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Der Begriff Wettlauf zum Meer bezieht sich auf das Kriegsgeschehen 1914 an der Westfront zwischen dem Fluss Aisne und der Nordsee nach der Ersten Marneschlacht bis zur Ersten Flandernschlacht im Jahr 1914 Aufgrund der Militaroperationen ab Mitte September 1914 bewegten sich die gegnerischen Armeen beinahe parallel nordwarts in Richtung Nordsee Beiden Kriegsparteien ging es ursprunglich darum den Gegner an der Flanke zu umgehen und den Krieg dadurch zu einem schnellen Abschluss zu bringen Fur den weiteren Kriegsverlauf war die Kontrolle der Kanalkuste an der Strasse von Dover von entscheidender Bedeutung fur die Alliierten da uber die hier in Frontnahe befindlichen Hafen der britische Nachschub abgewickelt wurde Dabei wurden zwischen dem 14 September und 19 Oktober allein bei den Alliierten uber 50 Divisionen mit 750 000 Mann in 6000 Zugtransporten verschoben die Deutschen verlegten in diesen Operationen von Suden nach Norden gleichzeitig fast 30 Divisionen und stellten zwolf neue Reserve Divisionen bereit Im Anschluss an die Erste Aisneschlacht folgte bis zum Beginn der Ersten Flandernschlacht am 20 Oktober der Ubergang vom Bewegungskrieg zum Stellungskrieg Wettlauf zum MeerTeil von Erster WeltkriegDatum 14 September 19 Oktober 1914Ort Aisne Nordsee FrankreichAusgang unentschiedenFolgen Ende des BewegungskriegesKonfliktparteienDeutsches Reich Deutsches Reich Dritte Franzosische Republik FrankreichVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichBefehlshaberDeutsches Reich Erich von FalkenhaynDeutsches Reich Rupprecht von BayernDeutsches Reich Albrecht von Wurttemberg Dritte Franzosische Republik Joseph JoffreVereinigtes Konigreich 1801 John FrenchDritte Franzosische Republik Ferdinand Foch Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Erste Schlacht um Arras 2 2 Schlacht um Lille 2 3 Bildung der Front in Flandern 2 4 Schlacht an der Yser 3 Folgen 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten nbsp General Erich von FalkenhaynNach der Schlacht an der Marne befand sich die Entente in der Offensive An der Aisne kam es ab dem 13 September zu schweren Gefechten Schlacht an der Aisne 1914 Der Angriff des Britischen Expeditionskorps BEF konnte jedoch die mit ersten provisorischen Schutzengraben verstarkten deutschen Linien nicht durchbrechen Andererseits schlugen auch deutsche Gegenoffensiven fehl Sowohl Joseph Joffre als auch der neu berufene deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn sahen daher in dem 160 km breiten Streifen zwischen dem Fluss Aisne und der Nordsee den einzig erfolgversprechenden Schauplatz fur weitere Operationen Infolgedessen verfolgten beide Seiten das Ziel freie Truppenverbande gegen Norden zu verschieben und gleichzeitig den Gegner durch standige Angriffe an eben solchen Truppenverschiebungen zu hindern Generaloberst Karl von Bulow der Oberbefehlshaber der deutschen 2 Armee und der Chef der Operationsabteilung des Generalstabes Oberst Gerhard Tappen hatten jedoch darauf hingewiesen dass die Franzosen den Vorteil der inneren Linien hatten und jedes Flankenmanover zunichtemachen konnten Beide favorisierten einen erneuten Gegenangriff zwischen Soissons und Reims an der Aisne nach Suden der jedoch bereits wahrend der Aisneschlacht am 16 September von der franzosischen 5 Armee General Franchet d Esperey zuruckgeschlagen wurde Am 17 und 18 September konnte die deutsche 1 Armee Generaloberst von Kluck die gleichzeitig einsetzenden Angriffe der franzosischen 6 Armee bei Lassigny erneut zuruckweisen Verlauf Bearbeiten nbsp Deutsche und alliierte Truppenverlegungen wahrend des Wettlaufs zum MeerGeneral von Falkenhayn ordnete den schnellen Marsch nach Norden an die noch nicht gebildete Front bis zur Nordsee bot noch die Moglichkeit einer grossraumigen Uberflugelung des Gegners Er war zuversichtlich dass bei schnellen Umgruppierungen an die Westflanke ein entscheidender deutscher Sieg noch moglich ware und dies obwohl die Zeit bereits fur die Gegner arbeitete Der Vorteil der hoheren deutschen Truppenstarke war vorbei 85 5 alliierten Divisionen standen jetzt nur mehr 84 deutsche Divisionen gegenuber Schon am 15 September begann Falkenhayn die Ausarbeitung operativer Plane fur den Abzug der deutschen 6 Armee unter Kronprinz Rupprecht von Bayern aus Lothringen und deren Verlegung im Anschluss an den rechten Flugel der 1 Armee Fur die deutsche 1 7 und 3 Armee wurde an der Aisnefront und in der Champagne die Defensive befohlen durch Frontbegradigungen sollten zudem Reserven freigemacht werden Das AOK 6 Hauptquartier St Quentin erhielt zunachst im Anschluss an das ausserst rechts stehende IX Reserve Korps General Boehn der im Raum Noyon verbleibenden 1 Armee die Fuhrung der bis nach Bapaume umgruppierten folgenden Korpsverbande von links nach rechts XVIII Armee Korps Schenck mit der 21 und 25 Division XXI Armee Korps Fritz von Below mit der 31 und 42 Division bayerischen I Armee Korps Xylander mit der bayerischen 1 und 2 Division bayerischen I Armee Korps Martini mit der bayerischen 3 und 4 Division XIV Reserve Korps Stein mit der 26 und 28 Reserve DivisionDie deutsche Absicht vorzeitig nach Norden aufzuschliessen entging der Aufmerksamkeit des franzosischen Marschalls Joffre nicht er reagierte sofort auf alle feindlichen Bewegungen mit entsprechenden franzosischen Formationen welche er den deutschen Truppen immer parallel dazu entgegenstellte Ab 17 September wurde dafur nordlich der Oise bis zur Somme die 2 Armee unter General Noel de Castelnau eingeschoben gegenuber der Front der deutschen 6 Armee marschierten im Wettlauf um die Flanke das franzosische 13 4 und 14 Korps bis nach Amiens auf Am 25 September vollzog sich die notige Verlegung der Obersten Heeresleitung OHL unter General von Falkenhayn von Luxemburg in das neue Hauptquartier nach Mezieres Am 27 und 28 September erkampfte das XIV Reserve Korps beim westlichen Vorstoss auf Amiens eine neue Front ostlich Albert Auf deutscher Seite wurden in den letzten Septembertagen infolge der raschen Fronterweiterung weitere umfassende Umgruppierungen notig Das AOK 2 ubernahm den Oberbefehl uber die neu gebildete Front der 6 Armee zwischen Oise und Scarpe Der Aisne Abschnitt am Damenweg Chemin des Dames und vor Reims in welchem die 2 Armee zuvor gefochten hatte wurde mit dem X Armee Korps und dem X Reserve Korps endgultig durch die 7 Armee Generaloberst Josias von Heeringen ubernommen Der Stab der 2 Armee unter Generaloberst von Bulow nahm sein Hauptquartier in St Quentin von wo aus zuletzt noch Kronprinz Rupprecht von Bayern die Kampfe ostlich Amiens geleitet hatte Die 6 Armee ubernahm im Anschluss nach Norden den neuen Befehlsbereich zwischen Arras und Lille mit folgenden von links nach rechts neu zugeteilten Korps Gardekorps Plettenberg mit 1 und 2 Garde Division IV Armee Korps Sixt von Armin mit 7 und 8 Division Bayerisches I Reserve Korps Fasbender mit bayerischer 1 und 5 Reserve Division VII Armee Korps Claer mit 13 und 14 Division XIV Armee Korps Watter mit 28 und 29 Division XIX II Koniglich Sachsisches Armee Korps Laffert mit 24 und 40 Division Die Hoheren Kavallerie Kommandos 1 und 2 7 Kavallerie Divisionen sahen sich bereits in Kampfen mit der neu formierten franzosischen 10 Armee General Maud huy verwickelt Erste Schlacht um Arras Bearbeiten nbsp General Ferdinand Foch Fuhrer der alliierten Heeresgruppe Nord nbsp Erster Angriff auf ArrasSeit dem 25 September marschierte die neugebildete franzosische 10 Armee unter General Maud huy nordlich der Somme zwischen Amiens und Doullens auf und versuchte nordlich Arras sudostwarts ins deutsche Hinterland zu stossen Ihr stellte sich die neu formierte deutsche 6 Armee unter Kronprinz Rupprecht von Bayern entgegen Das Gardekorps General Plettenberg traf zuerst am 2 Oktober bei Monchy le Preux als neuer linker Flugel der deutschen 6 Armee ein Am 4 Oktober 1914 trieben sudlich davon Angriffe des deutschen XIV Reserve Korps die franzosische Landwehrgruppe des General Brugere mit der 81 82 84 und 88 Territorial Division auf die Linie Hebuterne Gommecourt Monchy au Bois zuruck wo die Front bis Marz 1917 erstarrte Das deutsche Gardekorps begann wahrenddessen ab 4 Oktober mittags den Angriff auf Bapaume Nordlich der Garde ruckte das deutsche IV Armeekorps General Friedrich Sixt von Armin am Nordufer der Scarpe gegen Arras vor und gelangte kampfend uber Roeux und Athies bis St Laurent an die Vorstadte von Arras heran die von den Franzosen mit Erfolg gehalten wurde Kronprinz Rupprecht war gegen einen direkten Angriff auf Arras das eingetroffene bayerische I Reserve Korps und das IV Armee Korps beschranken sich vorerst auf die Umfassung der Stadt General d Urbal eroffnete mit dem 33 Korps die erste Schlacht um Arras und versuchte die Loretto Hohe zu nehmen die anfangs von der Kavallerie dann durch das eintreffende Bayerischen I Reserve Korps unter General von Fasbender gegen alle Angriffe der Franzosen gehalten wurde General Joffre betraute am 4 Oktober General Ferdinand Foch den bisherigen Fuhrer der franzosischen 9 Armee zur Bildung der neuen Front im Artois General Fochs Absicht war es die Umfassung des deutschen Nordflugels mit vollem Nachdruck zu erzwingen Die franzosische 10 Armee vollzog den Anmarsch nach Lens und stand an der Frontlinie Doullens St Pol zum Vormarsch auf Douai in folgender Gliederung bereit 2 Kavalleriekorps Mitry unterstutzt von Territorialtruppen auf Lille 21 Korps Maistre und 92 Territorial Division auf Lens 1 Kavalleriekorps Conneau von Arras auf Souchez und Givenchy 33 Korps General d Urbal ab 20 Oktober Petain mit drei Reserve Divisionen auf Arras Am rechten Flugel marschierte das 10 Korps Defforges dahinter folgte die 45 Reserve Division Unterdessen versammelte sich gedeckt durch die Kavallerie unter Marwitz gleichzeitig der rechte Flugel der deutschen 6 Armee im Raum ostlich Lille Durch das parallele Vorgehen der Deutschen die ihren rechten Flugel schneller nach Norden verlangerten sahen sich Maud huys Truppen gezwungen selbst in Abwehr uberzugehen Die zusammengefasste deutsche Heereskavallerie unter General von der Marwitz war mit vier Kavallerie Divisionen nordlich an Lens vorbei uber Hulluch auf Loos ausgeschwarmt um die linke Flanke des franzosischen 33 Korps die 70 Reserve Division General Fayolle festzuhalten Die franzosische 10 Armee sah sich jetzt bedroht von Norden her umfasst zu werden Darauf zog Foch das 21 Korps Maistre aus der bisherigen Front und verlegte es noch nordlicher nach Bethune um von dort durch mehrere Reiter Reserve und Territorial Divisionen unterstutzt uber Lens La Bassee den deutschen Nordflugel seinerseits die Flanke abzuringen Der nordliche Flugel der 6 Armee zielte weiterhin auf den wichtigen Knotenpunkt Lille ab Ab 6 Oktober erfolgte die Ausladung der 28 Division in Douai dadurch war auch das Eingreifen des deutschen XIV Armee Korps im Raum Lille sichergestellt Durch das nordlich von Lens kampfende XIV Armee Korps gedeckt wurde das sachsische XIX Armee Korps von Watter oder Maximilian von Laffert bei und ostlich Valenciennes ausgeladen und in Eilmarschen in die Gegend ostlich und sudostlich Lille beordert Am Abend des 9 Oktober flaute die erste Schlacht bei Arras ab sie endete unentschieden Das franzosische 21 Korps ruckte in dieser Zeit zwischen Bethune und Saint Pol auf Schlacht um Lille Bearbeiten nbsp Aufmarschraum zwischen La Bassee und Lille nbsp Einbruch deutscher Truppen durch das Tor von Douai am 12 Oktober 1914Der Besitz des Eisenbahnknotens von Lille war fur beide Seiten zur Sicherung des Nachschubs wichtig um das Rennen nach Flandern zu gewinnen Nach Vorgefechten mit deutschen Truppen wurde am 6 Oktober das gesamte franzosische 21 Korps General Maistre aus Lille abgezogen und ins Artois verlegt die Verteidigung blieb den dort aufgestellten Territorial Truppen uberlassen General Krafft von Dellmensingen der Generalstabschef der deutschen 6 Armee gewann General Falkenhayn in Mezieres fur seinen Plan das XIV Armeekorps weiter nach Norden uber Lille umfassend nach Westen anzusetzen Der Kommandierende General von Watter war der gleichen Uberzeugung und trieb seine Vorhut die 28 Division Generalleutnant von Kehler weiter auf Lille vor Die Stadt war am 9 Oktober von der Heereskavallerie unter General von Richthofen als geraumt gemeldet worden Zudem befand sich noch unerkannt von der deutschen Armeefuhrung der rechte Flugel des englischen Heeres das II Korps unter General Smith Dorrien im Anmarsch auf Bethune Am 3 Oktober hatte die Landwehrbrigade des Generalmajor Franz Wahnschaffe Tournai kampflos besetzt und sollte jetzt vom Osten her in Lille einzurucken und die Zitadelle besetzen Die 28 Division war indessen beiderseits der von Hulluch nach Vermelles fuhrenden Strasse bis auf die Hohe von Le Rutoire gelangt und stand am 10 Oktober im Raum ostlich von Loos im Bogen bis zur Strasse Lens Mazingarbe Das wenig gefestigte Detachement Wahnschaffe zog sich nach dem Eintritt in die Vorstadt La Madelaine auf Chereng zuruck Die Truppen des XIX AK erreichten derweil mit dem rechten Flugel der 40 Division den Ort Seclin und mit der linken Vorhut Brigade der 24 Division Generalleutnant Krug von Nidda den Ort Phalempin Die 40 Division unter Generalleutnant Gotz von Olenhusen erhielt Befehl am nachsten Tag in Lille einzurucken und den Bahnhof zu besetzen nbsp Das brennende Lille am 13 Oktober 1914 nbsp Strasse in Lille nach den Kampfen im Herbst 1914Am 10 Oktober trafen in Lille noch 6 Schwadronen algerischer Reiter unter Oberst Pardieu ein diese beschrankten sich auf die noch mogliche Verteidigung der ostlichen Vorstadte des Hauptbahnhofes und der Zitadelle General von Laffert liess darauf seine beiden Divisionen von Pont a Marcq und Seclin sofort nach Norden schwenken um Lille zu besetzen Am Abend des 11 Oktober forderte er die Ubergabe der Stadt ansonsten wurde die Beschiessung der zum freien Platz erklarten Stadt beginnen Die Aufforderung blieb unbeantwortet aber die Franzosen zogen sich in die nachstliegenden Hauser zuruck es gelang den deutschen Truppen nach Beseitigung der Drahthindernisse auch durch das zweite Tor in die Stadt zu gelangen Unter dem Schutze des Artilleriefeuers drangen die deutschen Truppen am nachsten Morgen in das Innere der Stadt vor Die 88 Infanterie Brigade Generalmajor Barensprung sturmte gegen den Hauptbahnhof und durch das Tor von Douai die 47 Infanterie Brigade Generalmajor von Falkenstein gegen das Tor von Arras und die 89 Infanterie Brigade Generalmajor von Seydewitz gegen das Tor von Bethune Auch die Abteilung Wahnschaffe war zuruckgekehrt und sperrte jetzt die nordlichen Ausgange der Stadt Der 48 Infanterie Brigade Generalmajor Kaden wurde der Angriff gegen die Zitadelle und die Blockierung der Westausgange und in Richtung nach Armentieres ubertragen Durch das am 12 Oktober eingeleitete Bombardement entstanden in Lille viele Brande Am Abend hisste die schwache franzosische Verteidigung unter Oberst Pardieu die weisse Flagge zum Zeichen der Ubergabe und kapitulierte mit etwa 3500 Mann In weiteren Kampfen ab 15 Oktober gelang es der deutschen 6 Armee die Stadt Lille zu sichern und Angriffe der Englander vor dem sudwestlichen Vorfeld von Lille abzuschlagen Im Hauptquartier des Kronprinzen Rupprecht in Cambrai klarte sich die Lage Die Franzosen und Englander organisierten keine Ruckeroberung von Lille sondern legten mehr Gewicht darauf La Bassee in ihre Hand zu bekommen dessen Besitz vorerst an die deutsche 29 Division Generalleutnant Isbert gegangen war Am 12 Oktober kam es zur Schlacht von La Bassee die bis Anfang November andauerte Die Truppen des englischen II Armeekorps waren dabei bis auf die Hohen bei Aubers angelangt wurden dann aber im Gegenangriff durch das Eingreifen der 14 Division Generalmajor Fleck des VII Armeekorps General von Claer in die dortige Ebene zuruckgedrangt Bildung der Front in Flandern Bearbeiten nbsp Die neugebildete Front Mitte Oktober 1914Marschall Joffre hatte ab 25 September noch wahrend der Aisneschlacht mit der Verlegung der British Expedition Force BEF unter Sir John French nach Flandern begonnen Am 10 Oktober kapitulierte trotz Verstarkungen durch die Royal Naval Division die damals starkste Festung Antwerpen nachdem sich die belgischen Truppen zuvor an die Yser zuruckgezogen hatten Britische Krafte sicherten seit Monatsbeginn Gent und die belgischen Nachschubhafen sie brachten den Belgiern zuvor auch Verstarkungen in das belagerte Antwerpen Dafur ordnete French die Aufstellung des IV Korps General Rawlinson an das mit der britischen 7 Division und 3 Kavallerie Division in Brugge und Gent so lange wie moglich aushielt bis der Verlust von Antwerpen am 10 Oktober den Ruckzug auf die Linie Dunkirchen Saint Omer erzwang Am 4 Oktober war General Ferdinand Foch zum Kommandeur der Heeresgruppe Nord ernannt worden und damit zum obersten Fuhrer aller Truppen nordlich der Somme bis zur Nordsee bestellt Den an der Nordseekuste auf Ostende zuruckgehenden Belgiern brachte General Foch ab 20 Oktober durch die Aufstellung der Armee Abteilung Belgien Detachement d armee de Belgique unter General Victor d Urbal mit dem 32 Korps Humbert und der Kavalleriegruppe de Mitry rechtzeitige Entlastung Im Zuge des Wettlaufes nach Flandern reagierte auch die deutsche Heeresleitung unter General von Falkenhayn Infolge der Verschiebung der Armeegrenzen am 10 Oktober wurde die deutsche 4 Armee unter Fuhrung des Herzogs Albrecht von Wurttemberg in ihrer bisherigen Form im Raum Vouziers aufgelost Der Stab der 4 Armee war fur den Aufbau einer neuen Front in Flandern bestimmt im Raum Brussel sammelten sich bereits vier neue Reservekorps XXII Reserve Korps Eugen von Falkenhayn mit 43 und 44 Reserve Division XXIII Reserve Korps Georg von Kleist mit 45 und 46 Reserve Division XXVI Reserve Korps Otto von Hugel mit der 51 und 52 Reserve Division XXVII Reserve Korps Adolph von Carlowitz mit 53 und 54 Reserve DivisionWahrenddessen waren von der British Expedition Force mit dem II Korps Smith Dorrien als Vorhut bei La Bassee angelangt das I Korps Haig wurde bei Hazebrouck ausgeladen und dahinter folgte das III Korps Pulteney nach General Rawlinsons neu formiertes IV Korps erreichte von der Kuste kommend am 14 Oktober Ypern nahm Verbindung mit der franzosischen 89 Territorial Division General Bourderiat auf und sicherte die Stadt mit der 7 Division Generalmajor Capper vor einem deutschen Zugriff Den Raum ostlich Ypern an der Linie Zonnebeke uber Gheluvelt bis Zillebeke sicherten nach Herausnahme der Territorialkrafte des Generals Bidon bereits notdurftig das eintreffende franzosische IX Korps Uber die Bahnlinie von Cassel traf als Verstarkung das englische I Korps 1 und 2 Division bei Ypern ein sudlicher davon hielten jetzt das III Korps 4 und 6 Division im Raum Armentieres und westlich von La Bassee das II Korps 3 und 5 Division die neuen Stellungen Schlacht an der Yser Bearbeiten Am 16 Oktober begann an der Nordseekuste der Angriff des nach dem Fall von Antwerpen freigewordenen deutschen III Reserve Korps Gen Hans von Beseler an der Yserlinie bei Nieuwpoort Die schwer bedrangten Belgier offneten ab 29 Oktober die Wasserschleusen von Nieuwpoort Der Vormarsch der direkt an der Nordsee angreifenden deutschen 4 Ersatz Division General Werder erlitt bereits seit Tagen durch das Eingreifen der schweren Schiffsartillerie der britischen Flotte starke Verluste ab Ende Oktober waren weitere Operationen infolge der Uberflutung nicht mehr moglich Auch die sudlicher auf Dixmuiden angesetzte 5 und 6 Reserve Division erreichten keinen Durchbruch Auch das Eingreifen der neuen Reservekorps der 4 Armee konnte die festgefahrene Lage nicht mehr andern Folgen BearbeitenDie allgemeine Offensivschwache auf beiden Seiten fuhrte letztlich zum Scheitern aller geplanten Umfassungsmanover obgleich die Bilanz unterschiedlich ausfiel Falkenhayns Reserven waren verbraucht die Alliierten hingegen wurden im Raum La Bassee durch das Indische Korps unter General Willcocks verstarkt Am Schluss schrumpfte die noch freie Lucke zwischen den Fronten auf einen wenige Kilometer breiten Korridor bei Ypern wo es ab dem 20 Oktober zur Ersten Flandernschlacht kam Den Alliierten gelang es die Fronten zu stabilisieren und somit eine Niederlage abzuwenden Sie mussten aber die Besetzung wichtiger franzosischer Gebiete hinnehmen Das deutsche Heer konnte die kriegswirtschaftlich wichtigen Gebiete sichern und verteidigen aber die Aussicht auf einen schnellen Sieg war nach dem Scheitern des Schlieffen Plans und dem jetzt durchgangigen Stellungskrieg in weite Ferne geruckt Literatur BearbeitenReichsarchiv Der Weltkrieg 1914 bis 1918 Die militarischen Operationen zu Lande Band 5 Der Herbst Feldzug 1914 Im Westen bis zum Stellungskrieg Im Osten bis zum Ruckzug Mittler Berlin 1929 Jean Baptiste Duroselle La Grande Guerre des Francais L incomprehensible 1914 1918 Perrin Paris 1998 ISBN 2 262 01423 X John Keegan Der Erste Weltkrieg Rororo 61194 rororo Sachbuch Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2001 ISBN 3 499 61194 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maps of the Race to the Sea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlachten des Ersten Weltkrieges Westfront 1914 Gefecht bei Lagarde Gefecht bei Halen Eroberung von Luttich Belagerung von Antwerpen Grenzschlachten Schlacht in Lothringen Schlacht bei Morchingen und Dieuze Schlacht an der Trouee de Charmes Schlacht an der Sambre Schlacht bei Neufchateau Schlacht bei Longwy Schlacht bei Mons Schlacht von Le Cateau Schlacht bei St Quentin Belagerung von Maubeuge Gefecht bei Nery Schlacht um den Grand Couronne Schlacht an der Marne Erste Aisneschlacht Wettlauf zum Meer Erste Flandernschlacht1915 Schlacht bei Soissons Winterschlacht in der Champagne Schlacht von Neuve Chapelle Zweite Flandernschlacht Lorettoschlacht Herbstschlacht in der Champagne Herbstschlacht bei La Bassee und Arras Schlacht bei Loos1916 Schlacht um Verdun Schlacht an der Somme Schlacht von Fromelles1917 Schlacht bei Arras Zweite Aisneschlacht Schlacht bei Messines Dritte Flandernschlacht Schlacht bei Malmaison Schlacht von Cambrai1918 Fruhjahrsoffensive Vierte Flandernschlacht Dritte Aisneschlacht Schlacht im Wald von Belleau Schlacht an der Marne Schlacht bei Soissons Schlacht bei Amiens Hunderttageoffensive Schlacht von St Mihiel Maas Argonnen Offensive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wettlauf zum Meer amp oldid 238887111