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Der Schlieffen Plan war ein strategisch operativer Plan des Grossen Generalstabs im Deutschen Kaiserreich der auf einer Denkschrift des preussischen Generalfeldmarschalls Alfred Graf von Schlieffen basierte Er bildete nach grundlicher Uberarbeitung durch Helmuth Johannes Ludwig von Moltke eine Grundlage der deutschen Strategie zu Beginn des Ersten Weltkrieges Die 1905 verfasste Denkschrift sah fur den Fall eines Zweifrontenkrieges vor zunachst den grossten Teil des deutschen Heeres im Westen gegen Frankreich einzusetzen mit dem Nordflugel die franzosischen Befestigungen Barriere de fer zu umgehen und das franzosische Heer im Rucken zu fassen Nach einem Sieg uber Frankreich innerhalb weniger Wochen sollten die Truppen nach Osten verlegt werden um gegen Russland vorzugehen Schlieffens Absicht war so den Krieg gegen Frankreich und Russland in zwei aufeinander folgende Feldzuge aufzuteilen Dabei ging er von einem noch durch den Russisch Japanischen Krieg geschwachten Russland aus dessen langsamer Aufmarsch gegen Deutschland von der osterreichisch ungarischen Armee wirkungsvoll verzogert werden konne 1 Die Umsetzung im Ersten Weltkrieg scheiterte jedoch aus verschiedenen Grunden So hatte sich die dem Plan zugrunde liegende politische und militarische Ausgangslage zwischenzeitlich zu Ungunsten Deutschlands verandert Der unerwartet zahe Widerstand der belgischen Truppen und logistische Schwierigkeiten verzogerten den Vormarsch nach Frankreich erheblich Der deutsche Angriff auf das neutrale Nachbarland war zudem Anlass fur den Kriegseintritt Grossbritanniens am 4 August 1914 In der Geschichtswissenschaft wird die Frage thematisiert wie weit das von Schlieffen verfasste Memorandum die tatsachlichen Planungen beeinflusste oder ihnen entsprach 2 Die deutsche Angriffsplanung von 1914 basierend auf dem sogenannten Schlieffen Plan aus dem Jahr 1905Inhaltsverzeichnis 1 Deutsche Planungen vor Schlieffen und der Ostaufmarschplan 2 Schlieffens Planungen und Denkschrift 2 1 Strategische Planungen 2 2 Denkschrift 3 Operative Ausarbeitung unter dem jungeren Moltke 4 Die Planungen Frankreichs 5 Die Planungen Grossbritanniens 6 Der Schlieffen Plan im Ersten Weltkrieg 6 1 Julikrise und Eskalation 6 2 Anfangserfolge und Scheitern des Plans 6 3 Uberspannung der Krafte 6 4 Planungsahnlichkeiten im Zweiten Weltkrieg 7 Quellenproblematik und Rezeptionsgeschichte 7 1 Bewertung des Schlieffen Plans nach dem Ersten Weltkrieg 7 2 Entdeckung der Denkschrift und ihre Bewertung nach dem Zweiten Weltkrieg 7 3 Zuber Kontroverse und Moltke Plan 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseDeutsche Planungen vor Schlieffen und der Ostaufmarschplan BearbeitenMit dem deutsch russischen Ruckversicherungsvertrag von 1887 hatte Reichskanzler Otto von Bismarck versucht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges gegen eine franzosisch russische Allianz zu verringern Der auf drei Jahre abgeschlossene Geheimvertrag sicherte beiden Staaten fur den Fall eines Krieges mit einer dritten Grossmacht die gegenseitige Neutralitat zu Kaiser Wilhelm II lehnte auf Anraten von Bismarcks Nachfolger Caprivi die Erneuerung des Vertrags nach seinem Ablauf 1890 ab 3 Daraufhin schloss Russland 1892 eine geheime Militarkonvention mit Frankreich die 1894 zum Zweiverband zwischen Frankreich und Russland fuhrte Hieraus und aus der 1904 abgeschlossenen Entente cordiale zwischen Frankreich und Grossbritannien entstand 1907 mit dem Vertrag von Sankt Petersburg die Triple Entente Der deutsche Generalstab musste einen Plan fur einen Zweifrontenkrieg vorbereiten Anstatt jedoch darauf hinzuarbeiten einen Krieg an zwei Fronten zu vermeiden war der Generalstab bestrebt einen solchen zu gewinnen 4 Schlieffens Vorganger Helmuth Karl Bernhard von Moltke hatte fur den Fall eines Zweifrontenkrieges einen Ostaufmarsch ersonnen der eine strategische Defensive vorsah Das Heer sollte zu etwa gleichen Teilen auf Ost und West verteilt werden Das Deutsche Reich sollte hiernach im Westen in der Defensive bleiben und den zu erwartenden franzosischen Angriff im gut zu verteidigenden Festungsgurtel in Elsass Lothringen abwehren Ausdrucklich warnte Moltke davor gegen Paris zu marschieren da die Erfahrung von 1871 gezeigt habe wie schwierig unter diesen Umstanden ein Friedensschluss ausgehandelt werden konne Der Plan sah fur den Osten vor den russischen Angriff zuruckzudrangen dann nachzustossen und die russischen Armeen bis zu einem strategisch wichtigen Punkt zuruckzuwerfen Die bei einem abgewehrten Angriff verfugbaren Truppen waren danach jederzeit verfugbar um die jeweils andere Front zu verstarken Getreu dem Primat der Politik wollte Moltke jederzeit die Moglichkeit eines Kompromissfriedens offenlassen 5 6 7 Ab 1886 nahmen die Spannungen in Europa und in Frankreich die revisionistischen Tendenzen zu Aufgrund verstarkter Spannungen auf dem Balkan kam unter direkter Vermittlung von Reichskanzler Bismarck 1887 die Mittelmeerentente zustande die sich gegen eine weitere Expansion Russlands richtete Im Herbst 1887 pladierten einflussreiche Personlichkeiten aus Militar und Diplomatie wie Friedrich von Holstein Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Alfred von Waldersee fur einen Praventivkrieg gegen Russland Der Generalquartiermeister Alfred Graf von Waldersee sah einen Krieg mit Russland bereits als unvermeidbar an Der Kanzler hofft noch immer um den Krieg mit Russland herumzukommen Es wird ihm alles nichts helfen wir treiben in den Krieg hinein und zwar zum Fruhjahr Moltke trug der Furcht vor einem baldigen Krieg mit Russland Rechnung indem er die Aufnahme militarischer Gesprache mit dem osterreichischen Generalstab verlangte bei denen fur den Kriegsfall militarische Absprachen getroffen werden sollten Sein Aufmarschplan vom Fruhjahr 1888 sah nun bei einem Zweifrontenkrieg eine gemeinsame Offensive mit Osterreich gegen Russland vor im Westen sollte das Deutsche Reich bis zur Beendigung des Feldzugs gegen Russland defensiv bleiben 8 Im August 1888 folgte auf Moltke der von ihm selbst ausgewahlte Graf von Waldersee Waldersee plagte eine damals in der deutschen Fuhrungsschicht weit verbreitete Furcht vor einem russischen Angriff Mehrfach vor allem 1887 aber auch 1889 forderte er deshalb einen konzertierten Praventivschlag gegen Russland Unter ihm blieb der Aufmarsch Ost zunachst die Grundlage fur einen Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland Er anderte Moltkes Plan jedoch graduell ab Bei gutem Wetter wollte Waldersee weiterhin gemeinsam mit Osterreich Ungarn eine begrenzte Offensive gegen Russisch Polen beginnen dafur waren insgesamt bis zu sieben Armeekorps vorgesehen Im Westen wollte er mit den dort stationierten 13 bis 15 Korps defensiv bleiben und die Rheinlinie unter allen Umstanden verteidigen Nachdem der im Kriegsfall unvermeidliche franzosische Angriff abgewehrt ware sah er soweit aus der Gesamtlage heraus moglich einen begrenzten Gegenangriff vor der moglichst weite Teile des franzosischen Feldheeres zerschlagen sollte bevor dieses sich auf seinen Festungsgurtel zwischen Belfort und Verdun zuruckziehen konnte Wiederum sollte keinesfalls die Eroberung von Paris als Ziel angestrebt werden Bei ungunstigeren winterlichen Wetterverhaltnissen sahen Waldersees weitere Planungen dagegen vor im Osten zunachst strikt defensiv zu bleiben der Plan im Westen sollte beibehalten werden 9 10 11 1891 musste Graf von Waldersee seinen Posten als Generalstabschef raumen nachdem er sich mit Wilhelm II uberworfen hatte Nachfolger wurde nun Alfred Graf von Schlieffen der schon in seiner ersten Denkschrift im April 1891 die Grundgedanken seines Plans entwickelte Angriff auf Frankreich durch das neutrale Belgien und nach der Niederwerfung Frankreichs der Angriff im Osten Aber erst seit Fruhjahr 1913 bearbeitete der deutsche Generalstab den grossen Ostaufmarschplan als Alternativplanung uberhaupt nicht mehr weiter was nach inzwischen in der Geschichtsschreibung bezweifelter 12 Ansicht Fritz Fischers vermutlich auf eine prinzipielle Zustimmung des Kaisers zum Praventivkrieg im Kriegsrat vom 8 Dezember 1912 zuruckzufuhren ist 13 Schlieffens Planungen und Denkschrift BearbeitenStrategische Planungen Bearbeiten Schlieffen kehrte die Strategie seiner Vorganger nach und nach um Denn Frankreich genehmigte Russland einen Kredit insofern das Zarenreich sein Eisenbahnnetz in Polen und im Baltikum ausbauen wurde um im Kriegsfall mit Deutschland die eigenen Streitkrafte schneller an die Front transportieren zu konnen Jene Bahnlinien waren 1916 fertiggestellt worden Ausserdem wurden im Westen eine Reihe von Festungen errichtet die sogenannte Narew Linie Schlieffen glaubte nicht an die Moglichkeit eines schnellen Sieges uber Russland Er zog seine Lehren aus der von Napoleon durchgefuhrten Invasion Russlands 1812 Deshalb arbeitete Schlieffen von 1892 bis 1905 einen Plan aus der eine deutsche Mobilmachung in kurzer Frist vorsah und darauf setzte zunachst Frankreich in einem kurzen Feldzug zu schlagen bevor die russische Armee vollstandig mobilisiert werden konnte Nach dem Sieg gegen Frankreich im Westen konnte Deutschland seine Truppen im Osten gegen Russland konzentrieren Frankreichs Ostgrenze von Verdun bis Belfort war nach 1871 durch die Barriere de fer gegen Deutschland immer starker befestigt worden Einen Frontalangriff auf diese Verteidigungslinie schloss Schlieffen aus da die grossten deutschen Geschutze den Anlagen nichts anhaben konnten Er orientierte sich an der Schlacht von Cannae in der Hannibal ein zahlenmassig uberlegenes romisches Heer geschlagen hatte indem er es von den Flanken und vom Rucken her angriff Die deutschen Truppen sollten den franzosischen Festungsgurtel westlich von Metz und Strassburg umgehen und ein Umfassungsmanover ausfuhren Vorgesehen war eine Zangenbewegung Der Hauptteil sollte den rechten Flugel bilden durch Belgien und das Grossherzogtum Luxemburg ins nordfranzosische Hinterland vorstossen sich dann nach Suden wenden die untere Seine uberschreiten und sich dann nach Osten wenden Dann sollte er die franzosischen Krafte die vom deutschen linken Flugel im befestigten Terrain Lothringens bekampft wurden im Rucken fassen Fur die notwendigen Truppentransporte wurden in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine ganze Reihe strategischer Bahnlinien gebaut 1893 94 plante er in seinem Aufmarschplan 4 Armeekorps 6 Reserve Divisionen und 4 Kavallerie Divisionen fur den Osten ein die verbleibenden drei Viertel des deutschen Heeres sah er nun fur den Westen vor In seiner Generalstabsreise Ost 1894 sah er fur den Fall eines russischen Angriffs der zwei Armeen umfassen wurde und den tatsachlichen Hergang der Ereignisse bis zur Schlacht bei Tannenberg voraussah ein Armeekorps mehr vor 14 In der Generalstabsreise Ost 1903 kehrte Schlieffen in einem Planspiel zuruck zum Gedanken Frankreich nicht vernichtend schlagen zu konnen in diesem Planspiel sind 7 Armeekorps fur den Osten sowie eine angemessene Zahl von Reserveeinheiten sowie Landwehr und Landsturm Einheiten vorgesehen die durch Truppen aus dem Westen verstarkt wurden nachdem zumindest die franzosische Armee zum Ruckzug hinter ihren Festungsgurtel gezwungen worden war Schlieffen sah analog dazu zwar in seinem Aufmarschplan Variante I 25 Armeekorps und 15 Reservedivisionen fur den Krieg gegen Frankreich vor fur den Osten waren nur noch 3 Korps und 4 Reservedivisionen vorgesehen Im alternierenden Aufmarschplan Variante II dagegen der als Ruckversicherung diente und eher den fruheren Planungen Moltkes folgte plante er nur etwa die Halfte der Truppen im Westen und die andere Halfte insgesamt 14 Armeekorps im Osten einzusetzen 15 Um 1904 wurde der Plan erneut uberarbeitet Durch die Schwachung Russlands im Russisch Japanischen Krieg wurde jetzt optimistischerweise von einem Einfrontenkrieg ausgegangen Schlieffens erste Fassung trug nun den unmissverstandlichen Titel Angriffskrieg gegen Frankreich 16 Im Zuge der Ersten Marokkokrise sah Schlieffen den Zeitpunkt gekommen den Plan umzusetzen jedoch lehnte Kaiser Wilhelm II einen Krieg ab 17 Denkschrift Bearbeiten nbsp 1 Seite der Denkschrift Schlieffens von 1905Als Schlieffens Verabschiedung aus Altersgrunden beschlossen war legte dieser seinen Plan noch einmal in Form einer Denkschrift im Dezember 1905 nieder 18 die bis heute als der Schlieffen Plan bekannt ist Darin wurde die Moselstellung zum Drehpunkt der deutschen Aufmarschplanung 7 8 der Truppen sollten nordlich und lediglich geringe Krafte sudlich davon aufgestellt werden Unter Verletzung der niederlandischen belgischen und luxemburgischen Neutralitat sollten die franzosischen Festungen umgangen werden Nach der Umfassung ihrer linken Flanke sollte die franzosische Armee geschlagen werden Zog sich diese zuruck war geplant die Umfassung sudlich von Paris bis zuruck zur Schweizer Grenze fortzusetzen um die franzosische Armee gegen ihre eigene Festungsfront zu drangen und dort in einem Kessel zu zerschlagen Der Plan von 1905 war hauptsachlich auf einen Einfrontenkrieg ausgerichtet sah aber den Zweifrontenkrieg vor Die Gefahr eines Krieges mit Grossbritannien reduzierte Schlieffen auf den Kampf gegen ein Expeditionskorps 19 Tatsachlich sah die franzosisch britische Militarkonvention vom November 1912 im Falle eines deutschen Angriffs die Entsendung von nur vier bis sechs britischen Divisionen nach Frankreich vor 20 In dieser letzten Denkschrift findet sich mehrfach das Eingestandnis dass die deutsche Armee zu schwach fur die Durchfuhrung des Planes sei und er nur unter sehr gunstigen Umstanden gelingen konne Konsequenzen aus dieser Einsicht zogen Schlieffen und der Generalstab jedoch nicht 21 22 Schlieffen liess im Mai 1900 Friedrich August von Holstein informieren dass der Generalstab sich im Falle eines Zweifrontenkrieges von internationalen Vereinbarungen nicht binden lassen werde Holstein antwortete Wenn der Chef des Grossen Generalstabs und vollends eine strategische Autoritat wie Schlieffen eine solche Massnahme fur erforderlich halte dann sei es die Pflicht des Diplomaten sich auf sie einzustellen und sie auf alle mogliche Weise vorzubereiten 23 Kein Reichskanzler weder Hohenlohe noch Bulow erhob einen Einwand gegen den Plan Wegen der besonderen Stellung des Militars das nur dem Kaiser nicht aber dem Reichskanzler unterstand gab es vor 1914 keine einzige Sitzung des Kriegsrates in der Regierungspolitiker sich an Diskussionen uber die Plane des Militars hatten beteiligen konnen 23 Schlieffen war von seinem Aufmarsch und Umfassungsplan gegen Frankreich derartig uberzeugt dass seine letzten Worte auf dem Totenbett gelautet haben sollen Macht mir den rechten Flugel stark 24 Schlieffens Nachfolger Helmuth Johannes Ludwig von Moltke verzichtete ab 1913 darauf den Ostaufmarschplan weiterhin zu bearbeiten wodurch Schlieffens Vorlage von 1905 zum einzig moglichen Aufmarschplan avancierte 25 Bis zu diesem Zeitpunkt war er routinemassig weitergefuhrt worden und noch von Schlieffen in aktualisierter Form als Ostaufmarsch II vorgelegt worden Schlieffen sah darin den Einsatz von 44 Divisionen im Osten vor 26 Operative Ausarbeitung unter dem jungeren Moltke BearbeitenAls Alfred Graf von Schlieffen 1906 aus dem Amt des Generalstabschefs ausschied hinterliess er seinem Nachfolger Helmuth Johannes Ludwig von Moltke die Denkschrift welche die Grundzuge des Plans enthielt Obwohl Schlieffen auch noch als Zivilist mehrfach sein Konzept aktualisiert hatte ging die eigentliche Ausarbeitung der operativen Feldzugsplane von Moltke aus welcher anders als von Schlieffen vorgesehen den linken Heeresflugel zu Ungunsten des rechten verstarkte Der ebenfalls fur Schlieffens Nachfolge im Gesprach gewesene Colmar von der Goltz der defensivere Vorstellungen vertrat hatte moglicherweise den Schlieffen Plan grundsatzlich revidiert 27 Moltke der Jungere blieb jedoch in der offensiven Konzeption Schlieffens passte den Plan aber der veranderten strategischen Lage an Der offensive rechte Flugel der durch Belgien stossen sollte behielt zwar die im ursprunglichen Plan vorgesehene Starke zusatzliche Krafte wurden aber dem defensiven linken Flugel zugeteilt Entgegen Schlieffens Rat wurde vom Jahre 1909 ab das Krafteverhaltnis zwischen dem rechten und dem linken deutschen Flugel geandert Im Plan des Grafen Schlieffen hatte dieses Verhaltnis noch 7 1 betragen nun wurde es auf 6 2 geandert Des Weiteren wurde der ohnehin zu schwache rechte deutsche Heeresflugel wahrend des Vormarsches 1914 noch weiter von Truppen entblosst weil man sich auch hier gegen die Planung Schlieffens zu sehr von den Festungen aufhalten liess deren Belagerungen Truppen banden und ausserdem angesichts des russischen Einmarsches in Ostpreussen zur Starkung der Ostfront vorzeitig zwei Korps abzog ohne dass diese angefordert worden waren Moltke ging nach dem militarischen Wiedererstarken Russlands in seiner Uberarbeitung des Plans von einer moglicherweise zeitweilig notwendigen Aufgabe Ostpreussens aus um ausreichend Truppen im Westen verwenden zu konnen Einen Verlust Ostpreussens erst einmal hinzunehmen erwies sich 1914 aber politisch als vollig unmoglich 28 Moltke sah von einem Angriff auf die Niederlande ab da er diese als Luftrohre behalten wollte um von dort im Falle eines langeren Krieges Nahrungsmittel zu importieren Man glaubte im Grossen Generalstab irrtumlich dadurch den Kriegseintritt Grossbritanniens vermeiden zu konnen Zudem hatte die Eroberung und Besetzung der Niederlande die Abstellung weiterer Truppen erfordert Die Verletzung der Neutralitat Belgiens und Luxemburgs dagegen sah Moltke als ein notwendiges Ubel an weil der Raum zwischen den Vogesen und der belgisch franzosischen Grenze fur den Aufmarsch als zu eng galt 29 Die Planungen des Generalstabes gingen gemass der vorherrschenden strategischen Doktrinen davon aus weit nach Frankreich hinein vorzudringen und die franzosische Armee in einer grossen Schlacht zu besiegen Fur einen solch tiefen Vorstoss benotigte das deutsche Heer aus logistischen Grunden allerdings eine breitere militarische Basis als es die deutsch franzosische Grenze war Diese Notwendigkeit sowie die beabsichtigte Umgehung der sudlichen franzosischen Festungsgurtel waren der Grund fur die Besetzung Belgiens nach einem vorherigen Ultimatum Nach Ansicht der deutschen Heeresleitung konnte der Krieg gegen Frankreich nur dann offensiv gefuhrt werden wenn Belgien besetzt werden wurde Die Planungen Frankreichs BearbeitenDie Stossrichtung der durch Moltke modifizierten Planungen war Frankreich vermutlich bekannt 30 bzw von zumindest einigen Generalen Victor Constant Michel Joseph Gallieni Charles Lanrezac vorausgesehen oder vorausgeahnt worden 31 Franzosische Planungen konzentrierten sich lange erst auf die Vertiefung der Verteidigungs und Hinhalte Doktrin in Form des verstarkten Festungsbaus aber ebenso die Vertiefung der seit 1894 bestehenden Franzosisch Russischen Allianz und die Forderung nach einem raschen russischen Angriff auf Deutschland im Falle eines Krieges 32 1911 erhielten die Franzosen tatsachlich die geheim bleibende russische Zusicherung im Falle eines Krieges Deutschland binnen vierzehn Tagen anzugreifen 33 Mit der Ernennung Joffres zum Generalstabschef und dem unter ihm entstandenen Plan XVII ging Frankreich von einer defensiven zu einer offensiven Militardoktrin uber Unter seiner Leitung gab man die fur mehrere Dekaden verbindliche Maxime der Defensive auf und nahm einen Primat des uneingeschrankten Angriffs an 34 Mittel war nun kein begrenzter Gegenangriff mehr sondern eine Offensive mit allen verfugbaren Kraften um einen lahmenden Praventivschlag auszufuhren 35 So wurde im Konfliktfall eine franzosische Zuruckhaltung in der Kriegserklarung den Gegner unter Zeitdruck setzen und ihn zum moralisch anruchigen Losschlagen gegen Frankreich zwingen wollte er nicht den russischen Angriff abwarten und damit den Zweifronten Krieg riskieren Ahnlich wie Schlieffen und Moltke wollte auch Joffre ursprunglich die Neutralitat Belgiens sowie Luxemburgs verletzen anders als in Deutschland wurde ihm dies von seiner Regierung aus politischen Grunden d h mit Hinblick auf Grossbritannien aber untersagt 36 37 Die Planungen Grossbritanniens BearbeitenBereits vor dem Krieg hatte die Admiralitat Grossbritanniens den Plan entwickelt im Kriegsfall Deutschland in einem globalen Wirtschaftskrieg in die Knie zu zwingen vorgesehen war die Blockade der See und Kommunikationswege die Zensur der Unterseekabel und das Abschneiden des deutschen Kaiserreichs von den internationalen Finanzmarkten Die britischen Planungen unter Lord Desart wurden aufgegeben nachdem die US Regierung davon erfahren und dagegen opponiert hatte obwohl zuvor das britische Regierungskabinett 1912 den Plan der Admiralitat gebilligt hatte 38 Der Schlieffen Plan im Ersten Weltkrieg BearbeitenJulikrise und Eskalation Bearbeiten In der Julikrise 1914 sollten sich die Grundannahmen des Schlieffen Plans und seine unflexible offensive Ausrichtung zunachst nach Westen negativ auswirken Da eine langsame russische Mobilmachung angenommen worden war und die Alternative eines Ostaufmarsches 1913 von den Militars fallen gelassen wurde sahen sich die Entscheidungstrager in Deutschland unter Zeitdruck als Zar Nikolaus II am 30 Juli 1914 die russische Mobilmachung anordnete Zwar sollte das mobilisierte russische Heer nicht sofort Kampfhandlungen vollziehen doch das Deutsche Reich sah sich nun gezwungen zu handeln Wollte man den Schlieffen Plan erfolgreich durchfuhren musste man dem Heer unmittelbar den Marschbefehl erteilen um nicht von einem bereits mobilisierten Russland angegriffen zu werden wahrend noch gegen Frankreich gekampft wurde Dies verhinderte endgultig eine diplomatische Losung Als Kriegsplan des Generalstabs war der Schlieffen Plan eine Folge des direkten Zusammenwirkens von militarischer Fuhrung und Oberbefehlshaber Kaiser Wilhelm II ohne Notwendigkeit einer Mitwirkung der Reichsregierung und des Reichskanzlers siehe dazu auch Clausewitz und das Primat der Politik Der Chef des Grossen Generalstabs hatte seit 1871 Immediatrecht beim Kaiser Recht zum jederzeitigen Vortrag Vor 1890 hatte es eine Fulle von militarischen Planungen gegeben die aus der Feder des alteren Moltke stammten und beispielsweise einen Offensivkrieg im Osten vorsahen bei gleichzeitiger strategischer Defensive im Westen Grosser Ostaufmarsch Dies wurde ab 1913 auf Anweisung des jungeren Moltke nicht mehr weiterverfolgt 39 hatte aber 1914 einen begrenzten regionalen Krieg im Osten ermoglicht Somit war der Schlieffen Plan 1914 der einzige deutsche Aufmarschplan er passte aber in keiner Weise zum politischen Szenario Hervorzuheben ist dass Schlieffen und sein Nachfolger Moltke aus rein taktischen Erwagungen bereit waren die Neutralitat Belgiens und Luxemburgs zu verletzen Die Verletzung der belgischen Neutralitat die von den europaischen Grossmachten u a auch von Preussen 1830 39 garantiert worden war implizierte das Risiko eines Kriegseintrittes Englands Die Entscheidung der Militars ist von den Reichskanzlern Bulow und Bethmann Hollweg zu keinem Zeitpunkt problematisiert oder verhindert worden Anfangserfolge und Scheitern des Plans Bearbeiten In der Praxis schlug der Plan fehl Nach einer Reihe erfolgreicher Schlachten auf dem Vormarsch scheiterte die deutsche Westoffensive und damit der Schlieffen Plan insgesamt in der Schlacht an der Marne Unvorhergesehen war zuvor die russische Armee schneller als angenommen in Ostpreussen einmarschiert Dadurch sah sich das Deutsche Reich zu Beginn des Krieges in grosser Bedrangnis so dass Moltke zwei Armeekorps nach Osten beorderte die in der Schlacht an der Marne dann nicht mehr zur Verfugung standen Dazu verliefen die Grenzschlachten fur deutsche Truppen wider Erwarten so erfolgreich dass die ins Elsass einmarschierenden Franzosen zwar weit zuruckgeworfen wurden aber ihre Verbande gerade dadurch noch fur Verlegungen ins Landesinnere und damit in der Schlacht an der Marne zur Verfugung standen Schlieffen selbst hatte den Franzosen gestatten wollen in Deutschland etwas Raum zu gewinnen um ihre Truppen so festzubinden Moltke jedoch gab der 6 und 7 deutschen Armee unter dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht auch durch unklare Generalstabsanweisungen im Prinzip freie Hand uber ihr Vorgehen selbst zu entscheiden was diese in Ausnutzung ihrer Erfolge offensiv auslegten Moltke verzichtete nach der erfolgreichen Abwehr franzosischer Grossangriffe darauf nun freie Krafte des linken Flugels wie eigentlich vorgesehen und umsetzungsfahig vorbereitet per Eisenbahn zum rechten Flugel zu verlegen und liess den bayerischen Kronprinzen merkwurdigerweise mit seinen Truppen stattdessen ergebnislos gegen den starken franzosischen Festungsgurtel vorgehen genau dies zu vermeiden war Grund fur die Verletzung der Neutralitat Belgiens gewesen 40 Die grossen Anfangserfolge liessen im deutschen Hauptquartier den Eindruck entstehen der Krieg sei bereits gewonnen Die schnelle Eroberung des Eisenbahnknotenpunktes Luttich war gelungen die Versorgung der vormarschierenden deutschen Truppen per Eisenbahn war damit anfanglich gesichert Franzosen und Briten hatten die Starke des rechten deutschen Flugels deutlich unterschatzt die deutsche Armee setzte jedoch Reservekorps von Anfang an als vollwertige Einheiten ein und konnte so eine nicht erwartete Uberlegenheit sicherstellen und fur ihr sturmisches Vordringen nutzen Briten und Franzosen mussten sich weit zuruckziehen ohne einen Haltepunkt zu finden immer verfolgt von den vorsturmenden deutschen Verbanden Die Entente unterlag in den Schlachten von Mons Le Cateau und St Quentin Gegenangriffe verzogerten den deutschen Vormarsch lediglich und scheiterten Die Belgier verschanzten sich in der Festung Antwerpen Moltke selbst schloss sich einerseits dem uberbordenden Optimismus an und entsandte andererseits zwei Armeekorps die er mittlerweile fur entbehrlich hielt ins hartbedrangte Ostpreussen obgleich sie von dort gar nicht angefordert worden waren und auch zu spat eintrafen um bei der erfolgreichen Abwehr der Russen zu helfen Franzosen und Briten mussten sich unter schweren Verlusten hunderte Kilometer zuruckziehen Der Schlieffen Plan schien zu funktionieren Der gegnerische Ruckzug erfolgte aber in guter Ordnung und bei Verstarkung und Ruckverlegung der zuvor gegen den Kronprinzen eingesetzten Krafte die anfangliche zahlenmassige deutsche Uberlegenheit schwand Grossere Verbande zu umfassen gelang nicht Die Deutschen mussten weitere Truppen zur Belagerung von Antwerpen abstellen Der Vormarsch wurde logistisch deutlich schwieriger Moltkes Optimismus wandelte sich angesichts der weiterhin ungeschlagenen gegnerischen Truppen in Pessimismus Den Franzosen gelang eine Neuformierung ihrer Truppen vor Paris die sie fur eine Gegenoffensive nutzen konnten Die Schlacht an der Marne begann Auf dem entscheidenden rechten Flugel brach Moltke durch seinen Emissar Richard Hentsch aus Furcht vor einem franzosischen Gegenstoss in eine Lucke zwischen der weiterhin erfolgreich angreifenden 1 Armee unter Alexander von Kluck und der 2 Armee unter Karl von Bulow die Schlacht ab und zog sich auf eine Verteidigungslinie an der Aisne zuruck Der Kommandeur von Paris Joseph Gallieni und Joseph Maunoury waren im Begriff gewesen die entstandenen Lucken mit der neu zusammengefassten 6 Armee weiter zu nutzen und in sie vorzustossen was Moltke stark beunruhigt hatte Den britischen Expeditionsstreitkraften war befohlen worden in enger Abstimmung mit den Franzosen zu kampfen und auch sie kundeten die Lucken aus Inwieweit Moltke und Hentsch mit dem Ruckzugsbefehl die deutsche Armee vor einer katastrophalen Niederlage durch Umfassung bewahrten oder vielmehr die schwer angeschlagene franzosische Armee vor dem Zusammenbruch lasst sich bis heute nicht mit Sicherheit sagen 41 Beide Parteien hatten ihre Verbande uberlastet und litten unter Munitionsmangel ihre Informationslage war unklar Die Grosse der deutschen Lucke war den Franzosen offenbar unbekannt Die von Umfassung bedrohte deutsche 1 Armee kampfte in ihren Gefechten noch erfolgreich die Franzosen darunter Joffres Stabschef Berthelot uberlegten ob ein weiterer Ruckzug an die Seine notwendig ware oder nicht Moglicherweise so die spatere Einschatzung Wilhelm Groeners hatte die 2 Armee Bulows den Gegner im Rucken fassen und gegen die 1 Armee drangen konnen Aber auch ein weiterer deutscher Sieg an der Marne hatte nicht notwendigerweise den Feldzug im Westen entschieden Denkbar erscheint der franzosische Oberbefehlshaber Joffre zeigte keinerlei Anzeichen fur eine moralische Krise dass die franzosische Armee auch nach einer erneuten Niederlage ihre innere Ordnung behalten hatte und die Frontlinie einfach nur 50 bis 60 km weiter sudlich im Stellungskrieg erstarrt ware Der Vorteil anfanglicher numerischer Uberlegenheit des rechten Flugels gegenuber den Gegnern war durch franzosische Verlegungen verlorengegangen logistisch waren die Schwierigkeiten des Bewegungskrieges kaum noch losbar ein weiterer Vormarsch hatte die Deutschen endgultig zu weit von ihren Eisenbahnendpunkten fortgebracht wohingegen Briten und Franzosen das franzosische Eisenbahnnetz fur Verschiebungen nutzen konnten 42 Der durch Moltke uberarbeitete Schlieffen Plan war gescheitert Moltke brach angesichts dessen psychisch unter der Uberlastung zusammen und wurde faktisch bald auch offiziell durch Erich von Falkenhayn ersetzt Franzosische Gegenangriffe gegen die deutsche Ruckzugslinie wurden in der Schlacht an der Aisne abgewiesen die Front erstarrte im Stellungskrieg Uberspannung der Krafte Bearbeiten Vom militarischen Standpunkt aus uberspannte der Plan die deutschen Krafte Die Annahme Frankreich wie 1870 innerhalb weniger Wochen schlagen zu konnen berucksichtigte weder die Tatsache dass es sich seinerzeit um eine sehr gunstige Konstellation gehandelt hatte noch die neueren waffentechnischen Entwicklungen die den Verteidiger in einen Vorteil setzten und die schon seit dem Russisch Japanischen Krieg 1905 abzusehen waren Selbst 1870 hatte es nach dem Sieg bei Sedan drei Monate gedauert Frankreich das damals allein stand zur Kapitulation zu bewegen Wahrend dieses Zeitraums waren die deutschen Truppen vor Ort gebunden Obwohl die Annexion Elsass Lothringens die Wegstrecke von der deutschen Grenze nach Paris verkurzt und die kriegswirtschaftlich bedeutende Schwerindustrie Frankreichs geschwacht hatte gab es keinen Grund anzunehmen dass ein von Grossbritannien und Russland unterstutztes Frankreich diesmal schneller kapitulieren wurde Seit 1897 wurde die Flotte gegenuber dem Heer bei der Zuteilung von Mitteln bevorzugt u a auch gegen den Protest Schlieffens Unter diesen Umstanden war ein schneller Sieg unrealistisch Der deutsche Generalstab glaubte Russland benotige sechs bis acht Wochen zur Mobilisierung Die Moglichkeit dass dies schneller geschehen konnte war niemals ernsthaft diskutiert worden Bereits das Originalkonzept des Plans von Schlieffen konnte die logistischen Probleme die aus dem vorgesehenen konzentrierten und rapiden Vormarsch von etwa 30 Armeekorps auf engem Raum insbesondere auf dem rechten Angriffsflugel entstanden letztlich nicht befriedigend losen Basil Liddell Hart und Bernard Montgomery sahen den Hauptfehler des Schlieffen Plans in der nicht ausreichend berucksichtigten Kapazitatsvergrosserung des Transportwesens in den Jahrzehnten vor dem Krieg Der Plan hatte vielleicht in die napoleonische Zeit gepasst aber jetzt seien die Franzosen in der Lage gewesen Truppen mit der Eisenbahn entlang der Sehne des Sichelschwungs hinter der Front zu verschieben und deshalb habe er in moderner Zeit nur geringe Aussichten auf Erfolg gehabt 1914 versagte der Schlieffen Plan aus logistischen Grunden Der Vorstoss deutscher Infanterie und bespannter Verbande wurde durch zerstorte Brucken und Eisenbahnlinien aufgehalten wahrend die Franzosen auf der Eisenbahn schneller waren 43 Planungsahnlichkeiten im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg plante das Oberkommando des Heeres OKH eine Operation die dem Schlieffen Plan des Ersten Weltkriegs ahnlich war Der Plan verfolgte das Ziel den Alliierten mittels eines schnellen Angriffs durch Belgien in die Flanke zu fallen Dabei sollten die gegnerischen Heere getrennt und zuruckgetrieben aber nicht vollstandig vernichtet werden Nach dem Mechelen Zwischenfall am 10 Januar 1940 wurde dieser Plan aufgegeben Hitler ubernahm den von Erich von Manstein entwickelten Sichelschnittplan Angriffsschwerpunkt in den Ardennen der im Westfeldzug 1940 erfolgreich realisiert werden konnte Quellenproblematik und Rezeptionsgeschichte BearbeitenBewertung des Schlieffen Plans nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Der Schlieffen Plan wurde nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg in Kreisen hochrangiger Militarfuhrer des kaiserlichen Deutschlands affirmativ besprochen und in diesem Zusammenhang als Faksimile zweier offenbar leicht differierender Versionen in Auszugen veroffentlicht 44 Ausgehend davon dass der Plan vom jungeren Moltke offensichtlich verandert worden war wurde so etwa durch Wilhelm Groener behauptet diese Abanderungen seien fur die Niederlage verantwortlich gewesen wahrend der ursprungliche Plan ware er denn nur korrekt umgesetzt worden funktioniert hatte 45 Die damalige Auseinandersetzung konzentrierte sich auf die angeblich versaumte Sicherstellung des Sieges durch Moltke und das so verursachte militarische Scheitern Deutschlands Weiteres Kennzeichen dieser Diskussion war dass Schlieffens Denkschrift zu diesem Zeitpunkt nicht vollstandig veroffentlicht worden war und im Reichsarchiv das das preussische Heeresarchiv beherbergte gemeinsam mit weiteren Dokumenten Mobilisierungs und Aufmarschplane Aufzeichnungen uber Kriegsspiele Aufstellungen Befehle faktisch unter Geheimhaltung verblieb so dass nur wenige ausgewahlte Personen Zugriff auf die Denkschrift selbst hatten 46 Entdeckung der Denkschrift und ihre Bewertung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurde das 1936 gegrundete Heeresarchiv Potsdam in das die militarischen Akten vom Reichsarchiv uberfuhrt worden waren durch einen Luftangriff schwer getroffen unter den weitgehend zerstorten Bestanden befanden sich auch die Bestande der preussischen Armee mitsamt Akten des Grossen Generalstabes Seither ist die Quellenlage uber die militarischen Planungen Deutschlands vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges sehr schlecht und erschwert eine Rekonstruktion deutscher Strategie generell Zerstort wurde dabei vermutlich auch das Original der Denkschrift 46 In den 1950er Jahren entdeckte Gerhard Ritter im Nachlass des Grafen Schlieffen zwei maschinengeschriebene Abschriften der Denkschrift mitsamt nachtraglich vom Original ubertragenen Randbemerkungen Moltkes 46 Ritter bewertete den Plan und die seiner Auffassung nach darauf aufbauenden Planungen Moltkes als militarisch uberoptimistisch und politisch folgenblind Der Primat eines aggressiven militarischen Automatismus unter Einbezug der Verletzung belgischer Neutralitat habe eine fatale Eskalation blitzschnell vollzogen und damit den Ersten Weltkrieg in seiner bekannten und fur Deutschland verheerenden Form verursacht 47 Diese Deutung des Plans wurde in der Geschichtsschreibung konstitutiv Zuber Kontroverse und Moltke Plan Bearbeiten Ab 1999 wurden vom Historiker und pensionierten US Major Terence Zuber an dieser Deutung massive Zweifel angemeldet 48 49 Der Schlieffen Plan sei gar kein konkreter Plan gewesen sondern eben nur eine Denkschrift die gegenuber dem Kriegsministerium instrumentell dazu angelegt gewesen sei die Notwendigkeit einer Verstarkung der deutschen Heere durch Aufstellung zusatzlicher Truppen zu unterfuttern 50 Sie sei insofern nicht Ausdruck einer planerischen Doktrin sondern als interner und intellektueller Beitrag zu einer damals offenen Meinungsfindung zu verstehen Belegt werde das u a dadurch dass in der Denkschrift in bedeutendem Umfang Divisionen aufgefuhrt worden seien die es tatsachlich gar nicht gegeben habe 51 und deren Einsatz insofern ebenso fiktiv gewesen sei wie es der gesamte Plan sein musse Die tatsachlichen Planungen Schlieffens ablesbar an seinen Generalstabsubungen seien eher defensiv orientiert gewesen 52 Andersartige Darstellungen in den zwanziger Jahren seien ein nachgeschobener Mythos gescheiterter Militarfuhrer und hatten einen stark exkulpatorischen Charakter da sie die Schuld an der Niederlage dem bereits verstorbenen Moltke und seinen Mitarbeitern zuwiesen 50 Diese Darstellung fand insgesamt keine Unterstutzung 53 Trotz schwieriger Quellenlage lasse sich die Denkschrift als Ausdruck planerischen Denkens verstehen das Eingang in Aufmarschplane und Strategie Deutschlands im Ersten Weltkrieg gefunden habe 54 Zugestanden wurde allerdings dass die Denkschrift kein Rohplan fur eine Eroberung Frankreichs gewesen sein konne sondern Teil eines Strategiefindungsprozesses gewesen sein musse und insofern nicht wie in der Literatur seit Gerhard Ritter oft verstanden als weitgehend identisch mit den Planungen Deutschlands im Ersten Weltkrieg gelten konne Sie sei aber auch nicht wie von Zuber als beliebiges Gedankenspiel zu verstehen sondern gebe durchaus strategische Vorstellungen wieder die Eingang in die tatsachlichen aufgrund der Quellenlage jedoch nur schwer zu rekonstruierenden Planungen gefunden hatten Annika Mombauer schlug darum im Zusammenhang der Problematik um die Denkschrift als Ausdruck der Planungen Deutschlands im Ersten Weltkrieg vor fur die tatsachlichen Planungen unter Generalstabschef Moltke und das 1914 gewahlte Vorgehen Deutschlands den Begriff Moltke Plan zu verwenden 55 Siehe auch BearbeitenPlan XVII franzosischer Plan fur einen Krieg gegen Deutschland 1913 Sichelschnittplan deutscher Plan fur den Krieg gegen Frankreich im Zweiten Weltkrieg 1940 Literatur BearbeitenHans Ehlert Michael Epkenhans Gerhard P Gross Hrsg Der Schlieffenplan Analysen und Dokumente Schoeningh Paderborn 2006 ISBN 3 506 75629 X David Fromkin Europas letzter 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