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Der Jungdeutschland Bund ab 1924 Arbeitsgemeinschaft der vaterlandischen Jugend war eine 1911 gegrundete Dachorganisation burgerlicher Jugendverbande zur Wehrerziehung der deutschen Jugend Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorsitzende 3 Erfasste Jugendliche 4 Publikationen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem im preussischen Jugendpflegeerlass vom Januar 1911 Elemente der vormilitarischen Erziehung in die allgemeine Jugendarbeit integriert wurden grundete der Feldmarschall Colmar Freiherr von der Goltz auf Initiative des Kriegsministeriums den Jungdeutschland Bund als Dachverband burgerlicher Jugendorganisationen Im Grundungsaufruf vom Dezember 1911 hiess es Wir brauchen ein starkes Geschlecht fur die Zukunft unseres Volkes Nur eine wehrhafte Jugend sichert den Staaten und Nationen eine gluckliche Zukunft Das lehrt die Geschichte aller Zeiten bis in die jungste Stunde 1 Von der Goltz empfahl den deutschen Eltern Erzieht eure Kinde im kriegerischen Geist und impfet ihnen vom fruhesten Alter an Liebe zum Vaterland ein fur das sie sich vielleicht einmal opfern mussen 2 Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 schlossen sich dem Jungdeutschland Bund 35 Organisationen mit etwa 680 000 Mitgliedern an darunter der Deutsche Pfadfinderbund Wander Turn und Sportvereine Weitere 62 000 gehorten zu direkt dem Jungdeutschland Bund angeschlossenen Gruppen Die Mitgliedsverbande verpflichteten sich ihre Arbeit nach den zentralen Vorgaben des Jungdeutschland Bundes zu gestalten wahrend sich dieser um finanzielle personelle und organisatorische Unterstutzung fur die angeschlossenen Gruppen bemuhte Daruber hinaus mobilisierte von der Goltz durch ein Netzwerk an Freunden in den verschiedenen Kommunen den Ausbau von Sportplatzen um so nicht nur den Wehrwillen sondern auch die Wehrkraft im Sinne von Dauerlauf und grossflachigen Spielen zu fordern Dies hatte auch unmittelbare Auswirkungen auf den Sportunterricht der Weimarer Zeit wo ein Wandel von Turnen zu Sport die notwendigen Voraussetzungen vorfand 3 Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg stand der Jungdeutschland Bund kurz vor der Auflosung Mit knapper Mehrheit wurde 1920 das bisherige Programm bestatigt Mit der 1921 beschlossenen neuen Satzung wurde versucht zusatzlich die Arbeiterjugend zu gewinnen Man wolle durch die Zusammenfassung der Jugend aller Stande sein Teil zur Uberwindung der Klassengegensatze und Herstellung einer wahren Volksgemeinschaft beitragen 4 Dieses Vorhaben misslang Auch die Grundung des Deutschen Jungmadchendiensts am 7 Dezember 1923 konnte den starken Mitgliederschwund nicht aufhalten Nachdem Rudiger Graf von der Goltz 1924 den Vorsitz ubernommen hatte wandelte er die elf Landesverbande des Jungdeutschland Bunds in selbstandige Organisationen um die in der Arbeitsgemeinschaft der vaterlandischen Jugend AVJ zusammengeschlossen wurden Unter Goltz Fuhrung orientierte sich die Arbeitsgemeinschaft der vaterlandischen Jugend zunehmend rechtsextremistisch grossdeutsche volkische und rassistische Ideen wurden im Verband aufgegriffen Verstarkt wurde dies durch die Aufnahme der Jugendorganisationen von Deutscher Volkspartei Hindenburgjugend und Deutschnationaler Volkspartei Bismarckjugend sowie von einzelnen Landesverbanden des Jungstahlhelms des Scharnhorstbundes und des Jungwolfs 1932 trat das Deutsche Jugendwerk der Dachverband der nationalsozialistischen Jugendorganisationen der Arbeitsgemeinschaft der vaterlandischen Jugend bei Nach der Machtergreifung 1933 wurde die Arbeitsgemeinschaft der vaterlandischen Jugend durch den Reichsjugendfuhrer Baldur von Schirach seinerseits in das Deutsche Jugendwerk eingegliedert und damit de jure aufgelost Vorsitzende Bearbeiten1911 1916 Colmar Freiherr von der Goltz Generalfeldmarschall 1916 1920 Bernhard Dernburg Reichsfinanzminister a D 1920 1924 Studienrat Wullenweber 1924 1930 Rudiger Graf von der Goltz 1930 1933 Ludwig Vogt Generalmajor a D Erfasste Jugendliche Bearbeiten1913 500 000 1914 745 000 1920 170 000 1921 140 000 1927 250 000Publikationen BearbeitenDer Jungdeutschland Bund 1912 1917 Jungdeutschland Post 1913 1921 Jungdeutschland Bucherschatz fur die deutsche Jugend 1913 1914 Scherls Jungdeutschland Buch 1914 1926 danach Jahrbuch des Jungdeutschlandbundes 1927 1932 danach Jahrbuch Jungdeutschland vereinigt mit Neuer deutscher Jugendfreund 1933 1944 Nachrichtenblatt des Jungdeutschland Bundes und des Deutschen Jungmadchendienstes 1926 1933 Jugend und Reich Vortragsreihe hrsg von Kleo Pleyer Literatur BearbeitenWerner Bethge Bund Jungdeutschland BJD in Dieter Fricke Hrsg Die burgerlichen Parteien in Deutschland Handbuch der Geschichte der burgerlichen Parteien und anderer burgerlicher Interessenorganisationen vom Vormarz bis zum Jahre 1945 Bd 1 Leipzig 1968 S 162 175 Christoph Schubert Weller gt gt Kein schonrer Tod lt lt Die Militarisierung der mannlichen Jugend und ihr Einsatz im Ersten Weltkrieg 1890 1918 Weinheim u Munchen 1998 S 172 193 Stefan Noack Der Jungdeutschlandbund in Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Bd 5 Organisationen Institutionen Bewegungen Berlin 2012 S 344 346 Siehe auch BearbeitenReichskuratorium fur JugendertuchtigungEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Tageszeitung vom 15 Dezember 1911 zitiert nach Bethge S 164 Bethge S 167 Arnd Kruger Gesinnungsbildung durch Turnunterricht oder Pro patria est dum ludere videmur In R Dithmar J Willer Hrsg Schule zwischen Kaiserreich und Faschismus Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 1981 ISBN 3 534 08537 X S 102 122 Jungdeutschland Post Nr 21 vom 1 September 1921 S 137 zitiert nach Bethge S 169 Normdaten Korperschaft GND 64164 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jungdeutschland Bund amp oldid 226879782