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Bovec deutsch Flitsch oder Pless 2 italienisch Plezzo ist eine Gemeinde und deren namensgebende Ortschaft im Nordwesten Sloweniens Sie liegt in der Alpenregion Julische Alpen im Tal der Soca BovecBasisdatenStaat Slowenien SlowenienHistorische Region Kustenland PrimorskaStatistische Region Goriska Gorica Koordinaten 46 20 N 13 33 O 46 3375 13 552777777778 434 Koordinaten 46 20 15 N 13 33 10 OHohe 434 m i J Flache 367 3 km Einwohner 3 245 01 01 2021 1 Bevolkerungsdichte 9 Einwohner je km Postleitzahl 5230Kfz Kennzeichen GOStruktur und VerwaltungWebsite obcina bovec siBlick auf BovecBovec wurde 1070 in schriftlichen Quellen als Plecium und Pletium erwahnt 1181 96 als Vlicez 1257 als Plezio und 1377 als Plec Im lokalen Dialekt ist die Siedlung als Bec bekannt 3 4 Im 12 und 13 Jahrhundert bezeichnete der Name nicht nur die Siedlung selbst sondern auch die weitere Region der oberen Soca einschliesslich des Trentatals Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Ortschaften 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 20 Jahrhundert 3 Wirtschaft 4 Bauwerke und Gedenkstatte 4 1 Flitscher Klause 4 2 Fort Hermann 4 3 Massengrab Gedenkstatte 5 Trivia 6 Bilder 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenIm Westen grenzt die Gemeinde unmittelbar an Italien von Osterreich liegt sie etwa 30 Kilometer entfernt Ein Teil von ihr liegt im Nationalpark Triglav Ortschaften Bearbeiten Neben dem Hauptort Bovec gehoren folgende Ortschaften zur Gemeinde Bavsica dt Bausitz 46 369674134722 13 631007671389 Cezsoca dt Ausserdorf 46 319574083056 13 547081351389 Kal Koritnica dt Deutschkall Krittwald 46 337417468333 13 578431010278 Lepena dt Leppen 46 31224168 13 654975891111 Log Cezsoski dt Logdorf 46 310692820278 13 489848375278 Log pod Mangartom dt Breth 5 oder Preth 6 46 406824182222 13 603563308611 Pluzna dt Plusnach 46 335854506389 13 519599437778 Soca dt Sotscha 7 46 3418468525 13 666326999722 Srpenica dt Serpenitz 46 291428459444 13 499279022222 Strmec na Predelu dt Stermitz 46 416218693056 13 609764575833 Trenta dt Trentathal 46 380681176667 13 751374483056 Zaga dt Saag am Weissenbach 46 304000353611 13 481726646389Der Ort Bovec liegt auf einer Hohe von 434 m i J unterhalb der Osthange des Kaninmassivs und am Rand des Bovec Beckens einer breiten und flachen Talsenke in der die Koritnica in die Soca mundet Zum Veliki vrh dt Rombon hin an dessen sudlicher Flanke sich Bovec befindet steigt der Ort leicht an Die Orte Cezsoca Kal Koritnica und Pluzna befinden sich im Bovec Becken Cezsoca am Sud Kal Koritnica am Ost und Pluzna am Westrand des Beckens Die Orte Soca und Trenta befinden sich oberhalb von Bovec im Socatal Log Cezsoski Zaga und Srpenica flussabwarts Strmec na Predelu und Log pod Mangartom befinden sich im Tal der Koritnica Strmec na Predelu liegt etwa auf einer Hohe von 960 m i J und ist damit der hochstgelegene Ort der Gemeinde Bovec Lepena liegt am Ende eines Nebentals der Soca das von der Lepenjica durchflossen wird die unterhalb des Ortes Soca in den gleichnamigen Fluss mundet Bavsica liegt im Tal der Sunik die unterhalb der Festung Kluze in die Koritnica mundet Nachbargemeinden Bearbeiten Italien Italien Kranjska Gora Kranjska GoraItalien nbsp Kranjska Gora BohinjItalien Kobarid BohinjGeschichte BearbeitenArchaologische Funde beispielsweise in Tolmin und Kobarid belegen eine Besiedlung des Socatals die zuruck in die Hallstattzeit reicht Antike Bearbeiten In der Romerzeit verlief durch das Tal eine befestigte Romerstrasse die uber den Predilpass fuhrte Sie verband die Provinzen Noricum im Norden und Venetia et Histria im Suden und war ein wichtiger Handels und Heeresweg Mittelalter Bearbeiten Im 8 Jahrhundert geriet Bovec unter frankische Herrschaft Anschliessend befand sich Bovec lange Zeit im Besitz der Patriarchen von Aquileia In diese Zeit fallt auch die erste urkundliche Erwahnung von Bovec aus dem Jahr 1174 Neuzeit Bearbeiten Ab 1420 unterstand das Gebiet von Bovec der Republik Venedig bis diese 1509 von den Habsburgern verdrangt wurde Im osterreichisch venezianischen Krieg von 1508 bis 1516 unterstutzte Bovec freiwillig die Seite des Habsburger Kaisers Maximilian I der siegreich aus dem Krieg hervorging Bovec wurde eine selbststandige Hauptmannschaft und die Bovecer Bevolkerung genoss zahlreiche Privilegien wie Steuererleichterungen Forst und Weiderechte 1751 verlor die Hauptmannschaft Bovec ihre Selbststandigkeit wieder 1797 und 1809 drangen franzosische Truppen unter Napoleon Bonaparte durch das Socatal nach Osterreich ein Bovec erhielt in diesen Besetzungszeiten den Status eines Kantons Bovec bildete wahrend der Habsburgerzeit eine eigene Gemeinde die zum Gerichtsbezirk Flitsch gehorte Dieser war wiederum Teil des Bezirks Tolmein und der Gefursteten Grafschaft Gorz und Gradisca 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg verlief in den Jahren 1915 bis 1917 im Bereich Bovec die sogenannte Socafrontlinie Alle Burger mussten Bovec verlassen und der Ort wurde im Kriegsverlauf vollstandig zerstort Zum Auftakt der 12 Isonzoschlacht am 24 Oktober 1917 griff das deutsche Pionier Bataillon 35 das in der Naklo Schlucht sudlich von Bovec im Bereich zwischen dem heutigen Flugplatz Bovec und der uber die Soca nach Cezsoca fuhrenden Brucke 8 stehende italienische Infanterieregiment 87 mit Giftgas Granaten an wobei die Schlucht mit 70 000 Grun und Blaukreuzgranaten beschossen wurde In der als Folge des Angriffs mit 5 6 Tonnen Diphosgen gefullten Schlucht kam die komplette italienische Einheit um 9 Die ehemalige italienische Stellung heute als Gedachtnis Kapelle genutzt und mit mehrsprachigen Informationstafeln versehen erinnert daran Im Zweiten Weltkrieg war das Gebiet zwischen 1943 und 1945 von den deutschen Streitkraften besetzt und Einheiten der slowenischen Partisanen waren in dem Gebiet aktiv Nach der Befreiung durch die jugoslawische Volksarmee im Mai 1945 wurde Bovec von alliierten Truppen aus Grossbritannien und den Vereinigten Staaten besetzt Zwischen Juni 1945 und September 1947 gehorten Bovec und das gesamte rechte Ufer des Flusses Soca zur Zone A des Freien Territoriums Triest die direkt unter die Kontrolle der alliierten Streitkrafte kam Die Demarkationslinie trennte somit den Hauptort von den Siedlungen am linken Flussufer Im September 1947 wurde die Gemeinde durch die Pariser Vertrage an Jugoslawien abgetreten Seit der slowenischen Unabhangigkeit im Jahr 1991 ist Bovec Teil der Republik Slowenien Wirtschaft BearbeitenDie Gemeinde Bovec lebt hauptsachlich vom Fremdenverkehr Sie verfugt uber zahlreiche Unterbringungsmoglichkeiten in Hotels Pensionen und Privatunterkunften Ausserdem stehen mehrere ausgedehnte Zeltplatze zur Verfugung Insgesamt stehen Unterbringungsmoglichkeiten fur etwa 5000 Besucher zur Verfugung 10 Im Sommer sind vor allem die naturbelassenen und klaren Bergflusse Soca und Koritnica touristische Ziele auf denen zahlreiche Freizeitaktivitaten wie Rafting oder Kajaktouren angeboten werden Im Winter bietet die mittlerweile wiederaufgebaute und modernisierte Seilbahn auf den Kanin gute Wintersportmoglichkeiten Neben dem Tourismus besteht in der Region Bovec klassische Landwirtschaft wobei vor allem Schafe gehalten werden und Bovec fur seinen Schafskase bekannt ist Westlich ausserhalb des Ortes befindet sich ein kleiner Industriestandort Bauwerke und Gedenkstatte BearbeitenFlitscher Klause Bearbeiten nbsp Die Festung Fort Hermann oberhalb der Flitscher KlauseAn der Strasse von Bovec zum Predilpass befinden sich zwei osterreichische Festungswerke Die 1881 1882 erbaute Flitscher Klause slowenisch Trdnjava Kluze 11 46 21 40 9 N 13 35 23 4 O 46 36137 13 58984 befindet sich heute in gutem Zustand und wird fur Veranstaltungen genutzt Fort Hermann Bearbeiten Oberhalb der Flitscher Klause liegt das 1906 fertiggestellte Fort Hermann 46 21 35 8 N 13 35 16 7 O 46 35995 13 58797 Die Ursprunge dieser Karntner Festung gehen auf die osterreichisch ungarischen Monarchie zwischen 1897 und 1900 zuruck Im Ersten Weltkrieg wurde es durch Osterreich genutzt und durch den Beschuss Italiens schwer beschadigt Die italienischen Angreifer versuchten an dieser Front jahrelang erfolglos nach Osterreich vorzudringen Heute sind die Ruinen dieser Militaranlage noch erhalten 12 13 Massengrab Gedenkstatte Bearbeiten nbsp Gedenkstatte des MassengrabsIn Bovec existierte ein Massengrab aus dem Zweiten Weltkrieg das Friedhofsmassengrab slowenisch Grobisce na pokopaliscu Es befand sich neben dem Eingang zum Stadtfriedhof und enthielt die sterblichen Uberreste von 11 deutschen Soldaten die zwischen 1941 und 1945 getotet wurden Die Namen aller Gefallenen sind bekannt Das Grab wurde im Jahr 2000 exhumiert und die Uberreste wurden auf den Friedhof Zale in Ljubljana uberfuhrt Anders als die meisten Massengraber in Slowenien wurde das Grab wahrend der kommunistischen Ara mit Mitteln des Volksbundes Deutsche Kriegsgraberfursorge gut gepflegt Der Ort ist durch eine Gedenktafel in slowenischer und deutscher Sprache gekennzeichnet 14 Trivia BearbeitenDie Gegend um Bovec diente als Kulisse fur den Film Die Chroniken von Narnia Prinz Kaspian von Narnia Das Flusstal von Bovec bot dabei eine ahnliche landschaftliche Kulisse wie Neuseeland wo weitere Teile des Films gedreht wurden Bilder Bearbeiten nbsp Bovec nbsp Flitscher Klause erbaut 1881 1882 nbsp Flitscher Klause Inschrift uber dem Portal im Innenhof nbsp Theaterauffuhrung in der Flitscher Klause nbsp Ein See in der Umgebung von BovecLiteratur BearbeitenMarko Simic Auf den Spuren der Isonzofront Mohorjeva Hermagoras Klagenfurt Laibach Wien 2004 ISBN 3 85013 884 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeinde Bovec Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Bovec offizielle Website Bovec und das Soca Tal auf slovenia info Gemeinde Bovec auf geopedia worldEinzelnachweise Bearbeiten Siedlungen in Bovec Goriska Slowenien Einwohnerzahlen Grafiken Karte Lage Wetter und Web Informationen Abgerufen am 31 Juli 2023 Europa im 19 Jahrhundert Arcanum Karten Abgerufen am 23 Juni 2022 Kos Franc amp Milko Kos 1911 Gradivo za zgodovino Slovencev v srednjem veku vol 3 Ljubljana Leonova druzba p 259 Snoj Marko 2009 Etimoloski slovar slovenskih zemljepisnih imen Ljubljana Modrijan and Zalozba ZRC pp 72 73 Rudolf von Jenny Handbuch fur Reisende in dem osterreichischen Kaiserstaate Die am rechten Donau Ufer gelegenen deutschen Staaten und das lombardisch venezianische Konigreich enthaltend Doll 1822 S 287 google de abgerufen am 23 Juni 2022 Gustav Jager Touristen Fuhrer im Kanalthal Karnten Tarvis und Raibl als Standquartiere Mit einer Karte des Kanalthales und der angrenzenden Gebiete Verlag des Tourist 1873 S 81 bis 82 google com abgerufen am 23 Juni 2022 Europa im 19 Jahrhundert Arcanum Karten Abgerufen am 23 Juni 2022 Simon Jones The Gas Attack at Caporetto 24th October 1917 englisch Manfried Rauchensteiner Die Gaswerfer von Flitsch In Die Presse Print Ausgabe vom 20 Oktober 2007 sowie Online Ausgabe vom 19 Oktober 2007 Zugriff am 17 Januar 2015 Slowenische Tourismuszentrale Julische Alpen PDF Nicht mehr online verfugbar In slovenia info Archiviert vom Original am 1 Februar 2012 abgerufen am 2 November 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www slovenia info Trdnjava Kluze Bovec In kluze net Abgerufen am 2 November 2022 slowenisch Festung Kluze bei slovenia info Arctur d o o Kluze amp Fort Herman Soca Tal Abgerufen am 2 Juli 2021 Ferenc Mitja 2009 Grobisce na pokopaliscu Geopedia in Slovenian Ljubljana Sluzba za vojna grobisca Ministrstvo za delo druzino in socialne zadeve Abruf 2023 07 11 Stadte und Gemeinden in der Region Goriska Ajdovscina Bovec Brda Cerkno Idrija Kanal ob Soci Kobarid Miren Kostanjevica Nova Gorica Rence Vogrsko Sempeter Vrtojba Tolmin Vipava Normdaten Geografikum GND 4238662 7 lobid OGND AKS LCCN n92084522 VIAF 142041189 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