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Das Amtsgericht Berchtesgaden war ein 1862 in Berchtesgaden eingerichtetes Amtsgericht dessen Gerichtssprengel dem des Landgerichts Berchtesgaden in den Grenzen des Berchtesgadener Landes entsprach und damit fur den sudlichen Hauptteil des im gleichen Jahr gebildeten Bezirksamts Berchtesgaden 1 bzw nach seiner Umbenennung 1939 des Landkreises Berchtesgaden zustandig war Zustandigkeitsbereich des Amtsgerichts Berchtesgaden grau das angrenzende nur teilweise angezeigte Amtsgericht Reichenhall Kartenausschnitt von 1896Im Zuge der Gebietsreform in Bayern 2 wurden das Amtsgericht Berchtesgaden gemeinsam mit dem Amtsgericht Bad Reichenhall aufgelost und deren Gerichtsbezirke im Dezember 1975 an das Amtsgericht Laufen ubertragen 3 so dass sich dessen Zustandigkeitsbereich seither uber den 1972 gebildeten Landkreis Berchtesgadener Land erstreckt 4 Seinen Sitz hatte das Amtsgericht Berchtesgaden anfangs gemeinsam mit dem Bezirksamt Berchtesgaden im ehemaligen Hofrichterhaus und ab 1868 1 bis zu seiner Auflosung in einem Teilbereich des Franziskanerklosters in Berchtesgaden Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Prozesse 1 1 Gerichtsbeschlusse zu prominenten NS Vertretern und ihren Angehorigen 1 2 Zeugeneinvernahme zum Eichmann Prozess 2 Amtsgerichtsvorstande 3 Bekannte Mitarbeiter 4 EinzelnachweiseBekannte Prozesse BearbeitenGerichtsbeschlusse zu prominenten NS Vertretern und ihren Angehorigen Bearbeiten Das Amtsgericht Berchtesgaden hat Martin Bormann am 10 Marz 1954 amtlich fur tot erklart Durch den Fund der Leiche 1972 wurde dieser Beschluss bestatigt 5 6 7 Durch Entscheidung des Amtsgerichts Berchtesgaden vom 25 Oktober 1956 II 48 52 ist der Todeszeitpunkt Adolf Hitlers auf den 30 April 1945 15 Uhr 30 Minuten festgelegt worden 8 Der Todeszeitpunkt von Eva Braun zu diesem Zeitpunkt verheiratete Eva Hitler ist durch Beschluss des Amtsgerichts Berchtesgaden vom 17 Januar 1957 Az II 2 57 auf den 30 April 1945 15 28 Uhr festgestellt worden Damit liegt ihr amtlicher Todeszeitpunkt zwei Minuten vor dem Hitlers Das Amtsgericht Berchtesgaden war auch in die Auseinandersetzungen um das Erbe Adolf Hitlers involviert In einem Urteil des Amtsgerichts Munchen vom 17 Februar 1960 wurden Paula Hitler zwei Drittel des Nachlasses ihres Bruders zugesprochen Sie starb jedoch wenige Monate spater im Juni 1960 im Alter von 64 Jahren Als Verwalter des Erbes war der Freistaat Bayern zustandig da Hitler dort mit Wohnsitz gemeldet war Auf das Bundesland Bayern wurden aus diesem Grund auch die Urheberrechte an Hitlers Mein Kampf ubertragen mit Ausnahme des Gebiets der USA 9 Es wurde geschatzt dass sich die Tantiemen moglicherweise auf 20 Millionen Euro belaufen konnten Nach dem Tod von Paula Hitler fiel das Erbe durch eine richterliche Verfugung des Amtsgerichtes Berchtesgaden vom 25 Oktober 1960 den beiden Kindern ihrer Halbschwester Angela Hammitzsch zu Leo Raubal und Elfriede Hochegger Weder sie noch die ihnen in der Erbfolge nachstehenden Verwandten haben gegen den Freistaat Bayern prozessiert um beispielsweise die Urheberrechte an Mein Kampf und daraus resultierende Tantiemen zu erhalten Zeugeneinvernahme zum Eichmann Prozess Bearbeiten Im Rahmen des Eichmann Prozesses wurde Theodor Horst Grell als Zeuge der Verteidigung Eichmanns Verteidiger war Robert Servatius am 14 Juni 1961 vor dem Amtsgericht Berchtesgaden vernommen da Grell dort seinen Wohnsitz hatte Grell bezeichnete sich zu diesem Zeitpunkt als Rechtsanwalt im Ruhestand Grell erklarte dabei auch dass die 1948 bei den Nurnberger Prozessen abgegebene Zeugenaussage insofern unwahr war als dass alle Schuld auf die NS Funktionare geschoben wurde die zu dem Zeitpunkt tot oder vermutlich tot waren Amtsgerichtsvorstande BearbeitenNachfolgend sind alle Vorstande des ehemaligen Amtsgerichts Berchtesgaden soweit bekannt mit ihrem jeweiligen Titel aufgelistet 1 3 1862 1893 Ignatz Freiherr von Barth Hamating Landrichter und Oberamtsrichter 1893 1909 Georg Martin Oberlandesgerichtsrat 1909 1929 Eckhart Freiherr von Aufsess Amtsgerichtsrat 1929 1929 Josef Albertus vom 1 April bis 31 Oktober 1929 als Amtsgerichtsrat 1929 1930 Heinrich Stephanus 1930 1932 Hermann Weinkauff 1894 1981 Oberamtsrichter spater erster Prasident des Bundesgerichtshofs 10 1932 1937 Strebel 1937 1963 Heinrich Stephanus 1963 1975 Oswald SenftBekannte Mitarbeiter BearbeitenRudolf Muller der spatere Landrat des Landkreises Berchtesgaden und des Landkreises Berchtesgadener Land begann seine Laufbahn Anfang der 1940er als Referendar am Amtsgericht Berchtesgaden Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hellmut Schoner Hrsg A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 S 6 8 Fur die Gerichte trat im Rahmen der Gebietsreform in Bayern das Gesetz uber die Organisation der ordentlichen Gerichte im Freistaat Bayern GerOrgG vom 25 April 1973 GVBl S 189 in Kraft a b Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1982 ISBN 3 87490 528 4 S 53 54 Gesetzentwurf der Staatsregierung uber die Organisation der ordentlichen Gerichte im Freistaat Bayern GerOrgG vom 14 Februar 1973 LT Drs 7 3763 PDF 1 4 MB siehe S 5 14 15 und 20 von 24 Seiten Katja Anslinger Burkhard Rolf Der Fall Martin Bormann Institut fur Rechtsmedizin der Ludwig Maximilians Universitat Munchen PDF Dokument abgerufen am 18 Februar 2010 Bormanns Skelett eindeutig identifiziert In Der Spiegel Nr 19 1998 S 230 online Seegrab fur Nazi Bonzen Martin Bormann Spiegel online vom 28 August 1999 abgerufen am 28 August 2009 Siehe zum Datum und den Umstanden des Todes von Hitler auch Ulli Kulke Der zweite Tod Adolf Hitlers in Die Welt vom 25 Oktober 2006 Schreiben des Bayerischen Finanzministeriums an den Autor in Wolfgang Zdral Die Hitlers Die unbekannte Familie des Fuhrers Lubbe Verlag 2008 S 236 Dr h c Hermann Weinkauff Memento vom 6 Januar 2015 im Internet Archive online unter bundesgerichtshof de47 629722222222 13 001666666667 Koordinaten 47 37 47 N 13 0 6 O Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Traunstein Altotting Laufen Muhldorf am Inn Rosenheim TraunsteinEhemalige Amtsgerichte Bad Aibling Bad Reichenhall Berchtesgaden Burghausen Haag in Oberbayern Prien Tittmoning Trostberg Wasserburg am Inn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amtsgericht Berchtesgaden amp oldid 239247464