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Als Betaubungsmittel bezeichnet man heute Rauschdrogen deren Herstellung Verbreitung oder Besitz durch Gesetze beschrankt ist Der Begriff Betaubungsmittel BtM stammt aus der Zeit zu Beginn des 20 Jahrhunderts und bezeichnete damals die zur Betaubung starker Schmerzen verwendeten Arzneimittel wie Opium Morphin und Kokain Nach dem Zweiten Weltkrieg entfernten sich in Deutschland und der Schweiz durch die Betaubungsmittel Gleichstellungsverordnungen die juristischen und medizinischen Bedeutungen des Begriffs Betaubungsmittel voneinander In Osterreich wird der international ubliche Begriff Narcotic Drug hingegen mit Suchtgift respektive Suchtmittel ubersetzt Zwei Retardkapseln Morphinsulfat 5 mg und 10 mg Zwei 10 mg Tabletten Oxycodon Hydrochlorid zweier Hersteller und Sicherheitsblister Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 1 1 Aufbau 2 Schweiz 3 Siehe auch 4 WeblinksDeutschland Bearbeiten Hauptartikel Betaubungsmittelgesetz Deutschland Im deutschen Betaubungsmittelgesetz BtMG werden alle Stoffe oder Zubereitungen die in Anlage I bis III zu 1 Abs 1 BtMG aufgelistet sind als Betaubungsmittel bezeichnet Anbau Herstellung Handel Einfuhr Ausfuhr Abgabe Verausserung Inverkehrbringung und Erwerb wofur eine Erlaubnis nach 3 BtMG notwendig ist sind in diesem Gesetz geregelt Die Medizin verwendet bevorzugt den Begriff Anasthetikum Damit bezeichnet man Medikamente die zur Erzeugung einer Anasthesie Zustand einer Empfindungslosigkeit ob ortlich oder allgemein dienen Teilweise uberschneiden sich der juristische Begriff und der medizinische Begriff Beispiel Kokain unter anderem ein Lokalanasthetikum untersteht betaubungsmittelrechtlichen Vorschriften Lidocain beispielsweise wirkt ebenso lokalanasthesierend untersteht jedoch keinen betaubungsmittelrechtlichen Vorschriften da es im Gegensatz zur Substanz Kokain kein signifikantes Missbrauchspotenzial beispielsweise als Rauschdroge besitzt Ebenso unterstehen Opioide zum Grossteil dem Betaubungsmittelgesetz da diese neben einem hohen Missbrauchspotenzial als Droge bedingt durch dessen je nach Substanz und Applikationsart mehr oder weniger starke psychotrope Wirkung auch ein keineswegs zu unterschatzendes hohes Abhangigkeitspotenzial besitzen Nichtopioid Analgetika wie Ibuprofen Acetylsalicylsaure Paracetamol unterstehen im Regelfall keinen betaubungsmittelrechtlichen Vorschriften da sie nicht oder nur geringfugig psychotrop wirken und daher kein nennenswerter Missbrauch zu Rauschzwecken moglich ist Ein weiteres Beispiel fur BtM sind Methadon Zubereitungen die in der Drogenersatztherapie zum Einsatz kommen und in Apotheken als Rezepturarzneimittel hergestellt werden Auch Substanzen wie etwa Amphetamin die nicht betaubend sondern im Gegenteil stark anregend wirken sind BtM im Sinne des Gesetzes Aufbau Bearbeiten Die Stoffe die in Deutschland unter das Betaubungsmittelgesetz fallen sind in drei Anlagen aufgeteilt Anlagen nach BtMG Status in Deutschland BeispieleAnlage I Nicht verschreibungsfahige und nicht verkehrsfahige Betaubungsmittel LSD Heroin sofern nicht durch ein Diamorphinabgabeprogramm verordnet Anlage II Nicht verschreibungsfahige aber verkehrsfahige Betaubungsmittel MohnstrohkonzentratAnlage III Verschreibungsfahige und verkehrsfahige Betaubungsmittel Morphin Methylphenidat CannabisDie Anlage I des BtMG fuhrt Stoffe auf die zur Veranderung des Bewusstseinszustandes verwendet werden konnen wie z B PCP MDMA Ecstasy Psilocybin und andere auch wenn keine psychische oder physische Abhangigkeit moglich ware z B LSD Salvinorin A Diese unter Anlage I gefuhrten Betaubungsmittel sind weder verkehrs noch verschreibungsfahig Das bedeutet dass sie weder auf Rezept zur Abgabe an Patienten verschrieben noch im Binnenhandel zwischen den Teilnehmern des Betaubungsmittelverkehrs gehandelt werden durfen Der Verkehr und eine Verwendung beispielsweise zu Forschungszwecken kann per Ausnahmegenehmigung durch das BfArM gestattet werden Bis zur Anderung der BtMVV am 10 Marz 2017 konnte in Deutschland Cannabis zu medizinischen Zwecken nur mittels Ausnahmegenehmigung an berechtigte Patienten abgegeben werden Die Abgabe erfolgte in diesem Fall nicht auf ein Betaubungsmittelrezept sondern per Abgabebelegverfahren nach Betaubungsmittel Binnenhandelsverordnung Die in Anlage II gefuhrten Betaubungsmittel sind verkehrsfahig jedoch nicht verschreibungsfahig und werden ahnlich wie die Stoffe der Anlage I behandelt Bei diesen Stoffen handelt es sich meist um Synthesezwischenprodukte weiterer beispielsweise in Anlage III gefuhrter Betaubungsmittel Die in Anlage III gefuhrten Betaubungsmittel hingegen werden in der Medizin therapeutisch verwendet z B Methylphenidat Oxycodon Morphin und mussen dann von Arzten mit einem speziellen Betaubungsmittelrezept verordnet werden Die Stoffe dieser Gruppe werden als verkehrsfahige und verschreibungsfahige Betaubungsmittel bezeichnet Einige der in Anlage III aufgefuhrten Stoffe wie Codein Dihydrocodein Tilidin sowie ein Teil der in der Medizin angewandten Tranquilizer aus der Gruppe der Benzodiazepine sind von der Betaubungsmittelverschreibungsverordnung ausgenommen und durfen auf einem ublichen normalen Rezept verschrieben werden wenn die Praparate gewissen festgelegten Anforderungen entsprechen die einen Missbrauch etwas einschrankt bzw unattraktiver macht Diese Praparate sind dann lediglich rezeptpflichtig Im Ubrigen erfordern Auslandsreisen mit verschreibungsfahigen Betaubungsmitteln nach dem Schengener Abkommen Bescheinigungen vom verschreibenden Arzt Muster bei der BOPST am BfArM die vom Gesundheitsamt bestatigt werden mussen Schweiz Bearbeiten Hauptartikel Betaubungsmittelgesetz Schweiz Siehe auch BearbeitenDrogenkriminalitat Opioid Ausweis ProhibitionWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Betaubungsmittel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Infoseite des Zolls zum Reisen mit Betaubungsmitteln Text des Betaubungsmittelgesetzes Deutschland Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4144958 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betaubungsmittel amp oldid 229003688