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Die Festung Antwerpen bestand als militarische Verteidigungsanlage aus zwei ringformig angelegten Gurteln von Forts um die belgische Hafenstadt Antwerpen Zwischen 1859 und 1914 erbaut hatte die Anlage einen Gesamtumfang von 95 km Karte der Forts um AntwerpenEingang von Fort BreendonkFort 3 Borsbeek Der zerstorte linke Flugel von Fort BraschaatFort 12 Sint Katelijne Waver Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Geschichte 2 Nach der Unabhangigkeit Belgiens 3 Gesetz von 1851 4 Gesetz vom 7 September 1859 5 Gesetz von 1870 6 Arbeiten in der Periode 1878 1905 7 Gesetz vom 30 Marz 1906 8 Struktur der Forts und Schanzen 8 1 Die Brialmontforts 8 2 Gesetz von 1906 8 3 Bewaffnung 9 Einsatz der Forts Antwerpens im Ersten Weltkrieg 10 Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg 11 Gegenwart 12 Einzelnachweise 13 Literatur 14 WeblinksFruhe Geschichte BearbeitenDie Stadtbefestigung von Antwerpen bestand bis zur Unabhangigkeit Belgiens im Jahre 1830 aus der spanischen Stadtmauer in der Nahe des aktuellen Leien Italielei Frankrijklei Amerikalei im Suden begrenzt durch das Sudschloss Zuidkasteel nordlich des jetzigen Justizpalastes und auf der Nordseite begrenzt vom Nordfort das an der Stelle des derzeitigen Kattendijkdok lag Die Forts Liefkenshoek De Perel St Maria und St Filips wurden wahrend des Achtzigjahrigen Krieges im Jahre 1584 durch den Herzog von Parma Alessandro Farnese mit der Absicht erbaut die Versorgung der Hollander in Antwerpen blockieren zu konnen Diese Forts waren an der Biegung der Schelde in Kallo gelegen Nach der Unabhangigkeit Belgiens BearbeitenAb 1830 bestand die Verteidigung Belgiens aus zwanzig Festungsstadten der sogenannten Wellington Barriere zum Schutz gegen Frankreich Zur Aufgabe der Festung Antwerpen gehorte auch die Verteidigung der Schelde Rede Verteidigung Sie wurde durch die Forts De Perel Burcht Isabella und Saint Marie sichergestellt Verstarkt wurde die Rede Verteidigung der Schelde spater durch den Bau des Forts Vlaams Hoofd das westlich des heutigen Endpunkts des Sint Annatunnels gelegen war Gesetz von 1851 BearbeitenMitte des 19 Jahrhunderts wurde nach dem Amtsantritt von Napoleon III im Jahre 1851 deutlich dass die belgische Armee keine Moglichkeiten hatte um einem franzosischen Angriff zu widerstehen Das zweite franzosische Kaiserreich war damals die fuhrende Militarmacht Europas Es war notwendig die Verteidigung zu zentralisieren Daher wurde beschlossen um Antwerpen einen Ring von Forts zu bauen die so genannten Fortjes 1 7 Ursprunglich nur als Erdwallpalisaden gebaut wurden diese jedoch spater mit Steineinbauten verstarkt Gesetz vom 7 September 1859 Bearbeiten nbsp Eingang des in Hoboken gelegenen Fort 8 In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde das Konzept der Verteidigung Belgiens geandert weil eine vollstandige Landesverteidigung nicht realistisch war Antwerpen war am besten als letztes Bollwerk Nationaal Reduit geeignet bis Hilfe vom Verbundeten Grossbritannien kommen sollte Die Wahl Antwerpens als sogenanntes Nationaal Reduit beruhte auf den guten Moglichkeiten fur die Bevorratung und Verteidigung Das Nationaal Reduit nach dem Gesetz vom 9 August 1859 sah eine Umwallung mit einem Ring von Forts und Uberflutungsgraben vor Der Fortring sollte aus acht sogenannten Brialmontforts benannt nach Henri Alexis Brialmont bestehen Sie wurden ab 1859 in einem 18 km langen Ring von Wijnegem bis Hoboken gebaut Gesetz von 1870 BearbeitenWahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs von 1870 71 zeigte sich dass die deutsche Artillerie das belagerte Paris bereits aus einer Entfernung von 7 km beschiessen konnte Der Ring der Brialmontforts lag also zu nah an der Stadt Antwerpen Zunachst wurde beschlossen die Forts Merksem Zwijndrecht und Kruibeke zu bauen Ausserdem wurde die Verteidigung der Schelde mit den Forts St Filips und De Perel ausgeweitet Das waren kleine langliche Panzerforts die zur Abwehr etwaiger Angriffe vom Wasser her konzipiert waren Fur diese Forts war eine Bewaffnung mit Geschutzen der Kaliber 24 cm und 28 cm vorgesehen Das Fort De Perel wurde jedoch nie bewaffnet Arbeiten in der Periode 1878 1905 BearbeitenIm Jahre 1872 entstand die Idee die Verteidigung Antwerpens auf die Linie der Flusse Rupel und Nete mit Uberflutungen der Polder um die Flusse zu konzentrieren Es fehlten jedoch die finanziellen Mittel um mit dem Bau direkt zu beginnen Ab 1878 wurden drei Forts in Walem Lier und ab 1882 Steendorp errichtet 1885 wurde Fort Schoten gebaut im Jahr darauf entstand die Schanze Duffel um die Eisenbahnlinie Antwerpen Brussel zu verteidigen Drei weitere Schanzen Oorderen Berendrecht und Kapellen wurden gebaut um die Deiche die zu uberflutenden Polder und die Eisenbahn nach den Niederlanden zu verteidigen Schliesslich war durch das Gesetz von 1902 in diesem Zeitraum mit dem Bau der Forts Sint Katelijne Waver und Stabroek ein Anfang gemacht worden Sie waren im Jahr 1914 noch nicht fertiggestellt Gesetz vom 30 Marz 1906 BearbeitenDie Entwicklung neuer Waffen schritt so schnell fort siehe Brisanzgranate ab etwa 1890 Schnellfeuergeschutz ab etwa 1900 dass im Jahr 1900 ein Komitee zur Uberprufung der Verteidigung Antwerpens gegrundet wurde Dieses Komitee betrachtete die derzeitige Verteidigung als mangelhaft konnte jedoch keine Losung anbieten Schliesslich stellte die Regierung im Mai 1905 einen Vorschlag vor in dem der Abriss der Brialmontumwallung und der Bau eines Sicherheitsrings um die Forts 1 8 und eine neue Verteidigungslinie auf der Linie Rupel Nete vorgesehen waren Dieser Plan wurde durch das Gesetz vom 30 Marz 1906 ratifiziert er umfasste den Bau von elf neuen Forts und zwolf Schanzen Diese Festung Antwerpen die so genannte Hoofdweerstandsstelling sollte insgesamt auf dem rechten Ufer der Schelde 16 Forts und zehn Schanzen und auf dem linken Ufer funf Forts und zwei Schanzen umfassen Struktur der Forts und Schanzen BearbeitenDie Brialmontforts Bearbeiten Klassische Forts hatten eine etwa rechteckige Form Ein gutes belgisches Beispiel fur ein rechteckiges Fort mit Artilleriepositionen an den Ecken ist das Fort Liefkenshoek aus dem 16 Jahrhundert Danach gab es eine schrittweise Entwicklung im Festungsbau Im 19 Jahrhundert existierten zwei Schulen im Festungsbau die franzosische und die deutsche Schule Die deutschen Forts hatten eine Polygonalsystem mit Kaponniere Die franzosischen Forts basierten auf einem Bastionarsystem Brialmont der Architekt der belgischen Forts war im Jahre 1846 nach Deutschland gereist wo er den deutschen Festungsbau kennenlernte Die Forts hatten mehrere Funktionen Das waren Fernverteidigung Verteidigung der Zwischenraume der Forts sowie Grabenverteidigung Der Entwurf wurde an diese Funktionen angepasst Auf der Aussenseite wurden die Forts von einem 40 bis 50 m breiten Graben umgeben um so einen direkten Angriff moglichst zu erschweren Ausserhalb der Graben befand sich das Glacis eine deckunglose Schrage die es erlaubte angreifende Infanterie unter wirkungsvolles Feuer zu nehmen An der Innenseite des Grabens befand sich die Escarpenmauer die bis zu einer Hohe von zehn Metern reichte und die Besatzung gegen direktes Feuer schutzte Die Artillerie war in Deckung hinter dieser Mauer aufgestellt Das eigentliche Fort hatte eine Polygonalstruktur Im Hauptgebaude des Forts dem so genannten Reduit befanden sich die Aufenthaltsraume fur die Besatzung in Friedenszeiten Es diente als letzter Schutz wenn der Feind bereits in das Fort eingedrungen war Dieses Reduit wurde aus Backsteinen hergestellt und hatte zur Verteidigung Kanonen auf dem Dach in der Regel hinter einer krenelierten Mauer installiert An der Frontseite des Forts wurden die Hauptgeschutze hinter Erdwallen aufgestellt Weitere Geschutze befanden sich in der Kaponniere der Front Die Hauptfassade hatte eine Breite von etwa 350 m und verfugte auf jeder Seite uber eine Halbkaponniere Auf den Erddeckungen der Hauptfassade wurden etwa dreissig Geschutze und Granatwerfer fur die Verteidigung des Vorfeldes aufgestellt Zur Uberquerung des ruckseitigen Grabens war eine Brucke installiert Dieser Zugang wurde durch zwei Verteidigungsstellungen geschutzt Die spateren Forts wie die Sperrforts Walem Lier Steendorp haben eine ahnliche Struktur aber ohne Reduit Die Forts waren miteinander durch die so genannte Krijgsbaan verbunden siehe auch Kommunikation Festung Gesetz von 1906 Bearbeiten Der Bau der mit dem Gesetz von 1906 beschlossenen Forts begann im Jahre 1909 nachdem das dafur benotigte Land enteignet worden war Ausgefuhrt wurden die Arbeiten von der Firma Bolsee aus Antwerpen Die vom Bauplan her sehr ahnlichen Forts wurden in 2 5 m dickem unbewehrtem Beton ausgefuhrt der Kanonen bis zu 28 cm Kaliber Widerstand leisten sollte Die Forts der sogenannten Zweiten Ordnung hatten eine Hauptkuppel mit zwei 15 cm Geschutzen zwei Kuppeln mit 12 cm Haubitzen und vier Kuppeln mit 7 5 cm Kanonen Die Forts Erster Ordnung hatten zwei Kuppeln fur je zwei 15 cm Kanonen und zwei zusatzliche Kuppeln mit einer 7 5 cm Kanone Die 15 cm Kanonen und 12 cm Haubitzen waren an der Front der Hauptgebaude platziert An den Flanken der Vorderseite waren Kaponnieren fur die Grabenverteidigung eingebaut Diese Kaponnieren gab es in den folgenden Ausfuhrungen zusammengestellte kasemattierte Kaponnieren Kaponnieren mit Kuppeln Bornem freistehende Kaponniere Stabroek St Katelijne Waver und Gravenwezel oder angebundete Kaponniere Brasschaat und Kessel Fort Bornem hat eine Struktur mit einer pseudobastonierten Front mit Kuppeln auf der Kaponniere Bewaffnung Bearbeiten Die Forts hatten mehrfache Funktionen Die ersten Forts 1 8 erbaut ab 1859 hatten ursprunglich keine fest eingebauten Artillerie da hierfur mobile Feldgeschutze verwendet wurden In die spateren Forts wurde dann die Artillerie fest eingebaut Gemass den zu diesem Zeitpunkt bereits vorherrschenden Erkenntnissen wurden die Decken der Hohlraume starker ausgefuhrt als noch ursprunglich geplantDie wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Artillerie Ab 1885 wurde Pikrinsaure oder Nitrozellulosepulver anstelle von Schwarzpulver verwendet Durch den Gebrauch von TNT erhohte sich die Splitterwirkung der Granaten Brisanzgranate In Deutschland wurden die ersten Kanonenrohre aus gezogenem Stahl hergestellt welche die bis dahin aus Gusseisen und Bronze hergestellten Rohre ersetzten Dadurch konnte das Kaliber vergrossert werden Die Wirkung wurde damit um ein Vielfaches gesteigert Entwicklungen in der Chemie und Metallurgie veranderten die bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts kaum veranderte Kanone dramatisch Infolge der raschen Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Artillerie mussten die Forts den veranderten Verhaltnissen angepasst werden Ein Teil der Geschutze wurde bereits in Bunkern aufgestellt wahrend die anderen noch frei standen Als schwere Artillerie wurden zu diesem Zeitpunkt in der Hauptsache die 21 cm Geschutze der Firma Krupp und die 22 cm Geschutze der Firma Le Creusot gefuhrt Um gegen diese Kaliber bestehen zu konnen waren bis 1890 die Gewolbedecken aus Beton auf eine Starke von 2 25 bis 2 5 m verstarkt worden Die Entwicklungen schritt allerdings oftmals so schnell voran voran dass die Baumassnahmen zur Verstarkung nicht Schritt halten konnen Im Jahre 1905 setzten die Japaner wahrend der Belagerung von Port Arthur im Russisch Japanischen Krieg schon 28 cm Geschutze ein kurz vor dem Ersten Weltkrieg verfugte Deutschland bereits uber 42 cm Haubitzen sog Dicke Bertha Im Jahr 1912 in Russland durchgefuhrte Versuche mit einer belgischen Panzerkuppel zeigten dass diese bereits einem Kaliber von 28 cm nicht mehr standhalten konnte Diese Informationen wurden von der belgischen Militarfuhrung ignoriert insbesondere war eine weitere Verstarkung der Forts aus bautechnischen Grunden nicht mehr moglich Das maximale Geschutzkaliber fur die Fortartillerie lag bei maximal 15 cm lediglich die Forts fur die Verteidigung der Schelde De Perel St Filips hatten 24 cm und 28 cm Geschutze Die Bewaffnung fur den Fernkampf der Forts der ausseren Linie bestand aus ein oder zwei Kuppeln mit je zwei 15 cm Geschutzen 39 kg Granate mit einer Reichweite von 8 4 Kilometern zwei Kuppeln fur je eine 12 cm Haubitze 20 kg Granate Reichweite 6 4 km vier oder sechs Geschutzturme fur eine Kanone 7 5 cm 5 5 kg schwere Granaten Reichweite 6 km und zwei Beobachtungpanzerturmen Daruber hinaus gab es fur die Verteidigung des Grabens sechzehn Kanonen 5 7 cm 2 7 kg Granate Reichweite 2 2 km und Kartatsche fur die Nahverteidigung sowie zwei 7 5 cm und zwei 12 cm Geschutze fur die Verteidigung der Zwischenraume Einsatz der Forts Antwerpens im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Antwerpen 1914 Bei Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 griff die deutsche Armee zunachst die Festung Luttich an Ihre Angriffsgruppe war mit schwersten Geschutzen deutschen 42 cm Kaliber Reichweite 10 km und osterreichischen Typs 30 5 cm Kaliber Reichweite 9 6 km ausgerustet die ausserhalb der Reichweite der Festungsartillerie aufgestellt werden konnten Diesen Kalibern konnten die aus Beton gebauten Forts nicht lange widerstehen Am 15 August 1914 wurde das Fort Loncin durch einen deutschen Treffer in das Munitionslager zerstort 350 Manner wurden sofort getotet und die Halfte der Festung zerstort Bis heute sind die sterblichen Uberreste dieser Manner unter der Festung begraben Nach der Zerstorung der Verteidigungswerke um Luttich erfolgte der Anmarsch der Deutschen auf die zweite grosse belgische Festung Am 4 September wurden die ersten Geschutze auf die Forts der Achse Walem Breendonk gerichtet Durch die schweren Kampfe an der franzosischen Front verzogerte sich der Angriff zunachst wurde jedoch am 22 September 1914 erneut aufgenommen Erste Ziele waren die Forts Walem Lier und Sint Katelijne Waver wobei zunachst das Fort Walem mit osterreichischen 30 5 cm und deutschen 42 cm Morsern angegriffen wurde Am 30 September waren die Forts Walem Sint Katelijne Waver und Koningshooikt artilleristisch niedergekampft Daraufhin konnten die deutschen Truppen am 1 Oktober das Fort Sint Katelijne Waver und die Schanzen Dorpveld und Bosbeek einnehmen Am 2 Oktober fielen die Forts Lier und Walem Am 4 Oktober eroberte das deutsche Heer auch Fort Kessel Am 5 Oktober begann die Beschiessung von Fort Broechem das am nachsten Tag ausser Gefecht gesetzt wurde Damit war die Festung Antwerpen unhaltbar geworden Am 9 Oktober gab das belgische Heer das rechte Ufer der Schelde und mit ihm die Forts Schoten Brasschaat Merksem Kapellen und Lillo auf Am 10 Oktober gab das Heer auch das linke Ufer der Schelde auf und zog sich auf die Ijzerlinie im Westen Belgiens zuruck Insgesamt feuerten deutsche und osterreich ungarische Truppen 590 Granaten vom Kaliber 42 cm und 2130 vom Kaliber 30 5 cm auf die Forts ab 1 Obwohl die Widerstandskraft nur gering war darf ihre Rolle nicht unterschatzt werden Sie boten zumindest dem belgischen Heer die Moglichkeit sich in die Westhoek zuruckzuziehen Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg BearbeitenIm Ersten Weltkrieg hatte sich die Anfalligkeit der Forts gezeigt Es war klar dass die Entwicklung der Artillerie schneller voranschritt als der Bau von dagegen resistenten Forts Die Idee der Forts war veraltet Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Forts daher nicht mehr uberall als eine Verteidigungsmethode gesehen die Rolle der Forts verschob sich hin zur primaren Unterstutzung fur die Infanterie Zwischen den beiden Weltkriegen wurden also nur geringfugige Anpassungen durchgefuhrt Diese beinhalteten Aufrustung die alten Geschutze wurden teilweise durch Stellungen fur leichte und schwere Maschinengewehre ersetzt Die alten Geschutzturme wurden durch sogenannte Abri elementaires halbrunde gepanzerte Bunker ersetzt je Fort gab es sechs dieser Bunker Eine stellenweise Verstarkung der Befestigungen mit Stahlbeton Die Verbesserung der Luftung und Einrichtung von gasdichten Raumen Die Forts dienten auch als Lagerhallen Daruber hinaus wurde die Festung Antwerpen mit einem Panzersperrgraben verstarkt der von Berendrecht an der ehemaligen Schanze Berendrecht bis zum Albertkanal bei Massenhoven verlief Der Panzersperrgraben zieht sich in einer Entfernung von 15 km vom Stadtzentrum rund um Antwerpen Seine Lange betragt 33 km Der Panzersperrgraben hat 15 Schleusen zur Regulierung des Wasserstandes Diese Schleusen wurden von Bunkern verteidigt Dreizehn dieser Bunker wurden gebaut von denen zwei seitdem abgerissen wurden Die beiden ubrigen Schleusen wurden durch die nahe liegenden Forts und Schanzen verteidigt Diese Bunker wurden jeweils mit drei 13 2 mm Maschinengewehren bewaffnet Im Zweiten Weltkrieg spielte die Festung Antwerpen nur eine begrenzte Rolle Nach dem Uberfall auf Belgien 1940 zog sich das belgische Heer am 14 Mai auf die Linie Koningshooikt Waver zuruck Nachdem die Wehrmacht am 13 Mai die Maginot Linie bei Sedan umgangen hatte beschloss die belgische Armeefuhrung sich weiter auf Antwerpen zuruckzuziehen Am 16 und 17 Mai kampften noch einige Forts und Schanzen vor allem um den Ruckzug des Heeres auf die Westhoek zu decken Die Deutschen hielten die Festung Antwerpen im Zweiten Weltkrieg weiterhin verteidigungsbereit Einige Forts wurden vom Unterdruckungsapparat der Besatzungsmacht verwendet Fort Breendonk war ein Gestapo Lager Mehr als 3 000 Haftlinge kamen dort ums Leben Im September 1944 gelang den Westalliierten ein sturmischer Vormarsch Paris hatte am 26 August 1944 kampflos kapituliert Britische Truppen befreiten Antwerpen In heutiger Zeit ist Fort Breendonk eine nationale Gedenkstatte 2 Gegenwart BearbeitenDie Forts 1 7 Gesetz von 1851 wurden bereits wahrend des Baus des Brialmontumwallung abgerissen mit Ausnahme von Fort 2 dessen Reduit heute ein Teil der Sportarena ist Die Brialmontforts 2 8 existieren noch Nur Fort 1 wurde als es 100 Jahre alt war im Jahre 1959 fur den Bau des Einkaufszentrums Wijnegem und die Verlangerung der Strassen N12 und R11 abgerissen Von den Forts des Gesetzes von 1870 existieren heute noch die Forts Merksem Kruibeke St Filips und Zwijndrecht Fort De Perel wurde im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen gesprengt Die letzten Uberreste wurden im Jahr 1958 abgerissen Alle Forts aus dem Zeitraum 1877 1883 Walem Lier Steendorp Schoten existieren noch Die Schanzen Duffel und Kapellen aus dem Zeitraum 1883 1893 existieren noch Die Schanzen Oorderen und Berendrecht wurden im Zuge der Hafenerweiterung abgerissen Alle zwischen 1906 und 1914 gebauten Forts bestehen heute noch Nur die Schanze Massenhoven wurde fur den Bau eines Stausees entlang des Albertkanals abgerissen Die Schanzen Smoutakker und Schilde wurden von den sich zuruckziehenden Belgiern im Ersten Weltkrieg gesprengt Von den Forts 2 8 dienen heute zwei als Museen zwei wurden zum Naturmonument eines ist kommunales Eigentum eines bildet ein Erholungsgebiet und eines befindet sich im Eigentum der Universitat Antwerpen Von den Forts aus der Periode 1870 1890 sind zwei noch in militarischer Verwendung eines ist Erholungszentrum und eines wurde zum Naturreservat Von den Forts aus der Zeit 1877 1883 dient eines dem Militar eines ist Naturdenkmal eines befindet sich in gemeinschaftlichem Eigentum vormals Ministerium der Finanzen und eines wird von einem Schutzenverein und von Funkamateuren gemietet Die Schanze Kapellen ist Militargebiet die Schanze Duffel ist privates Eigentum und wird mit EU Mitteln der Offentlichkeit zuganglich gemacht Fort Sint Katelijne Waver ist mit Erholungshausern bebaut und Fort Stabroek wird fur Paintballmanover genutzt Von den Forts aus der Zeit von 1906 bis 1914 sind noch drei militarische Bereiche eines wurde mit Erholungshausern und eines mit Fischerhutten bebaut zwei sind Museen zwei sind in Privateigentum drei dienen als Erholungsgebiete Viele der Forts sind Uberwinterungsorte fur Fledermause Dies gilt fur funf der Forts 1 8 und fur elf der spater gebauten Forts In Fort Brasschaat uberwintern mit zwischen 800 und 900 Exemplaren die meisten Fledermause In den anderen Forts uberwintern kleinere Fledermauskolonien zwischen 20 und 300 Tieren Einzelnachweise Bearbeiten Erich von Tschischwitz Antwerpen 1914 in Schlachten des Weltkrieges Band 3 Oldenburg Berlin 1925 S 105 Anlage 2 landesbibliothek at www breendonk be Memento vom 7 Dezember 2006 im Internet Archive Literatur BearbeitenJoop Peeters Belgie 1914 PH Bedrijfsadvisering Utrecht 1997 ISBN 90 9010977 3 L Laureyssens Geschiedenis van Fort Oelegem Antwerpen 1986 R van Nunen und W Segers Ranstse Versterkingen Oelegem 2003 Weblinks BearbeitenSimon Stevin Vlaams Vestingbouwkundig Centrum niederlandisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Antwerpen amp oldid 205396656