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Die Novelle Die Kosaken russisch Kazaki Transliteration Kazaki des russischen Autors Lew Nikolajewitsch Tolstoi erschien 1863 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift Der russische Bote russisch Russkij vestnik Transliteration Russkij vestnik Thematisch gesehen bildet die Novelle den Abschluss von Tolstois literarischer Verarbeitung seiner Offizierszeit und Kriegseindrucke der Geschichten wie etwa die Sevastopoler Erzahlungen 1855 56 vorausgingen 1 Ausserdem findet sich in dieser Novelle ein fur das Werk Tolstois typischer Topos der unter anderem auch in der Erzahlung Familiengluck 1859 vorkommt die noble Idee der Selbstaufopferung einzig fur einen anderen Menschen zu leben nicht fur sich selbst Illustration zu Die Kosaken Jeroschka bei Olenin 1936 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Exzerpte 3 Interpretation 4 Horbuch 5 Deutschsprachige Ausgaben 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMoskau wahrend der 1840er Jahre Der wohlhabende Waise Dmitrij Andrejewitsch Olenin verbringt einen letzten Abend mit seinen Freunden beim Souper im Restaurant Chevalier Der Morgen graut bereits als er endlich mit seinem Diener Wanjuscha die Stadt auf einem Pferdeschlitten in Richtung Kaukasus verlasst Unglucklich und unzufrieden mit seinem bisherigen Leben in welchem Olenin die Liebe von welcher er uberzeugt war dass es sie nicht gebe versagt geblieben war macht er sich auf ein neues Leben als Junker im Kaukasus zu beginnen Bisher hielt es ihn nirgendwo lange weder in der Gesellschaft noch im Staatsdienst auch nicht in der Musik und schon gar nicht in der Landwirtschaft doch von nun an sollte alles anders werden er will sein Leben einem bestimmten Plan unterordnen mit dem grossen Ziel am Ende Gluck und Zufriedenheit zu erlangen Wahrend seiner Fahrt in den Kaukasus denkt er an seine Zeit in Moskau zuruck denkt an die unangebrachte Beziehung zu jenem reichen Fraulein welches einer seiner Freunde liebte rechnet zusammen wie viele Schulden er bei wem hat Olenins Truppe wird schliesslich in ein Kosakendorf an der Grenze zur Tschetschnja dem Gebiet der Tschetschenen versetzt Er quartiert sich mit seinem Diener Wanjuscha bei dem Fahnrich Ilja Wassiljewitsch ein in dessen Tochter Marjanka er sich verliebt Marjanka die dem jungen und schneidigen Kosaken Lukaschka versprochen scheint stellt fur Olenin die wahre Liebe das Idealbild einer Frau dar In besagtem Dorf freundet sich Olenin mit Onkel Jeroschka einem vormals beruchtigten und gefurchteten Helden der Kosaken an Von ihm will Olenin lernen ein wahrer Kosak zu werden und so verbringt er lange Abende mit ihm und begleitet ihn auf die Jagd Als Olenin eines Tages alleine auf die Pirsch geht wird ihm dabei bewusst wie uberaus glucklos sein bisheriges Leben war und er konstatiert fur sich selbst dass er das wahre Gluck nur durch bedingungslose Liebe und Selbstaufopferung erlangen kann denn das Gluck liegt darin dass man nicht fur sich selbst sondern fur andere lebt 2 Aus diesem Grund schenkt Olenin Lukaschka den er fur einen wackeren Burschen halt sein zweites Pferd was bei selbigem allerdings Unbehagen und Argwohn hervorruft Nach einiger Zeit in dem Dorf begegnet Olenin ein alter Bekannter aus Moskau Furst Bjelezki Er beginnt mit diesem die Abende zuzubringen und geht auf Besuch zu diversen Veranstaltungen der Dorfmadchen bei welchen er auch Marjanka besser kennen und vor allem lieben lernt Um sein Gluck zu vervollstandigen beschliesst er endlich sie zu heiraten und ihr so ein besseres Leben zu bieten allerdings im Dorf und nicht etwa in Moskau Marjanka scheint obwohl sie Lukaschka eigentlich liebt den Avancen Olenins nicht abgeneigt zu sein und dieser verfallt sei es ob des Einflusses Bjelezkis oder einfach nur aus Gewohnheit immer mehr in alte Verhaltensmuster Olenins Bestrebungen finden jedoch ein jahes Ende als Lukaschka eines Tages auf der Grenzwache von einem Tschetschenen schwer verwundet wird Marjanka wendet sich von Olenin ab stosst ihn weg woraufhin Olenin sich der Bitte eines Kommandeurs ein entfernter Verwandter von ihm den er bei einem Feldzug gesehen hatte entsinnend um seine Versetzung zum Stab bittet und das Dorf verlasst Exzerpte Bearbeiten Leben muss man und glucklich sein und ich wunsche nur das eine Gluck gleichgultig was ich bin ein Tier wie die anderen uber die einmal nur Gras wachst und weiter nichts oder ein Rahmen der einen Teil der einigen Gottheit umschliesst Leben muss man so gut man eben kann Wie aber muss man leben um glucklich zu sein und weshalb bin ich bisher nicht glucklich gewesen Was fur Anspruche habe ich gestellt was habe ich mir nicht alles ausgedacht und schliesslich doch nur Schande und Kummer geerntet Und wie wenig braucht man doch um glucklich zu sein sagte er es ist ganz klar das Gluck liegt darin dass man nicht fur sich selbst sondern fur andere lebt 3 Ich weiss nun wie es um mich steht und ich furchte nicht mehr durch mein Gefuhl erniedrigt zu werden ich schame mich meiner Liebe nicht sondern ich bin stolz auf sie ich wollte ja vor ihr fliehen wollte mich selbst aufopfern indessen wuchs meine Liebe und Eifersucht nur noch mehr Es ist nicht jene himmlische Liebe die ich fruher schon glaubte empfunden zu haben noch weniger aber ist es das Verlangen nach Genuss Vielleicht liebe ich in ihr die Natur die Verkorperung alles Schonen in ihr 4 So viel Verachtung Zorn und Ekel las Olenin in ihren Zugen dass es ihm augenblicklich klar wurde dass er gar nichts zu hoffen habe und dass dieses Madchen so unnahbar war wie er es fruher eingeschatzt hatte 5 Interpretation BearbeitenWilhelm Bode Die Lehren Tolstois Ein Gedanken Auszug aus allen seinen Werken W Bodes Verlag Weimar 1900 Reprint Bibliobazaar 2009 ISBN 1110214855 ISBN 1110214782 Frakturschrift darin ein sehr kleiner Abschnitt uber Die Kosaken S 11 14 Horbuch BearbeitenDie Kosaken ungekurzt gelesen von Andre Beyer Edition Apollon Konigs Wusterhausen 2011 408 min 6 CDDeutschsprachige Ausgaben BearbeitenDie Kosaken Deutsch von August Scholz 1923 B Cassirer Berlin Die Kosaken Deutsch von Gisela Drohla S 5 205 in Gisela Drohla Hrsg Leo N Tolstoj Samtliche Erzahlungen Dritter Band Insel Frankfurt am Main 1961 2 Aufl der Ausgabe in acht Banden 1982 Die Kosaken Kaukasische Erzahlung aus dem Jahr 1852 S 97 316 in Lew Tolstoi Krieg im Kaukasus Die kaukasische Prosa neu ubersetzt und kommentiert von Rosemarie Tietze Berlin 2018Weblinks BearbeitenGanze Kerle echter Mut Uber den Tschetschenienkrieg und russische Klassiker tazEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Stadtke Realismus und Zwischenzeit Das Zeitalter des realistischen Romans in Klaus Stadtke ed Russische Literaturgeschichte Stuttgart 2002 p 206 Leo N Tolstoj ubersetzt von Georgia Seemann Die Kosaken Klagenfurt s a im Eduard Kaiser Verlag p 127 Tolstoj s a pp 126 127 Tolstoj s a p 203 Tolstoj s a p 242 Werke von Lew Tolstoi Romane Krieg und Frieden Krieg und Frieden Urfassung Anna Karenina AuferstehungNovellen Die Kosaken Wieviel Erde braucht der Mensch Der Tod des Iwan Iljitsch Die Kreutzersonate Der Teufel Der gefalschte Coupon Hadschi Murat FamiliengluckAutobiografie Kindheit Knabenjahre JunglingsjahrePhilosophische Schriften Kritik der dogmatischen Religion Meine Beichte Worin mein Glaube besteht Das Himmelreich in euch Was ist Kunst Gegen die moderne Kunst Uber Erziehung und Bildung Wovon die Menschen lebenDramen Die Macht der Finsternis Der lebende Leichnam Und das Licht scheinet in der Finsternis unvollendet Erzahlungen und Kurzgeschichten Der Uberfall Der Holzschlag Sewastopol Zyklus Der Schneesturm Der Morgen eines Gutsbesitzers Zwei Husaren Der Degradierte Luzern Albert Drei Tode Polikuschka Eine Idylle Der Gefangene im Kaukasus Jermak und die Eroberung Sibiriens Gott sieht die Wahrheit sagt sie aber nicht sogleich Die Barenjagd Meine Hunde Der Leinwandmesser Die beiden Alten Wo die Liebe ist da ist auch Gott Kinderweisheit und Mannertorheit Lass den Funken nicht zur Flamme werden Die Kerze Die drei Greise Der reuige Sunder Iwan der Narr Das eigrosse 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