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Prinzessin Marie von Preussen 15 Oktober 1825 in Berlin 17 Mai 1889 im Schloss Hohenschwangau vollstandiger Name Friederike Franziska Auguste Marie Hedwig wurde durch Heirat mit dem spateren Konig Maximilian II Joseph Konigin von Bayern Joseph Karl Stieler Marie Kronprinzessin von Bayern Ol auf Leinwand 1843 Schonheitengalerie Schloss NymphenburgMarie von Preussen Portrat von Carl Joseph Begas 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Kronprinzessin und Konigin 1 3 Koniginmutter 1 4 Marie als Bergsteigerin 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Am 15 Oktober 1825 wurde Marie als Jungste von acht Geschwistern im Berliner Stadtschloss geboren Ihre Eltern waren Prinz Wilhelm von Preussen 1783 1851 und seine Gemahlin Marianne von Hessen Homburg 1785 1846 Sie verlebte einige Jahre mit ihren Eltern in Koln und Mainz Der Sommersitz ihrer Eltern war Schloss Fischbach im niederschlesischen Hirschberger Tal Kronprinzessin und Konigin Bearbeiten Im Dezember 1841 entschloss sich der dreissigjahrige Kronprinz Maximilian der 1848 als Maximilian II Joseph Konig von Bayern wurde mit den wundgelaufenen Freiersfussen die sechzehnjahrige Hohenzollern Prinzessin Marie zu heiraten Die fur den Januar 1842 angesetzte Verlobung in Berlin musste verschoben werden da die Braut an Masern erkrankt war Und bevor an eine Hochzeitsfeier gedacht werden konnte stand noch ein weiteres Fest an die Konfirmation der Braut An der Zeremonie in der Dorfkirche in Fischbach nahm zu ihrer Freude neben Konig Friedrich Wilhelm IV ihrem Vetter und Konigin Elisabeth Ludovika auch deren Neffe Maries katholischer Brautigam Max teil Die feierliche evangelische Prokurativtrauung der Prinzessin mit dem Kronprinzen Maximilian von Bayern fand am 5 Oktober 1842 in Berlin statt An der Seite der Braut stand also nicht ihr zukunftiger Ehemann sondern Wilhelm Prinz von Preussen als Vertreter des bayerischen Kronprinzen Hatte die Heirat von Maximilians Tante Elisabeth Ludovika von Bayern mit dem spateren preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV 1823 noch vierjahriger diplomatischer Verhandlungen wegen der Konfessionsverschiedenheit bedurft wurde Marie die Beibehaltung ihrer evangelischen Konfession nun unproblematisch gestattet Beide Koniginnen konvertierten erst in spateren Jahren zur Konfession ihres jeweiligen Mannes Die beiden vorhergehenden Koniginnen von Bayern waren ebenfalls evangelisch gewesen so dass das in Bayern keine Besonderheit darstellte nbsp Die Ludwigstrasse beim Einzug der Prinzessin Marie von Preussen 1842Die Reise der Kronprinzessin von Berlin nach Munchen glich einer Jubelfahrt die Ankunft in Munchen vor der Residenz war geradezu ruhrend Die Braut sprang aus der Kutsche lief auf ihren Brautigam zu und entgegen jeder Hofetikette umarmte sie ihn Die katholische Trauung erfolgte am 12 Oktober dem Maximilianstag in der Allerheiligen Hofkirche Fur ein warmes Verhaltnis zwischen den Ehegatten spricht dass der bayerische Kronprinz Maximilian seiner Gemahlin zum Geburtstag ihres ersten Kindes Blumen und eine Brosche in Gestalt eines kleinen Engels schenkte Bereits im Februar 1843 kundigte sich bei Marie das erste Kind an doch sie erlitt drei Monate spater eine Fehlgeburt Am 25 August 1845 kam schliesslich nach einer mehr als zwolfstundigen Geburt ihr erstes Kind Ludwig der spatere Konig Ludwig II von Bayern zur Welt Drei Jahre spater am 27 April 1848 gebar sie zwei Monate zu fruh ihren zweiten Sohn Otto Die Kronprinzessin die seit 1848 Konigin von Bayern war war eine enthusiastische Liebhaberin der bayerischen Berge Die Hohenzollernprinzessin die das Wandern in ihrer Kindheit im Riesengebirge lieben gelernt hatte wurde Bayerns erste Bergsteigerin Die Sohne waren bei den Bergtouren der Mutter gerne dabei Gemeinsam bestiegen sie zum Beispiel den Sauling Fur den Weg von Hohenschwangau bis zur Bergspitze brauchten sie dreieinhalb Stunden nbsp Konigin Marie von Bayern Fotografie von Franz Hanfstaengl ca 1860 nbsp Grab von Konigin MarieMarie war bei der evangelischen wie der katholischen Bevolkerung gleichermassen beliebt mitbedingt sicherlich dadurch dass sie durch das ganze Land reiste bzw dieses durchwanderte Marie versah als Konigin viele karitative Aufgaben und Schirmherrschaften wie das von der Gattin des Monarchen erwartet wurde entweder an der Seite ihres Gemahls oder auch in Eigenregie Maximilians Vorstellungen von einer bildungsbeflissenen Frau ohne Widerspruchsgeist konnte Marie jedoch nichts abgewinnen Marie war am preussischen Hof sehr frei aufgewachsen und nahm sich diesen Freiraum auch in Bayern Anders als ihre Zeitgenossin Kaiserin Elisabeth von Osterreich Ungarn nahm Marie aber dennoch auch alle ihre Aufgaben bei Hofe wahr Koniginmutter Bearbeiten In der Nacht vom 9 auf den 10 Marz 1864 starb plotzlich ihr Mann Maximilian II Joseph Da ihr Sohn Ludwig unverheiratet war blieb sie als Koniginmutter weiterhin die ranghochste Dame Bayerns Nach dem Tode ihres Mannes erschien die Koniginmutter jedoch seltener in der Offentlichkeit Ausdruck ihres grossen sozialen Engagements war die am 18 Dezember 1869 durch die Koniginmutter zusammen mit ihrem Sohn Konig Ludwig II erfolgte Reaktivierung des bayerischen Frauenvereins dessen Zweck die Pflege und Unterstutzung der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger war Damit wurde das Bayerische Rote Kreuz als Frauenverein gegrundet Das Protektorat ubernahm die Koniginmutter Die Beziehung zu Ludwig war zuweilen schwierig Marie hatte als geburtige Preussin die Reichsgrundung 1871 begrusst im Gegensatz zu Ludwig Auch ihre Abneigung gegenuber Richard Wagner entzweite sie bereits zuvor mit ihrem Sohn Seine Freundschaft mit der Schauspielerin Lilla von Bulyovsky fand sie ebenfalls unpassend Anders als Ludwig war Marie aber sehr gesellig und ihr munteres Geplauder missfiel ihm Der Konig mied sie zunehmend Am 12 Oktober 1874 trat sie in der Pfarrkirche St Maria und Florian des Schwangauer Ortsteil Waltenhofen zur katholischen Konfession uber Ein Grund war auch dass geistliche Berater ihr eingeredet hatten der schlechte Gesundheitszustand ihres Sohnes Otto sei eine Strafe des Himmels fur ihre falsche Konfession Dieser Schritt wurde von ihrer preussischen Verwandtschaft missbilligt auch Konig Ludwig zeigte sich wenig begeistert wahrend ihr jungerer Sohn Otto sich in einem Brief daruber erfreut zeigte Dieser Brief belegt auch dass Otto 1874 zumindest zeitweise noch klar bei Verstand war Marie lebte auf Schloss Nymphenburg und nutzte als Sommersitze das Schloss Hohenschwangau und ein Landhaus in Elbigenalp im Lechtal Sie war eine Wohltaterin fur das ganze Ausserfern ubernahm Patenschaften und stiftete zugunsten der notleidenden Bevolkerung Marie kummerte sich verstarkt um ihren Sohn Otto dessen Geisteszustand sich immer mehr verschlechterte Am 14 Oktober 1885 war Ludwig II von Linderhof nach Hohenschwangau gereist um seiner Mutter personlich zum 60 Geburtstag am 15 Oktober zu gratulieren und um sie durch das in Bau befindliche Schloss Neuschwanstein zu fuhren 1 dies war die letzte personliche Begegnung der beiden Von der zunehmend prekaren finanziellen Situation des Konigs erfuhr Marie erst im Fruhjahr 1886 in vollem Umfang worauf sie ihm anbot wertvollen Schmuck zu veraussern Ludwig war zwar geruhrt lehnte aber ab Kurze Zeit darauf musste Marie noch den Tod ihres Sohnes Konig Ludwig II erleben der sie wenig gemocht und weitgehend gemieden hatte Marie war jedoch sehr getroffen durch das Schicksal ihrer beiden Sohne und erfuhr viel Mitgefuhl von der Offentlichkeit was sie aber zusatzlich bedruckte Ihr Sohn Otto war nun dennoch unter der Regentschaft ihres Schwagers Luitpold neuer Konig von Bayern Marie starb 1889 auf Hohenschwangau und wurde in einer Seitenkapelle der Theatinerkirche gegenuber ihrem Gemahl Konig Maximilian II beigesetzt Ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altotting Marie als Bergsteigerin Bearbeiten Kronprinzessin Marie liess sich eine eigene Kleidung zum Bergsteigen anfertigen und wurde die erste Bergsteigerin im bayerischen Konigshaus forderte aber auch wie ihr Mann die einheimische Tracht Sie selbst bestieg nicht nur oft den Sauling und andere Berge bei Hohenschwangau haufig auch mit ihren Sohnen in deren Kindheit sondern unter anderem auch 1854 den 2713 Meter hohen Watzmann Konigin Maries Ehrgeiz als erste Frau die Zugspitze zu besteigen und damit nahe an die 3000er Grenze zu stossen wurde zu ihrem Leidwesen durch ein Verbot ihres Ehegemahls Max II gebremst der es als unziemlich fur eine Konigin befand Obgleich manchmal zu lesen ist dass Marie nach dem Tod ihres Mannes die Zugspitze doch noch bestiegen hatte gibt es dafur keine Quelle mit einer Jahresangabe 2 Nachkommen BearbeitenAus der Ehe mit Konig Maximilian II Joseph gingen zwei Sohne hervor Otto Friedrich Wilhelm Ludwig 1845 1886 als Ludwig II Konig von Bayern 1867 Verlobung mit Herzogin Sophie in Bayern 1847 1897 Otto Luitpold Wilhelm Adalbert Waldemar 1848 1916 als Otto I Konig von BayernLiteratur BearbeitenMartha Schad Bayerns Koniginnen Piper 4598 Durchgesehene Taschenbuchausgabe Neuausgabe Piper Munchen 2005 ISBN 3 492 24598 6 Manfred Berger Marie Friederike Franziska Hedwig In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 1048 1054 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig denkmal de aktuelles Ludwig und die letzte Begegnung mit seiner Mutter Max Krieger Geschichte der Zugspitzbesteigungen nach einem in der Alpenvereinssektion Munchen gehaltenen spater erganzten Vortrage Munchen 1884Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marie von Preussen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VorgangerinAmtNachfolgerinTherese von Sachsen HildburghausenKonigin von Bayern 1848 1864Marie Therese von Osterreich EsteNormdaten Person GND 11907284X lobid OGND AKS VIAF 37718703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marie von PreussenALTERNATIVNAMEN Friederike Franziska Auguste Marie Hedwig von Preussen Marie von BayernKURZBESCHREIBUNG Konigin von BayernGEBURTSDATUM 15 Oktober 1825GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 Mai 1889STERBEORT Schloss Hohenschwangau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie von Preussen 1825 1889 amp oldid 229733041