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Mit Tuval wurde eine lediglich von etwa 1180 bis etwa 1210 bestehende Saline bezeichnet die erstmals 1194 wegen erster Auseinandersetzungen zwischen dem Fursterzbistum Salzburg und dem Klosterstift Berchtesgaden um diese Salzlagerstatte urkundlich bezeugt wurde 1 Um 1915 herrschte ferner auch noch die Ansicht vor dass mit Tuval ein Hohenzug mit mehreren Gipfeln zwischen Hallein und Berchtesgaden bezeichnet wurde oder ausschliesslich der nordliche Teil des Bergruckens zwischen Teufengraben und dem Gotschen 2 Die Bezeichnung Tuval fand jedoch schon lange vor den Mutmassungen aus dem 19 und 20 Jahrhundert keine offizielle Anwendung mehr und ist in keinem bekannten Kartenwerk belegt Lage BearbeitenEinige vermuten diese Saline lag am Ostfuss des Hohenruckens der heute Gutratsberg heisst 3 4 denn Die Lage des Berges Tuval ist aus geologischen Grunden am linken Ufer der Berchtesgadener Ache zu vermuten da nur dort grossere Vorkommen des salzhaltigen Haselgebirges vorkommen 5 6 Doch laut Rudolf Palme scheint die Lage der Saline noch nicht endgultig geklart 7 So vermutete August Prinzinger d A den Standort des als Tuval bezeichneten Salzwerkes in Neusieden am Mehlweg den heutigen Ortsteilen von Marktschellenberg im Berchtesgadener Land 8 Und selbst die Zuordnung der Bezeichnung an sich galt noch 1915 als umstritten 9 Denn Prinzinger 10 setzte die Bezeichnung wie auch schon sein Zeitgenosse Franz Valentin Zillner in einer Schrift von 1879 2 nicht nur mit einer Saline gleich sondern mit dem Salzburg Berchtesgaden schen Salzgebirg das einen Hohenzug mit mehreren Gipfeln zwischen Hallein und Berchtesgaden umfassen sollte Demnach verliefe die heutige Staatsgrenze zwischen Osterreich Land Salzburg und Deutschland Bayern unter entsprechenden herrschaftlichen Vorzeichen seit dem Mittelalter in Nord Sud Richtung uber den Tuval ziemlich exakt der Wasserscheide folgend Am Fusse der steil abfallenden Ostflanke des Tuval lagen auf osterreichischer Seite die Orte Hallein mit seinen Ortsteilen bzw Siedlungen Gamp Kaltenhausen Au Rif und Taxach sowie die Grodiger Ortsteile Gartenau und St Leonhard an der bayerischen eher sanft abfallenden Westseite des Tuval der Grenzpunkt am Hangendensteinpass Marktschellenberg mit dem Ortsteil Oberstein der Berchtesgadener Ortsteil Unterau Berchtesgaden und Schonau am Konigssee Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Die ersten Salzirrungen im Artikel Furstpropstei Berchtesgaden Die ab dem 12 Jahrhundert zuerst am Tuval wegen des Salzes beginnenden Auseinandersetzungen zwischen Fursterzbistum Salzburg und Klosterstift bzw ab 1559 Furstpropstei Berchtesgaden zogen sich uber Jahrhunderte als immer wieder auftretende Salzirrungen hin 11 die auch in gegenseitigen Uberfallen mundeten und schliesslich im sogenannten Ochsenkrieg 1611 einen Hohe bzw Tiefpunkt fanden Laut einer Infotafel auf dem Weg zur Burgruine Gutrat s Abb unten beauftragte vermutlich Erzbischof Adalbert III 12 um 1198 die Burggrafen von Hohenwerfen auf dem Gipfel eines Kalkfelsens der heute als Gutratsberg bezeichnet wird eine Burg zur Sicherung der Salzvorkommen zu errichten Die Burggrafen nannten sich seither Guetrater die Burg die bereits 100 Jahre spater ihre militarische Bedeutung verloren hatte verfiel ab 1304 Den Berg aus dem der Felsen herausragt setzen heute einige mit dem Tuval selbst gleich oder vermuten zumindest am Ostfuss des Hohenruckens der heute Gutratsberg heisst 13 4 die einst Tuval genannte Saline nbsp Infotafel auf dem Weg zur Burgruine Gutrat nbsp Johann Faistenauer 1577 78 1643 Das Landt und Furstliche Stifft Berchtolsgaden 1626 Kartenausschnitt Rote Linie Grenzverlauf Furstpropstei Berchtesgaden Fursterzbistum Salzburg halblinks unten der Hanget Stain links oben der Berg Gvedrath mit Burgruine Gutrat nbsp Blick vom Kehlstein auf den Tuval als Hohenzug analog zu Franz Valentin ZillnerEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Palme Grenzuberschreitende Salzgewinnung im Mittelalter S 12 14 In Jurgen Schneider Hrsg Naturliche und politische Grenzen als soziale und wirtschaftliche Herausforderung vom 18 bis 20 April 2001 in Aachen Franz Steiner Verlag Stuttgart 2003 ISBN 978 3 515 08254 9 a b Franz Valentin Zillner Zur Geschichte des Salzburgischen Salzwesens Salzburg 1879 S 19ff Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fanno onb ac at 2Fcgi content 2Fanno plus 3Faid 3Dslk 26datum 3D1880 26page 3D21 26size 3D48 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Peter Wiesinger Albrecht Greule Baiern und Romanen Zum Verhaltnis der fruhmittelalterlichen Ethnien aus der Sicht der Sprachwissenschaft und Namenforschung Narr Francke Attempto Tubingen 2019 ISBN 978 3 7720 8659 5 S 181 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Johannes Lang Studien zur bayerischen Verfassungs und Sozialgeschichte St Zeno in Reichenhall Geschichte des Augustiner Chorherrenstifts von der Grundung bis zur Sakularisation Salzburg Univ Diss 2001 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 2009 ISBN 978 3 7696 6878 0 S 295 Fussnote 282 Geschichte des Salzbergwerks Berchtesgaden Hinweise mit anschaulicher Karte zur Lage des vermuteten Tuval online unter badreichenhallwiki euZitat nach Stefan Kellerbauer Das Salzvorkommen von Berchtesgaden Geologie und Erforschung In Salzbergwerk Berchtesgaden Hrsg Geschichte des Salzbergbaues in Berchtesgaden Berchtesgaden 2017 Andreas Hirsch Mit einer gefalschten Urkunde fing es an Beitrag in Heimatblatter Beilage des Reichenhaller Tagblatt und Freilassinger Anzeiger vom 27 Marz 2017 PDF Datei online unter heimatkundeverein reichenhall deZitat In den Jahren 1193 94 begannen die Chorherren am Tuval mit einem Salzabbau der meist an der Ostflanke des Gutratsbergs nordostlich von Marktschellenberg lokalisiert wird Rudolf Palme Grenzuberschreitende Salzgewinnung im Mittelalter S 14 Fussnote 22 August Prinzinger d A Der Tuval im Streite zwischen dem Erzstifte Salzburg und der gefursteten Probstei Berchtesgaden In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Jahrgang 27 1887 S 518 527 zobodat at PDF Hermann Friedrich Wagner Topographie von Alt Hallein In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Band 55 1915 S 45 46 zobodat at PDF 7 4 MB Siehe In den Urkunden wird die Stelle worin das Salzwerk stand theils als ein Bergrevier innerhalb der beiden Achen theils als eine Ortlichkeit bezeichnet August Prinzinger d A Der Tuval im Streite zwischen dem Erzstifte Salzburg und der gefursteten Probstei Berchtesgaden In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Jahrgang 27 1887 S 524 zobodat at PDF A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 108 109 Auf der Infotafel s Abb unten heisst es Um 1198 beauftragte Erzbischof Eberhart II die Burggrafen von Hohenwerfen Doch Erzbischof Eberhart II trat erst 1200 sein Bischofsamt an und war Amtsnachfolger vom Erzbischof Adalbert III Peter Wiesinger Albrecht Greule Baiern und Romanen Zum Verhaltnis der fruhmittelalterlichen Ethnien aus der Sicht der Sprachwissenschaft und Namenforschung Narr Francke Attempto Tubingen 2019 ISBN 978 3 7720 8659 5 S 181 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuval amp oldid 234377336