www.wikidata.de-de.nina.az
o Dianisidinchlorsulfonat 3 3 Dimethoxybenzidinchlorsulfonat ist das Chlorsulfonsauresalz des o Dianisidins Der Stoff wurde im Ersten Weltkrieg erfolglos als chemische Waffe eingesetzt StrukturformelAllgemeinesName DianisidinchlorsulfonatAndere Namen 3 3 DimethoxybenzidinchlorsulfonatSummenformel C14H18N2O22 2 ClSO3 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer nicht vergebenWikidata Q1209021EigenschaftenMolare Masse 477 34 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 2 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 350 302P Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Fur die Verbindung existiert keine CAS Nummer sie wurde jedoch in der europaischen Gefahrstoffverordnung mit der Indexnummer 612 037 00 5 versehen 1 Verwendung BearbeitenDianisidinchlorsulfonat wurde deutscherseits erstmals in der Ni 10 5 cm Schrapnellgranate der leichten Feldhaubitzen verwendet Der Sprengsatz enthielt besagtes Dianisidinchlorsulfonat ein Vorprodukt aus der Herstellung von Farben Das feinkristalline Pulver reizt die Schleimhaute von Auge und Nase Der erste Einsatz dieser Granaten erfolgte am 27 September 1914 an der Westfront bei Neuve Chapelle Doch der Erfolg blieb aus Es stellte sich heraus dass sich die Substanz beim Verschiessen aufgrund der Hitzeentwicklung der Sprengladung teilweise zersetzt hatte Daher konnte beim Feldeinsatz keine ausreichende Konzentration des Wirkstoffs in der Luft erzielt werden Es wurde nach wirksameren Alternativen gesucht Man entsann sich des Xylylbromids und entwickelte daraus die 15 cm 12 T Gasbrisanzgranate die dann im Januar 1915 an der Ostfront bei Bolimov eingesetzt wurde Auch diese Munition bewahrte sich nicht da der Wirkstoff in der Luft kristallisierte und dadurch ebenfalls keine ausreichende Konzentration in der Luft erzielt werden konnte Literatur BearbeitenOlaf Groehler Der lautlose Tod Heyne 2002 ISBN 978 3 453 86570 9 Rolf Dieter Muller Chemische Kriegfuhrung chemische Abrustung Teil 1 Dokumente aus deutschen und amerikanischen Archiven Spitz Berlin 1985 ISBN 978 3 87061 265 8Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Salze von 3 3 Dimethoxybenzidin in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 10 Januar 2017 JavaScript erforderlich Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag salts of 3 3 dimethoxybenzidine im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dianisidinchlorsulfonat amp oldid 221707833