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Dieser Artikel befasst sich mit der Siedlung stadtischen Typs in der Oblast Odessa Ukraine fur Informationen zum gleichnamigen Dorf in der Oblast Charkiw Ukraine siehe Serpnewe Dorf Serpnewe ukrainisch Serpneve russisch Serpnevoe Serpnewoje deutsch Leipzig rumanisch Leipțig ist eine Siedlung stadtischen Typs in der ukrainischen Oblast Odessa mit etwa 1 800 Einwohnern SerpneweSerpneveSerpnewe Ukraine SerpneweBasisdatenOblast Oblast OdessaRajon Rajon BolhradHohe 51 mFlache 3 17 km Einwohner 1 836 2004 Bevolkerungsdichte 579 Einwohner je km Postleitzahlen 68522Vorwahl 380 4847Geographische Lage 46 18 N 29 1 O 46 299166666667 29 018611111111 Koordinaten 46 17 57 N 29 1 7 OKATOTTH UA51060170030028026KOATUU 5124755900Verwaltungsgliederung 1 Siedlung stadtischen TypsBurgermeister Iwan SakaraAdresse vul Lenina 17468522 smt SerpneveStatistische InformationenSerpnewe Oblast Odessa Serpnewei1 Blick auf die Hauptstrasse im OrtInhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Verwaltungsgliederung 3 Geschichte 3 1 Entstehung 3 2 Name und Wirtschaft 3 3 Innere Ordnung 3 4 Zugehorigkeit 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenSerpnewe liegt westlich von Odessa etwa 20 km nordwestlich von Tarutyne Die Siedlung am Ufer des Kohylnyk befindet sich im Rajon Bolhrad an der Grenze zur Republik Moldau Jenseits der Grenze liegt in der Republik Moldau die Stadt Basarabeasca Verwaltungsgliederung BearbeitenAm 12 Juni 2020 wurde die Siedlung ein Teil der Siedlungsgemeinde Tarutyne 1 bis dahin bildete sie die Siedlungsratsgemeinde Serpnewe Serpnevska selishna rada Serpnewska selyschtschna rada im Zentrum des Rajons Tarutyne Seit dem 17 Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Bolhrad 2 Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Die Ortschaft liegt in der historischen Landschaft Bessarabien Das Gebiet von Bessarabien kam 1812 im Frieden von Bukarest vom osmanischen Vasallenstaat Furstentum Moldau zusammen mit dem Budschak an das Russische Kaiserreich Die Neuerwerbung wurde als Kolonisationsgebiet behandelt und zunachst dem Generalgouverneur von Neurussland zugeordnet Kaiser Alexander I rief in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land um die neu gewonnenen Steppengebiete in Neurussland zu kolonisieren Hier grundeten 1814 deutsche Auswanderer Leipzig als Dorf Nummer 8 Der Ort gehort zu den 24 bessarabiendeutschen Mutterkolonien Sie wurden von Einwanderern gegrundet wahrend Tochterkolonien spater von Bewohnern der Mutterkolonien gegrundet wurden Bei den Auswanderern die sich hier 1814 niederliessen handelte es sich um 126 deutsche Familien Sie kamen im Herbst 1814 im Gebiet des spateren Leipzig in drei Zugen an Aufgrund des bevorstehenden Winters suchten sie sich Quartier in den nahe gelegenen moldauischen Dorfern Fur die Dorfgrundung hatten die russischen Behorden in der weitlaufigen Steppenlandschaft die lediglich von Viehherden beweidet wurde ein Landstuck ausgemessen Es hatte eine Lange von 11 5 km und eine Breite von 7 7 km Jede Familie bekam im Fruhjahr 1815 eine Flache von 60 Desjatinen zugewiesen Das Land blieb im Eigentum der Gemeinde und wurde den Siedlern zur weitervererblichen Nutzung uberlassen Das Dorf wurde als Strassendorf mit einer 50 Meter breiten Hauptstrasse angelegt Es hatte eine Lange von 5 km Jeder einzelne Hofplatz hatte eine Flache von einer Desjatine und war an der Strassenfront 43 m breit sowie 260 m lang Name und Wirtschaft Bearbeiten 1815 und 1816 trug die Siedlung den Ortsnamen Skinos Er leitet sich vom moldauischen Namen des Flusses Kohylnyk an dem die Siedlung gegrundet wurde ab Spater wurde sie nach Katharina die Grosse kurzzeitig Catharinensruh bzw Katharinenruh genannt Ab 1817 trug sie bis zur Umsiedlung der Deutschen aus Bessarabien 1940 den Namen Leipzig Er leitet sich von der Volkerschlacht bei Leipzig von 1813 ab Auf Weisung der russischen Ansiedlungsbehorde wurden viele neu gegrundete Siedlungen in Bessarabien nach Orten von siegreichen Schlachten im Vaterlandischen Krieg gegen Napoleon I benannt Wie bei allen Dorfern deutscher Auswanderer waren in Leipzig alle Bewohner in der Landwirtschaft tatig Im Laufe der Zeit entwickelten sich im Ort Gewerbe und Handwerk Dazu gehorten Getreide Schrot und Olmuhlen zwei Molkereien eine Tuchfabrik eine Tonziegelei und ab 1934 eine Giesserei die landwirtschaftliche Maschinen wie Putzmuhlen Maissetzer Weinpressen und Maisrebbelmaschinen herstellte Ab 1912 wurden zur Wasserversorgung vermehrt artesische Brunnen angelegt Die im Jahr 1877 errichtete Bahnstation Leipzig an der Bahnstrecke Bender Galați trug zur wirtschaftlichen Aufwartsentwicklung des Ortes bei Das an derselben Strecke nordlich von Leipzig gelegene Basarabeasca wurde mit der Bahnstrecke Odessa Basarabeasca zum Eisenbahnknotenpunkt Im September 1927 ereignete sich in Leipzig eine schwere Uberschwemmungskatastrophe Durch starke Regenfalle stauten sich im Tal des Flusses Kohylnyk grosse Wassermassen am Bahndamm nordlich des Ortes Als der Damm brach stromte ein Flutwelle auf Leipzig zu Dabei kamen 31 Menschen und fast 1400 Haustiere zu Tode Nahezu 1000 Gebaude wurden vollig zerstort Innere Ordnung Bearbeiten nbsp Ethnische Verteilung in Leipzig auf Basis der rumanischen Volkszahlung von 1930 2150 Deutsche 100 Russen 50 Juden 50 RumanenVerwaltungsmassig gehorte Leipzig zum 1818 gegrundeten Gebietsamt Klostitz das im Jahr 1924 aufgelost wurde In der Grundungsphase erhielten die Kinder keinen Schulunterricht der erst 1829 begann und ab 1868 in einem eigenen Schulhaus stattfand Kirchlich gehorte Leipzig anfangs zum Kirchspiel Tarutino Eine Kirche wurde 1826 nach elfjahriger Bauzeit unterbrochen von einem Religionsstreit eingeweiht Ein Blitzschlag zerstorte sie 1893 und machte sie unbenutzbar Der Gottesdienst fand bis zur Errichtung einer neuen Kirche im Jahr 1908 fur 1000 Besucher im Schulhaus statt 1926 wurde das Kirchspiel Leipzig gegrundet In Leipzig herrschten zwischen den Bewohnern des Unter und des Oberdorfes eine Konkurrenz die starker als in anderen bessarabiendeutschen Siedlungen ausgepragt war Die Bewohner sprachen eine in Bessarabien eher seltene Mundart Es handelte sich um eine Mischung von Plattdeutsch und Hochdeutsch die als Kaschubisch bezeichnet wurde Unter den Bessarabiendeutschen war uberwiegend die schwabische Mundart verbreitet Zugehorigkeit Bearbeiten Die Siedlung Leipzig gehorte wie ganz Bessarabien bis zum Jahre 1917 dem russischen Zarenreich an Nach dem Ersten Weltkrieg war es ab 1918 rumanisches Staatsgebiet Als Folge des Hitler Stalin Paktes besetzte die Rote Armee Ende Juni 1940 Bessarabien Nach dem Zustandekommen eines Umsiedlungsvertrages zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich im September 1940 bekamen die rund 2300 deutschstammigen Bewohner die Moglichkeit zur Umsiedlung auf freiwilliger Basis Davon machten nahezu alle berechtigten Personen im September und Oktober 1940 Gebrauch Die Bewohner wurden uber den Hafen Galatz auf der Donau und per Eisenbahn in Deutsche Reich verbracht wo sie nach einem Aufenthalt in Umsiedlungslagern im Wartheland angesiedelt wurden Ab dem Jahre 1944 und kurzzeitig 1940 bis 1941 gehorte das Dorf zur Sowjetunion Im Zweiten Weltkrieg wurden in Leipzig viele Hauser durch Kriegshandlungen zerstort In der Zeit der Zugehorigkeit zur Sowjetunion entstand in dem Dorf eine Sowchose Die Kirche wurde abgerissen und mit den Steinen wurde 1959 ein neues Schulgebaude errichtet In den Hochzeiten wurden annahernd 700 Schuler unterrichtet heute 2015 sind es etwa 250 Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 befindet sich das Dorf auf ukrainischem Staatsgebiet Seit dem 10 Januar 1947 ist der Ort eine Siedlung stadtischen Typs Siehe auch BearbeitenNew Leipzig Liste deutscher Bezeichnungen bessarabiendeutscher Orte Liste deutscher Bezeichnungen ukrainischer OrteLiteratur BearbeitenAlbert Kern Hrsg Heimatbuch der Bessarabiendeutschen Hilfskomitee der Evangelisch Lutherischen Kirche aus Bessarabien Hannover 1964 Egon Sprecher Hrsg Serpenewoje Leipzig 1815 bis 2015 Die Entwicklung eines bessarabischen Dorfes Nurnberg 2015Weblinks BearbeitenHistorische Kurzbeschreibung Geschichte des Ortes bis 1848 englisch Kurzbeschreibung beim Bessarabiendeutschen Verein Englische Zeittafel zur Geschichte des Ortes Ortschronik von etwa 1930 Heutige Fotos Datenliste der deutschen Auswanderer als Grunder von LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Kabinet Ministriv Ukrayini Rozporyadzhennya vid 12 chervnya 2020 r 720 r Pro viznachennya administrativnih centriv ta zatverdzhennya teritorij teritorialnih gromad Odeskoyi oblasti Verhovna Rada Ukrayini Postanova vid 17 07 2020 807 IX Pro utvorennya ta likvidaciyu rajoniv Stadte und Siedlungen stadtischen Typs in der Oblast Odessa Stadte Ananjiw Arzys Balta Beresiwka Bilhorod Dnistrowskyj Biljajiwka Bolhrad Ismajil Juschne Kilija Kodyma Odessa Podilsk Reni Rosdilna Tatarbunary Teplodar Tschornomorsk Wylkowe Siedlungen stadtischen Typs Awanhard Beresyne Borodino Chlibodarske Dobroslaw Iwaniwka Ljubaschiwka Lymanske Mykolajiwka Nowi Biljari Okny Oleksandriwka Owidiopol Petriwka Radisne Rauchiwka Sachariwka Sarata Satyschschja Satoka Sawran Schyrjajewe Selenohirske Serhijiwka Serpnewe Slobidka Suworowe Tajirowe Tarutyne Tschornomorske Welyka Mychajliwka Welykodolynske Zebrykowe Siehe auch Oblast Odessa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serpnewe amp oldid 237684886