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Die Wallfahrtskirche Maria Gern ist eine romisch katholische Wallfahrtskirche im Markt Berchtesgaden in Oberbayern Sie gehort zur Berchtesgadener Pfarrei St Andreas in der Erzdiozese Munchen und Freising 1 Die Wallfahrtskirche Maria Gern mit dem Untersberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Gebaude und Geschichte 2 1 Erste Kapellen von 1600 und 1669 2 2 Erste Kirche von 1680 2 3 Kirchenneubau 1708 1724 2 4 Forderung nach Umwidmung der Kirche 1732 2 5 Renovierungen der Kirche ab 1874 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 2 Votivbilder 3 3 Stuckierte Decke mit Fresken 3 4 Orgel 3 5 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Beschreibung Bearbeiten nbsp Maria Gern mit Watzmann nbsp Maria Gern im WinterDie Kirche befindet sich am Eingang zu dem in einem Hochtal nordlich des Ortskerns von Berchtesgaden gelegenen Ortsteil Vordergern der ehemaligen Gemeinde und heutigen Gemarkung Maria Gern Sie steht auf einem kleinen Hugel dem Reitbichl am sudwestlichen Fusse der Kneifelspitze mit Blick auf den Untersberg im Norden und das Watzmannmassiv im Suden Auf den Kirchenhugel fuhrt eine breite Freitreppe in vier Absatzen Die Kirche ist nahezu nordsudlich ausgerichtet Der zweigeschossige Turm im Suden mit doppelt gestuftem Kuppelhelm und die Sakristei im Norden sind ausserlich durch niedrigere Ubergangsteile vom Hauptbau der ein nach unten etwas abgeflachtes Zeltdach tragt abgesetzt Der gesamte Bau bis auf die Turmspitze ist mit Holzschindeln gedeckt Rosarot getonte Pilaster Ecklisenen und Fensterumrahmungen auf weissem Untergrund gliedern den Baukorper Gebaude und Geschichte BearbeitenErste Kapellen von 1600 und 1669 Bearbeiten Bereits um 1600 sind im Zuge der Gegenreformation die ersten Wallfahrten nach Maria Gern beschrieben allerdings zu einer kleineren Kapelle weiter talwarts mit einem anderen Gnadenbild Nachdem der in Itter als furstlich salzburgischer Unterwaldmeister beschaftigte Wolfgang Hueber aus Gern ein neues Gnadenbild geschnitzt und 1666 in seinen Heimatort gebracht hatte wurde dafur um 1669 auf dem Grund und Boden der heutigen Kirche eine kleine Kapelle als Rundbau errichtet Die Kapelle vermochte den zunehmenden Andrang von Wallfahrern bald nicht mehr zu fassen Erste Kirche von 1680 Bearbeiten Um 1680 wurde an Stelle der Kapelle eine kleine Kirche mit Langhaus Turm und Sakristei gebaut Mit der Marienstatue von Wolfgang Hueber der man wundertatige Wirkung zuschrieb nahm die Marienwallfahrt aus dem Berchtesgadener Land aber auch aus dem Osterreichischen in einem solchen Umfang zu dass 1691 eine Herberge fur Wallfahrer und ein Kramerladen mit Kerzen Lebzelten u a im Angebot in Kirchennahe eingerichtet wurde und alsbald an den Bau einer grosseren Kirche gedacht werden musste Kirchenneubau 1708 1724 Bearbeiten nbsp 1719 vor dem Eingang der Kirche aufgestellte PestsauleAuf Betreiben des Stiftskapitulars Heinrich Maximilian Freiherr von Piesser wurde von 1708 bis 1710 ein Neubau errichtet Dabei waren vor allem Berchtesgadener Handwerker tatig Der Name des Architekten ist nicht bekannt Kirche Turm und Sakristei wurden zunachst mit Notdachern versehen Am 2 Januar 1710 feierte man in der neuen Kirche die erste heilige Messe 1724 wurden das feste Zeltdach und der Turm in seiner jetzigen Form fertiggestellt und am 21 November war die Weihe der Kirche durch den Augsburger Weihbischof Johann Jakob Maximilian von Mayer Nach und nach wurde auch die Inneneinrichtung der Kirche erganzt und zuletzt 1777 mit dem Anbringen des schmiedeeisernen Trenngitters in ihrer heutigen Form vollendet Forderung nach Umwidmung der Kirche 1732 Bearbeiten Wahrend der Gegenreformation 1732 forderten die heftig bedrangten Protestanten der Furstpropstei Berchtesgadens freie Religionsausubung die Umwidmung der Kirche Maria Gern und die Anstellung eines Geistlichen ihres Glaubens Das wurde von der Furstpropstei abgelehnt was wiederum eine offene Forderung nach freier Ausreise bedingte 2 Siehe zu diesem Absatz auch den Abschnitt Gegenreformation Vertreibungen und Emigration im Artikel Furstpropstei Berchtesgaden Renovierungen der Kirche ab 1874 Bearbeiten Innen wurde die Kirche in den Jahren 1874 1924 1945 1968 69 1978 und 1983 renoviert nbsp Das schmiedeeiserne TrenngitterAusstattung BearbeitenDer Grundriss des Innenraums ist eine Ellipse der sich im Norden der Altarraum und im Suden eine Vorhalle anschliessen die durch ein 1777 vom Hofschlosser Johann Prandtner gefertigtes schmiedeeisernes Gitter getrennt ist Uber der Vorhalle befindet sich die Empore mit einer geschwungenen Balustrade In der Mitte der Grundrissellipse nehmen Ausbuchtungen die Seitenaltare auf Der Innenraum wird uberspannt von einem flachen Muldengewolbe das mehrfach gegliedert ist Die Kanzel und die Beichtstuhle stammen aus den Jahren 1719 20 Altare Bearbeiten nbsp Der Innenraum mit Hochaltar nbsp Das Gnadenbild nbsp Altaraufsatz mit der DrachenszeneDen Hochaltar aus Nussbaumholz und seine Figuren fertigten 1715 drei Berchtesgadener Handwerker Das darin eingesetzte Gnadenbild fur das bereits 1669 eine erste Kapelle an gleicher Stelle errichtet worden war schnitzte Wolfgang Hueber aus Gern Die beiden Seitenaltare entstanden 1737 und 1739 Im Zentrum des Hochaltars der von zwei geraden und zwei gewundenen Saulen begrenzt wird tragen Engel das Gnadenbild mit Maria und dem Kind Je nach Zeit im Kirchenjahr wird das Gnadenbild mit verschiedenen barocken Prunkgewander bekleidet von denen es 24 gibt An den Seiten des Altars stehen die Eltern Mariens Anna und Joachim Im aufgesetzten Auszug des Altars besiegt der Erzengel Michael den Drachen mit dem Flammenschwert begleitet von zwei weiteren Engeln Bemerkenswert Der Drache hat ein Frauenbein Die Seitenaltare links der Kreuzaltar und rechts der Josephsaltar enthalten neben den jeweiligen Hauptbildern noch jeweils vier Medaillonbilder Votivbilder Bearbeiten An den Wanden des Altarraums sind zahlreiche Votivbilder aus der Zeit von 1628 bis ins 20 Jahrhundert angebracht Da sie oft auch das Wallfahrtsziel zeigen erlauben sie eine Vorstellung uber die ersten Kirchenbauten in Maria Gern Zudem enthalten sie immer wieder das Glaubenszeugnis einer dem Gnadenbild zugeschriebenen wundertatigen Wirkung Uber den Votivbildern hangen zwei Kopien von Marienbildern wobei das rechte eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf von Lucas Cranach dem Alteren aus dem Innsbrucker Dom ist Stuckierte Decke mit Fresken Bearbeiten Die gesamte Kirchendecke wurde von Joseph Schmidt aus Salzburg stuckiert unterbrochen von uber 20 Fresken von Christoph Lehrl aus dem Kloster Hoglworth die in einem ausfuhrlichen Zyklus das Marienleben darstellen In den Stuck sind uber 50 Putten eingearbeitet Orgel Bearbeiten Nach einem bescheidenen Orgelpositiv von 1728 folgte 1765 66 eine neue Orgel Die Orgel ist ein Instrument des burgerlichen Orgelbauers Johann Jacob Haas aus Mondsee Glocken Bearbeiten Im Turm hangen drei Glocken Das alteste Exemplar stammt aus dem 14 Jahrhundert aus Leonhard jetzt zu Grodig Die beiden grosseren Glocken wurden 1951 bei der Giesserei Czudnochowsky in Erding gegossen Die Glocken erklingen in den Tonen a1 h1 cis2 Literatur BearbeitenWalter Brugger Wallfahrtskirche Maria Gern Schnell und Steiner 7 verand Aufl Regensburg 2000 ISBN 978 3 7954 5177 6 Reinhard Weidl Wallfahrtskirche Maria Gern Text und Fotos Christliche Kunst in Bayern Nr 10 Verlag St Peter 2 Aufl Salzburg 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Maria Gern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei St Andreas Berchtesgaden Maria Gern im Salzburg Wiki Maria Gern bei BerchtesgadenInfoEinzelnachweise Bearbeiten Die Wallfahrtskirche Maria Gern Memento vom 12 Marz 2016 im Internet Archive ehemalige Homepage der romisch katholischen Pfarrei St Andreas in Berchtesgaden online unter stiftskirche berchtesgaden de Alfred Spiegel Schmidt Reformation und Emigration im Berchtesgadener Land Text zur Emigration der Protestanten aus der Furstpropstei Berchtesgaden In berchtesgaden evangelisch de47 65316 13 002496 Koordinaten 47 39 11 4 N 13 0 9 O Kirchengebaude im romisch katholischen Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden Pfarrei St Andreas Berchtesgaden Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer Pfarrkirche St Andreas Franziskanerkirche Hilgerkapelle Kalvarienberg Kapelle der Seligpreisungen Maria am Berg Wallfahrtskirche Maria GernPfarrei Heilige Familie Au 1 Pfarrkirche Zur Heiligen Familie FranziskuskirchePfarrei Herz Jesu Bischofswiesen 2 Pfarrkirche Herz Jesu Bischofswiesen Wallfahrtskirche Maria Hilf Loipl Pfarrei St Nikolaus Marktschellenberg 1 Pfarrkirche St Nikolaus Wallfahrtskirche Maria HeimsuchungPfarrei St Michael Strub 2 Pfarrkirche St MichaelPfarrei St Johann Nepomuk Winkl 2 Pfarrkirche St Johann Nepomuk1 Ehemals Teil des Pfarrverbandes Marktschellenberg 2 Teil des Pfarrverbandes Bischofswiesen von dem derzeit nicht eindeutig nachweisbar ist ob er noch eigenstandig verwaltet wird oder bereits komplett in den Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden aufgegangen ist Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Maria Gern amp oldid 237929043