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Paul Carl Reinhard Stern 15 August 1844 in Hamm 25 November 1912 in der Freien und Hansestadt Lubeck war ein preussischer Generalmajor Paul Stern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarische Laufbahn 1 2 Lubeck 1 3 Familie 2 Veroffentlichungen 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul war der Sohn eines Professors am Gymnasium in Hamm und dessen Ehefrau Amalie geborene Doring Militarische Laufbahn Bearbeiten Stern besuchte zunachst eine Volksschule bevor er an das Hammer Gymnasium wechselte Dieses verliess er mit dem Reifezeugnis zum Besuch einer Universitat Als Einjahrig Freiwilliger wurde Stern zum 1 Oktober 1863 dem Westfalischen Pionier Bataillon Nr 7 der Preussischen Armee in Deutz zugeteilt Mit diesem zog er 1864 als Teil der 13 Infanterie Division des kombinierten preussischen Armeekorps gegen Danemark in den Zweiten Schleswig Holsteinischen Krieg Bei der Teilnahme seines Bataillons an der Ersturmung der Duppeler Schanzen entschied er sich Offizier zu werden Am 1 Dezember 1864 wurde Stern zum Portepeefahnrich befordert und am 2 November 1865 als ausseretatsmassiger Sekondeleutnant zur 3 Ingenieur Inspektion nach Koblenz kommandiert Abermals bewahrte er sich 1866 wahrend des Krieges gegen Osterreich in den Schlachten bei Munchengratz und Koniggratz Nach dem Krieg folgte am 4 Juni 1868 seine Versetzung in die 4 Ingenieur Inspektion nach Berlin Dort wurde Stern am 12 September 1868 zum Ingenieuroffizier ernannt Wahrend des Krieges gegen Frankreich war Stern vom 18 August 1870 bis zum 11 Marz 1871 als Ordonnanzoffizier zum Stab der 18 Division kommandiert Er nahm an den Kampfen bei Colombey Mars la Tour Gravelotte Noisseville Orleans Beaugency und Le Mans sowie der Belagerung von Metz teil Seine Leistungen wurden durch die Verleihung des Eisernen Kreuzes II Klasse gewurdigt Wahrend seines Ruhestandes in Lubeck schrieb er seine Erlebnisse in einem in mehrfache Auflage erschienenen Buch nieder 1 Nach dem Vorfrieden von Versailles liess Stern sich am 5 Marz 1871 auf eigenen Antrag in das Holsteinische Infanterie Regiment Nr 85 nach Kiel versetzen Dort wurde er am 26 Februar 1872 Premierleutnant Stern war von Mitte Juni bis Anfang September 1872 kurzzeitig als Erzieher zum Kadettenhaus Plon kommandiert Ab 1 Oktober 1872 absolvierte er dann fur drei Jahre die Kriegsakademie und wurde am 18 Mai 1876 auf ein Jahr zum Grossen Generalstab kommandiert Diese Kommandierung verlangerte sich anschliessend um ein weiteres Jahr Zwischenzeitlich war er am 2 Februar 1878 in das 1 Hanseatische Infanterie Regiment Nr 75 versetzt worden Mit seiner Beforderung zum Hauptmann aggregierte man ihn am 2 Mai 1878 dem Regiment und kommandierte Stern auf ein Jahr zum Nebenetat des Grossen Generalstabes Dieses Kommando verlangerte sich nochmals bis Ende September 1879 Stern kehrte dann als Chef der 12 Kompanie in Stade in den Truppendienst zuruck Am 21 Juli 1889 avancierte Stern zum Major und wurde am 18 November 1890 zum Kommandeur des III Bataillons in Stade ernannt Als Oberstleutnant und etatsmassiger Stabsoffizier folgte am 23 Mai 1895 seine Versetzung nach Neisse in das Infanterie Regiment von Winterfeldt 2 Oberschlesisches Nr 23 Dieses Regiment stellvertretend kommandieren zu durfen war fur Stern eine besondere Auszeichnung gewesen Die Nahe zur Grenze bedeutete dass er im Ernstfall als einer der Ersten am Feind gewesen ware Wahrend eine solche Garnison fur ranghohe Offiziere eine Ehre darstellte fanden jedoch die dortigen rangniederen Offiziere kaum woanders im Reich Verwendung Fritz Oswald Bilse der in Forbach stationiert war beschrieb dies in seinem 1903 erschienenen Roman Aus einer kleinen Garnison Ein militarisches Zeitbild Der Name der Garnison in der das Buch spielte wurde zwar nicht genannt Neisse oder Diedenhofen exemplarisch erwahnt Mit seiner Beforderung am 17 Juli 1897 zum Oberst wurde Stern seinem Regiment aggregiert und am 18 August 1897 nach Koln als Kommandeur in das Infanterie Regiment Freiherr von Sparr 3 Westfalisches Nr 16 versetzt 2 Bereits am 18 August 1870 hatte er in der Schlacht bei Gravelotte eine versprengte Schar des Regiments als Ordonnanzoffizier auf dem Schlachtfeld gefuhrt 3 Anlasslich des Ordensfestes wurde ihm fur seine langjahrigen Verdienste in der Truppenfuhrung am 19 Januar 1901 der Kronenorden II Klasse verliehen 4 Er war auch Inhaber des Roter Adlerordens III Klasse mit Schleife Unter Verleihung des Charakters als Generalmajor wurde Stern am 18 Mai 1901 in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt Lubeck Bearbeiten Neben seinen dienstlichen Verpflichtungen fand Stern immer Gelegenheit Anteil an den Fragen der Zeit zu nehmen Nach dem Austritt aus dem aktiven Dienst verlegte Stern seinen Wohnsitz nach Lubeck Selten hatte ein Angehoriger der Armee es verstanden wie es spater in seinen Nachrufen hiess ein solch gluckliches Verhaltnis zwischen Militar und Zivilbevolkerung herbeizufuhren wie es der General in seinem langjahrigen Wirken in Lubeck tat Dies tat er auf gemeinnutzigem und teils auf politischem Gebiet So trat vor allem neben Emil Possehl 5 er in Lubeck fur die Zeppelinspende nach der Havarie des Luftschiffs LZ 4 oder die Sammlung fur Messina ein Neben der Kolonialgesellschaft und der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit 6 wirkte Stern jedoch zunachst als Vorsitzender der Lubecker Rudergesellschaft von 1885 forderte die Ruderriegen des Katharineums sowie des Johanneums und pflegte im Kreise der Lubecker Mitglieder des Lubecker Yacht Clubs den Segelsport auf der Ostsee Bei den burgerlichen politischen Vereinigungen trat der General sowohl als Redner als auch tatiges Mitglied hervor In einer Wahlperiode wurde sein Name haufig als moglicher Reichstagskandidat genannt Er erschien besonders geeignet die mehrfach widerstrebenden Elemente der Mitte zu vereinigen Hierin sah er seine Lebensaufgabe und hatte in jener Richtung innerhalb der Stadt viel gewirkt Er war auch fur den Reichsverband gegen die Sozialdemokratie tatig und bemuhte sich dort die Scharfen zu beseitigen und die Klassengegensatze zu uberbrucken Des Weiteren trat der General in seinen letzten Jahren fur eine geordnete Jugendpflege ein Die Jungdeutschlandbewegung grundete den Landesverband Lubeck im Grossen Saale der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Auf Ersuchen des Senates hatte Stern den Vorsitz im Bund Jung Deutschland ubernommen und verstand es die Jugend an den Gedanken der Treue gegenuber Kaiser und Reich zu binden Noch wenige Tage vor seinem Tod hatte er dem Senat Vorschlage einer im Landesverband gebildeten Kommission es handelte sich um Sport und Spielplatze in allen Stadtteilen uberreicht Zur gleichen Zeit trat er fur die Errichtung einer Kaiser Wilhelm Halle mit einem Denkmal des Kaisers davor ein Als der Mann der dazu berufen schien die Stadt aus einer Situation zu befreien die allmahlich anfing recht peinlich zu werden verstarb schien die Idee eines wurdigen Denkmals dank Stern Gestalt angenommen zu haben Es wurde bereits dahingehend spekuliert dass am 9 Marz 1913 25 Jahre nach dem Tode Kaiser Wilhelms I der Grundstock fur das Kaiser Wilhelm Gedachtnishaus gelegt werden sein wurde 7 Nach kurzem Unwohlsein verstarb Stern 68 jahrig am Vormittag des 25 Novembers 1912 an einem Schlaganfall Am Nachmittag des folgenden Donnerstags wurde der am St Jurgen Ring wohnende unter grosser Anteilnahme auf dem altlubeckischen St Jurgenfriedhof beigesetzt Familie Bearbeiten Stern hatte sich am 20 September 1873 mit Helene Scheibel verheiratet Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Die Tochter verstarb im Alter von neun Jahren Sein Sohn Karl war zum Zeitpunkt seines Todes als Oberleutnant im Husaren Regiment Kaiser Franz Josef von Osterreich Konig von Ungarn Schleswig Holsteinisches Nr 16 in Schleswig stationierten Veroffentlichungen BearbeitenOrdonnanzritte 1870 71 Gebruder Borchers Lubeck Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Stern Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenGeneral z D Stern In Lubeckische Anzeigen Jahrgang 1912 Morgen Blatt Nr 599 Ausgabe vom 26 November 1912 Wilhelm Dahms Generalmajor z D Stern In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1912 Nr 48 Ausgabe vom 1 Dezember 1912 S 33 August Maurhoff Offizier Stammliste des Koniglich Preussischen Infanterie Regiments v Winterfeldt 2 Oberschlesisches Nr 23 E S Mittler amp Sohn Berlin 1913 S 413 414 Christian Reuter General Stern In Lubeckische Blatter Jahrgang 1912 Nr 49 Ausgabe vom 1 Dezember 1912 S 725 726 Einzelnachweise Bearbeiten Vor dem Erscheinen der zweiten Auflage des Buches bereiste Stern abermals die Statten des Krieges um an Ort und Stelle neues Material an Karten und Skizzen fur das Buch zu sammeln Das 16 Infanterie Regiment wurde umgangssprachlich Die Bezeichnung Regiment Hacke Tau Wahrend der Schlacht bei Grossbeeren hatten seinerzeit aufgrund anhaltend schwerer Regenfalle die Gewehre der Soldaten versagt So waren sie im Nahkampf gezwungen den Gewehrkolben einsetzten Hierbei riefen sie HACKE TAU Schlag zu es geit fort Vaterland Als Folge dessen erhielten die Angehorigen des Regiments den Beinamen Hacketauer General Stern In Lubeckische Blatter Jahrgang 1912 Nr 49 Ausgabe vom 1 Dezember 1912 S 726 Militar Wochenblatt Nr 6 vom 18 Januar 1901 S 181 Jan Jasper Fast Vom Handwerker zum Unternehmer Die Lubecker Familie Possehl Verlag Schmidt Romhild 2000 Lubeck ISBN 3 7950 0471 3 S 138 112 Jahresbericht der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit In Lubeckische Blatter Jahrgang 1901 Nr 45 Ausgabe vom 10 November 1901 S 570 General Stern In Lubeckische Blatter Jahrgang 1912 Nr 49 Ausgabe vom 1 Dezember 1912 S 725 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 September 2017 PersonendatenNAME Stern PaulALTERNATIVNAMEN Stern Paul Carl ReinhardKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralmajorGEBURTSDATUM 15 August 1844GEBURTSORT HammSTERBEDATUM 25 November 1912STERBEORT Lubeck 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