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Die Armeen bzw Armeeoberkommandos des deutschen Heeres waren Kommandobehorden die wahrend des Ersten Weltkriegs eingerichtet wurden Sie bildeten mit den ihnen unterstellten Armee oder Reservekorps sowie zahlreichen Spezialtruppen militarische Grossverbande Insgesamt wurden 20 verschiedene Armeeoberkommandos eingerichtet Hinzu kamen zehn weitere Armeegruppen und abteilungen die schwacher ausgestattet waren und meist fur spezielle Aufgaben zusammengestellt wurden Das einzige Armeeoberkommando welches vor dem Ersten Weltkrieg existierte war das Armee Oberkommando in Ostasien das als Sonderfall wahrend des Boxeraufstandes kurzzeitig in China aktiv war Standarte eines Armeeoberkommandos bis 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Organisation eines Armeeoberkommandos 1 1 Standardorganisation im Jahr 1914 1 2 Erweiterungen wahrend des Krieges 2 Zusammensetzung 3 Armeen Armeeabteilungen und Armeegruppen 3 1 Armeen 3 2 Armeeabteilungen und Armeegruppen 4 Armeen im Ersten Weltkrieg 4 1 Westfront 4 2 Ostfront 4 3 Andere Fronten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseOrganisation eines Armeeoberkommandos BearbeitenStandardorganisation im Jahr 1914 Bearbeiten nbsp Der Generalstab der 8 Armee im Jahr 1914In Friedenszeiten bestanden 1914 im Deutschen Reich acht Militarinspektionen mit ebenso vielen Armee Inspekteuren Diese Dienststellung war besonders ausgewahlten und erfahrenen Offizieren vorbehalten die im Kriegsfall an der Spitze der Armeen stehen sollten Jeder Inspektion unterstanden zu diesem Zeitpunkt bereits Truppen die der Inspekteur besichtigen konnte um sie kennenzulernen Mit der Mobilmachung am 2 August 1914 wurden die acht Inspektionen in die Oberkommandos der 1 bis 8 Armee umgewandelt 1 Da die Inspekteure der Militarinspektionen im Frieden uber keine Befehlsgewalt uber die von ihnen kontrollierten Armeekorps verfugten besassen sie auch keine Generalstabe Diese wurden erst bei der Mobilmachung am 2 August 1914 zusammengestellt und in Marsch gesetzt Jede Armee wurde von einem Oberbefehlshaber unter anderem die acht Inspekteure oft im Rang eines Generalobersts befehligt Ihm zur Seite stand ein Chef des Generalstabs der sich mit den operativen Angelegenheiten beschaftigte Beide waren fur die Fuhrung gleichermassen verantwortlich Der Oberquartiermeister war der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes Er bearbeitete alle Angelegenheiten die den Nachschub und die Verpflegung betrafen Ausserdem gab er die Richtlinien fur das Etappenwesen heraus Die Gliederung des Oberkommandos selbst hatte folgende Struktur 2 Generalstab Operationsabteilung I Adjutantur II Gerichtswesen und Rechtsangelegenheiten III Generalquartiermeisterstab Intendantur und Kassenwesen IV a Sanitatswesen IV b Veterinarwesen IV c Militarseelsorge IV d Der Operationsabteilung gehorten vier Generalstabs und zwei Ordonnanzoffiziere an In ihr fand die eigentliche operative Fuhrung der Truppen unter dem Ersten Generalstabsoffizier I a statt Der Adjutantur oblagen personliche Angelegenheiten Beforderungen Gesuche Ordensverleihungen und Listenfuhrung Starken Ersatz Verluste Munitionsbestande Oft bestand sie aus nur zwei Offizieren Die Abteilung IV war die Abteilung des Generalquartiermeisters Ihre Hauptaufgabe war zwar die Versorgung der Truppen doch ihr waren auch zahlreiche weitere Sektionen zu allen Teilbereichen untergeordnet So zum Beispiel der Kommandant des Hauptquartiers dessen Aufgabe die Unterkunft und Verpflegung des Armeeoberkommandos sowie die Aufrechterhaltung von Zucht und Ordnung war Er regelte ausserdem den inneren Dienst des Hauptquartiers 3 Die Armeen erfullten eine doppelte Funktion indem sie nicht nur operative Aufgaben bewaltigen sollten sondern auch die Verwaltung des unmittelbaren Etappengebietes Dazu unterstand dem Armeeoberkommando ein Etappeninspekteur im Rang eines Generals dem wiederum ein ganzer Stab zugeteilt war 4 Fur die einzelnen Waffengattungen waren den Armeeoberkommandos weitere Offiziere zugeteilt Zu Beginn des Krieges verfugte jedes Armeeoberkommando uber je einen Stabsoffizier der Fussartillerie der Pioniere und der Telegraphentruppen sowie uber einen Bahnbeauftragten und einen Feldpostdirektor In einigen Armeen die fur Belagerungen vorgesehen waren existierte zudem ein General der Fussartillerie und des Ingenieur und Pionierwesens 5 Siehe auch Grosses Hauptquartier Erweiterungen wahrend des Krieges Bearbeiten nbsp Kriegsmassige Organisation des Armeeoberkommando 7 im Jahr 1918Wahrend des Krieges trat bald ein Zustand des Stellungskrieges ein Bald darauf wurde die Kriegfuhrung immer mehr von neuen technischen Kampfmitteln gepragt Deshalb wurden den Armeeoberkommandos sukzessive weitere Stabe angegliedert die dem Chef des Generalstabes direkt unterstanden Ihre Aufgabe sollte es sein die Armeefuhrung und die unterstellten Truppenteile hinsichtlich ihrer Waffengattung zu beraten So verfugte das Armeeoberkommando 17 am 27 September 1918 uber folgende angegliederte Stabe 6 General von der Artillerie Gen v d Art General der Pioniere Gen d Pi Armeekommandeur Nachrichten Akonach Kommandeur der Flieger Kofl Kommandeur der Flugabwehrkanonen Koflak Kommandeur der Luftschiffer Koluft Stabsoffizier der M G Truppen Stomag Stabsoffizier der Gastruppen Stogas Stabsoffizier des Vermessungswesens Stoverm Daruber hinaus waren weitere Abteilungen geschaffen worden die allerdings meist dem Generalquartiermeister unterstanden Zunachst wurde eine Munitionsabteilung eingerichtet welche den Munitionsstand der Armee uberwachte und die Kommandobehorden daruber auf dem Laufenden hielt Etwa gleichzeitig wurde im Oktober 1914 ein Waffen Sammeloffizier berufen der im Juni 1918 zum Stabsoffizier des Beute und Sammelwesens erhoben wurde Im Marz 1915 wurde der Kommandeur der Kraftfahrtruppen der bisher den Etappen Inspektionen unterstanden hatte dem Armeeoberkommando angegliedert Weitere Einrichtungen waren der im Dezember 1916 eingerichtete Stabsoffizier des Trains Stotrain und Kommandeur der Munitionskolonnen und Trains Akomut Im Januar 1917 kamen ein Kommandeur der Eisenbahntruppen und ein Kommandeur der Starkstrom Abteilung hinzu Spater wurde die Stelle eines Unterrichtsoffizier fur den Vaterlandischen Unterricht geschaffen um die Moral der Truppen zu heben Im September 1917 wurden den Armeeoberkommandos auch die Baudirektionen der Etappen Inspektionen unterstellt Eine letzte Erweiterung betraf im Januar 1918 die Einrichtung eines Pferdeinspizienten 7 Zusammensetzung BearbeitenJede Armee umfasste drei bis sechs Armee oder Reservekorps sowie in einigen Fallen auch Kavallerie Verbande Zur Sicherung des ruckwartigen Raumes und zur Verfugung des Etappeninspekteurs standen jeweils zwei bis funf Landwehr Brigaden bereit die spater auch zu Landwehr Divisionen zusammengefasst wurden Jede Armee verfugte 1914 auch uber eine Flieger Abteilung je 6 Flugzeuge eine Feldluftschiffer Abteilung je 1 Fesselballon funf Telegrafen Abteilungen und eine Funker Abteilung je 2 schwere Funkstationen Hinzu kamen Spezialtruppen wie die schwere Artillerie Pioniere Nachschub Munitionskolonnen und Trains und Sanitatsdienste deren Starke je nach Aufgabe der Armee wechselte 8 Letztere Verbande wurden als Armee Truppen bezeichnet da sie den einzelnen Armeeoberkommandos direkt unterstanden und von der Obersten Heeresleitung an die im Kampf stehenden Armeen jeweils fur bestimmte Aufgaben und je nach Kriegslage abgegeben wurden Die Armeeoberkommandos teilten diese dann zum taktischen Einsatz ihren regularen Kampftruppen zu Dies waren vor allem die Verbande der Fussartillerie Flieger Sturmbataillone Maschinengewehr Scharfschutzen Abteilungen Minenwerfer Bataillone Gastruppen und Flammenwerfer 9 Alle diese Spezialwaffen waren leicht beweglich und zum grossten Teil motorisiert um mit grosser Geschwindigkeit den Standort wechseln zu konnen Ein Teil der Divisionen des Heeres bildete die strategische Reserve der OHL Heeresgruppen und Armeen hatten auch ihre eigenen Reserven Im Kampf stehende Stellungsdivisionen wurden von Zeit zu Zeit durch die Reservedivisionen ersetzt die in der Etappe ihre Ausbildung vervollstandigten Die Oberste Heeresleitung fuhrte das Heer zu Beginn des Krieges mittels direkter Anweisungen an die einzelnen Armeeoberkommandos Doch bald erwies es sich als unmoglich mit den damaligen nachrichtentechnischen Mitteln eine Massenarmee von nach der Mobilmachung mehr als 3 9 Millionen Menschen aus einer einzigen Zentralinstanz heraus zu befehligen Im Verlauf des Krieges gelang es zwar den Nachrichtendienst mittels Fernsprechen und Telegrafie der anfangs nur bis zur Korpsebene ging bis zu den Divisionsstaben auszubauen jedoch wurden diese dadurch auch in die Lage versetzt wesentlich selbstandiger zu operieren Im Verlauf des Ersten Weltkrieges vervielfachte sich die Zahl der Armeen und es war nicht selten dass mehrere Armeen an einem Kriegsschauplatz zusammen den Kampf zu fuhren hatten Das machte ihre Zusammenfassung in Heeresgruppen mit jeweils eigener Fuhrung notwendig Aus diesem Grund ging man ab 1916 zunehmend dazu uber Armeen unter einem Heeresgruppenkommando zusammenzufassen Diese fungierten dann als entlastende Zwischeninstanzen Die Heeresgruppen unterstanden der OHL unmittelbar 10 Armeen Armeeabteilungen und Armeegruppen BearbeitenArmeen Bearbeiten nbsp Siegel des Armee Oberkommandos in Ostasien Ruckseite eines Briefumschlags 1901 Wahrend des Boxeraufstandes 1900 01 wurde eine internationale Armee aus US amerikanischen deutschen englischen franzosischen italienischen japanischen und russischen Truppen zusammengestellt Diese umfasste schliesslich etwa 64 000 Mann Am 12 August 1900 wurde Generalfeldmarschall Alfred von Waldersee zum Oberbefehlshaber bestimmt Dieser ubernahm den Befehl am 27 September 1900 Zur Fuhrung dieser Streitmacht wurde ihm ein Stab beigegeben der als Armee Oberkommando in Ostasien bezeichnet wurde Die Truppen wurden uber ein halbes Jahr in China eingesetzt bevor am 17 Mai 1901 durch kaiserlichen Befehl sowohl das deutsche Ostasiatische Expeditionskorps als auch das Armee Oberkommando aufgelost wurden 11 Bei der deutschen Mobilmachung am 2 August 1914 entstanden aus den acht Armee Inspektionen die Armeen 1 bis 8 Von diesen wurde die 8 Armee zum Schutz Ostpreussens eingesetzt die ubrigen sieben Armeen marschierten an der Westgrenze auf 12 1 Armee Generaloberst Alexander von Kluck im Raum Aachen 2 Armee Generaloberst Karl von Bulow im Raum sudlich von Aachen 3 Armee Generaloberst Max Freiherr von Hausen im Raum Malmedy 4 Armee Generaloberst Albrecht Herzog von Wurttemberg im Raum St Vith 5 Armee Generalleutnant Kronprinz Wilhelm von Preussen im Raum Saarbrucken Luxemburg 6 Armee Generaloberst Kronprinz Rupprecht von Bayern in Lothringen 7 Armee Generaloberst Josias von Heeringen im Raum Strassburg 8 Armee Generaloberst Maximilian von Prittwitz und Gaffron in OstpreussenVon diesen Grossverbanden sollten im Westen die 1 2 3 4 und 5 Armee durch das neutrale Belgien offensiv gegen Frankreich vorgehen Die 6 und 7 Armee sollten sich an der deutsch franzosischen Grenze hingegen defensiv verhalten 13 In Schleswig Holstein wurde zu Beginn des Krieges das verstarkte IX Reserve Korps zum Schutz gegen eine alliierte Landung bereitgehalten Diese manchmal als Nordarmee bezeichnete Kraftegruppe wurde allerdings schon nach weniger als drei Wochen aufgelost und ihre Truppen an die Westfront verschoben so dass sie bei der obigen Aufstellung nicht berucksichtigt wurde 14 Im weiteren Verlauf des Krieges wurden weitere Armeeoberkommandos gebildet 9 Armee 17 September 1914 Sudarmee 11 Januar 1915 10 Armee 26 Januar 1915 11 Armee 9 Marz 1915 Njemenarmee 26 Mai 1915 Bugarmee 6 Juli 1915 12 Armee 7 August 1915 Oberkommando der Kustenverteidigung 15 April 1916 14 Armee 9 September 1917 17 Armee 1 Februar 1918 18 Armee 27 Dezember 1917 19 Armee 4 Februar 1918 Alle diese Kommandobehorden wurden jedoch von Fall zu Fall aufgelost umbenannt und fur andere Aufgaben oft erneut eingerichtet Armeeabteilungen und Armeegruppen Bearbeiten Neben den vollwertigen Armeen gab es improvisierte selbstandige Grossverbande die Armeeabteilungen genannt wurden Sie bestanden aus Abgaben anderer Verbande oft Landwehr Truppen und wenig schwerer Artillerie 8 Sie unterstanden keinem Armeeoberkommando sondern waren unabhangige kleine Armeen die ebenso wie normale Armeen die Erlasse und Verfugungen von der Obersten Heeresleitung und dem Kriegsministerium erhielten Sie erhielten deshalb fruher oder spater selbst ein regulares Oberkommando und konnten nach einer eventuellen Truppenverstarkung auch zu einer vollwertigen Armee aufgerustet werden 15 Armeeabteilung A zuvor Armeeabteilung Falkenhausen Armeeabteilung B zuvor Armeeabteilung Gaede Armeeabteilung C zuvor Armeeabteilung Strantz Armeeabteilung D zuvor Armeeabteilung Scholz Armeeabteilung Mackensen Armeeabteilung Scheffer Armeeabteilung Woyrsch Armeeabteilung Lauenstein Gruppe war eine ubliche Bezeichnung im deutschen militarischen Sprachgebrauch fur ein Kommando das mehr als eine untergeordnete militarische Einheit umfasste Die Armeegruppe war ein Verband innerhalb einer Armee Sie entstand meist durch die Unterstellung mehrerer Korps unter ein einziges Generalkommando fur bestimmte taktische oder operative Aufgaben In der Regel wurden diese Verbande deshalb schnell wieder aufgelost und nur einige erlangten durch ihren langerfristigen Bestand eine grossere Bedeutung 16 Ausserdem wurden fur besondere Aufgaben fur begrenzte Zeit weitere Armeegruppen zusammengestellt Diese Verbande wurden 1914 und 1915 zur Belagerung von Antwerpen und Belagerung von Nowogeorgiewsk herangezogen oder umfassten verschiedene Abteilungen des Grenzschutzes Sie unterstanden nicht den Armeeoberkommandos sondern direkt der Obersten Heeresleitung bzw dem Oberbefehlshaber Ost 8 Armeegruppe Beseler Armeegruppe Gallwitz Armeegruppe Gronau Armeegruppe Marwitz Armeegruppe Litzmann Armeegruppe EbenArmeen im Ersten Weltkrieg BearbeitenWestfront Bearbeiten nbsp Aufmarsch im Westen 1914Der deutsche Aufmarschplan sah die Bildung von sieben Armeen 1 bis 7 Armee an der Westgrenze vor Diese wurden in den ersten Tagen direkt von der Obersten Heeresleitung befehligt Spater wurden einige Armeen ihrem Nachbarn unterstellt um die Abstimmung der Operationen zu vereinfachen Die betraf die 7 Armee welche dem Armeeoberkommando 6 unterstellt wurde 10 August bis 7 September 1914 und die 1 Armee die auf Weisungen des Armeeoberkommandos 2 angewiesen wurde 18 bis 27 August 1914 17 Schon als sich der Hohepunkt der deutschen Offensive in der Schlacht an der Marne abzeichnete wurden ab dem 7 September die Verbande und Oberkommandos der 6 und 7 Armee vom linken deutschen Flugel abgezogen und an den Rechten verlegt Die verstarkten Korps die zur Deckung der Front zuruckblieben wurden als Armeeabteilung Gaede und Armeeabteilung Falkenhausen bezeichnet Als sich die Front im Versuch der Kriegsgegner die jeweils feindliche Flanke zu umfassen immer weiter nach Norden ausdehnte Wettlauf zum Meer wurden auch von anderen Armeen Korps abgezogen und auf den rechten Flugel verlegt Um diese zu kommandieren zog die Oberste Heeresleitung die Armeeoberkommandos 2 und 4 aus der Front und unterstellte ihnen ebenfalls Verbande im Norden Nachdem die Kanalkuste erreicht und damit eine durchgehende Frontlinie etabliert war legte die Oberste Heeresleitung am 10 Oktober 1914 eine neue Einteilung der Verbande fest Vom Norden am Kanal bis zum Suden an der schweizerischen Grenze standen nebeneinander die 4 6 2 1 7 3 und 5 Armee sowie die Armeeabteilungen Strantz Falkenhausen und Gaede 18 Die Befehlserteilung erfolgte zunachst direkt von der Obersten Heeresleitung aus doch als sich dies als unpraktisch erwies wurden zwischen dem 25 November 1914 und dem 7 Marz 1915 erneut einige Armeeoberkommandos den anderen unterstellt Da auch dies nicht die erwunschte Vereinfachung zeigte wurde dieses System jedoch wieder aufgegeben Am 1 August 1915 wurde jedoch die 5 Armee und die drei Armeeabteilungen zur Heeresgruppe Deutscher Kronprinz zusammengefasst der auch kurzzeitig 26 September bis 7 Dezember 1915 die 3 Armee unterstellt wurde Als Oberkommando der Heeresgruppe fungierte das Armeeoberkommando 5 Gleichzeitig wurde das Armeeoberkommando 1 am 17 September 1915 aus der Front gezogen weil es im Stellungskrieg entbehrlich war und zur anderen Verwendung als Armeeoberkommando 12 an die Ostfront geschickt Seine Verbande wurden auf die Nachbararmeen aufgeteilt Als allerdings im folgenden Jahr die 2 Armee angegriffen wurde Schlacht an der Somme wuchsen die deutschen Krafte dort so stark an dass dort am 19 Juli 1916 ein neues Armeeoberkommando 1 eingefuhrt werden musste Dem Armeeoberkommando 2 oblag die Gesamtleitung der Operationen beider Armeen als Heeresgruppe Gallwitz 19 nbsp Die Westfront im Fruhjahr 1918Am 29 August 1916 wurde das deutsche Westheer neu untergliedert Die Heeresgruppe Gallwitz wurde aufgelost und an ihrer Stelle die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht von Bayern geschaffen welche die 6 1 2 und 7 Armee umfasste Die 3 Armee wurde erneut der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz unterstellt Nur die 4 Armee an der Kanalkuste blieb unter direkter Kontrolle der Obersten Heeresleitung Eine weitere Umgliederung fand erst am 1 2 Marz 1917 statt als die 4 Armee zur Heeresgruppe Kronprinz von Bayern trat und ihr bisheriger Oberbefehlshaber nun die drei Armeeabteilungen am Sudflugel als Heeresgruppe Herzog Albrecht ubernahm Kurz darauf wurde am 12 April 1917 das Armeeoberkommando 1 von der nordlichen Heeresgruppe zur mittleren verlegt Somit war die Gliederung des deutschen Westheeres ab dem 16 April 1917 von Norden nach Suden die folgende Heeresgruppe Kronprinz von Bayern 4 6 und 2 Armee Heeresgruppe Deutscher Kronprinz 7 1 3 und 5 Armee Heeresgruppe Herzog Albrecht Armeeabteilungen C A und B 20 Fur die geplante Fruhjahrsoffensive wurden nacheinander die 18 Armee 27 Dezember 1917 17 Armee 1 Februar 1918 und 19 Armee 4 Februar 1918 in die Westfront eingeschoben Jede Heeresgruppe erhielt eine der neuen Armeen und aus der 5 Armee und Armeeabteilung C entstand im Raum Verdun am 4 Februar 1918 eine neue Heeresgruppe Gallwitz Nachdem am 5 Juli 1918 auch das Armeeoberkommando 9 aus Rumanien eingetroffen war wurde aus diesem sowie der 2 und 18 Armee am 12 August eine Heeresgruppe Boehn gebildet Im Zuge der Ruckzugsbewegungen im Herbst 1918 wurde allerdings die 9 Armee und auch die Heeresgruppe Boehn aufgelost sodass ab dem 8 Oktober 1918 wieder die Formation vom 4 Februar 1918 mit vier Heeresgruppen bestand 21 Ostfront Bearbeiten nbsp Paul von Hindenburg war als Oberbefehlshaber Ost lange einflussreichster deutscher Befehlshaber an der OstfrontAn der Ostfront verkomplizierten sich die Befehlsverhaltnisse durch die Vermischung deutscher und osterreich ungarischer Verbande Ursprunglich war zum Schutz Ostpreussens lediglich die 8 Armee aufmarschiert wahrend das Landwehrkorps am 4 September 1914 unter osterreichisches Kommando trat Zur Unterstutzung der k u k Streitkrafte wurde im September 1914 bei Breslau eine neue 9 Armee gebildet die zunachst in Sudpolen angriff dann aber in den Raum Gnesen Thorn verlegte Am 1 November 1914 wurden nun beide deutschen Armeen dem Oberbefehlshaber Ost unterstellt Zwischen beiden Armeen wurde am 15 November 1914 die Armeegruppe Gallwitz gebildet wahrend das Landwehrkorps zur Armeeabteilung Woyrsch erweitert wurde Letztere stand jedoch unter osterreichischem Oberbefehl Im Januar 1915 bildete die Oberste Heeresleitung zudem eine Sudarmee um die osterreichische Front in den Karpaten zu stabilisieren Gleichzeitig wurde in Ostpreussen eine neue 10 Armee zusammengezogen Unter dem Oberbefehlshaber Ost standen Anfang Februar 1915 von Norden nach Suden 10 Armee 8 Armee Armeegruppe Gallwitz 9 Armee und unter k u k Befehl im Suden die Sudarmee sowie die Armeeabteilung Woyrsch 22 Fur die Sommeroffensive 1915 wurde in Ostpreussen im April eine Armeeabteilung Lauenstein gebildet und im Suden die neue 11 Armee zum Angriff beordert Schlacht von Gorlice Tarnow Im Laufe der Operationen wurde die Armeeabteilung Lauenstein zur Njemenarmee erweitert Kurz darauf wurde am osterreichischen Frontabschnitt die Bugarmee gebildet Am 5 August 1915 beschloss die Oberste Heeresleitung jedoch die Operationen an der Ostfront wieder direkt zu leiten und schaffte den Oberbefehlshaber Ost ab Stattdessen wurden bis zum 1 September 1915 die Truppen von Norden nach Suden wie folgt neu eingeteilt Heeresgruppe Hindenburg Njemenarmee 10 8 und 12 Armee Heeresgruppe Leopold 9 Armee Armeeabteilung Woyrsch Heeresgruppe Mackensen 11 Armee Bugarmee und unter osterreichischem Befehl die Sudarmee Die Offensive der Mittelmachte gegen Serbien noch im gleichen Jahr machte eine weitere Unterteilung der Truppen notwendig Die 11 Armee und die Heeresgruppe Mackensen wurden auf den Balkan verlegt An diesem Frontabschnitt verblieb nur die Bugarmee deren Armeeoberkommando als Heeresgruppe Linsingen auch die k u k 4 Armee befehligte In Ostpreussen wurde die Njemenarmee in 8 Armee umbenannt die alte 8 Armee wurde aufgelost und ein Teil ihrer Verbande als Armeeabteilung Scholtz nach Norden verlegt 23 nbsp Die Ostfront im Sommer 1915Unter dem Eindruck der russischen Brussilow Offensive wurde am 30 Juli 1916 wieder ein Oberbefehlshaber Ost geschaffen der die deutschen Truppen an der Ostfront einheitlich leiten sollte Am 19 September 1916 unterstanden diesem von Norden nach Suden die Heeresgruppe Eichhorn 8 Armee Armeeabteilung Scholtz 10 Armee Heeresgruppe Woyrsch 12 Armee Armeeabteilung Woyrsch Armeeabteilung Gronau Heeresgruppe Linsingen Bugarmee k u k 4 Armee sowie die k u k 2 Armee mit der Armeegruppe Eben Weiterhin stand unter osterreichischem Kommando die Sudarmee 9 Armee sowie die Heeresgruppe Mackensen Die deutschen Krafte im Suden konzentrierten sich auf die Invasion Rumaniens Am 4 Oktober 1916 traten die Sudarmee sowie zahlreiche osterreichische Verbande unter den Befehl des Oberbefehlshabers Ost und am 10 Oktober 1916 wurde die 12 Armee aufgelost An die Stelle der letzteren trat die Armeeabteilung Scheffer 24 Diese Truppeneinteilung hatte lange Zeit Bestand bis am 15 Dezember 1917 die Heeresgruppe Woyrsch aufgelost wurde Als sich nun Verhandlungen mit der bolschewistischen Regierung in Russland anbahnten wurden weitere Kommandostellen abgebaut So am 3 Februar 1918 die Sudarmee und am 28 Marz 1918 die Heeresgruppe Eichhorn Der Oberbefehlshaber der letzteren ubernahm jedoch die bisherige Heeresgruppe Linsingen Am 16 April 1918 standen an deutschen Kommandobehorden unter dem Oberbefehlshaber Ost nur noch die 8 und 10 Armee die Heeresgruppe Eichhorn Kiew ab 1 Mai Eichhorn und ab 13 August Kiew Heeresgruppe Mackensen 9 Armee 3 bulgarische Armee Am 18 Juni 1918 wurde schliesslich auch das Armeeoberkommando 9 an die Westfront verlegt 25 Andere Fronten Bearbeiten Am 24 Mai 1915 erklarte Italien an Osterreich Ungarn den Krieg Bereits ab dem 28 Mai 1915 kamen deutsche Truppen Alpenkorps fur einige Monate an der Front gegen Italien zum Einsatz Offiziell befand sich Deutschland ab Ende August 1916 im Kriegszustand mit Italien Doch erst fur die geplante Grossoffensive des Herbstes 1917 wurde Mitte September die deutsche 14 Armee versammelt und zwischen den k u k Heeresgruppen Tirol und Boroevic in die Front eingeschoben Die deutsche Armee nahm an der folgenden Schlacht von Karfreit 24 bis 27 Oktober 1917 teil und wurde anschliessend wieder abgezogen Das Armeeoberkommando 14 verliess den Frontabschnitt am 22 Januar 1918 und fand an der Westfront als Armeeoberkommando 17 Verwendung 26 Als die Mittelmachte im Herbst 1915 den Feldzug gegen Serbien und Montenegro vorbereiteten wurde unter Verwendung des bisherigen Armeeoberkommandos 12 eine neue 11 Armee gebildet Diese wurde Kern der neuen Heeresgruppe Mackensen zu der auch die k u k 3 Armee und die k u k Armeegruppe Fulopp gehorten Als die Offensive erfolgreich verlief und auch Bulgarien in den Krieg eintrat wurden der Heeresgruppe am 14 Oktober 1915 auch die bulgarische 1 und 2 Armee unterstellt Die 11 Armee und ein deutsches Heeresgruppenkommando unter wechselnden Bezeichnungen blieben bis Kriegsende auf dem Balkan 27 An den Fronten des Osmanischen Reichs kampfte eine begrenzte Zahl deutscher Truppen doch diese verfugten lediglich uber Korpsstabe Spater traf auch das Heeresgruppenkommando F dort ein Ein Armeeoberkommando kam dort allerdings nicht zum Einsatz 28 Literatur BearbeitenR Bruhl A Charisius K Dorst u a Hrsg Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 2 Bde Militarverlag der DDR Berlin Ost 1985 Hermann Cron Die Organisation des deutschen Heeres im Weltkriege Verlag E S Mittler amp Sohn Berlin 1923 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Militarverlag Karl Siegesmund Berlin 1937 Edgar Graf von Matuschka Organisationsgeschichte des Heeres 1890 bis 1918 In Von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1890 1918 Munchen 1983 S 157 282 Deutsche Militargeschichte 1648 1939 hrsg vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Bd 3 ISBN 3 88199 112 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armee Deutsches Kaiserreich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die hochsten Kommandostellen des Heeres auf www deutsche kriegsgeschichte de Stand 15 April 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Rahne Mobilmachung Militarische Mobilmachungsplanung und technik in Preussen und im Deutschen Reich von Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg Berlin Ost 1983 S 135 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 72 Zu diesen und weiteren Details der kleineren Sektionen und ihrer Aufgaben vgl Hermann Cron Die Organisation des deutschen Heeres im Weltkriege Berlin 1923 S 30 35 Hermann Cron Die Organisation des deutschen Heres im Weltkriege Berlin 1923 S 148 157 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 73 Hermann Cron Die Organisation des deutschen Heres im Weltkriege Berlin 1923 S 35 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 73 f siehe auch 1918 Kommandeur des Ulanen Regiment Konig Wilhelm I 2 Wurttembergisches Nr 20 a b c Edgar Graf von Matuschka Organisationsgeschichte des Heeres 1890 bis 1918 In Von der Entlassung Bismarks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1890 1918 Munchen 1983 S 225 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 75 f R Bruhl A Charisius K Dorst u a Hrsg Worterbuch zur deutschen Militargeschichte Bd 1 Berlin Ost 1985 S 25 Edgar Graf von Matuschka Organisationsgeschichte des Heeres 1890 bis 1918 In Von der Entlassung Bismarks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1890 1918 Munchen 1983 S 209 f Hermann Stegemann Geschichte des Krieges Band 1 Stuttgart Berlin 1917 S 103 Walter Gorlitz Geschichte des deutschen Generalstabes von 1650 1945 Augsburg 1997 S 163 und 166 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 73 Fn 51 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 82 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 82 85 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 43 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 44 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 44 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 45 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 46 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 47 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 49 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 50 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 52 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 53 Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 54 f Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 55 f nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Juli 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armee Deutsches Kaiserreich amp oldid 224526180