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Polnitz auch Poelnitz Pollnitz oder Poellnitz ist der Name eines alten ursprunglich sachsisch vogtlandischen Adelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus im Saale Orla Kreis in Thuringen Um 1600 kam eine Linie nach Franken die dort bis heute ansassig ist Die Polnitz sind eines Stammes 1 und Wappens mit den von Metzsch Wappen derer von Polnitz Poellnitz Als erster Angehoriger erschien 1238 Gotscalcus von Polnicz urkundlich 2 Mit dem 1456 urkundlich erwahnten Hans von Pollnitz auf Schwarzbach bei Triptis beginnt die Stammreihe des Geschlechts das spater auch zur Frankischen und Oberrheinischen Reichsritterschaft gehorte Die Schreibweise Polnitz wurde durch eine Kabinettsorder vom 4 April 1885 festgelegt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Thuringen 1 2 Franken 2 Linien und ihre Personen 3 Personlichkeiten 3 1 Polnitz 3 2 Pollnitz 3 3 Poellnitz 3 4 Poelnitz 4 Wappen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenThuringen Bearbeiten nbsp Bergfried der Burg Pollnitz in Nieder pollnitz nbsp Rundschloss OberpollnitzIhren Ursprung hatte diese Adelsfamilie in den heutigen Ortschaften Ober Mittel Nieder Buch Stein und Muhlpollnitz im Saale Orla Kreis und im Landkreis Greiz in Thuringen Der Stammsitz war wohl die einstige Wasserburg in Niederpollnitz Landkreis Greiz Diese wurde im 15 Jahrhundert von der Familie von der Planitz ubernommen danach wechselten die Besitzer oft Die Wasserburg in Oberpollnitz wurde 1341 als Rundbau mit kleinem Innenhof erwahnt und im 16 Jahrhundert zu einem Renaissance Schloss umgebaut Dieser Sitz blieb bis etwa 1800 im Besitz der Familie Im Laufe der Zeit konnte der Grundbesitz mit den Gutern Braunsdorf Dreitzsch Goseck 1609 1721 Geroda Grobitz Herschdorf Lindenkreuz Meilitz Munchenbernsdorf Mosen Molbitz Oberlodla Rathewitz Reinsdorf Renthendorf Schwarzbach Sora Staitz und Wetzdorf erweitert werden Von diesen blieb Oberlodla 3 bis 1945 im Besitz derer von Polnitz Franken Bearbeiten nbsp Schloss Aschbach nbsp Schloss HundshauptenHans Bruno von Polnitz 1592 kurfurstlich sachsischer Rat und Hofmeister und spater furstlich bambergischer Oberamtmann zu Kupferberg siedelte sein Geschlecht dauerhaft in Franken an Einer seiner Sohne wurde Stammvater der Linie zu Aschbach das 1611 erworben wurde ein weiterer Sohn grundete die Linie Heinersgrun heute ein Ortsteil der Gemeinde Burgstein Auf einer Anhohe uber dem Dorf Heinersgrun bei Burgstein steht St Clara die weithin sichtbare Grabkapelle der Familien von Feilitzsch und von Polnitz aus dem spaten Mittelalter 1661 wurde Schloss Hundshaupten erworben Aschbach und Hundshaupten sind bis heute im Besitz der frankischen katholischen Linie der Freiherren von Polnitz Der aus der Aschbacher Linie stammende Hironymus Christoph von Polnitz Bamberger Geheimrat und Obermarschall erhielt 4 am 9 Februar 1670 von Kaiser Leopold I den Freiherrenstand Gottfried Friedemann von Pollnitz aus dem Furstentum Ansbach Brandenburg trat in herzoglich wurttembergische Dienste und wurde 1716 Vizeprasident des Edlen Oberrates nbsp Schloss FrankenbergDie Herren von Pollnitz erhielten von Markgraf Carl Alexander von Ansbach 1783 nach dem Aussterben der Familie von Hutten das Rittergut Frankenberg bei Uffenheim mit grossem Wald und Feldbesitz und kleineren Grundherrschaften in Bullenheim und Geckenheim zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald des Frankischen Ritterkreises Am Hof des genannten Markgrafen stand ein Herr von Poellnitz bereits vor 1776 als Oberst Kammerherr im Dienst 5 Wegen Aschbach bei Schlusselfeld mit Schloss Hundshaupten Hohn Hahnbuch und Wustenbuch waren sie bereits Anfang des 17 Jahrhunderts im Ritterkanton Steigerwald und Anfang des 18 Jahrhunderts im Ritterkanton Altmuhl immatrikuliert Angehorige der Familie gehorten ausserdem zur Vogtlandischen Ritterschaft Der nicht zu den frankischen Pollnitz zahlende Karl Ludwig von Pollnitz war Kammerherr und Mitglied des Tabakskollegiums des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm I Unter seinem Sohn Friedrich dem Grossen wurde er zum Oberzeremonienmeister und Mitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt Seine Memoiren wurden schon zu Lebzeiten in viele fremde Sprachen ubersetzt sind allerdings auch Klatsch und Tratschgeschichten Im Konigreich Bayern wurden in den Jahren 1812 bis 1814 alle Angehorigen des Geschlechts in die Freiherrenklasse der Adelsmatrikel eingetragen Verschiedene Zweige der Familie bestehen noch Schloss Frankenberg kam nach 1783 an Ludwig Karl Wilhelm von Polnitz 1724 1801 Nach dem Tod der letzten Freifrau von Polnitz im Jahr 1971 ging der Besitz an die Freiherren von Lerchenfeld uber die es spater durch Konkurs verloren Linien und ihre Personen BearbeitenDie Familie besteht aus mehreren Linien und deren Unterteilungen Insgesamt werden drei Linien unterschieden Die erste Linie ist nicht in Bayern immatrikuliert Die dritte Linie ist die katholische Linie Aschbach und Hundshaupten die in den ursprunglich protestantischen Ort den Zuzug von katholischen und auch judischen Familien zuliess Die weitere Verzweigung der zweiten Linie stellt sich folgendermassen dar 1 Linie Poellnitz 2 Linie Poellnitz Stammvater Ehrenfried von Polnitz um 1577 1627 2 Linie 1 Ast Stammvater Christian Ehrenfried von Polnitz 1623 1678 2 Linie 1 Ast 1 Zweig 2 Linie 1 Ast 2 Zweig Stammvater Christoph Ehrenfried von Polnitz 1692 1758 2 Linie 1 Ast 2 Zweig 1 Haus Frankenberg evangelisch Stammvater Ludwig Karl Wilhelm von Poellnitz 1724 1801 immatrikuliert im Konigreich Bayern in der Freiherrnklasse am 30 Dezember 1813 dieses Haus erlosch mit Theodor von Poellnitz 9 Januar 1869 in Wurzburg 7 Mai 1945 in Frankenberg bzw Marimathilde von Poellnitz 1971 der Baronesse 2 Linie 1 Ast 2 Zweig 2 Haus Altenkirchen lutherisch und anglikanisch dieses Haus erlosch mit Arthur von Polnitz 22 Mai 1845 in Lindau 16 August 1935 in Salzburg Es wird durch Adoptivkinder seit 1932 weitergefuhrt Diese tragen den Namen Poellnitz Gnigler 2 Linie 1 Ast 2 Zweig 3 Haus lutherisch und katholisch Stammvater Wilhelm Ludwig von Polnitz 1732 1816 immatrikuliert im Konigreich Bayern in der Freiherrnklasse am 8 Januar 1814 2 Linie 2 Ast 3 Linie katholisch auf Aschbach und Hundshaupten Stammvater Hans Georg von Pollnitz 1577 1622 kursachsischer Gesandter und Minister immatrikuliert im Konigreich Bayern in der Freiherrnklasse am 22 Juli 1812Personlichkeiten BearbeitenPolnitz Bearbeiten Bernhard von Polnitz 1569 1628 kursachsischer Kanzler und Geheimer Rat Gerhard Bernhard von Polnitz 1617 1679 kurbrandenburgischer Generalmajor und Gouverneur der Doppelstadt Berlin und Colln Joseph Freiherr von Polnitz 1792 1865 Koniglich bayerischer Kammerer und Landkommissar Sigmund Freiherr von Polnitz 1901 1978 Domkapitular in Bamberg und Museumsdirektor Gotz Freiherr von Polnitz 1906 1967 Archivar und Historiker Administrator der Furstlich und Graflich Fuggerschen Stiftungen Rektor der Universitat Erlangen Grundungsrektor der Universitat Regensburg Gudila Freifrau von Polnitz 1913 2002 Gutsbesitzerin Denkmalschutzerin Mitglied des Bayerischen Landtages Winfrid von Polnitz von und zu Egloffstein 1933 2021 deutscher VerwaltungsjuristPollnitz Bearbeiten Hans Georg von Pollnitz 1577 1622 kursachsischer Gesandter und Minister Johann Ernst von Pollnitz 1618 1684 kurbrandenburgischer Generalmajor Gouverneur von Lippstadt Hieronymus Christoph von Pollnitz 1620 1697 Offizier und Beamter im Erzstift Mainz und im Hochstift Bamberg Ludwig Ernst von Pollnitz 1641 1695 kursachsischer Kanzler und Geheimer Rat Moritz Wilhelm von Pollnitz 1676 1725 Geheimer Rat Friedrich Carl von Pollnitz 1682 1760 kursachsisch polnischer Oberhofmarschall und Liebhaber der Herzogin Henriette Charlotte von Sachsen Merseburg Friedrich Moritz von Pollnitz 1689 1760 koniglich grossbritannischer und kurbraunschweigisch luneburgischer Generalmajor Karl Ludwig von Pollnitz 1692 1775 preussischer Schriftsteller und AbenteurerPoellnitz Bearbeiten Karl von Poellnitz 1896 1945 Botaniker und Rittergutsbesitzer in Oberlodla Gisela von Poellnitz 1911 1939 Mitarbeiterin der United Press und WiderstandskampferinPoelnitz Bearbeiten Christiane Freiin von Poelnitz 1971 deutsche SchauspielerinWappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber einen blauen Sparren Auf dem bekronten Helm sind zwei von Blau und Silber ubereck geteilte Buffelhorner Die Helmdecken sind blau silbern Stammes und Wappengleich sind die von Metzsch Das Familienwappen ist auch in Teilen von Ortswappen zu finden so in denen der ehemaligen Gemeinden Aschbach und Hundshaupten nbsp Wappen derer von Metsch nach Siebmachers Wappenbuch 1605 nbsp Wappen derer von Polnitz von Otto Hupp im Munchener Kalender 1920 nbsp Wappen der Gemeinde Mittelpollnitz nbsp Wappen der ehemaligen Gemeinde Aschbach Oberfranken Siehe auch BearbeitenPollnitz Begriffsklarung Liste deutscher Adelsgeschlechter Liste frankischer Rittergeschlechter Liste thuringischer RittergeschlechterLiteratur BearbeitenKarl Ludwig von Pollnitz Des Freyherrn von Pollnitz Neue Nachrichten Welche Seine Lebens Geschichte und eine ausfuhrliche Beschreibung Von seinen ersten Reisen In sich enthalten Erster Teil Gedruckt auf Unkosten der Gesellschaft Frankfurt am Main 1739 Digitalisat Zweiter Teil Digitalisat J F von Poellnitz Genealogisch historische Beschreibung derer von Pollnitz Stuttgart 1745 6 Pollnitz In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 28 Leipzig 1741 Sp 955 959 Johann Georg Knup Historische und genealogische Beschreibung des Geschlechts derer von Pollnitz Leipzig 1745 Digitalisat Johann Gottfried Biedermann Geschlechtsregister der loblichen Ritterschafft im Voigtlande Culmbach 1752 Tabula CLXII Stammtafeln 17 Seiten Digitalisat Geschlechts Erzahlung derer in Sachsen florirenden adelichen Familien als eine Continuation zu verschiedenen Auctoren Leipzig 1787 S 37 Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 3 T O Weigel Leipzig 1856 S 363 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adelslexicon 7 Band Friedrich Voigt Leipzig 1867 S 195 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1857 S 553ff 1862 S 578ff 1870 S 655ff Justus Perthes Gotha Paul von Poellnitz Stammtafeln Familie von Poellnitz Hrsg Bernhard von Poellnitz Max Freiherr von Polnitz Julius Sittenfeld Berlin 1893 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1942 A Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Jg 92 Justus Perthes Gotha 1941 S 370 374 Der in Bayern immatrikulierte Adel Band 1 Hrsg Vereinigung des Adels in Bayern e V Munchen Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1950 S 561 566 Der in Bayern immatrikulierte Adel Band 16 Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1986 S 392 403 ISBN 978 3 7686 5075 5 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band X Band 119 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1999 ISSN 0435 2408 Redaktion Poellnitz von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 563 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polnitz Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Wappen des Geschlechts von Pollnitz in Frankische Wappenrolle Familie von Polnitz im Schlossarchiv Wildenfels Die Familiengeschichte derer von Pollnitz auf einer privaten Homepage uber Oberpollnitz Zum Geschlecht derer von Pol l nitzEinzelnachweise Bearbeiten Walter von Boetticher Geschichte des oberlausitzischen Adels und seiner Guter 1635 1815 Hrsg Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften Band 2 v Metzsch Kontext v Pollnitz Selbstverlag Gorlitz Oberlossnitz 1913 S 195 196 uni duesseldorf de abgerufen am 20 September 2022 Original im Sachsischen Hauptstaatsarchiv Dresden Nr 350 Gothaisches Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Hauser 1900 In Der Gotha 1 Auflage Poellnitz Polnitz I Linie 1 Ast Justus Perthes Gotha Januar 1900 S 695 697 uni duesseldorf de abgerufen am 20 September 2022 Maximilian Gritzner Standes Erhebungen und Gnaden Acte Deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte I Anhalt bis Bayern Die Koniglich Bayerische Adels Matrikel C A Starke Gorlitz 1881 S 309 uni duesseldorf de abgerufen am 20 September 2022 Louis Schneider Das Buch vom Rothen Adler Orden Historisch diplomatisch statistisch u bildlich Band 1 VII Die Erneuerung des Rothen Adler Ordens 1777 1792 A W Hayn Berlin 1857 S 69 71 uni duesseldorf de abgerufen am 20 September 2022 Adolf Matthias Hildebrandt Vierteljahrsschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie 1882 Hrsg Herold Verein X Auflage Verzeichniss gedruckter Familiengeschichten Deutschlands und der angrenzenden Lander Pollnitz Carl Heymanns Verlag Berlin 1882 S 98 uni duesseldorf de abgerufen am 20 September 2022 Normdaten Person GND 123002044 lobid OGND AKS VIAF 27967650 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polnitz amp oldid 234407944