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Ettenberg ist ein Gemeindeteil bzw eine Gnotschaft der Gemeinde Marktschellenberg im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land und war bis 1911 eine eigenstandige Gemeinde EttenbergGemeinde MarktschellenbergKoordinaten 47 41 N 13 1 O 47 682841084444 13 023605346667 833 Koordinaten 47 40 58 N 13 1 25 OHohe 833 mFlache 4 62 km Einwohner 122 25 Mai 1987 Bevolkerungsdichte 26 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1911Postleitzahl 83487Vorwahl 08650Karte Ettenberg auf einer Karte von 1826Blick auf Ettenberg von der Kneifelspitze ausWallfahrtskirche Maria Heimsuchung Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gliederung 2 Geschichte 3 Kommunalpolitik 4 Einrichtungen 5 Kulturelle Traditionen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Gliederung BearbeitenEttenberg liegt auf einem Hochplateau zwischen dem Tal der Berchtesgadener Ache im Osten und dem Untersberg im Westen etwa 400 Meter oberhalb des Zentrums von Marktschellenberg Die sudliche Grenze bildet die Almbachklamm und die nordliche der Rothmannbach Die bis 1911 eigenstandige Gemeinde Ettenberg und heute gleichnamige Gemarkung von Marktschellenberg gliedert sich in die zwei Gnotschaften bzw Ortsteile Vorder und Hinterettenberg Geschichte BearbeitenIm Zuge des 1377 ausgestellten Landbriefs von Propst Ulrich Wulp wurde Ettenberg mit den zwei Gnotschaftsbezirken Vorder und Hinterettenberg vermutlich schon ab Ende des 14 Jahrhunderts zu einer der acht Urgnotschaften des Berchtesgadener Landes Die Gebietsflache des Berchtesgadener Landes entsprach ab 1155 dem Kernland des Klosterstifts Berchtesgaden das 1380 zur Reichspralatur Berchtesgaden und 1559 zur reichsunmittelbaren Furstpropstei Berchtesgaden erhoben worden war Erste schriftliche Erwahnung als Gnotschaft findet Ettenberg im ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456 1 2 Nach der Sakularisation von 1803 verlor das Berchtesgadener Land seine politische Eigenstandigkeit als Furstpropstei darauf folgten kurz hintereinander drei Herrschaftswechsel 1810 wurde das Berchtesgadener Land schliesslich dem Konigreich Bayern angegliedert und u a aus dessen nach Berchtesgaden vormals zweiten Hauptort Schellenberg sowie den Gnotschaften Ettenberg und Scheffau gingen die Gemeinden Schellenberg Markt Ettenberg 3 und Scheffau hervor deren bisherigen Gnotschaftsbezirke seither als Gnotschaften bezeichnet werden 1817 kamen zu Ettenberg zwei Gnotschaften von Schellenberg Markt hinzu namlich Schneefelden und Schaden die jedoch ab 1818 der neu gebildeten Gemeinde Schellenberg Land angegliedert wurden Siehe zu diesem Absatz auch den Abschnitt Geschichte in Furstpropstei BerchtesgadenAm 1 Marz 1911 wurde die Gemeinde Ettenberg in die zeitgleich in Landschellenberg umbenannten Gemeinde Schellenberg Land eingemeindet 4 5 Die Gemeinde Landschellenberg wiederum wurde am 1 Oktober 1969 noch vor der Gebietsreform in Bayern zusammen mit der Gemeinde Scheffau in die Gemeinde Marktschellenberg eingegliedert 6 4 Die Gemeinde hatte zum Stand der Volkszahlung 1900 eine Flache von 461 94 Hektar sowie eine Bevolkerung von 150 davon 50 in Hinterettenberg und 100 in Vorderettenberg 7 Im Jahr 1910 hatte die Gemeinde 149 Einwohner 5 Separate Bevolkerungszahlen fur die Hinterettenberg und Vorderettenberg werden letztmals in der Ausgabe von 1904 der Amtlichen Ortsverzeichnisse fur Bayern ausgewiesen 7 ab der Ausgabe von 1928 wird Ettenberg Hiterettenberg u Vorderettenberg als Ort und Gnotschaft der Gemeinde Landschellenberg gefuhrt 8 Nach dem Amtlichen Ortsverzeichnis zum Stand der Volkszahlung am 25 Mai 1987 hatte Ettenberg 47 Wohnungen in 32 Gebauden mit Wohnraum und 122 Einwohner 9 Kommunalpolitik BearbeitenGnotschaften wie Ettenberg wahlten aus ihren Reihen je Gnotschafterbezirk jahrlich jeweils einen Gnotschafter Dieser hatte vielfaltige Aufgaben So gehorten z B die Einhebung der Steuern und die Weiterleitung regierungsamtlicher Anordnungen dazu Auch bei der Besprechung von Wege und Bruckenbaumassnahmen Bachregulierungen u A war er dabei Als Armenpfleger war er zustandig fur die Auswahl und auch Unterstutzung der bedurftigen Personen Mit der Bildung der Gemeinden nach dem Zweiten Gemeindeedikt in Bayern von 1818 ging die Verwaltung an den Gemeindeausschuss mit dem Gemeindevorsteher an der Spitze uber Die letzten Gemeindevorsteher der Gemeinde Ettenberg waren bis 1911 3 1881 1887 Sebastian Kain 1887 1893 Georg Pann 1893 1899 Josef Koppenleiter 1899 1905 Georg Pann 1905 1911 Christian HinterbrandnerEinrichtungen BearbeitenWahrend der Amts und Regierungszeit des Furstpropstes Julius Heinrich von Rehlingen Radau wurden im Zuge der Berchtesgadener Gegenreformation drei Wallfahrtskirchen im Stil des Rokoko errichtet darunter zwischen 1723 und 1727 in Ettenberg die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung 10 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Marktschellenberg EttenbergKulturelle Traditionen BearbeitenDie erblindete Witwe Maria Euphrosina Knoblachin geb von Hofl aus Salzburg stiftete 1746 ein grosseres Vermogen fur ein auf ewige Zeiten alljahrlich in der Wallfahrtskirche abzuhaltendes so genanntes 40 stundiges Gebet Als sich die Stiftungssumme wegen diverser Wirtschaftskrisen verringert hatte kurzte man das bis dahin drei Tage wahrende Beten auf einen Tag namlich den ersten Sonntag nach dem Annentag am 26 Juli Das daraus resultierende Ettenberger Annafest entwickelte sich zum festen Bestandteil des Berchtesgadener Brauchtums 11 Literatur BearbeitenManfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Verlag Berchtesgadener Anzeiger Berchtesgaden 1986 ISBN 3 925647 00 7 Hellmut Schoner Hrsg A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1982 ISBN 3 87490 528 4 Weblinks BearbeitenEttenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 11 Mai 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 ab S 145 f Dieter Albrecht Furstpropstei Berchtesgaden Statistische Ubersicht nach dem Stand von 1698 I Land und Pfleggericht Berchtesgaden Kapitel Gnotschaft Ettenberg In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 7 Munchen 1954 S 25 a b Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 264 a b Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25 Mai 1987 Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Anderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 451 Munchen 1991 DNB 920240593 OCLC 75242522 S 40 41 urn nbn de bvb 12 bsb00070717 7 Digitalisat Landkreis Berchtesgadener Land Fussnote 7 a b Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 192 Munchen 1954 DNB 451478568 OCLC 311071516 S 20 urn nbn de bvb 12 bsb00066439 3 Digitalisat Landkreis Berchtesgaden Fussnote 6 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 434 a b K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 56 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 58 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 71 Digitalisat Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 176 179 Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 265Ortsteile des Marktes Marktschellenberg Marktschellenberg Gemarkung Landschellenberg Ettenberg Vorderettenberg und Hinterettenberg Gotschen Schaden Schneefelden Unterstein Gemarkung Scheffau Mehlweg Neusieden Oberstein ScheffauDie acht Urgnotschaften und ihre Gnotschaftsbezirke im Berchtesgadener LandAu heute Gemarkung Au des Marktes Berchtesgaden Unterau Oberau RestenGern heute Gemarkung Maria Gern des Marktes Berchtesgaden Hintergern Obergern VordergernSalzberg heute Gemarkung Salzberg des Marktes Berchtesgaden Anzenbach Metzenleiten Mitterbach Obersalzberg Untersalzberg I Untersalzberg IIBischofswiesen heute Gemeinde Bischofswiesen Loipl Stanggass Strub Bischofswiesen Winkl EngedeyEttenberg heute Gemarkung Ettenberg des Marktes Marktschellenberg Vorderettenberg Hinterettenberg Schneefelden 1817 1818 Schaden 1817 1818 Scheffau heute Gemarkung Scheffau des Marktes Marktschellenberg Oberstein Mehlweg zu Neusieden Neusieden Gotschen UntersteinRamsau heute Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden Antenbichl Au Hintersee zu Antenbichl Schwarzeck TaubenseeSchonau heute Gemeinde Schonau am Konigssee Faselsberg 1817 1978 Gde Konigssee Konigssee 1817 1978 Gde Konigssee Hinterschonau Oberschonau I Oberschonau II Schwob 1817 1978 Gde Konigssee Unterschonau I Unterschonau IILinke Spalte Urgnotschaften heute Gemarkungen bzw GemeindenRechte Spalte Gnotschaftsbezirke heute Gnotschaften bzw Ortsteile der jeweils links genannten Gemeinde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ettenberg Marktschellenberg amp oldid 233628610