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Als Vierte Flandernschlacht wird die am 7 April 1918 beginnende vierte Schlacht um Ypern an der Westfront im Ersten Weltkrieg bezeichnet Sie dauerte bis zum 29 April Vierte FlandernschlachtTeil von Erster Weltkrieg Deutsche FruhjahrsoffensiveSchlachtfeld am KemmelbergDatum 9 bis 29 April 1918Ort um Ypern beiderseits der Leie Belgien und NordfrankreichAusgang Patt Abbruch der OffensiveKonfliktparteienDeutsches Reich Deutsches Reich Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichDritte Franzosische Republik FrankreichBelgien BelgienAustralien AustralienPortugal PortugalBefehlshaberDeutsches Reich Erich LudendorffDeutsches Reich Rupprecht von BayernDeutsches Reich Ferdinand von QuastDeutsches Reich Friedrich von Armin Dritte Franzosische Republik Ferdinand FochVereinigtes Konigreich 1801 Douglas HaigVereinigtes Konigreich 1801 Henry HorneVereinigtes Konigreich 1801 Herbert PlumerTruppenstarkeDeutsches Reich 6 ArmeeDeutsches Reich 4 Armee bis 10 April 21 Divisionen spater weitere 15 Divisionen Vereinigtes Konigreich 1801 1 ArmeeVereinigtes Konigreich 1801 2 ArmeeDritte Franzosische Republik zwei Korps 25 britische spater weitere 8 franzosische DivisionenVerluste109 300 Mann Briten 76 300 Mann Franzosen 35 000 Mann Im deutschen Sprachraum wird die Auseinandersetzung zu den vier Flandernschlachten gezahlt und auch als Schlacht bei Armentieres bezeichnet In Frankreich bezeichnet man sie als la quatrieme bataille d Ypres oder la bataille d Estaires uberwiegend aber als la bataille de la Lys benannt nach dem Flusschen Lys dt Leie Im englischen Sprachraum spricht man von der Battle of the Lys 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Schlacht bei Armentieres 2 2 Angriff der 4 Armee bei Messines 2 3 Angriffe auf den Kemmelberg 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Ferdinand von Quast AOK 6 Fur das Fruhjahr 1918 plante die deutsche Fuhrung unter General Erich Ludendorff an der Westfront eine weitere Offensive zur Einnahme von Ypern Fur die deutsche 4 Armee stellte sich die dafur notige Uberquerung der stellenweise bis zu 12 Meter breiten und uberfluteten Yser Abschnitte im Raum nordlich von Ypern jedoch als grosses Problem dar Von den an der Westfront eingesetzten insgesamt 58 britischen Divisionen hatten bereits 46 an der Abwehr der deutschen Offensive an der Somme und im sudlichen Artois teilgenommen Die britischen Divisionen die nordlich des La Bassee Kanals standen waren ebenfalls abgekampft Zwischen Bethune und Poperinge standen nur etwa vier Divisionen als Reserve bereit Am 18 Marz 1918 begann die deutsche Artillerie um 03 45 Uhr einen Beschuss der alliierten Stellungen mit Gasgranaten Dies diente in erster Linie als Tauschungsmanover um von der am 21 Marz anlaufenden Fruhjahrsoffensive zwischen La Fere St Quentin Arras abzulenken Nach dem Festlaufen der Operation Michael Anfang April fuhrte man das ursprunglich Georg genannte Unternehmen in reduziertem Umfang durch Der Deckname war Georgette Verlauf Bearbeiten nbsp Kampfraum beiderseits Armentieres an der LysSchlacht bei Armentieres Bearbeiten nbsp Portugiesische Soldaten an der LysAm 9 April begann die 6 Armee unter General Ferdinand von Quast aus dem Raum zwischen Armentieres und Festubert den Georgette Angriff Der Infanterieangriff begann nach einer starken Artillerievorbereitung und nach Gasbeschuss Bei der Offensive die aus dem Raum westlich von Lille nach Westen vorgetragen wurde waren vier Korpskommandos mit 15 Divisionen angesetzt Im rechten Angriffsfeld lag das II Bayerisches Korps mit der 32 und 38 Division sowie der 10 Ersatz Division Im Zentrum stand das XIX Armee Korps mit der 35 und 42 Division im ersten und der 11 und 81 Reserve Division im zweiten Treffen Links davon wurde das Generalkommando 55 unter General von Bernhardi mit der 1 und 8 Bayerischen Reserve Division angesetzt Dahinter im zweiten Treffen die 8 und 16 Division Im sudlichen Abschnitt war das IV Armee Korps aufmarschiert links deckte die 4 Ersatz Division gegen Festubert Die 18 und 43 Reserve Division trugen nordlich davon den Angriff dahinter war als Reserve die 44 Reserve Division nachgefuhrt Der sudliche Flugel der 6 Armee das XXXX Reserve Korps verblieb wahrend der Schlacht im Raum von La Bassee defensiv Der Angriff der 6 Armee richtete sich gegen die Stellungen der britischen 1 Armee unter General Henry Horne Die Front zwischen dem La Bassee Kanal und Armentieres wurde von sechs Divisionen des XI Corps unter General Richard Haking gehalten zwei portugiesische verteidigten den Abschnitt ostlich Laventie Nach Norden zwischen Armentieres und Hollebeke folgte das XV Corps General Du Cane der 2 Armee drei Divisionen des britischen IX Corps Hamilton Gordon verteidigten den nach Osten vorspringenden Ypern Bogen und hielten nordwestlich von Langemark Anschluss an das belgische Heer Die rechte Flugeldivision der Gruppe Stetten Gen Kdo II Bayerisches Korps konnte im Flankenstoss nach rechts den Wald von Grenier nehmen in Fleurbaix eindringen und bei Bac St Maur den Zutritt zur Lys erstreiten Dieses Gebiet konnten andere Einheiten dann als Ausgangsbasis fur die Uberschreitung des Flusses nutzen wahrend Teile der Gruppe Stetten bei Pont Mortier mit dem Gegner in schwerem Kampf standen Die Linien der portugiesischen 2 Division unter General Gomes da Costa zwischen La Bassee und Le Maisnil wurden vom deutschen XIX Armeekorps durchbrochen Bevor ihnen britische Einheiten zu Hilfe kommen konnten hatten die Portugiesen fast 7500 Mann verloren Verletzung Tod oder Kriegsgefangenschaft zusammengenommen 1 Portugal mobilisierte im Ersten Weltkrieg zeitweise 56 500 Soldaten fur die Front in Frankreich siehe Portugiesisches Expeditionskorps 2 nbsp Portugiesische und britische KriegsgefangeneDie Gruppe Kraewel Gen Kdo IV A K ubersprang die Lys nordostlich von Sailly steckte dann aber ostlich der Lys Lawe Linie bis sudlich Estaires ihr linker Flugel hing uber den Nordrand von Festubert auf Givenchy zuruck das nicht genommen werden konnte Die Deutschen nahmen aber Neuve Chapelle ein erweiterten ihren Durchbruch nach Norden und Suden und zwangen die Briten zum Ruckzug Dem Generalkommando 55 gelang zusammen mit der Gruppe Carlowitz Gen Kdo XIX A K die Einnahme von Estaires Die Gruppe Stetten konnte wahrenddessen einen weiteren Frontvorsprung um den Ostrand von Armentieres nach Houplines schlagen was am Nachmittag des 12 April zur Einnahme der Stadt fuhrte Armentieres fiel in die Hande der 38 Division des II Bayerischen Korps Der erfolgreiche Ausgang der Schlacht von Armentieres glich in wenigen Tagen den Gelandeverlust in Flandern 1917 mehr als aus und schuf eine potentielle Grundlage fur weiteres Vorgehen Um den Angriff auf Richtung Robecq weitertragen zu konnen wurde das Generalkommando IX Reserve Korps sudlich der Lys zwischen Merville und Riez du Vinage als rechter Nachbar des IV Armee Korps zusatzlich mit der 239 und 240 Infanterie Division in die Front des AOK 6 eingeschoben Angriff der 4 Armee bei Messines Bearbeiten Am 10 April begann weiter nordlich anschliessend auch die Offensive der deutschen 4 Armee unter Friedrich Sixt von Armin nordlich der Lys zwischen Armentieres und Hollebeke gegen die britische 2 Armee unter Herbert Plumer Die 4 Armee hatte mit dem linken Flugel in der Richtung auf Nieppe und Steenwerck anzugreifen Angesetzt waren zwei weitere Generalkommandos mit 6 Divisionen welche die Kampffront nach Norden erweiterten XVIII Reserve Korps mit der 7 Division sowie der 17 und 49 Reserve Division X Reserve Korps mit der 31 und 214 Infanterie Division sowie der 36 Reserve Division Dieser nach Norden erweiterte Angriff traf den Abschnitt des britischen IX Corps unter General Hamilton Gordon und kam zugig voran den Deutschen gelang bereits am ersten Tag die Einnahme von Messines Mesen Am 11 April richtete Feldmarschall Haig folgenden Tagesbefehl an seine Truppen There is no other course open to us but to fight it out Every position must be held to the last man there must be no retirement With our backs to the wall and believing in the justice of our cause each one of us must fight on to the end Uns steht kein anderer Weg offen als es auszufechten Jede Position muss bis zum letzten Mann gehalten werden Es darf keinen Ruckzug geben Mit dem Rucken an der Wand und dem Glauben an die Rechtmassigkeit unserer Sache muss jeder von uns weiterkampfen bis zum Ende An der Naht zwischen der 4 und 6 Armee wurde zusatzlich das III Bayerische Korps und das Garde Reserve Korps mit 7 weiteren Divisionen in die Schlacht eingefuhrt Am 12 April loste das neu herangefuhrte Deutsche Alpenkorps unter Generalmajor von Tutschek die 10 Ersatz Division bei Steenwerk ab und griff am Vormittag des 13 April Bailleul an Die deutschen Angreifer drangen weiter in Richtung des wichtigen Nachschubzentrums Hazebrouck vor Bis zum 15 April waren sie bis 5 km vor Hazebrouck vorgeruckt und hatten Bailleul eingenommen In dieser Situation forderte Haig am 14 April vom Oberbefehlshaber der alliierten Truppen General Foch dringend Verstarkungen Sogar die Reste der portugiesischen Einheiten wurden zur Verstarkung der britischen Krafte zwischen Lillers und Steenbecque herangezogen Foch weigerte sich wegen der noch anhaltenden deutschen Angriffe im mittleren Abschnitt zunachst die geforderten franzosischen Verstarkungen abzusenden lediglich zwei Divisionen wurden sofort nach Norden abkommandiert Ende April standen mit dem Detachement d armee du Nord unter General de Mitry dann aber bereits 7 franzosische Divisionen in Flandern Bei dem am 9 April eingeleiteten Angriff waren anfangs 21 deutsche Divisionen eingesetzt In der zweiten Angriffsphase wurden weitere 15 Divisionen aus anderen Frontabschnitten 233 235 und 240 Infanterie Division die 4 bayerische Infanterie Division sowie 13 und 19 Reserve Division als Verstarkung nach Flandern verlegt darunter wurden uber Lille auch acht Divisionen 1 Garde Reserve Division 3 Garde Division 4 12 25 39 119 und 239 Infanterie Division aus der Angriffsfront der steckengebliebenen Michael Operation antransportiert Angriffe auf den Kemmelberg Bearbeiten nbsp Kampfe um den Kemmelberg vom Flugzeug aus gesehen Gemalde von Richard CarlineVom 17 bis zum 19 April wehrten die Briten einen ersten deutschen Angriff auf den Kemmelberg erfolgreich ab Auch Bethune konnten sie halten Am 18 April versteifte sich der Widerstand vor der Front der 6 Armee zusehends Die Gruppe Kraewel Gen Kdo IV A K setzte sich kurzfristig in den Besitz der Dorfer Festubert und Givenchy musste dann aber vor den englischen Gegenangriffen wieder zuruckweichen Die Gruppe Sieger XVIII Reserve Korps musste sich bei Wytschaete heftiger Gegenangriffe erwehren Das Armeeoberkommando 6 musste in Verteidigung ubergehen Vom 19 bis 24 April trat eine Kampfpause ein wahrend der franzosische Truppen die Front am Kemmelberg ubernahmen Das franzosische 36 Korps unter General Nollet traf nacheinander mit drei weiteren Divisionen zur Verstarkung der dortigen Front ein Um der Georgette Operation einen ertraglichen Abschluss zu geben sollte jetzt das Hauptaugenmerk zur nordlicher angreifenden 4 Armee verlegt werden Ziel war wie schon zu Kriegsbeginn die Beherrschung der Hohen bei Messines Der Angriffsplan zur Gewinnung das Hohengelandes Kemmel Dranoutre war am 19 April fertig ausgearbeitet Das X und XVIII Reserve Korps hatten den Angriff auszufuhren Die Gruppe Sieger sollte mit drei Divisionen im ersten und zwei Divisionen im zweiten Treffen auf die Dorferlinie Voormezeele Dickebusch und Kemmel angesetzt werden Das Korps Eberhardt sollte mit einer gleichartigen Angriffsformation gegen den Kemmelberg und die Hohen beiderseits von Vleugelhoek vorstossen Die zweite Schlacht um den Kemmelberg begann am Morgen des 25 April 1918 3 Schon die ganze Nacht hatten die Deutschen Gasgranaten auf die alliierten Stellungen gefeuert Das britische XXII Corps unter General Godley und die franzosischen Armeekrafte unter General Mitry verteidigten die wichtige Hohenstellung Die Franzosen verstarkten ihre Abwehr durch starke Luftangriffe Um 6 Uhr gelang es dem deutschen Alpenkorps den Kemmelberg zu sturmen die Franzosen mussten sich zum Rodenberg und Scherpenberg zuruckziehen Der Versuch der deutschen Streitkrafte auch den Scherpenberg zu erobern gelang am 29 April Folgen BearbeitenAm 29 April gab General Ludendorff den Befehl die Offensive an der Westfront einzustellen Die Verluste auf deutscher Seite betrugen 109 300 Mann bei 28 beteiligten Divisionen Die an der Schlacht beteiligten 25 britischen Divisionen verloren 76 300 Mann und die 8 franzosischen 35 000 Mann einschliesslich Gefangener Erst einen Monat spater am 27 Mai 1918 begann eine weitere deutsche Offensive an der Aisne die die Deutschen bis an die Marne und 92 km vor Paris fuhrte Dieser Vorstoss wurde aber schon am 4 Juni 1918 beendet Der Kemmelberg wurde wahrend der Hunderttageoffensive Ende August von britischen und belgischen Truppen zuruckerobert Siehe auch BearbeitenErste Flandernschlacht vom 20 Oktober bis zum 18 November 1914 Zweite Flandernschlacht vom 22 April bis zum 25 Mai 1915 Dritte Flandernschlacht vom 31 Juli bis zum 6 November 1917 Gaskrieg wahrend des Ersten Weltkrieges Grabenkrieg im Ersten WeltkriegLiteratur BearbeitenReichsarchiv Der Weltkrieg 1914 1918 Band XIV Mittler amp Sohn Berlin 1944 S 272 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vierte Flandernschlacht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Filmaufnahmen uber die Flandernschlachten auf dem European Film GatewayEinzelnachweise Bearbeiten Die Portugiesen im Ersten Weltkrieg wegedererinnerung nordfrankreich com Berichte aus dem deutschen Grossen Hauptquartier 1914 1918 Die Eroberung des KemmelSchlachten des Ersten Weltkrieges Westfront 1914 Gefecht bei Lagarde Gefecht bei Halen Eroberung von Luttich Belagerung von Antwerpen Grenzschlachten Schlacht in Lothringen Schlacht bei Morchingen und Dieuze Schlacht an der Trouee de Charmes Schlacht an der Sambre 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