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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Koordination Begriffsklarung aufgefuhrt Der Begriff Koordination lateinisch ordinare in Reih und Glied stellen regeln ordnen in eine bestimmte Folge bringen 1 daraus mittellateinisch coordinare zuordnen beiordnen 2 beinhaltet in seiner allgemeinen Bedeutung das Aufeinanderabstimmen die gegenseitige Zuordnung verschiedener menschlicher sozialer wirtschaftlicher oder technischer Vorgange Die Zusammenarbeit von Menschen oder Gruppen nennt man Kooperation Kooperation und Koordination sind in aller Regel auf ein bestimmtes komplexes Ziel ausgerichtet oft miteinander verknupft Zur Koordination bedarf es daher allgemein der Koordinationsfahigkeit bestehend aus mehreren koordinativen Fahigkeiten um verschiedene Einzelaufgaben oder menschliche Aktivitaten in einem komplexen Aufgabenfeld so organisieren zu konnen dass sie sich sinnvoll und zweckgerichtet ineinander fugen unabhangig davon ob es sich um organisatorische Prozesse Management oder motorische Bewegungsablaufe handelt Daher beschaftigen sich ganz unterschiedliche Wissenschaften und Therapien mit der Koordinationsfahigkeit des Menschen insbesondere die Bewegungswissenschaft die Physiotherapie Koordinationsgymnastik die Verhaltenstherapie und Psychologie Anwendungsfelder BearbeitenDer Koordinationsbegriff findet sich in zahlreichen Anwendungsfeldern wobei sich Unterschiede in der begrifflichen Verwendung zeigen In der Arbeitswissenschaft beschreibt der Begriff das Zusammenfuhren von Ressourcen Arbeitsmitteln und menschlicher Arbeitskraft sowie der entsprechenden planerischen gestalterischen und kooperativen Aktivitaten unter den Aspekten der Erfolgsoptimierung und Aufwandsokonomie Im Verkehrsbereich 3 versteht man unter dem Begriff die Ordnung und Regelung der verschiedenen Verkehrsstrome und Verkehrsteilnehmergruppen Fussganger Radfahrer Kraftfahrzeugfahrer Schienenfahrzeugbenutzer in vertragliche Bahnen das Schaffen eines funktionierenden Verkehrssystems Im Managementsektor 4 steht der Begriff fur die systematische Gliederung von Sachverhalten fur die Lenkung von Personengruppen und Projekten sowie fur die entsprechenden strategischen Vorgehensweisen In der Bewegungswissenschaft kennzeichnet der Begriff das harmonische Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen Korperteile Einzelbewegungen zu einem geschlossenen Bewegungsablauf Bewegungskoordination siehe dazu auch den Wiener Koordinationsparcours In der Sensomotorik findet in dem Begriff die spezielle Steuerung von Bewegungen durch Kleinhirn und Stammganglien uber Kinasthetik und Gesichtssinn also das Zusammenspiel von Sinnesfunktionen ihren Ausdruck Auf dem Fussballfeld charakterisiert der Begriff die Aufgabe des Spielfuhrers die Einzelaktionen der Spieler bei Angriff und Abwehr erfolgsorientiert zu einer Mannschaftsleistung zu verbinden In der Physiologie erfasst der Begriff das Zusammenwirken von Kleinhirn Reizleitungssystem und Muskulatur zu einem geordneten Bewegungsablauf aber auch die nervlich gesteuerten innerorganischen Vorgange vegetative Ablaufe Temperaturregulation autonome Muskelaktionen In der Verhaltenstherapie druckt der Begriff mit dem Wort Verhaltenskoordination 5 das Bemuhen aus anpassungsresistenten Menschen mit Eingliederungsproblemen in gesellschaftliches Umfeld Sport und Arbeitswelt durch das Lernen von Interaktionen neue Lebensperspektiven zu vermitteln In der Politik beinhaltet der Begriff die koordinierte Erreichung eines Ziels zum Beispiel des Friedens siehe zum Beispiel den Begriff Friedenskoordination in der Friedensbewegung In der Musik wird zum Beispiel beim Geige spielen mit dem Wort Koordination ausgedruckt dass rechte und linke Hand oder Bewegungen allgemein aufeinander abgestimmt sein mussen Das kann sich auch in der Kammermusik oder im Orchester auf das richtige Abstimmen von unterschiedlichen Stimmen untereinander beziehen Literatur BearbeitenBerlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hrsg Worterbuch der deutschen Gegenwartssprache WDG Berlin 2006 Brockhaus Enzyklopadie Der grosse Brockhaus 24 Bde 21 Auflage 2006 Bd 10 J Hannamann Kartellverbot und Verhaltenskoordinationen im Sport Berlin 2001 H Menge Enzyklopadisches Worterbuch der lateinischen und deutschen Sprache mit besonderer Berucksichtigung der Etymologie Langenscheid Berlin 7 Auflage 1950 R Schurig StVO Kommentar zur Strassenverkehrs Ordnung mit VwV StVO 12 Aufl Kirschbaum Bonn 2006 Gerhard Wahrig Das grosse deutsche Worterbuch Gutersloh 1970 Einzelnachweise Bearbeiten H Menge Enzyklopadisches Worterbuch der lateinischen und deutschen Sprache mit besonderer Berucksichtigung der Etymologie Berlin Langenscheid 7 Auflage 1950 S 530 f Brockhaus Bd 10 Seite 475 f Wahrig Spalte 2125 R Schurig StVO Kommentar zur Strassenverkehrs Ordnung mit VwV StVO 12 Auflage Kirschbaum Bonn 2006 W H Staehle Management 8 Aufl Munchen Vahlen 1999 J Hannamann Kartellverbot und Verhaltenskoordinationen im Sport Berlin 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koordination amp oldid 216078748