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Das Landgericht Reichenhall war ein von 1803 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht alterer Ordnung mit Sitz in der Stadt Bad Reichenhall damals Reichenhall Geschichte BearbeitenReichenhall verfugte bereits im Herzogtum Bayern uber ein Landgericht und Pfleggericht 1802 wurden im Konigreich Bayern die heute so genannten Landgerichte alter Ordnung eingerichtet darunter auch das Landgericht Reichenhall Von 1810 bis 1816 gehorten zum Gerichtsbezirk auch Salzburger Gemeinden wie das heutige Grossgmain sowie der gesamte Gerichtsbezirk des bisherigen Salzburger Pfleggerichts Lofer 1818 wurde das Landgericht Reichenhall zudem um die Gemeinden Hogl Piding und Stoissberg heute Anger aus dem Sprengel des damaligen Landgerichts Teisendorf erweitert Das Landgericht Teisendorf wurde damals aufgelost und sein Gerichtsbezirk uberwiegend dem Landgericht Laufen zugeschlagen das durch den Wiener Kongress einen grossen Teil seines Zustandigkeitsbereichs verloren hatte 1 Das in Reichenhall ansassige Landgericht alterer Ordnung war bis 1862 eine staatliche Verwaltungseinheit der unteren Ebene mit Verwaltungsaufgaben ahnlich den heutigen Landkreisen Zugleich war das Landgericht alterer Ordnung auch Justizorgan der niederen Gerichtsbarkeit und damit die Eingangsinstanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit vergleichbar mit dem heutigen Amtsgericht Es nahm aber auch Aufgaben der hoheren Gerichtsbarkeit wahr wie heutige Landgerichte und verrichtete notarielle Tatigkeiten 1862 kam es im Konigreich Bayern zu einer Trennung von Justiz und Verwaltung und die Aufgaben der Landgerichte wurden geteilt in Bezirksamt Verwaltung und Amtsgericht Justiz 2 Im gleichen Jahr wurden durch den Zusammenschluss der Landgerichte alterer Ordnung Reichenhall und Berchtesgaden das Bezirksamt Berchtesgaden sowie unter Beibehalt der Einzugsgebiete der vormaligen Landgerichte die Amtsgerichte Reichenhall und Berchtesgaden gebildet wovon das Reichenhaller Gericht jedoch bis zum Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1 Oktober 1879 3 die Bezeichnung Landgericht weiterfuhrte 4 Der unveranderte Gerichtssprengel des Amtsgerichts Reichenhall umfasste somit auch noch 1879 die Gemeinden Aufham Bayerisch Gmain Hogl Jettenberg Karlstein Marzoll Piding Bad Reichenhall Ristfeucht Stoissberg Weissbach und Sankt Zeno 5 Literatur BearbeitenWilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 434 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Bosenecker Historisches Memento vom 24 Marz 2016 im Internet Archive Amtsgericht Laufen Historisches Webseite des Amtsgerichts Laufen online unter justiz bayern de A Helm Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 S 194 Koniglich Allerhochste Verordnung vom 2 April 1879 die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend GVBl S 362 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 434 Landgericht Reichenhall In Konigl Bayer Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Koenigreichs Bayern Ackermann Munchen 1877 Sp 51 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landgericht Reichenhall amp oldid 230080822