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Die Waldenfels auch Waldenfels zu Wartenfels und Lichtenberg Wallenfels sind ein altes frankisches Adelsgeschlecht Die Familie entstammt der Ministerialitat der Grafen von Andechs und Meranien wurde im Jahr 1248 erstmals urkundlich erwahnt und spater in den Freiherrenstand erhoben Sie gehorte zur frankischen Reichsritterschaft im Ritterkanton Geburg Wappen nach dem Scheibler schen WappenbuchDer rekonstruierte Bergfried von Burg LichtenbergBurgruine Weissenstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Mittelalter und fruhe Neuzeit 1 2 1 Burghaiger Linie 1 2 2 Katschenreuther Linie 1 2 3 Waldsachsener Linie 1 2 4 Lichtenberger Linie 1 2 5 Fischbacher Linie 2 Verbreitung 2 1 Weiterer Besitz 3 Bekannte Familienmitglieder 3 1 Verwandte Familien 4 Wappen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Die Waldenfels waren ursprunglich eine Ministerialenfamilie auf der namensgebenden Burg Waldenfels Diese stand auf dem Schlossberg nordostlich der Kirche in Wallenfels Wahrscheinlich wurde die Burg zwischen 1213 und 1244 durch das Bistum Bamberg im Nordgau Bayern zum Schutz der bambergischen Grundherrschaft erbaut und 1195 von Bischof Otto II seinem Neffen dem Herzog Berthold von Andechs Meranien zu Lehen gegeben Mit dem Ministerialen Eberhard de Waldenvels I 1 1 der 1248 eine Schenkung seines Lehensherrn des Herzogs Otto II von Meranien an das Kloster Banz bezeugte wurde der Name von Waldenfels erstmals urkundlich erwahnt Vermutlich ist die Familie eines Stammes mit der Familie der Fortsch von Thurnau Mittelalter und fruhe Neuzeit Bearbeiten Wo die ersten Glieder der Familie von Waldenfels nach dem Aussterben der Herzoge von Andechs Meranien im Jahr 1248 ihren Wohnsitz hatten ist unbekannt Fest steht dass sich bei der Beilegung des meranischen Erbfolgestreits im Langenstadter Vertrag von 1260 Eberhard von Waldenfels I 1 unter den Schiedsleuten war und wahrscheinlich den Ministerialen der Grafen von Orlamunde zugerechnet werden muss Reiwin von Waldenfels III 1 vermutlich ein Enkel Eberhards I 1 erwarb 1316 die Burg Burghaig bei Kulmbach aus dem Besitz des Deutschen Ordens Etwa zur selben Zeit errichtete Reiwin im Auftrag des Bamberger Bischofs die Burg Wartenfels die den Bamberger Besitz im Frankenwald gegen das Vordringen der Burggrafen von Nurnberg in dieses Gebiet sichern sollte und erhielt sie von ihm zu Lehen Im Verlauf des 14 und 15 Jahrhunderts teilte sich die Familie in eine Reihe von Linien die jedoch bis auf die Burghaiger und Lichtenberger Linie bis zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges wieder erloschen Burghaiger Linie Bearbeiten Reiwins Enkel Albrecht V 5 war der Begrunder der Burghaiger Linie In der Erbteilung mit seinem Onkel Heinrich IV 1 hatte Albrecht zwei Drittel der Feste zum Haug erhalten und nahm dort seinen Wohnsitz 1372 trug er das bisherige Eigengut dem Burggrafen Friedrich V von Nurnberg zu Lehen auf Hans von Waldenfels V 1 der Sohn Heinrichs folgte dem Beispiel seines Vetters und wandelte im Folgejahr auch sein Drittel an Burghaig in ein burggraflich nurnbergisches Lehen um Dieses Drittel vererbte sich in der Lichtenberger Linie der Familie von Waldenfels fort Der Besitz der Burghaiger Linie erstreckte sich auch auf Rugendorf und das Schlosschen Grunwehr in Kulmbach 1605 verkauften Georg Christoph XI 33 und Rudolf XI 30 von Waldenfels die Ritterguter Burghaig und Grunwehr fur 30 000 Gulden dem markgraflichen Kanzler Friedrich Hilderich von Varell Katschenreuther Linie Bearbeiten Heinrich von Waldenfels V 8 zu Stadtsteinach hatte vor 1407 durch seine Heirat mit Anna von Dietersheim die Behausung unter Katzenreuth mit Wasser umbfangen erhalten Dieser Sitz zu Katschenreuth bei Kulmbach war ein burggraflich nurnbergisches Lehen er war Stammsitz der Katschenreuther Linie der Familie von Waldenfels die 1637 mit Christoph Soldan X 38 von Waldenfels im Mannesstamm ausstarb Um 1856 wurde das Schloss abgebrochen Waldsachsener Linie Bearbeiten Als Hans von Waldenfels VI 1 ein Urenkel Reiwins III 1 um 1410 den Sitz Waldsachsen bei Rodental nordostlich von Coburg erwarb begrundete er die Waldsachsener Linie seiner Familie Das 1822 abgebrannte Schloss war ein Lehen der Herzoge von Sachsen Klaus von Waldenfels VIII 5 ein Enkel des Erwerbers verausserte es 1496 und kaufte dafur das Schloss Schmolz Schon in der nachsten Generation starb die Linie mit Wilwolt von Waldenfels IX 12 um 1633 im Mannesstamm aus Lichtenberger Linie Bearbeiten Der weitaus grosste zusammenhangende Besitz der Familie von Waldenfels war die Herrschaft Lichtenberg Kaspar VI 2 der Bruder des Hans von Waldenfels VI 1 hatte sie wohl 1428 vom Grafen Sigismund von Orlamunde erworben Kaspar von Waldenfels der die Lichtenberger Linie der Familie begrundete bekleidete damals das einflussreiche Amt des markgraflich brandenburgischen Hauptmannes in Hof Er hatte Lichtenberg als freies Eigen in seinen Besitz gebracht erst als Folge der Waldenfelser Fehde mussten seine Sohne Hans VII 5 und Fritz VII 6 1446 die brandenburgische Lehenshoheit uber Lichtenberg anerkennen Hans Sohne Heinz VIII 9 und Kaspar VIII 12 teilten 1481 das vaterliche Erbe Kaspar erhielt das Schloss Wartenfels Heinz die Herrschaft Lichtenberg Kaspars Sohn Wolf Adolf IX 18 wurde 1574 durch seine grosse Schuldenlast gezwungen seinen Wartenfelser Besitz zu verkaufen Lichtenberg ereilte zwei Generationen dasselbe Schicksal Heinz Urenkel Hans Rudolf XI 6 und Christoph XI 7 verkauften 1618 die Herrschaft Lichtenberg um 160 000 Gulden an den Fursten Janusz Radziwill einen Schwager des Markgrafen Christian von Brandenburg Kulmbach Die neuen Sitze der noch bestehenden Lichtenberger Linie wurden Schloss Gumpertsreuth bei Hof Schloss Oberroslau und Schloss Unterhochstadt bei Wunsiedel 1827 kam noch das Schloss Rothenbach bei Arzberg hinzu Fischbacher Linie Bearbeiten Der namengebende Sitz der Fischbacher Linie lag in dem rund funf Kilometer sudostlich von Kronach gelegenen Dorf Fischbach Infolge des unglucklichen Verlaufs der Waldenfelser Fehde musste der bisher freieigene Besitzanteil der Bruder Hans VII 5 und Fritz VII 6 von Waldenfels zu Lichtenberg dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg zu Lehen aufgetragen werden Vor 1449 verausserten die Lichtenberger Bruder diesen lehenbaren Anteil ihrem Vetter Hans von Waldenfels VII 1 zu Knellendorf der in Fischbach bereits vorher freieigenen Besitz hatte Seit 1460 benannte sich Hans nicht mehr nach seinem Sitz in Knellendorf sondern nach Fischbach und begrundete damit die Fischbacher Linie seiner Familie 1502 trug Hans Sohn Balthasar VIII 2 den bisher freieigenen Besitz von Fischbach dem Bistum Bamberg zu Lehen auf Die Linie starb 1618 mit Georg Christoph X 2 von Waldenfels aus das Rittergut Fischbach gelangte in den Besitz der Familie von Guttenberg Die von Waldenfels unterstutzten den beruchtigten Raubritter Hans Thomas von Absberg was 1523 den Schwabischen Bund auf den Plan rief der viele kleine Ritterburgen der Helfershelfer zerstorte 2 nbsp Grabmal Heinrichs v Waldenfels 1562 und seiner Ehefrau Katharina v Rabenstein in der Kirche zu Rugendorf nbsp Grabmal Philipps von Waldenfels 1606 1679 und seiner Ehefrau Susanna Sibilla von Watzdorf in der Kirche von Roslau 1607 1676 nbsp Anwesen in Hof nbsp Grablege der Familie von Waldenfels auf dem Bayreuther FriedhofVerbreitung Bearbeiten nbsp Schloss Rothenbach bei Arzberg nbsp Schloss DohlauOberfranken Bobengrun Lichtenberg mit Burg Schloss Rothenbach und Waldenfelswarte auf dem Kohlberg bei Arzberg Presseck Roslau Schloss Falkenhaus 1774 1934 Rittergut in Hochstadt Burghaig Schloss Hofeck Oberpfalz Burg WeissensteinWeiterer Besitz Bearbeiten Blankenstein Schloss ThierbachBekannte Familienmitglieder BearbeitenCaspar von Waldenfels 1380 1441 1422 Amtmann zur Plassenburg Fritz von Waldenfels zu Wartenfels und Lichtenberg 1450 Sohn von Caspar Ausloser der Waldenfelser Fehde von 1444 3 Hans von Waldenfels zu Wartenfels und Lichtenberg 1470 Sohn von Caspar Ausloser der Waldenfelser Fehde von 1444 Martin von Waldenfels 1471 verheiratet mit Margarete von Brandenburg Georg von Waldenfels 1491 oder 1492 brandenburgischer Staatsmann Apollonia von Waldenfels Abtissin im Kloster Himmelkron von 1529 bis 1543 Christoph III von Waldenfels zu Lichtenberg 1565 1633 bayreuthischer brandenburgischer und coburgischer Hofrat Karl Wilhelm Ernst von Waldenfels 1772 1807 preussischer Offizier Moritz Ernst von Waldenfels Burgermeister der Stadt Hof 1849 1857 Alfred von Waldenfels 1845 1910 Verwaltungsjurist Wilhelm von Waldenfels 1853 1936 bayerischer Generalleutnant Inspekteur der Landwehr in Nurnberg Otto von Waldenfels 1889 1974 Staatsarchivdirektor 1947 54 Leiter des Bayerischen Kriegsarchivs Rudolf von Waldenfels 1895 1969 deutscher Generalleutnant der Wehrmacht Wilhelm Freiherr von Waldenfels 1932 2021 Mathematiker an der Universitat Heidelberg Georg Freiherr von Waldenfels 1944 adoptiert Bayerischer Politiker ehemaliger Staatsminister Manager Sportfunktionar Walburg Freiin von Waldenfels 1960 2000 4 Regisseurin Ernst Freiherr von Waldenfels 1963 Journalist und Schriftsteller Rudolf Freiherr von Waldenfels 1965 Schauspieler und Schriftsteller Marianne Freifrau von Waldenfels 1972 Journalistin und Schriftstellerin Harriet von Waldenfels 1985 Moderatorin beim ZDF Morgenmagazin 5 Ruprecht von Waldenfels 1973 Professor fur Slawische Sprachwissenschaft an der FSU Jena 6 Kristan von Waldenfels 2000 Burgermeister der Stadt Lichtenberg seinerzeit jungster Burgermeister Bayerns 7 MdLVerwandte Familien Bearbeiten Aufsess Feilitzsch Kotzau Reitzenstein SparneckWappen Bearbeiten nbsp Wappentafel uber dem Portal zum Treppenturm mit Allianzwappen Schirnding Waldenfels und Bauinschrift von 1559Das Wappen derer von Waldenfels zeigt ein silbernes springendes Einhorn auf blauem Grund Der Helm ist gekront daraus das Einhorn wachsend Die Decken sind Silber und Blau Das Wappen findet sich im Gemeindewappen von verschiedenen frankischen Gemeinden wieder Es befindet sich nicht in Siebmachers Wappenbuch von 1605 Vermutlich ist das Wappen derer von Wallenfels falschlicherweise der Familie von Wallenhofer zugeordnet nbsp Wappen der Gemeinde Lichtenberg nbsp Wappen der Gemeinde Roslau nbsp Gemeindewappen von Rugendorf nbsp Wappen derer von Waldenfels auf dem Epitaph des Melchior von SparneckSiehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter N Z Liste frankischer RittergeschlechterLiteratur BearbeitenAugust Gebessler Stadt und Landkreis Hof Die Kunstdenkmaler von Bayern Kurzinventare VII Band Deutscher Kunstverlag Munchen 1960 August Gebessler Stadt und Landkreis Bayreuth Die Kunstdenkmaler von Bayern Kurzinventare VII Band Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 Stadtarchiv Hof Hrsg Findbuch N 10 Von Waldenfels Familienarchiv Gumpertsreuth Hof 1996 Otto Frhr von Waldenfels Die Freiherrn von Waldenfels Selbstverlag 1952 1970 1 Teil Stammfolgen mit urkundlichen Belegen von 1248 bis Mitte 16 Jahrh 1952 2 Teil Stammfolgen mit urkundlichen Belegen vom 16 Jahrh bis zum Ende des 30jahr Krieges 1956 3 Teil Stammfolgen mit urkundlichen Belegen vom Ende des 30jahr Krieges bis zur Gegenwart 1959 4 Teil Besitzgeschichte 1966 5 Teil 18 Lebensbeschreibungen 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldenfels Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Wappendarstellung in Wappenbuch Familie von Waldenfels im Schlossarchiv Wildenfels Familie von Waldenfels in Lichtenberg Archiviert vom Original am 17 Dezember 2011 abgerufen am 23 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Die in Klammern gesetzten Zahlen beziehen sich auf die Nummerierung innerhalb des Werkes Die Freiherrn von Waldenfels von Otto Frhr v Waldenfels Siehe Wandereisen Holzschnitte von 1523 Fehde von 1444 Memento vom 12 Februar 2012 im Internet Archive Todesanzeige auf www doolia de www abendblatt de Prof Dr Ruprecht von Waldenfels Abgerufen am 4 Juni 2020 Burgermeister Stadt Lichtenberg Abgerufen am 7 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldenfels Adelsgeschlecht amp oldid 239486039