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Beim Gaskrieg wahrend des Ersten Weltkrieges wurden rund 120 000 Tonnen Kampfstoffe 38 verschiedener Typen eingesetzt wobei ca 100 000 Soldaten starben und 1 2 Millionen Soldaten verwundet wurden 1 Als Beginn des Gaskrieges wahrend des Ersten Weltkrieges und damit des systematischen Einsatzes von Giftgasen als chemische Waffen gilt der Einsatz von Chlorgas durch deutsche Truppen am 22 April 1915 Das von der Pariser Polizei fur zivilen Einsatz entwickelte Tranengas Bromessigsaureethylester zeigte in seiner Anwendung durch franzosische Truppen im August 1914 kaum Wirkung Es war im Gegensatz zu Chlorgas nicht todlich und eigentlich nur fur den Polizeieinsatz gedacht Ausloser fur den Gaskrieg war somit der von Deutschland vorbereitete Einsatz In den folgenden Kriegsjahren brachten die Mittelmachte und die gegnerische Entente in den sich gegenseitig hochschaukelnden Eskalationen immer wirksamere chemische Waffen zum Einsatz Trotz der Wirkung des Giftgases und seines noch heute schrecklichen Rufes war die Todesrate mit knapp unter einem Prozent aller Weltkriegstoten ausserst gering Nachtraglich betrachtet gilt Giftgas als ineffektive Waffe Soldaten des russischen Expeditionskorps mit Gasmasken an der Westfront datiert 1916 17Inhaltsverzeichnis 1 Chronologie 1 1 Anfang des Gaskrieges 1 1 1 Einsatz von Tranengas 1 1 2 Fritz Haber propagiert Chlorgas 1 2 Antwort der Alliierten 1 3 Hohepunkt des Einsatzes chemischer Waffen 2 Rechtliche Einschatzung 3 Einsatztechniken der Giftstoffe 3 1 Die Mittelmachte 3 1 1 Deutschland 3 1 2 Osterreich Ungarn 3 2 Die Alliierten 3 2 1 Frankreich 3 2 2 Vereinigtes Konigreich 3 3 Allgemein 4 Neuentwicklungen 5 Gasschutz 5 1 Deutsches Reich 5 2 Frankreich 5 3 Vereinigtes Konigreich 5 4 Vereinigte Staaten von Amerika 5 5 Italien 5 6 Weitere Methoden 5 6 1 Auszug aus einem Merkblatt zum Gaskampf 6 Hauptkampfstoffe Produktionsmengen und Wirkungsweise 6 1 Bezeichnungen fur Kampfstoffe 6 2 Produktionsmengen der Kampfstoffe 6 3 Wirkungsweise der Kampfgase 7 Fazit des Gaskrieges 8 Redewendungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseChronologie BearbeitenAnfang des Gaskrieges Bearbeiten Einsatz von Tranengas Bearbeiten nbsp Deutsche Gaswerfer nbsp Gasangriff mittels BlasverfahrenEbenso wie in Frankreich wurden im Vereinigten Konigreich Plane zu einem Tranengas und Stickgas Einsatz entworfen Tranengase wie Chloraceton und Benzylchlorid und ebenso Gase wie Schwefeldioxid wurden fur den Einsatz erwogen Mit deren Hilfe sollte der Feind aus seinen Deckungen in den Feuerbereich der konventionellen Waffen getrieben werden Trotz der Verwendung von Tranengas durch Frankreich gilt erst der Einsatz des todlichen Chlorgases am 22 April 1915 durch die Deutschen als eigentlicher Beginn des Gaskrieges Schon vor 1914 wurden in Frankreich die sogenannten cartouches suffocantes Erstickungspatronen fur die Polizei entwickelt Diese mit einer Signalpistole zu verschiessenden Kartuschen waren mit 200 g Bromessigsaureethylester gefullt welcher im offenen Gelande aber nahezu wirkungslos war Beim Angriff auf Befestigungen und im Hauserkampf war dieses Tranengas jedoch effektiv einsetzbar 2 Somit setzten die franzosischen Soldaten die ab 1912 produzierten Gewehre der Polizei und deren Munition ein Das Bromessigsaureethylester wurde wegen der Knappheit an Brom dann durch Chloraceton ersetzt was ebenso in Granaten und Geschosse abgefullt wurde Major Max Bauer Artilleriefachmann und Leiter der Sektion II fur schwere Artillerie Minenwerfer Festungen und Munition der Obersten Heeresleitung schlug dann im September 1914 dem preussischen Kriegsminister und Chef des Grossen Generalstabs Erich von Falkenhayn vor eine bei langerer Kriegsdauer zu befurchtende Sprengstofflucke dadurch zu kompensieren dass man ohnehin bei der Sprengstoffproduktion anfallende Vorprodukte wie etwa Chlorgas als chemische Waffen einsetzen konnte Dabei dachte Bauer an Geschosse die durch eingeschlossene feste flussige oder gasformige Stoffe den Gegner schadigen oder kampfunfahig machen sollten Das war auf deutscher Seite der Einstieg in den Einsatz chemischer Kampfstoffe Falkenhayn griff die Anregung sofort auf Er fragte Walther Nernst nach seiner Meinung Nernst sagte seine Mitarbeit zu und gewann fur das Vorhaben ausserdem Carl Duisberg Chemiker Miteigentumer und Generaldirektor der damaligen Farbenfabriken Friedrich Bayer amp Co FFB in Leverkusen 3 4 Das Kriegsministerium setzte im Oktober 1914 die Nernst Duisberg Kommission ein zu der auch Fritz Haber gehorte Er sollte von der wissenschaftlichen Seite aus fur die Erforschung und Entwicklung chemischer Waffen massgeblich werden unterstutzt von weiteren Nobelpreistragern wie Emil Fischer James Franck Otto Hahn Gustav Ludwig Hertz Max Planck Johannes Stark und Richard Martin Willstatter Bereits im Oktober 1914 wurde auf Grund von Versuchen der Kommission auf dem Schiessplatz Meppen bei Koln das Ni Geschoss entwickelt das bei der Detonation eine pulverformige Kombination von Dianisidin Chlorhydrat und Dianisidinchlorsulfonat Ni Mischung freisetzte welche Augen und Atemwege reizen sollte und den Tarnnamen Niespulver erhielt Organisiert durch Duisberg wurden in wenigen Tagen grosse Stuckzahlen dieser Granaten hergestellt und unter der Aufsicht Nernsts schon am 27 Oktober 1914 an der Westfront bei Neuve Chapelle erstmals im Krieg eingesetzt Es kam aber zu keiner nennenswerten Beeintrachtigung des Gegners Ahnlich wirkungslos blieben beim Fronteinsatz am 31 Januar 1915 5 an der Ostfront nahe Bolimow bei Warschau Granaten die den flussigen langsam verdampfenden Augenreizstoff Xylylbromid enthielten und da sie auf Forschungen des Chemikers Hans Tappen beruhten T Granaten genannt wurden sowie spater Geschosse mit anderen Reizstoffen 4 Das Verschiessen von Reizstoff Granaten wurde auf Betreiben Nernsts bald erganzt und abgelost durch das Verschiessen grosser mit Reizstoffen gefullter Trommeln oder Kanister Er entwickelte hierfur geeignete pneumatisch angetriebene Minenwerfer und uberzeugte sich beim ersten Fronteinsatz dieser Waffe am 30 Juli und 1 August 1915 von der Wirkung indem er gefangene Gegner untersuchte 6 Das Freilassen von Gas vor Ort hiess Gasblasen und war stark windabhangig Es wurde im Laufe des Krieges durch Gasschiessen ersetzt wobei langsam fliegende Artilleriegeschosse das Gift zu den gegnerischen Stellungen transportierten 7 Fritz Haber propagiert Chlorgas Bearbeiten Haber hatte bereits Ende 1914 vorgeschlagen aus Druckflaschen das potentiell todlich wirkende Chlorgas auf die gegnerischen Stellungen abzublasen Haber drangte auf Chlor da es sehr giftig und in ausreichenden Mengen verfugbar war Die BASF konnte so das in hohen Mengen anfallende Chlorgas welches ein Abfallprodukt war 8 gewinnbringend verwerten Die Tagesproduktion an Chlor betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 40 Tonnen Des Weiteren konnte es gefahrlos transportiert werden Von einigen Offizieren und Chemikern wurde der Gaseinsatz stark in Frage gestellt allerdings nicht aus ethisch moralischen Erwagungen heraus Kritisiert wurde die Windabhangigkeit beim Abblasen und nicht das Abblasen an sich Da allerdings kein anderes Verfahren der Anwendung an der Front so ausgereift war wie das Blasverfahren wurde es trotz des an der Westfront vorherrschenden Westwindes eingesetzt Der bayerische Kronprinz Rupprecht von Bayern gab ausserdem am 1 Marz 1915 zu bedenken dass wenn es sich als wirksam erweise der Feind zum gleichen Mittel greifen wurde und bei der vorherrschenden westostlichen Windrichtung zehnmal ofter gegen uns Gas abblasen konne als wir gegen ihn Man ging aber von fehlenden Produktionskapazitaten der Alliierten insbesondere Frankreichs aus Haber notierte nach einem Test des Chlorabblasens Das Gas blies vorschriftsmassig ab da plagte uns der Teufel und wir beide ritten versuchsweise in die abtreibende Gaswolke hinein Im Augenblick hatten wir in dem Chlornebel die Orientierung verloren ein wahnsinniger Husten setzte ein die Kehle war wie zugeschnurt in hochster Not lichtete sich die Wolke und wir waren gerettet Dieses Zitat Habers wurde sehr haufig zur Rechtfertigung des Chloreinsatzes benutzt um zu zeigen dass Chlor nicht todlich sondern nur stark reizend sei und Deutschland somit durch den Einsatz von Giftgas nicht die Haager Konvention verletzt habe In einem vermutlich auf Geruchten basierenden Feldpostbrief des deutschen Majors Karl von Zingler wird behauptet dass der erste deutsche Chlorgas Einsatz dieser Art schon vor dem Januar 1915 stattfand Rousselare 2 Januar 1915 Auf anderen Kriegsschauplatzen ist es ja auch nicht besser und die Wirkung von unserem Chlor soll ja sehr gut gewesen sein Es sollen 140 englische Offiziere erledigt worden sein Es ist eine furchtbare Waffe 9 Fur eine derartige Aktion zu diesem fruhen Zeitpunkt sind allerdings bislang keine weiteren Bestatigungen greifbar Der erste gesicherte Einsatz von Chlorgas erfolgte am 22 April 1915 durch eine Spezialeinheit bestehend uberwiegend aus kriegsfreiwilligen Studenten in der Zweiten Flandernschlacht bei Ypern und gilt als eigentlicher Beginn des Gaskrieges Das Chlorgas wurde unter etwa 7 bar Druck verflussigt und in 6000 Stahlflaschen zu 40 kg und in 24 000 Stahlflaschen zu 20 kg an die Westfront geliefert In Abwesenheit von Wasser greift Chlor Eisen nur oberflachlich an Ab dem 10 Marz 1915 waren die Randbedingungen fur den Einsatz des Gases beim sudlichen Ypernbogen getroffen worden wurden aber wegen technischer Probleme Feindbeschuss Reparaturen und Einbaus zusatzlicher Flaschen in den Nordbogen bei Ypern verschoben Die Vorbereitungen wurden am 11 April 1915 endgultig fertiggestellt Am 22 April 1915 um 18 00 Uhr konnte das Gas bei Nordostwind abgeblasen werden Karte des Frontverlaufs 10 Den Befehl zum Einsatz gab General Berthold Deimling entgegen dem Rat aller seiner Regimentskommandeure aber vor Ort technisch unterstutzt durch Haber und weitere Wissenschaftler Deimling ab 1913 Kommandeur des XV Armee Korps wurde als Schlachter von Ypern bekannt Seine Truppen liessen bei gunstiger Windrichtung 150 Tonnen Chlorgas abblasen Es bildete sich eine 6 km breite 600 900 m tiefe Gaswolke die auf die franzosischen Truppen zutrieb Die Folge waren mehr als tausend Mann Verluste auf alliierter Seite und ein Mehrfaches an Schwerverletzten Deutsche Sturmtruppen die selbst nur mit Natriumthiosulfat und Sodalosung getrankten Mullkissen geschutzt waren starteten einen erfolgreichen Angriff In Deutschland wurde das als Tag von Ypern gefeiert selbst Lise Meitner gratulierte zu dem schonen Erfolg Habers Frau Clara Immerwahr erste in Deutschland promovierte deutsche Chemikerin und Pazifistin hatte vergeblich gegen das Giftgasprogramm ihres Mannes protestiert Nachdem die deutschen Truppen mit diesem Gasangriff einen kleinen militarischen Erfolg errungen hatten waren nun einige der Bedenken gegen Giftgas vom Tisch Gegen die Briten erfolgten bei Loos en Gohelle am 1 6 10 und 24 Mai weitere Blasangriffe Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden ca 50 Blasangriffe von den Deutschen gefuhrt bei denen durch wechselnde Windrichtung teilweise auch eigene Truppen gefahrdet wurden Den mengenmassigen Hohepunkt der Blasangriffe stellen der 19 und 20 Januar 1916 dar Bei diesem Angriff wurden 500 Tonnen Chlor bei Reims abgeblasen Nach dem wohl effektivsten Blasangriff der k u k Armee gegen die Italiener waren am 29 Juni 1916 am Monte San Michele an der Isonzofront etwa 5000 8000 Tote zu beklagen Alle kriegfuhrenden Nationen vor allem Deutschland stellten die Blasangriffe zugunsten neu entwickelter Gasgeschosse ein So sollte ein von Wind und Wetter unabhangiger Gaseinsatz ermoglicht werden In einem weiteren Schritt sorgte die Nernst Duisberg Kommission dafur dass dem abgeblasenen Chlorgas in zunehmender Konzentration Phosgen hinzugefugt wurde Sowie die deutschen Soldaten durch Arbeiten von Richard Willstatter mit Schutzmasken versorgt waren welche vor Chlorgas und Phosgen schutzten war der routinemassige Einsatz von Phosgen als Beimischung zu Chlorgas ohne Risiko fur die deutsche Seite moglich Erstmals geschah dies Ende Mai sowohl an der Westfront gegen franzosische Soldaten 11 als auch an der Ostfront bei Bolimov an der Bzura wo bereits 240 Tonnen Chlorgas dem bis zu ca 5 Phosgen beigemischt war abgeblasen wurden 12 13 Weitere Angriffe dieser Art an der russischen Front waren am 12 Juni und 6 Juli 1915 Uber den Einsatz vom 12 Juni 1915 berichtete Otto Hahn spater so 14 Ich war damals tief beschamt und innerlich sehr erregt Erst haben wir die russischen Soldaten mit Gas angegriffen und als wir dann die armen Kerle liegen und langsam sterben sahen haben wir ihnen mit unseren Rettungsgeraten das Atmen erleichtern wollen ohne jedoch den Tod verhindern zu konnen Ein weiterer grosser Blasangriff an der Westfront mit einer Chlor Phosgen Mischung erfolgte am 19 Dezember 1915 bei Wieltje in Flandern gegen die Briten mit 180 Tonnen Giftgas Ausserdem wurden Chlor Chlorpikrin Gemische abgeblasen wobei der erste Angriff mit Chlorpikrin von den Russen gefuhrt wurde Fritz Haber beurteilte nach dem Ersten Weltkrieg den Einsatz chemischer Kampfstoffe so Der Vorteil der Gasmunition kommt im Stellungskrieg zu besonderer Entfaltung weil der Gaskampfstoff hinter jeden Erdwall und in jede Hohle dringt wo der fliegende Eisensplitter keinen Zutritt findet Antwort der Alliierten Bearbeiten nbsp Franzosischer Giftgas und Flammenwerfereinsatz gegen deutsche Grabenstellungen in Flandern 1916 nbsp Deutsche Infanterie wahrend eines Gasangriffs in Flandern 1916Die Alliierten speziell die Briten waren trotz vorhandener Geheimdienstinformationen uberrascht von dem deutschen Chloreinsatz an der Front Ab jenen Tagen im Januar 1915 begannen die Briten mit den Vorbereitungen fur ihren Gaskrieg doch erst am 25 September des gleichen Jahres konnten sie mit ihrem ersten Blasangriff auf die Deutschen bei Loos mit 150 Tonnen Chlor antworten Die Briten erkannten schnell dass sie Gemische mit hoherer Toxizitat verwenden mussten um die Schutzmassnahmen des Gegners unbrauchbar zu machen Am 9 und 19 Januar 1916 verwendeten die Briten bei ihrem Blasangriff bei Fromelles ein Gemisch aus 80 Chlor und 20 Schwefelchloriden Ebenso wie der Feind verwendeten sie Mischungen aus Chlor Chlorpikrin und Chlor Phosgen bei spateren Angriffen In der Sommeschlacht 1916 Juni bis November fuhrten die Briten ca 110 Blasangriffe mit zumeist einem 50 50 Gemisch aus Chlor und Phosgen Insgesamt wurden wahrend der Sommeschlacht 1 160 Tonnen Gas abgeblasen Ein Versuch der Briten am 14 Juli 1916 neben 240 Chlorflaschen auch 1 670 Schwefelwasserstoffflaschen zu verwenden schlug dadurch fehl dass durch den deutschen Beschuss mehrere Flaschen zerstort wurden und sich eigene Leute vergifteten Ebenso entzundete sich durch Leuchtspurmunition ein Teil des Schwefelwasserstoffs weswegen dieser bei folgenden Angriffen nicht mehr eingesetzt wurde Wahrend eines grossen Blasangriffes am 26 Oktober 1917 bei Dixmuiden wurden 1 000 22 5 kg Gasflaschen mit Chlor Phosgen eingesetzt Bei einem Blasangriff am 24 Mai 1918 bliesen die Briten ein Chlor Phosgen Gemisch ab Des Weiteren fuhrten die Briten 1918 zehn weitere Blasangriffe mit ca 27 000 Gasflaschen durch Insgesamt wurden bei den ca 300 Blasangriffen der Briten 88 000 Flaschen Gas verwendet Bei den Briten war das Abblasen eine der Hauptanwendungsformen fur Giftgas Anders die Franzosen Sie verfugten lediglich uber den Reizstoff Perchlormethylmercaptan welches in Handgranaten Verwendung fand Allerdings war dies sehr ineffizient so dass an neuen Methoden geforscht wurde Das von den Briten nicht verwendete doch ebenfalls in franzosischen Handgranaten eingesetzte Acrolein fuhrte nicht zum gewunschten Ziel Im April 1915 verwendeten die Franzosen an der Somme im Raum Mametz Montauban Artilleriegranaten die von den deutschen Truppen zunachst nicht identifiziert werden konnten und nur als Stinkbomben bezeichnet wurden Am 25 April 1915 gelang es eine nicht abgebrannte Granate zu bergen Leutnant Wolfgang Gruber vom Stab des 2 Infanterie Regiments Kronprinz im Zivilleben Chemiker konnte bei einer Untersuchung feststellen dass die Granate mit zwei Schichten befullt war einer gelben Pikrinsaure und einer weissen einem Gemisch von Kaliumchlorat und einer wachsartigen organischen Substanz Bei der Verbrennung entwickelte sich Chlorpikrin das nach dem Einatmen zu Husten Schnupfen und Magenschmerzen fuhrte 15 Da in Frankreich eine chemische Industrie fast nicht existierte wurden mit britischer Hilfe im August 1915 sechs Chloranlagen errichtet im Fruhjahr 1916 entstanden weitere Betriebe So konnten die ersten Blasangriffe mit Chlor erst am 15 Februar 1916 bei Reims begonnen werden Allerdings setzten die Franzosen nicht wie die Briten auf die Technik des Abblasen sondern verwendeten als Hauptwaffe die Granate Wahrend des Krieges wurden 13 193 000 Granaten Kaliber 7 5 cm und 3 930 000 Granaten hoheren Kalibers verschossen 1 140 000 Handgranaten wurden geworfen Insgesamt wurden also vom 1 Juli 1915 bis zum 11 November 1918 ca 17 Millionen Gasgeschosse verwendet Die auch von der deutschen Armee verwendeten Gasgranaten boten einen Uberraschungseffekt da die Gasrauchschwaden inmitten der Rauchwolken gewohnlicher Granatexplosionen zumindest optisch nicht mehr auszumachen waren Russland indes war anfangs nicht in der Lage einen Gegenangriff mit Gas zu fuhren sondern war auf britische Lieferungen angewiesen Im Gegensatz zu Deutschland das standig neue Kampfstoffe prufte und einsetzte war Russlands Industrie nur zu Herstellung von Chlor Chlorpikrin und Phosgen fahig Die ersten grossen Blasangriffe Russlands gelangen am 5 6 September und am 24 25 Oktober 1916 bei Kunilowo Anders als bei den anderen Kriegsteilnehmern waren in Russland dermassen chaotische und kontraproduktive Abteilungen geschaffen worden dass kein einheitliches Gerat zum Schutz der eigenen Truppen eingefuhrt werden konnte Italien setzte die Kampfstoffe Chlor Chlorpikrin Phosgen Chlorcyan Bromaceton Benzyliodid und gegen Kriegsende Yperit ein Zunachst wurden nur die Kampfstoffe Phosgen Chlorpikrin Blausaure und Xylylbromid verwendet Im Dezember 1917 nahm die erste Anlage zur Chlorgewinnung den Betrieb auf und ebenso die ersten Fabriken zur Phosgen und Chlorpikrinherstellung Im August 1917 startete die Senfgasproduktion Die Amerikaner welche erst spater in den Krieg eintraten konnten monatlich 4 bis 6 Millionen Geschosse mit Giftgas befullen Nachdem der Gaskrieg 1917 18 voll entbrannt war setzte die United States Army neben den anderen Giftgasen auch Blausaure Granaten ein Hohepunkt des Einsatzes chemischer Waffen Bearbeiten Von deutscher Seite wurden chemische Kampfstoffe ursprunglich eingesetzt weil befurchtet wurde die Versorgung mit Rohstoffen fur die Sprengstoffherstellung werde nicht ausreichen Begunstigt durch die von Haber entwickelte Ammoniak Synthese trat eine solche Lucke allerdings nicht ein Das Jahr 1918 stellte auf beiden Seiten den Hohepunkt des Gaskrieges dar In diesem Jahr war durchschnittlich jede dritte Granate mit Kampfstoff gefullt Anders als in den Vorjahren war allerdings die Verfugbarkeit der Gaskampfstoffe auf Seiten der Deutschen erschopft Rechtliche Einschatzung BearbeitenDie Haager Landkriegsordnung von 1907 war noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs sowohl von den Mittelmachten als auch von den Staaten der Entente und den USA ratifiziert worden und daher fur diese Staaten bereits zu Kriegsbeginn bindend Dass die Haager Landkriegsordnung den Einsatz von chemischen Kampfstoffen ausnahmslos verbietet bestritten jedoch einige Juristen Nach deren Auslegung untersage der Artikel 23 im Abschnitt a Gift oder vergiftete Waffen lediglich das Vergiften von Gegenstanden wie Wasser Lebensmittel und Boden und das Verschiessen vergifteter Pfeile nicht aber das von Geschossen die Gift freisetzen Und Abschnitt e Unnotige Leiden erlaube den Einsatz chemischer Waffen dann wenn dies fur einen militarischen Vorteil notig sei 16 Reizstoffe fielen nicht in diese Kategorie sie wurden aber ab 1917 als Maskenbrecher im Rahmen des Buntschiessens mit potentiell todlich wirkenden Kampfstoffen kombiniert Einsatztechniken der Giftstoffe BearbeitenDie Mittelmachte Bearbeiten Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Deutsche Gastruppen im Ersten Weltkrieg Die deutsche Taktik sah vor in moglichst kurzer Zeit moglichst hohe Gaskonzentrationen zu erzielen Es wurde verstarkt Diphosgen Grunkreuz eingesetzt welches mit 50 Phosgen gemischt wurde um langere todliche Konzentrationen zu erreichen da Diphosgen zu Phosgen zerfallt Ende April 1917 wurde Grunkreuz 1 eingesetzt das zu verschiedenen Anteilen aus Diphosgen und Chlorpikrin bestand Anfangs wurden die Gasgranaten nicht mit einer zusatzlichen Sprengladung versehen dies wurde zu einem spateren Zeitpunkt geandert um eine Kombinationswirkung von Gas und Splitterwirkung zu erreichen Osterreich Ungarn Bearbeiten nbsp Italienische Gastote nach dem osterreichisch ungarischen Giftgasangriff am Monte San Michele am 29 Juni 1916Osterreich Ungarn setzte Giftgas im Ersten Weltkrieg ab Sommer 1916 an der Sudfront gegen Italien ein 17 Kaiser Franz Joseph der sich bis dahin geweigert hatte den Einsatz von Giftgas zu genehmigen wurde durch die Fehlinformation umgestimmt italienische Truppen hatten als erste Giftgas eingesetzt 18 Der erste Gasangriff osterreichisch ungarischer Truppen erfolgte am 29 Juni 1916 auf dem Karst auf der Hochflache von Doberdo im Bereich des Monte San Michele vor der 6 Isonzoschlacht Die Chlor Phosgen Mischung 19 wurde dabei im Blasverfahren aus Druckflaschen unter Ausnutzung der Windverhaltnisse auf die gegnerischen Stellungen abgelassen 17 Uber den Einsatz von Giftgas war schon vor dem Ersten Weltkrieg nachgedacht worden 1912 regte Oberstleutnant Adolf von Boog die Einfuhrung von Gasmunition an 1916 nach dem Giftgas als Waffe schon weite Verbreitung gefunden hatte beanspruchte Boog in einem Schreiben an das k u k Armeeoberkommando die Urheberschaft 20 Der von Erzherzog Joseph angeordnete Gasangriff am Monte San Michele erwies sich aufgrund einiger widriger Umstande so war es in Teilen des Angriffgebietes zu einer unerwarteten Windstille gekommen und zudem wurden die Gasflaschen aufgrund von Kommunikationsproblemen nicht alle gleichzeitig geoffnet nur als moralischer Teilerfolg hatte aber strategisch keine Bedeutung Die vollig uberraschten und unzureichend ausgerusteten italienischen Truppen des XI Armeekorps verloren nach offiziellen italienischen Angaben durch den Gasangriff uber 6000 Mann Selbst die k u k 5 Armee hatte uber 1500 Verluste darunter knapp 40 Tote zu verzeichnen 21 Am folgenreichsten wurde Giftgas an der Sudfront im Oktober 1917 zum Auftakt der 12 Isonzoschlacht eingesetzt Anstatt der bisher von osterreichisch ungarischen Truppen verwendeten B und C Kampfstoffe die die Italiener nicht mehr furchteten kam das von der Westfront stammende Verfahren des Buntschiessens mittels Gaswerfern zum Einsatz 20 Zur Unterstutzung eines osterreichisch ungarischen Angriffes setzten deutsche Pioniereinheiten ab dem 24 Oktober 1917 in der Schlacht von Karfreit Gaswerfer mit 70 000 Grun und Blaukreuzgranaten mit den an der Sudfront neuen Substanzen Chlorarsen und Diphosgen ein Die Gaswerfer wurden gezundet um die Naklo Schlucht sudlich von Flitsch mit 5 6 Tonnen Grunkreuz zu fullen Hierbei starb eine gesamte italienische Einheit Major Graf von Pfeil und Klein Ellguth der Kommandeur des deutschen Pionierbataillons 35 das den Gaswerferangriff bei Flitsch befehligte beschrieb die Wirkung Bereits 10 15 vorm wurden die Schluchten vollkommen gasfrei angetroffen und eine vollkommene Gaswirkung festgestellt Nur vereinzelte noch lebende schwer kranke Italiener wurden aus der vordersten feindlichen Stellung zuruckgebracht in der Schlucht selbst war die gesamte Besatzung etwa 500 bis 600 Mann tot Nur wenige hatten die Masken aufgesetzt die Lage der Toten liess auf plotzlichen Gastod schliessen Es wurden auch verendete Pferde Hunde und Ratten gefunden 20 Die deutschen und osterreichisch ungarischen Verbande hatten es dadurch erheblich leichter den Durchbruch durch die italienische Front zu erreichen Auch die psychische Wirkung war verheerend Sehr viele Italiener ergaben sich den Angreifern die Kampfmoral sank drastisch Die italienische Front musste bis an den Piave zuruckgenommen werden zur Verstarkung wurden franzosische und britische Verbande an diese Front verlegt Im Juni 1918 versuchte Osterreich Ungarn in einer letzten Offensive den Piave zu uberschreiten Der dabei durchgefuhrte Giftgas Angriff war jedoch nicht erfolgreich da zum einen die Italiener besser gegen Gasangriffe gerustet waren und zum anderen ein Teil der chemischen Waffen zu lange gelagert worden war und damit seine Wirksamkeit verloren hatte Die Alliierten Bearbeiten Die Alliierten hingegen setzten auf niedrigere Konzentrationen uber lange Zeitraume hinweg was die gegnerische Moral unterminieren sollte Beispielsweise wurden Phosgengranaten mit Tranengasminen verschossen um einen reinen Tranengasangriff vorzutauschen was dazu fuhrte dass die Schutzmasken nicht aufgesetzt wurden da Tranengas als harmlos verstanden wurde Frankreich Bearbeiten Die Franzosen setzten auf eine Mischung verschiedener Gasgeschosse um eine moglichst hohe Effektivitat zu erzielen Versuche Granaten mit Blausaure gemischt mit Arsentrichlorid Zinntetrachlorid Chloroform und Granaten mit dem hochtoxischen Chlorcyan einzusetzen scheiterten an zu schneller Verfluchtigung und der Nichterreichung der erforderlichen Gefechtsmengen Es wurde auch Phosgen und Diphosgen neben Chlor in verschiedenen Mischungsverhaltnissen eingesetzt Weit verbreitet war es daruber hinaus schwache Konzentrationen zu erzeugen bei denen fast keine akuten Beschwerden eintreten und Soldaten deshalb keinen Grund sahen Schutzmassnahmen zu ergreifen Vereinigtes Konigreich Bearbeiten nbsp 180 geladene britische Livens Projektoren bei Dernancourt Frankreich am 14 Juni 1918 Das verteilte Gerumpel dient als Tarnung Neben den Blasangriffen setzten die Briten auch auf Gasgeschosse 1917 ersannen sie eine neue Einsatzform von Gasgeschossen den Livens projector Gasflaschen wurden aus Rohrbatterien mit 45 Neigung herausgeschossen Diese Flaschen wurden dann per Sprengladung zerlegt so dass das Gas meist Phosgen auch Chlorpikrin Zinntetrachlorid ausstromen konnte Der erste grosse Einsatz dieser Art fand am 4 April 1917 statt wobei 2 300 Projektile also 32 Tonnen Chlor Phosgen abgefeuert wurden durch diese Methode konnte eine sehr hohe Konzentration erzielt werden Ebenso war es eine sehr kostengunstige Methode den Feind zu begasen Die grossten Angriffe waren in der Schlacht von Cambrai am 19 20 Januar mit 4200 Livensprojektilen und 3100 Gasminen in der Schlacht am 21 Marz 1917 bei St Quentin mit 3728 Livenswerfern und 2960 Gasminen in der Schlacht bei Lens mit 929 Gasminen Allgemein Bearbeiten Im Durchschnitt wurden bei einem herkommlichen Gaswerfereinsatz ca 1000 Projektile also 13 14 Tonnen Kampfstoff fur eine ein bis zwei Hektar grosse Flache eingesetzt Hierbei war die Zahl der Gastoten durch die hohere Gefechtskonzentration etwa doppelt so hoch wie bei phosgengefullten Artilleriegranaten Zudem fingen die Briten an Chlorpikrin zu verwenden da sie glaubten hier eine Schwachstelle der deutschen Gasfilter gefunden zu haben Dieses Gas sollte durch den Zusatz von 20 Zinntetrachlorid eine noch hohere Wirkung erhalten Vom 4 bis 9 April 1917 in der Schlacht von Arras wurde eine Mischung aus 75 Chlorpikrin und 25 Phosgen verwendet Wegen des grossen Erfolges des Gaswerferverfahrens wurde es von den Deutschen ubernommen und erstmals ab dem 24 Oktober 1917 zum Auftakt der 12 Isonzoschlacht gegen die Italiener in der Schlacht von Karfreit neben 70 000 Grun und Blaukreuzgranaten angewendet Allerdings erreichte die Wirkung der deutschen Gaswerferflaschen trotz ausgeklugelter und raffinierter Befullung nicht die Effektivitat der englischen Werfer da der Rauminhalt der Flaschen zu klein gegenuber den englischen war Auf beiden Seiten wurden grosse Mengen an Gasgranaten verschossen wobei die der Deutschen vor allem mit Diphosgen und die der Alliierten mit Phosgen gefullt waren Neuentwicklungen BearbeitenMitte des Jahres 1917 wurden von den Deutschen weitere Kampfstoffe entwickelt und eingesetzt Hierbei handelte es sich um Blaukreuz Diphenylarsinchlorid und Gelbkreuz oder Lost Bis 2 chlorethyl sulfid Blaukreuz wurde entwickelt um feindliche Gasmasken zu durchdringen und zum Absetzen der Maske zu zwingen Dieser als Maskenbrecher oder Clark Clark 1 und Clark 2 bezeichnete Stoff wurde mit anderen Stoffen zusammen verschossen um den Gegner durch Absetzen der Maske den eigentlich todlichen Stoffen wie Phosgen etc auszusetzen Dieses Verfahren wurde Buntschiessen oder Buntkreuzschiessen genannt Erstmals wurde Blaukreuz am 10 bis 11 Juni 1917 bei Nieuwpoort verschossen Gelbkreuz hingegen stellte eine vollig neue Entwicklung des Gaskampfes dar Waren die anderen verwendeten Verbindungen Lungengifte handelte es sich bei Gelbkreuz um ein Kontaktgift das uber die Haut wirkte Bezeichnet wurde Gelbkreuz als Lost Deutschland benannt nach den Chemikern Wilhelm Lommel und Wilhelm Steinkopf Mustard Gas bzw Senfgas England und Yperite Frankreich benannt nach der Stadt in Belgien wo es von den franzosischen Truppen im September 1917 zum ersten Mal eingesetzt wurde Es wurde erstmals am 12 13 Juli 1917 nur kurz nach dem ersten Einsatz von Blaukreuz gegen die Briten verwendet Bei diesem ersten Angriff wurden rund 125 Tonnen Lost verschossen Daraufhin mussten ca 2 000 Verletzte und 50 bis 60 Tote gemeldet werden Wahrend der ersten drei Einsatzwochen von Lost hatten die Briten ca 14 200 Verletzte und 500 Tote zu beklagen Obwohl die Zahl der Toten bei einem Losteinsatz mit 1 8 bis 2 5 sehr gering war waren erhebliche physische Schaden zu erwarten und damit monatelange Ausfalle der Soldaten Auch war es dem Losteinsatz geschuldet dass ca jeder sechste tote Brite an Gaskampfmitteln gestorben war Ebenfalls anders als alle anderen Kampfstoffe haftete Lost sehr gut an dem Gelande und blieb dort wochen und monatelang was eine sehr einfache defensive Verteidigung moglich machte da es sich nur schwer verfluchtigt nbsp Wirkung eines Gasangriffes Schlacht von Fromelles 1916 Der deutsche Militarwissenschaftler George Soldan beschrieb die Varianten des Giftgaseinsatzes ein Jahrzehnt spater so Die Gaskampfmethode beabsichtigte den Gegner durch Anwendung von Reizstoffen aus seinen festen Stellungen zu treiben ihn fur langere Zeit oder dauernd kampfunfahig zu machen und den jeweils benutzten Gasschutz unwirksam zu gestalten Gelbkreuzkampfstoff war geruchlos und verursachte Entzundungen Im Felde wurde Blaukreuz und Grunkreuzmunition gleichzeitig als Buntkreuz bezeichnet verwendet um den Gegner durch Blaukreuz zum Abreissen der Maske zu zwingen da es diese durchdringt sodass er sich der Giftwirkung von Grunkreuz aussetzte In den meisten Fallen raumte der Gegner sobald die Buntkreuzwirkung bekannt war das Gebiet 22 Im November 1917 wurden im Wald von Bourlon bei Cambrai verseuchte also nicht mehr betretbare Raume geschaffen 23 Senfgas das im Winter 1917 freigesetzt worden war vergiftete im Fruhjahr 1918 als der Boden auftaute die Soldaten Auf diese Weise konnten ganze Gebiete eines Schlachtfeldes abgeriegelt werden 24 Die Techniken der Kampfstoffentwicklung waren nicht etwa die Entwicklung neuer Gifte sondern nur die massenhafte Herstellung schon langst bekannter chemischer Verbindungen Nach Haber wurden von den Franzosen bis Kriegsende 1 937 Tonnen hergestellt Ab Anfang Juni 1918 setzten die Franzosen diesen Kampfstoff ein Bei dem Lostangriff der Franzosen am 14 Oktober 1918 auf das 16 Bayerische Reserveinfanterie Regiment wurde der damals 29 jahrige Adolf Hitler vergiftet und erblindete kurzzeitig Gasschutz BearbeitenDeutsches Reich Bearbeiten nbsp Mit Gasmasken ausgerustete Bedienungsmannschaft eines deutschen schweren Fla MGsNachdem Wolfgang Gruber am 25 April 1915 in Guillemont das von den franzosischen Stinkbomben entwickelte Gas als Chlorpikrin identifiziert hatte schlug er in seinem Bericht an die 1 Koniglich Bayerische Division Sulfitlauge auch bekannt als Kaustische Sulfit Couleur oder Zuckercouleur als Gegenmittel vor Diese war jedoch unter den Kriegsbedingungen in einer nahegelegenen Zuckerfabrik nicht zu erhalten Am 9 Mai 1915 fand in Combles ein Arzte Konvent zum Thema Gasschutz statt Dort wurde vorgeschlagen dass jeder Offizier Offiziersstellvertreter und Maschinengewehrschutze einen Sauerstoffapparat bekommen sollte Da ein solcher jedoch 15 Kilogramm schwer war war das unter Gefechtsbedingungen nicht praktikabel Daraufhin richtete Leutnant Gruber am 11 Mai zusammen mit dem Stabsarzt des 2 Infanterie Regiments ein Labor ein um Gasbekampfungsmethoden zu erproben Bei ihren Versuchen fanden die beiden dass es als sofort einsetzbarer Notbehelf am besten war vor den Eingangen und Sichtluken der Unterstande wassergetrankte Decken anzubringen an denen das Chlorgas zu Salzsaure reagieren konnte bevor es in die Lungen der Soldaten geriet Bis zum 26 Mai 1915 waren alle Unterstande der Division mit Wassereimern und Vorhangen ausgestattet die bei Gasangriffen nass gemacht werden sollten Spater wurde dann doch noch Sulfitlauge ausgegeben 25 Fur die weitere Entwicklung des Gasschutzes insbesondere von Gasmasken war auf deutscher Seite Richard Willstatter zustandig Die Ausrustung der deutschen Einheiten mit der ersten Generation der Gasmaske konnte im Herbst 1915 beginnen Es handelte sich um ein gesichtsbedeckendes Modell aus gummiertem Stoff bei dem noch die ein und ausgeatmete Luft durch einen auswechselbaren Filter ging Um die Filter zu entlasten wurde bei spateren Modellen die Luft nur beim Einatmen gefiltert wahrend die ausgeatmete Luft uber ein Ventil die Maske verliess Zunachst hatte die Gasmaske einen Einschichtenfilter zum Schutz gegen Chlor bestehend aus einer Kieselgurschicht Diatomit welche mit 40 Pottaschelosung getrankt und mit Aktivkohle uberpudert wurde Dieser Filter wurde schon Anfang 1916 durch einen Dreischichteneinsatz ersetzt bei dem das Diatomit zusatzlich mit Piperazin und Urotropin getrankt war Dieser Filter schutzte vor Phosgen und dem beim Phosgenabbau entstehenden giftigen Formaldehyd Ebenso war dieser Filter wirksam gegen andere Kampfstoffe wie Chlorpikrin Spater wurde dieses Modell mit einer zusatzlich verstarkten Aktivkohleschicht ausgeliefert Die Dichtheit der Masken wurde laufend verbessert Ab 1917 wurden Masken aus gasdicht impragniertem und geoltem Ziegenleder hergestellt Dieses Leder wurde wegen seiner Geschmeidigkeit und besonderen Dichtigkeit gewahlt da Ziegen keine Schweissdrusen haben Ausserdem wurden mit Spezialgelatine gestrichene Klarsichtglaser eingesetzt um das Beschlagen zu verhindern auch Glaser aus unzerbrechlichem Cellon wurden hergestellt und verwendet Teilweise wurde auch der Maskenstoff so grosszugig geschnitten dass die Trager bei dennoch beschlagenen Glasern spezielle Wischfalten mit den Fingern von aussen nach innen gegen die Augenglaser drucken konnten Fur Brillentrager wurden besondere Sehhilfen konzipiert die man unter der Maske tragen konnte Statt Bugeln die den Sitz und damit die Dichtigkeit der Maske erschwert und beeintrachtigt hatten besassen diese Sehhilfen verstellbare Textilbander Im Marz 1918 wurde ein Filter eingefuhrt der mit einer wesentlich vergrosserten Schicht Aktivkohle noch wirksamer gegen Phosgen Chlorpikrin und Blausaure war Um auch maskenbrechende Wirkstoffe abzuwehren wurde ein Schnappdeckelvorsatz mit einlegbarem Filterpapier verwendet Dieser bot aber keinen wirksamen Schutz gegen das auch von der eigenen Truppe eingesetzte Blaukreuz Clark Gruppe stattdessen erhohte er den Atemwiderstand Nur Deutschland verwendete Piperazin zum Formaldehydbinden beim Phosgenabbau was eine erhohte Wirksamkeit beim Gasschutz bot Fur Pferde die vor allem bei Munitionstransporten Giftgasangriffen ausgesetzt waren wurden im deutschen Heer Masken aus Futtersacken verwendet die uber die Nustern gezogen wurden und absorbierende Substanzen wie beispielsweise feuchtes Heu enthielten Frankreich Bearbeiten In Frankreich war die Entwicklung der Gasmaske weniger homogen als in Deutschland sie fing mit einem behelfsmassigen Schutz aus einer mit Natriumthiosulfat getrankten Mullbinde an und endete erst nach mehreren Zwischenschritten uber den Appareil M 2 bei dem durch Celluloseacetat das Beschlagen der Glaser verhindert werden sollte beim endgultigen Masque A R S Mit zwei Ventilen und einem Dreischichteneinsatz Baumwolle Aktivkohle Aktivkohle Natronkalk getrankt mit Zinnoxid welches in Glycerin gelost war ahnelte sie der deutschen Maske jedoch ohne Pendelatmung Diese Maske konnte im November 1917 an die Truppen ausgegeben werden Vereinigtes Konigreich Bearbeiten nbsp Britische Soldaten mit Gasmasken 1916 wahrend der Schlacht an der SommeVor der Entwicklung jedwedem als solchem zu bezeichnenden Gasschutzes verwendeten britische Soldaten Mullbinden und Gazestreifen die sie mit ihrem eigenen Urin trankten und vor Nase und Mund hielten Insbesondere kamen diese Abwehrmassnahmen in der 2 Flandernschlacht gegen Chlorgas zum Einsatz Das enthaltene Ammoniak sollte die Wirkungen des Chlorgases abmildern was aber nur ausserst unzureichend geschah Erst nach diesen beklagenswert ineffizienten Experimenten ging man zu wirkungsvollerem Schutz uber 26 Zunachst wurde eine gesichtsbedeckende Maske genannt Hypo Helmet eingesetzt wobei das Einatmen durch den mit Natriumthiosulfat oder Natriumhyposulfat getrankten Filter geschah das Ausatmen uber ein rohrenformiges Lippenventil Ab dem Sommer 1915 wurde der Stoff neben Natriumthiosulfat auch mit Natriumphenolat Soda Seife und Glycerin getrankt Diese Maske wurde 1916 durch den Zusatz von Urotropin verbessert Die erste richtige Gasmaske stellte der Large Box Respirator dar dessen Weiterentwicklung der Small Box Respirator war Diese Maske bestand aus einem Filter im Schichtsystem aus Aktivkohle Permanganat Natronkalk Kugelchen Aktivkohle Ab April 1918 wurde diese Maske durch einen Zellulose Watte Filter erganzt der vor dem Maskenbrecher Blaukreuz schutzte Ab September wurde diese Watte innerhalb des Filters verbaut Vereinigte Staaten von Amerika Bearbeiten nbsp US Soldat und Pferd mit GasmaskeDie USA griffen wegen mangelnder technischer Fertigkeiten bei der Gasmaskenherstellung zuerst auf den englischen Small Box Respirator zuruck den sie im Februar 1918 in einer uberarbeiteten Version geliefert bekamen Kurz vor dem Waffenstillstand produzierten die USA auch stark verbesserte franzosische Masken und ebenso die Maske 1919 die einen wirksamen Schutz vor Maskenbrechern bot Italien Bearbeiten Italien versuchte eigene Gasmasken herzustellen welche aber an Unwirksamkeit und Gewicht scheiterten Deswegen wurde auf englische und franzosische Masken zuruckgegriffen nbsp Verschiedene Gasmasken aus dem Ersten WeltkriegWeitere Methoden Bearbeiten nbsp Mobile Entgiftungsstation der US Armee 1918Zum Gasschutz der beteiligten Nationen gehorte nicht nur ein Schutz mittels Masken sondern auch ein Gasfruhwarnsystem In Anlehnung an Bergwerke wurden verschiedene Kriegstiere im Ersten Weltkrieg als eine Art Fruhwarnsystem eingesetzt da sie auf die entsprechenden Gase viel sensibler reagieren als Menschen Hauskatzen reagieren sehr empfindlich auf Phosgen zum Schutz vor Blausaure und Kohlenstoffmonoxid wurden Kanarienvogel gehalten Von den Amerikanern wurden Schnecken in Kafigen gehalten da sie bei sehr geringen Mengen an Senfgas Lost ein milchiges Sekret abgeben Trotz funktionierender Technik war Disziplin innerhalb der Armee unerlasslich Besonders auf deutscher Seite gab es Schulungen die das richtige Aufsetzen der Masken und weiteres Verhalten beibrachten und beschrieben Auszug aus einem Merkblatt zum Gaskampf Bearbeiten Vertraue Deiner Maske Sie schutzt Dich wenn sie gut verpasst ist sich in gutem Zustande ohne Locher Risse usw befindet und Du sie sicher und rasch zu gebrauchen verstehst Vertraue dem Einsatz und wechsele ihn nicht wahrend eines Gasangriffs Er schutzt Dich unbedingt im Gaskampf mag dieser auch stundenlang dauern 27 Hauptkampfstoffe Produktionsmengen und Wirkungsweise BearbeitenBezeichnungen fur Kampfstoffe Bearbeiten Fur die wichtigsten Kampfstoffe gab es besondere Bezeichnungen die sich durch die Kennzeichnung der Granaten und Gasbehalter durch farbige Kreuze verbreiteten 18 Die farbigen Kreuze waren in erster Linie als Hinweis auf die Wirkung des betreffenden Kampfstoffes auf den Feind gedacht und weniger als genaue chemische Inhaltsangabe BlaukreuzBlaukreuz diente als Bezeichnung fur Kampfstoffe der Clark Gruppe Bei diesen als Maskenbrecher eingesetzten Substanzen handelte es sich um Reizstoffe die auf Nase und Rachen wirkten Sie durchdrangen die Atemschutzfilter und fuhrten zu starkem Brechreiz sodass die Betroffenen die Gasmasken abnehmen mussten was sie fur andere Giftgase schutzlos machte 18 GelbkreuzGelbkreuz diente als Sammelbezeichnung diverser hautschadigender Kampfstoffe Kontaktgifte wie Blausaure oder Senfgas Lost 18 GrunkreuzGrunkreuz diente als Sammelbezeichnung diverser lungenschadigender Kampfstoffe wie Chlor Phosgen Diphosgen und Chlorpikrin 18 RotkreuzRotkreuz oder Nesselstoff war eine Bezeichnung fur Kampfstoffe aus halogenierten Oximen Sie sind stark reizerregende Substanzen mit vielfaltiger Giftwirkung die besonders auf den oberen Atemtrakt wirken und zudem lungenschadigende und hautschadigende Eigenschaften haben 18 WeisskreuzWeisskreuz diente als Bezeichnung fur augenschadigende Kampfstoffe wie Tranengas aus Brom und Chloraceton welche zu den ersten eingesetzten chemischen Kampfstoffen des Ersten Weltkrieges gehorten 18 BuntschiessenAls Buntschiessen oder Buntkreuz wurde der gleichzeitige Einsatz verschiedener chemischer Kampfstoffe bezeichnet um deren Wirkung zu erhohen 18 Besonders in der Spatphase des Ersten Weltkrieges wurden Kampfstoffe haufig kombiniert per Giftgasgranaten eingesetzt Stark reizend wirkende Kampfstoffe wie Blaukreuz durchdrangen zunachst die Filter der Gasmasken und zwangen die Trager die Gasmaske abzunehmen Gleichzeitig eingesetzte lungenschadigende Kampfstoffe wie Grunkreuz bewirkten den Tod oder die Kampfunfahigkeit der Betroffenen Produktionsmengen der Kampfstoffe Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg wurden insgesamt 132 000 Tonnen Kampfstoffe produziert wovon 113 000 Tonnen zum Einsatz kamen Insgesamt wurden 45 unterschiedliche Kampfstoffe benutzt und 1 200 000 Menschen verletzt wovon 91 000 durch diese Kampfstoffe starben 28 Wirkungsweise der Kampfgase Bearbeiten nbsp Gassed Darstellung von Opfern eines Gasangriffs von John Singer Sargent 1918Chlorgas Chlor ist ein Lungenkampfstoff Chlor bildet bei Kontakt mit Wasser Salzsaure und diese wirkt stark reizend auf die Schleimhaute Atemwege Augen und Verdauungswege Chlor wirkt zersetzend auf die Korpereiweisse Tod durch Lungenodem Phosgen Phosgen ist ein Lungenkampfstoff Bei Kontakt mit Wasser zersetzt sich Phosgen zu CO2 sowie Salzsaure Dadurch wird die Lunge zersetzt und der Tod tritt durch Lungenodeme ein Siehe auch Abschnitt Giftigkeit im Artikel Phosgen Chlorpikrin Chlorpikrin ist ein Lungenkampfstoff Wie bei den anderen Lungenkampfstoffen tritt der Tod durch Bildung eines Lungenodems ein Diphosgen Siehe Phosgen durch Warme wird es zu zwei Phosgen Molekulen zersetzt Senfgas Lost Senfgas Lost ist vorrangig ein Hautgift hat aber ebenso eine Lungengiftwirkung Loste sind in reiner Form farb und geruchlose Flussigkeiten Die Bezeichnung als Gas fur diese Substanzen trifft also nicht im strengen Sinne zu Der Name Senfgas stammt vom typischen Geruch des nicht hochgereinigten Produktes nach Senf oder Knoblauch 29 Lost durchdringt Textilien und vielerlei Stoffe Dieser Kampfstoff ist augen lungen und hautschadigend Lost behindert die Zellteilung hemmt die weissen Blutkorperchen und fuhrt ebenso zu Erblindung Blausaure Blausaure ist ebenso wie Senfgas Lost ein Kontaktgift welches auch eingeatmet werden kann Das Saureanion der Blausaure das Cyanid Ion CN hemmt die Atmungskette innerhalb des Korpers und fuhrt zu einem inneren Erstickungstod Clark Gruppe Clark ist ein Reizstoff der den Rachenraum reizt Des Weiteren ist er ein Brechmittel Er zwingt somit zum Absetzen der Gasmaske um dann das eigentlich todliche Gas einzuatmen Fazit des Gaskrieges Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Von Tranengas geblendete Angehorige der britischen 55 Division wahrend der Vierten Flandernschlacht am 10 April 1918Es wurden wahrend des Krieges hunderte Gasangriffe durchgefuhrt und etliche Millionen Gasgranaten verschossen Die Zahlen der Vergifteten und der Toten mit Einbeziehung der Spatfolgen die der Gaskrieg letztendlich insgesamt forderte lassen sich nur sehr ungenau beziffern Im Allgemeinen kann man davon ausgehen dass von den 10 Millionen Toten des Krieges ca 90 000 Tote also 0 9 durch die Einwirkung von chemischen Kampfstoffen zu beklagen waren wovon mehr als die Halfte davon allein auf Russland entfiel Von den ca 25 Millionen sonstigen Kriegsgeschadigten wurde ca eine Million von Gas vergiftet Trotz der schrecklichen Wirkung war die Sterblichkeitsrate sehr gering Manche Historiker nehmen an dass wahrend des Krieges an der gesamten Westfront bei allen Kriegsparteien lediglich 18 000 Tote durch Giftgas zu beklagen waren In Verbindung mit nicht kalkulierbaren Risiken wie wechselnden Windrichtungen gilt Giftgas als strategisch nutzlose Waffe 30 Der Giftgaseinsatz hatte also nicht den erwarteten Effekt und war am Anfang des Gaskrieges als noch keine Schutzmassnahmen existierten am effektivsten Insbesondere aufgrund der spater immer besseren Schulung und Ausrustung der Soldaten fuhrte der Gaseinsatz nur noch zu geringen Verlusten unter den gegnerischen Soldaten Die prozentual relativ geringe Zahl der Todesfalle durch Gaseinsatze zeigt das recht deutlich Demgegenuber stand eine aufwendigere Produktion der Gase z B wurde in Frankreich extra eine chemische Industrie aufgebaut um Chlor produzieren zu konnen Eine ganz massive Wirkung des Gaseinsatz war zweifellos der erzielte psychische Druck auf die Soldaten Diese mussten standig aufmerksam sein um im Falle eines Einschlages einer Gasgranate sofort die Gasmaske aufzusetzen Auch war die allgegenwartige Gefahr im Schlaf durch Gas getotet zu werden zweifellos eine erhebliche Belastung Relativierend kann man hier bemerken dass auf dem Schlachtfeld auf dem permanent mit Angriffen und oder Artilleriebeschuss zu rechnen war der psychische Druck sowieso enorm hoch war Dennoch war der Gasangriff zweifellos einer der Albtraume jedes Soldaten da man sich ihm im Gegensatz zum Artillerieangriff nicht praventiv entziehen konnte z B durch den Bau von Bunkern Gegen Gas gab es kein Gegenmittel nur Schutz namlich die Gasmaske Ferner beeintrachtigte allein schon das Tragen der Masken unter denen Atmung und Sicht erschwert waren und man gerade auch im Sommer stark schwitzte die gegnerische Kampfkraft Als weiteres Argument gegen die Wirksamkeit Effektivitat des Gaskriegs lasst sich die Tatsache nennen dass im Zweiten Weltkrieg kein Gas eingesetzt wurde Dies lasst sich nur begrenzt mit einer Furcht vor Vergeltungsgasangriffen begrunden Der Historiker Sebastian Dorfler sieht den Hauptgrund darin dass der Zweite Weltkrieg in weiten Teilen ein Bewegungskrieg war wohingegen Giftgas speziell im Graben und Stellungskrieg seine grosste Wirkung entfalten konnte Redewendungen BearbeitenDie deutschsprachige Redewendung Bis zur Vergasung kam nach dem Gaskrieg auf und wurde seither verwendet Literatur BearbeitenHeinrich Billstein Der Erste Weltkrieg Begleitbuch zur ARD Fernsehserie Beitrag zum Gaskrieg Rowohlt Berlin 2004 ISBN 3 87134 500 8 Jochen Gartz Chemische Kampfstoffe Pieper und The Grune Kraft Lohrbach 2003 ISBN 3 922708 28 5 Simon Jones World War I Gas Warfare Tactics and Equipment Elite 150 Oxford 2007 ISBN 978 1 84603 151 9 Dieter Martinetz Der Gaskrieg 1914 1918 Entwicklung Herstellung und Einsatz chemischer Kampfstoffe Bernard und Graefe Bonn 1996 ISBN 3 7637 5952 2 Otto Hahn Mein Leben Siehe Kapitel Erster Weltkrieg S 111 129 Hrsg von Dietrich Hahn Piper Verlag Munchen Zurich 1986 ISBN 3 492 00838 0 Rudolf Hanslian Der deutsche Gasangriff bei Ypern am 22 April 1915 Eine kriegsgeschichtliche Studie Verlag Gasschutz und Luftschutz Berlin 1934 Rudolf Hanslian Der chemische Krieg E S Mittler amp Sohn Berlin 1927 Volker Hartmann Medizin im Gaskrieg Vor 100 Jahren Einsatz von Chlorgas bei Ypern In Wehrmedizinische Monatsschrift Band 59 2015 S 159 163 Gerit von Leitner Der Fall Clara Immerwahr Leben fur eine humane Wissenschaft Munchen 1993 ISBN 3 406 37114 0 Manfried Rauchensteiner Juni 1916 Giftgas an der Italienfront In Hadtortenelmi Kozlemenyek 130 Jahr Nr 2 2017 S 299 316 PDF Paul Voivenel Paul Martin La guerre des gaz Bernard Giovanangeli Verlag 2004 Wolfgang Wietzker Giftgas im Ersten Weltkrieg Was konnte die deutsche Offentlichkeit wissen Akademikerverlag AV Saarbrucken 2012 ISBN 978 3 639 41896 5 Wolfgang Zach Unter die Masken Giftgas auf den Kriegsschauplatzen Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg OBV amp hpt Wien 2000 ISBN 3 215 12751 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaskrieg wahrend des Ersten Weltkrieges Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chemische Waffen Chemiewaffen Kampfstoffe Merkblatt fur den Gaskampf aus dem Ersten Weltkrieg Ypres 22 avril 1915 les premieres attaques au gaz de combat deutsche Version Anne Raith Der lautlose Tod Deutschlandfunk gesendet am 21 und 22 April 2015 Simon Jones The Gas Attack at Caporetto 24th October 1917 englisch Simon Jones Yellow Cross the advent of Mustard Gas in 1917 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bundeszentrale fur politische Bildung Informationsportal Krieg und Frieden Chemische Kampfstoffe im Einsatz online abgerufen am 21 Juli 2018 Gaskrieg In R D Muller Enzyklopadie Erster Weltkrieg 2003 S 519 Karl Heinz Roth Die Geschichte der IG Farbenindustrie AG von der Grundung bis zum Ende der Weimarer Republik In Norbert Wollheim Memorial an der J W Goethe Universitat 2009 wollheim memorial de PDF 333 kB a b Margit Szollosi Janze Fritz Haber 1868 1934 Eine Biographie Verlag C H Beck 1998 ISBN 3 406 43548 3 Lukas Zimmer Als aus Besiegen Vernichten wurde Schande riecht nicht ORF at 30 Januar 2015 abgerufen am 9 Februar 2016 Patrick Coffey Cathedrals of Science The Personalities and Rivalries That Made Modern Chemistry Verlag Oxford University Press 2008 ISBN 978 0 19 988654 8 George Soldan schrieb in Der Weltkrieg im Bild von 1930 In der Nacht vom 26 27 Mai 1918 begann zur vollen Uberraschung der Englander und Franzosen das Gasschiessen der in dichten Massen bereitgestellten deutschen Artillerie gegen die Stellungen sudlich der Ailette Zur Sprengstoffproduktion mussten autark Ammoniak und Salpetersaure aus Luftstickstoff produziert werden Fur die Ammoniak Produktion nach dem Haber Bosch Verfahren ist Wasserstoff erforderlich den man durch Chlor Alkali Elektrolyse herstellen konnte Bei der Elektrolyse entsteht das Chlor Gas in aquimolaren Mengen Aksulu N Melek Die Feldpostbriefe Karl v Zinglers aus dem Ersten Weltkrieg Nobilitas Zeitschrift fur deutsche Adelsforschung Folge 41 Mai 2006 S 57 Langemark World War One Battlefields abgerufen am 16 April 2019 englisch Georg Feulner Naturwissenschaften Daten Fakten Ereignisse und Personen Compact Verlag 2008 ISBN 978 3 8174 6605 4 Hans Gunter Brauch Der chemische Alptraum oder gibt es einen C Waffen Krieg in Europa Dietz Verlag 1982 Carl Duisberg Kordula Kuhlem Hrsg Carl Duisberg 1861 1935 Briefe eines Industriellen Oldenbourg Verlag 2012 ISBN 978 3 486 71283 4 Klaus Hoffmann Schuld und Verantwortung Otto Hahn Konflikte eines Wissenschaftlers Verlag Springer 1993 ISBN 3 642 58030 0 Helmut Gruber Hrsg Gratwanderungen Lebenserinnerungen von Wolfgang Gruber 1886 1971 Carl Hanser Verlag Munchen 2018 S 183 Margit Szollosi Janze Fritz Haber 1868 1934 Eine Biographie Verlag C H Beck 1998 ISBN 3 406 43548 3 a b Osterreichisches Staatsarchiv Online Dokumentation 1914 1918 100 Jahre Erster Weltkrieg darin Abschnitt 1916 Isonzoschlachten online abgerufen am 28 April 2017 a b c d e f g h Osterreichisches Staatsarchiv Online Dokumentation 1914 1918 100 Jahre Erster Weltkrieg darin Abschnitt Gaskrieg online abgerufen am 17 Januar 2015 Manfried Rauchensteiner Juni 1916 Giftgas an der Italienfront S 305 a b c Manfried Rauchensteiner Die Gaswerfer von Flitsch In Die Presse Print Ausgabe vom 20 Oktober 2007 sowie Online Ausgabe vom 19 Oktober 2007 abgerufen am 17 Januar 2015 Osterreichisches Bundesministerium fur Heereswesen Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Vierter Band Das Kriegsjahr 1916 Erster Teil Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1933 S 698 703 Digitalisat Soldan Der Weltkrieg im Bild Originalaufnahmen des Kriegs Bild und Filmamtes aus der modernen Materialschlacht National Archiv Berlin 1930 S 117 Jack Horsfall Nigel Cave Bourlon Wood Battleground Europe Pen amp Sword Books 2001 ISBN 0 85052 818 6 books google co uk Robert Harris Jeremy Paxman A Higher Form of Killing The Secret History of Gas and Germ Warfare Arrow London 2002 ISBN 0 09 944159 4 Helmut Gruber Hrsg Gratwanderungen Lebenserinnerungen von Wolfgang Gruber 1886 1971 Carl Hanser Verlag Munchen 2018 S 183 185 Winston Groom A Storm in Flanders The Ypres Salient 1914 1918 Tragedy and Triumph on the Western Front Grove Press New York Erster Weltkrieg Merkblatt zum Gaskrieg erster weltkrieg net abgerufen am 9 Februar 2016 Dieter Wohrle Die neue Chemie Waffen Konvention Memento des Originals vom 19 Juli 2013 im Internet Archive nbsp Info Der 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