dem Unternehmen kein Erfolg beschieden Der Film lief so schlecht dass Curtis die Rechte daran 1923 fur 1500 Dollar an das Museum of Natural History verkaufte Dieses wiederum konnte die Kopie nie auffinden der Film war verschollen 1947 bot jedoch ein Chicagoer Filmsammler eine in der Abfallsammlung eines Kinos aufgefundene Kopie dem Field Museum an Doch erst 1967 begannen der Kunsthistoriker Bill Holm und George Quimby ein Anthropologe vom Burke Museum in Seattle die Teile zu restaurieren 1974 konnte das Resultat erstmals unter dem neuen Titel In the Land of the War Canoes Im Land der Kriegskanus aufgefuhrt werden Der inzwischen moglichst nah an der Fassung der Erstauffuhrung restaurierte und von Angehorigen der Kwakwaka wakw kommentierte Film wurde am 24 Juni 2008 in Seattle erneut aufgefuhrt 1 Erstmals wieder aufgefuhrt wurde er am 5 Juni 2008 am Getty Research Center in Los Angeles Seit 1999 gehort der Film offiziell zu den bedeutsamsten Filmen der amerikanischen Filmgeschichte denn er wurde ins National Film Registry aufgenommen Scheidung und Umzug nach Los Angeles BearbeitenAm 16 Oktober 1916 reichte Clara die Scheidung ein die allerdings erst 1919 in Kraft trat Sie sollte das Fotostudio und alle fruhen Negative erhalten doch Curtis ging mit seiner Tochter Beth ins Studio und zerstorte die Glasnegative nbsp Hoopa NordkalifornienEtwa 1922 zog Curtis mit seiner Tochter Beth nach Los Angeles wo er ein neues Fotostudio eroffnete Dort arbeitete er auch als Kameramann und verkaufte dem American Museum of Natural History seine Rechte am Film uber die Kwakwaka wakw fur 1500 Dollar Als er von einer Reise nach Alaska zuruckkehrend Aufenthalt in Seattle nahm wurde er in Haft genommen weil er sieben Jahre lang keinen Unterhalt gezahlt hatte Doch scheint es zu einem Ubereinkommen gekommen zu sein denn die Anklage wurde fallengelassen Doch damit waren Curtis Geldprobleme nicht gelost 1928 verkaufte er die Rechte an seinem Projekt an den Sohn J P Morgans und 1930 veroffentlichte er den Abschlussband seines gewaltigen Werkes Doch von der Gesamtauflage wurden nur 280 Exemplare verkauft Zwei Jahre spater ertrank seine ehemalige Frau beim Rudern im Puget Sound Katherine die zusammen mit ihr das Fotostudio fortgefuhrt hatte zog zu ihrem Vater und ihrer Schwester nach Los Angeles Rechteverlust am North American Indian Goldsucher und Farmer Bearbeiten1935 verkaufte die Morgan Gesellschaft fur 1000 Dollar nicht nur 19 Satze des Bandes sondern auch alle Druckplatten die noch ungebundenen Druckseiten und die Glas Negative an die Charles E Lauriat Company in Boston Alles zusammen verblieb jedoch unberuhrt in den Lagerraumen des Unternehmens bis zur Wiederentdeckung im Jahr 1972 Curtis immer in Geldnoten versuchte sich als Goldsucher und Farmer 1947 zog er in das Haus seiner Tochter Beth und ihres Ehemanns Manrod Magnuson in Whittier Er starb am 19 Oktober 1952 an einem Herzinfarkt Literatur BearbeitenHans Christian Adam Edward S Curtis 1868 1952 Taschen Koln 2012 Edward S Curtis Die Indianer meine Freunde C H Beck Munchen 1997 Edward S Curtis Die Indianer Nordamerikas Taschen Koln 2005 ISBN 3 8228 4770 4 Paula Richardson Fleming Judith Lynn Luskey Schattenfanger Die Indianer Nordamerikas in historischen Meisterphotographien C H Beck Munchen 1996 Mick Gidley Edward S Curtis and the North American Indian Incorporated Cambridge University Press Cambridge England 1998 ISBN 0 521 56335 6 Mick Gidley Edward S Curtis and the North American Indian Project in the Field University of Nebraska Press Lincoln Nebraska USA 2003 Florence Curtis Graybill Victor Boesen Ein Denkmal fur die Indianer Edward Sheriff Curtis und sein photographisches Werk uber die Indianer Nordamerikas 1907 1930 C H Beck Munchen 1979 ISBN 3 406 04123 X Timothy Egan Short Nights of the Shadow Catcher The Epic Life and Immortal Photographs of Edward Curtis Houghton Mifflin Harcourt Boston Massachusetts 2012 ISBN 978 0 547 84060 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edward Curtis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Edward Curtis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag in der Washington Enzyklopadie HistoryLink englisch Edward Curtis Selling the North American Indian Webausstellung der University of Virginia englisch Edward Curtis in der Internet Movie Database englisch Curtis Fotos Edward S Curtis Fotografien aus der Pierpont Morgan Stiftung In the Land of the Headhunters Website der State University of New Jersey Rutgers Komplette Fotosammlung History of the North American Indian Project Die Indianerbilder des Edward CurtisAnmerkungen Bearbeiten Vgl Aaron Glass Restored Edward Curtis Film with Live Music and First Nations Dance Beitrag des Emily Carr Institute of Art Design 22 Juni 2008 Normdaten Person GND 11852304X lobid OGND AKS LCCN n80034999 NDL 00437048 VIAF 31995046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Curtis EdwardALTERNATIVNAMEN Curtis Edward SheriffKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer FotografGEBURTSDATUM 16 Februar 1868GEBURTSORT Cold Spring WisconsinSTERBEDATUM 19 Oktober 1952STERBEORT Whittier Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edward Curtis amp oldid 237521904