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Antonio Giacomo Stradivari auch latinisiert Antonius Stradivarius um 1644 oder laut neueren Forschungen 1648 der Geburtsort ist unbekannt 18 Dezember 1737 in Cremona war ein italienischer Geigenbaumeister und Gitarrenbauer der wie sein Kollege Guarneri del Gesu in Cremona ansassig war Seine Streichinstrumente sind die wertvollsten Saiteninstrumente die es derzeit auf dem Markt gibt Sie werden teilweise fur viele Millionen Euro gehandelt Instrumente von Antonio Stradivari im National Music Museum Vermillion South Dakota USA eine Mandoline mit originalem Kasten eine Gitarre aus dem Jahr 1700 eine Violine Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nach Stradivaris Tod 3 Stradivaris Instrumente 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAntonio Stradivari wurde wahrscheinlich 1644 in Cremona in Italien geboren Es ist nicht sicher wann und wo er sein Handwerk gelernt hat Bereits seine fruhesten Arbeiten zeigen sein grosses Talent Einige glauben dass er Schuler von Nicola Amati war dem Enkel des grossen Geigenbauers Andrea Amati Das wird mit dem Wortlaut des Etiketts der fruhesten bekannten Stradivari Geige begrundet Hergestellt von Antonio Stradivari aus Cremona Schuler von Nicolo Amati 1666 Allerdings ist dies auch der einzige erhaltene Geigenzettel auf dem er sich als Schuler von Amati 1596 1684 bezeichnet Moglicherweise ist es ihm von diesem der zu dieser Zeit ja noch lebte untersagt worden Andere Theorien besagen dass Stradivari moglicherweise bevor er Geigenbauer wurde den Beruf des Schreiners erlernt hatte was die exquisite Ausfuhrung insbesondere seiner verzierten Instrumente erklaren wurde Aufzeichnungen des Zensus belegen dass er von 1667 bis 1680 in der Casa nuziale lebte einem Haus das dem Holzschnitzer und Kunsttischler Francesco Pescaroli gehorte Stradivari heiratete 1667 Signora Francesca Feraboschi und verbrachte die folgenden 13 Jahre in der Casa nuziale Im Laufe von acht Jahren bekamen der Geigenbauer und seine Frau sechs Kinder 1680 kaufte er ein Haus an der Piazza San Domenico also in der Nahe der Werkstatten von Amati und Ruggieri Dort soll er nach der Uberlieferung seine bekanntesten Geigen auf dem Dachboden hergestellt und mit Ton und Design experimentiert haben 1 Stradivaris Arbeit wird nach dem Standardwerk der Bruder Hill 2 ublicherweise in drei bis vier Perioden eingeteilt Die erste bis ca 1680 wird als Amatise bezeichnet weil seine Instrumente sehr stark an diejenigen von Nicolo Amati angelehnt sind In der zweiten Periode bis ca 1700 experimentiert er mit einem etwas langeren Modell daher der Name long pattern Ab 1700 folgte seine sogenannte goldene Periode gelegentlich bis 1720 1725 begrenzt gefolgt von der Spatphase bis zu seinem Tod 1737 Dies sind nur grobe Einteilungen und nicht jedes Instrument aus einer bestimmten Periode passt zu dieser Einteilung Ein besonderes Exemplar aus der Ubergangszeit von der Amatise zur Long pattern Periode ist die Hellier genannte Violine aus dem Jahr 1679 Sie gehort zu den wenigen insgesamt zehn verzierten Instrumenten und zu den von den Dimensionen grossten Instrumenten die Stradivari baute In den 1680er Jahren loste er sich vom Vorbild Amati und suchte sein eigenes Modell es wird auch spekuliert dass er Instrumente aus Brescia von Gasparo da Salo und Giovanni Paolo Maggini kennengelernt habe und deren Ton nacheiferte Er verwendete zwar noch die Grundstruktur von Amati baute aber auch Abwandlungen und experimentierte mit verschiedenen Starken des Holzes und diversen Lacken Die f Locher wurden langer und steiler und er versah die Instrumente haufig mit einer kraftigeren Schnecke die Hills nennen sie mannlicher Seine beiden Sohne Francesco 1671 1743 und Omobono 1679 1742 traten um 1698 in das Familienunternehmen ein vor 1725 lassen sich aber Spuren ihres Mitwirkens an den Instrumenten von Antonio nicht erkennen Wahrend seiner Glanzzeit schuf er Geigen deren Resonanzkorper auch heute noch unubertroffen sind Die Ausfuhrung war in einzigartigem tiefroten Lack mit schwarzem Rand breiten Randern und breiten Ecken Zu seinen beruhmtesten Geigen die er von 1700 bis 1725 geschaffen hat gehoren die Lipinski von 1715 und die Messiah von 1716 Letztere blieb sein Eigentum bis zu seinem Tod Nach seinem 80 Lebensjahr scheinen seine Arbeiten etwas weniger makellos geworden zu sein als die der goldenen Jahre Er ubte sein Handwerk bis zu seinem Tod 1737 im Alter von rund 90 Jahren aus 3 Die von der Nachwelt als seine besten beurteilten Instrumente baute er zwischen 1700 und 1725 An Instrumenten die nach 1730 signiert sind haben moglicherweise seine Sohne Omobono und Francesco mitgewirkt Antonio Stradivari starb am 18 Dezember 1737 in Cremona und wurde in der Basilica di San Domenico beerdigt Nach Stradivaris Tod Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur Stradivari auf der Piazza Roma in CremonaNachdem auch seine beiden geigenbauenden Sohne verstorben waren ubernahm Carlo Bergonzi seine Werkstatt Ein Grossteil von Stradivaris Werkzeugen Modellen und Arbeitsvorlagen hat sich bis heute erhalten und ist im Museo del Violino in Cremona zu besichtigen Als man die Basilica di San Domenico 1868 abbrach wurde Stradivaris Grabstein vor der Vernichtung gerettet Eine Kopie befindet sich heute auf der Piazza Roma in Cremona das Original im Museo del Violino in Cremona 1999 wurde Stradivari zu Ehren das Antonio Stradivari Denkmal in Cremona aufgestellt Stradivaris Instrumente Bearbeiten Hauptartikel Stradivari Musikinstrument Hauptartikel Liste der Instrumente von Antonio Stradivari Laut dem Handelshaus Tarisio baute Stradivari in seiner 71 Jahre langen Schaffenszeit fast 1000 Streichinstrumente Davon sind noch etwa 650 erhalten 4 vor allem Violinen aber auch ungefahr elf 4 Bratschen und rund 60 Celli ferner zwei Tanzmeistergeigen Daneben baute Stradivari auch Zupfinstrumente erhalten sind funf Gitarren zwei Mandolinen und eine Harfe Literatur BearbeitenLiteratur von und uber Antonio Stradivari im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alessandra Barabaschi Stradivari Die Geschichte einer Legende Bohlau Wien 2021 ISBN 978 3 205 21204 1 W Henry Hill Arthur F Hill Alfred E Hill Antonio Stradivari His Life amp Work W E Hill amp Sons 1902 Nachdruck Dover Publications New York 1963 ISBN 0 486 20425 1 Gilt nach wie vor als Standardwerk William Henley Antonio Stradivari and his instruments Cyril Woodcock Hg Amati Publishing 1961 ISBN 978 0 901424 03 7 Walter Hamma Meister italienischer Geigenbaukunst 8 Aufl bearb u erw von Josef Stefan Blum Florian Noetzel Wilhelmshaven 1993 ISBN 978 3 7959 0537 8 Count Ignazio Alessandro Cozio di Salabue Memoirs of a Violin Collector Aus dem Italienischen ins Englische ubersetzt und herausgegeben von Brandon Frazier Baltimore 2007 ISBN 978 0 9799429 0 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stradivari Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antonio Stradivari bei tarisio com mit Instrumentenliste englisch Stradivari eine Geschichte von Klang und Widerhall bei corilon com Antonio Stradivari im Bayerischen Musiker Lexikon 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