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Feilitzsch ist der Name eines frankischen und vogtlandischen Uradelsgeschlechts Als ehemals reichsfreies Ministerialengeschlecht gehorte es der vogtlandischen Reichsritterschaft an Die Namensform der Familie wechselte zwischen Veilez Veilz Veihl Veilsch Feiltsch Filez und Feilitzsch Wappen derer von Feilitzsch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gliederung und Namenstrager der Familie 2 1 Weitere bekannte Familienmitglieder 3 Besitz der Familie von Feilitzsch 3 1 Weitere Orte mit Hinweisen auf die Familie von Feilitzsch 4 Wappen 4 1 Ortswappen mit Bezug auf die Familie von Feilitzsch 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht erschien urkundlich erstmals 1365 mit Peter von Feiltsch Komtur des Deutschen Ordens in Schleiz 1 Er entstammte dem wappengleichen vogtlandisch frankischen Ministerialengeschlecht von Veilsdorf oder Veils mit Stammsitz in Veilsdorf Landkreis Hildburghausen Thuringen das dort 1195 erstmals genannt wird Die Familie von Feilitzsch kam vermutlich im Gefolge der Vogte von Weida aus Veilsdorf und grundete in Feilitzsch Trogen und Haidt ihre Familienguter Sie liegen heutigen im oberfrankischen Landkreis Hof in Bayern unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen im Bayerischen Vogtland In unmittelbarer Nachbarschaft in Zedtwitz hatte die wappen und vermutlich stammesgleiche Familie von Zedtwitz ihren Stammsitz in Haidt wahrscheinlich die ebenfalls wappengleiche Familie von der Heydte die ausser im Vogtland auch im benachbarten Egerland erscheint Auch die von Roeder aus dem Vogtland fuhren denselben Wappenschild was dafur spricht dass es sich um eine Abstammungsgemeinschaft handelt 2 Namensgebender Stammsitz ist Feilitzsch im Landkreis Hof in Oberfranken Die erste urkundliche Erwahnung des Rittergutes Feilitzsch datiert auf das Jahr 1390 Im Jahre 1546 gab es drei Gutshofe in der Ortschaft Feilitzsch das Untere Gut mit dem auf das 12 Jahrhundert zuruckgehenden Wasserschloss das Mittlere Gut und das Obere Gut alle im Besitz der Familie Das Untere und das Obere Gut wurden in der Folge verkauft ersteres aber 1591 zuruckerworben 1529 wurde in Feilitzsch die Reformation eingefuhrt Mitglieder der Familie unterstutzten sie mit erheblichen Geldmitteln und hatten auch direkten Briefkontakt mit Martin Luther Das Mittlere Gut brannte 1714 ab und wurde nicht mehr aufgebaut Von 1502 bis 1638 befand sich auch das benachbarte Schloss Zedtwitz im Besitz der Familie Adam Ernst Erdmann von Feilitzsch vom Unteren Gut kaufte 1735 das Obere Gut zuruck und vereinigte damit die Guter 10 Jahre spater brach Ludwig Ernst von Feilitzsch das Obere Gut ab und ersetzte es durch den heutigen barocken Schlossbau im mittleren Ortsteil mit dem Waldgut bis heute im Besitz der Familie unmittelbar neben dem Schlossla heute Gasthaus Im Jahre 1775 ging das Gut im benachbarten Munchenreuth an Georg Heinrich Lazarus von Feilitzsch uber Im nahe bei Feilitzsch gelegenen Trogen entwickelten sich neben der alten Wasserburg Trogen 1637 durch ein Feuer zerstort durch Teilung noch zwei weitere herrschaftliche Guter das Obere Gut aus dem Vorwerk der Burg und das Rittergut Trogen Zech bis heute im Besitz der Familie Von Mitte des 14 bis Ende des 16 Jahrhunderts gehorte das ostlich von Hof gelegene Schloss Gumpertsreuth in Gattendorf den Herren von Feilitzsch ebenso das benachbarte Gut Haidt Um 1330 erscheint auch das Rittergut Heinersgrun auf der sachsischen Seite im Besitz der Familie das 1648 veraussert wurde Das Rittergut Kurbitz im Vogtland wurde Ende des 15 Jahrhunderts aus Grundbesitz gebildet der bereits seit etwa 1300 der Familie gehorte es blieb bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie Die Familie von Feilitzsch ist unter Anerkennung des bestehenden Freiherrnstandes im Konigreich Bayern bei der Freiherrnklasse seit dem 19 Mai 1847 immatrikuliert Gliederung und Namenstrager der Familie Bearbeiten nbsp Maximilian Alexander Graf von Feilitzsch 1834 1913 bayerischer Innenminister nbsp Urban Caspar von Feilitzsch 1586 1649 Stamm A Treuen vorm Kurbitz Stamm B Stammvater Peter von Feilitzsch 1353 auf Feilitzsch unterer Teil 1 Linie Feilitzsch Stammvater Dietrich 1420 1 Linie 1 Ast Stammvater Friedrich von Feilitzsch 1767 1819 1 Linie 2 Ast Stammvater Wilhelm von Feilitzsch 1769 1832 2 Linie Trogen Stammvater Albrecht 1420 Maximilian Alexander Freiherr von Feilitzsch 12 August 1834 in Trogen Oberfranken 19 Juni 1913 in Munchen ab 1904 Graf von Feilitzsch Dr med h c war koniglich bayerischer Staatsminister des Innern Friedrich Freiherr von Feilitzsch 1858 in Jestadt Hessen 1942 in Buckeberg Ministerprasident von Schaumburg Lippe 1918 1918 Stamm C Stammvater Andreas um 1403 in Unterhartmannsreuth Gutenfurst Kurbitz und Heinersgrun mit Budzak Weitere bekannte Familienmitglieder Bearbeiten Fabian von Feilitzsch 1520 markgraflicher und kurfurstlicher Rat Unterstutzer von Martin Luther Urban Caspar Freiherr von Feilitzsch 2 Mai 1586 in Kurbitz 17 September 1649 in Kurbitz markgraflich brandenburgischer Geheimer Rat Kanzler und Lehenrichter liess in Kurbitz von 1624 bis 1626 die Salvatorkirche erbauen Karl Adam Heinrich von Feilitzsch 1701 1768 preussischer Oberst und Kommandant des Invalidenhauses in Berlin Ernst Christoph von Feilitzsch 1667 1715 kursachsischer Generalmajor August von Feilitzsch 1811 1889 bayerischer Generalmajor Ottokar von Feilitzsch 1817 1885 Professor fur Physik an der Universitat Greifswald Artur von Feilitzsch 1859 1925 ungarischer Politiker Forster und Ackerbauminister Karl Freiherr von Feilitzsch 1901 1981 Komponist Franz Freiherr von Feilitzsch 25 Oktober 1944 Ordinarius fur experimentelle Astroteilchenphysik der Technischen Universitat MunchenSiehe auch Liste frankischer RittergeschlechterBesitz der Familie von Feilitzsch BearbeitenDie Feilitzscher sind in folgenden Orten nachweisbar Fattigsmuhle bei Topen Munchenreuth bei Feilitzsch Unterkotzau bei Hof Ausserdem sind sie auf folgenden Rittersitzen genannt nbsp Rittergut Trogen Zech Oberfranken nbsp Rittergut Kurbitz Vogtland nbsp Rittergut Treuen unteren Teils Schloss Feilitzsch Oberfranken Burg aus dem 13 Jahrhundert abgegangen barockes Schloss bis heute im Familienbesitz Trogen bei Feilitzsch Wasserburg Trogen 1637 zerstort Oberes Gut Rittergut Trogen Zech bis heute im Familienbesitz Unterhartmannsreuth bei Feilitzsch Rodungsdorf um 1200 Rittergut Kurbitz einstige Wasserburg und spateres Herrenhaus am Flussubergang der Weissen Elster in Kurbitz Vogtland Sachsen von ca 1300 ab Ende des 15 Jahrhunderts als Rittergut bis 1945 Rittergut Gutenfurst Vogtland Sachsen seit dem Mittelalter bis um 1570 erneut 1588 bis 1605 Rittergut Heinersgrun Vogtland Sachsen um 1330 bis 1648 Burg Treuen von 1510 bis ca zum Anfang des 17 Jahrhunderts Ritterguter Treuen Unteren Teils von 1592 bis 1810 Oberen Teils von 1592 bis 1857 Rittergut Sachs 1445 1682 in Krotenbruck 1480 Wasserschloss Zedtwitz heute ein Burgstall Rittergut in Gumpertsreuth 1350 1571 Schloss Niedernberg 1529 1593 in Regnitzlosau Rittergut Unterlauterbach Vogtland Sachsen 1537 bis 1724 Rittergut Thanhof 1598 1740 Sachsen 3 Gut und Vorwerk Stelzenhof bei Hof 1645 Ehemaliges Rittergut in Joditz bei Hof Rittersitz als ehemaliges Vorwerk der Burg Zedtwitz in Isaar Schloss Brandstein bei Hof 1815 1839 Rittergut Unterkotzau bei Hof Rittergut Stendorf mit Burg Saaleck in Sachsen Anhalt 1839 bis ca 1929 4 Schloss und Gut Eisenburg bei Memmingen 1881 1888 Eigentumer Wilhelm Freiherr von Feilitzsch 1882 auf vormals Dobenecker Vorwerk in BugWeitere Orte mit Hinweisen auf die Familie von Feilitzsch Bearbeiten Nahe Burgstein auf einer Anhohe uber dem Dorf Heinersgrun steht St Clara die weithin sichtbare Grabkapelle der Familien von Feilitzsch und von Pollnitz aus dem spaten Mittelalter Der Kreuzberg in Kurbitz ehemalige Begrabnisstatte Erbbegrabnis der Adelsfamilie von Feilitzsch 5 Wappen BearbeitenWappen der Familie von Feilitzsch aus Siebmachers Wappenbuch nbsp Wappen der Familie von Feilitzsch aus Siebmachers Wappenbuch Blasonierung Der Schild ist von Silber Rot und Schwarz geteilt Auf dem Helm mit rechts rot silbernen links schwarz silbernen Decken ein hoher wie der Schild geteilter Spitzhut mit goldenem Knopf zwischen offenem wie der Schild geteiltem Fluge Wappenverwandt mit den v Veilsdorf v Zedtwitz v d Heyde Heydte v Hundelshausen v Perglas v Roder v Machwitz v Gossnitz sowie den v Radwitz Rebitz Redwitz Inwieweit eine Stammesverwandtschaft vorliegt muss noch bewiesen werden Ortswappen mit Bezug auf die Familie von Feilitzsch Bearbeiten Der Ort Feilitzsch in den auch Zedtwitz eingemeindet ist hat das Wappen 1954 als Gemeindewappen angenommen Auch die Gemeinden Regnitzlosau oder Trogen erinnern an die Feilitzscher durch ein Element im Gemeindewappen Gattendorf fuhrt die Wappenfarben zum Gedenken an die Adelsfamilie von Feilitzsch Ortswappen mit Bezug auf die Familie von Feilitzsch nbsp Gemeinde wappen Regnitzlosau nbsp Gemeinde wappen Feilitzsch nbsp Wappen der Gemeinde Trogen nbsp Wappen der Gemeinde Gattendorf nbsp Glasfenster in der Pfarrkirche TrogenSonstiges BearbeitenEs gibt eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1734 mit dem Namen Baron Feilitzsch Ein Baron von Feilitzsch hatte dieses Instrument Ende des 19 Jahrhunderts kurzzeitig besessen In der Pfarrkirche Trogen weisen die Glasfenster das Familienwappen und die Inschriften Marianne Freifrau von Feilitzsch geb Hartel 5 Juni 1853 12 April 1928 und August Freiherr von Feilitzsch 12 Sept 1850 28 Mai 1924 auf Literatur BearbeitenGeschichte und Genealogie der Familie Genealogisch historische Beschreibung nebst denen Stamm und Ahnentafeln des Alt Adelichen Geschlechts derer von Feilitzsch Johann Christoph Mintzel Hof 1725 Digitalisat M von Feilitzsch Genealogisch historische Beschreibung des Geschlechtes derer von Feilitzsch Hof 1795 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DFflXAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D 6 Wilhelm von Feilitzsch Geschichte und Genealogie der Familie von Feilitzsch 1875 Nachtrag 1903 Digitalisat Friedrich Freiherr von Feilitzsch Allianzen der Familie von Feilitzsch In Vierteljahrsschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie Carl Heymanns Verlag Berlin 1883 11 Jahrgang S 328 349 Friedrich Freiherr von Feilitzsch Stendorf Einfuhrung in die Familiengeschichte 1923 Matthias Donath Lars Arne Dannenberg Jens Kunze Die Familie von Feilitzsch Geschichte Lebensbilder Hintergrunde und Schicksale In Adel in Sachsen Band 13 Via Regia Verlag Konigsbruck 2021 ISBN 978 3 944104 43 0 Gotha Justus Perthes Gotha Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser A 1862 Gotha 1861 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser A 1905 Gotha 1904 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser A 1940 Gotha 1939 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser A 1942 Gotha 1941 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Leonhard Lenk Feilitzsch von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 57 Digitalisat GHdA C A Starke Limburg an der Lahn ISSN 0435 2408 Adelslexikon Band III Band 61 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1975 Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Briefadel fur Heinrich von Feilitzsch nat Sohn d Ferdinand v Feilitzsch u d Anna Maass Namensfuhrung Feilitsch Band XVI Band 86 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1985 S 209 f Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels ISSN 0085 0934 3 Band 10 Gebruder Geiselberger GmbH Altotting 1970 4 Band 13 Gebruder Geiselberger GmbH Altotting 1980 ISBN 978 3 7686 5050 2 Seite 371 395 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feilitzsch family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Familie von Feilitzsch im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten Berthold Schmidt Urkundenbuch der Vogte von Weida Gera und Plauen Band II Gustav Fischer Jena 1885 S 139 1 2 Ahnliche Wappen in denselben Farben aber in unterschiedlicher Anordnung fuhren die von Hundelshausen von Machwitz von Gossnitz von Perglas und von Redwitz was moglicherweise auf eine Wappengemeinschaft kognatisch verwandter Familien schliessen lasst aber nicht unbedingt auf eine agnatische Abstammungsgemeinschaft Das Rittergut Thanhof auf www sachsens schlosser de Projekt Memento des Originals vom 4 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot xn sachsens schlsser c0b de Stendorf auf www schlossarchiv de Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schlossarchiv de Begrabnisstatte Rittergut Kurbitz Grabstatten als Reprasentation von Adel und Burgertum Familie von Feilitzsch Hans von Prittwitz und Gaffron Verzeichnis gedruckter Familiengeschichten Deutschlands und der angrenzenden Lander und Landestheile In Verein Herold zu Berlin Adolf Matthias Hildebrandt Hrsg Vierteljahrsschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie 1882 X Auflage Carl Heymanns Verlag Berlin 1882 S 39 40 google de abgerufen am 2 August 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feilitzsch Adelsgeschlecht amp oldid 236795199