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Dieser Artikel behandelt das Bundnis in Suddeutschland im 16 Jahrhundert Zum Adelsaufstand 1292 in der Steiermark siehe Landsberger Bund Steiermark Der Landsberger Bund bestand von 1556 bis 1599 als Bundnis einiger Reichsstande zur Sicherung des Landfriedens Er ist nach dem Ort Landsberg am Lech benannt Federzeichnung des Grundungsortes Landsberg am Lech um 1580Geschichte BearbeitenNach den Schwierigkeiten den Landfrieden aufrechtzuerhalten wie sich vor allem anlasslich des Markgraflerkrieges gezeigt hatte kam es am 1 Juni 1556 zur Grundung des Landsberger Bundes als regionales Defensivbundnis von verschiedenen suddeutschen Reichsstanden Der erste militarische Fuhrer war Sebastian Schertlin von Burtenbach Die eigentlichen Architekten des Bundnisprojektes waren der spatere Reichsvizekanzler Johann Ulrich Zasius und der bayerische Rat Wiguleus Hund Der konkrete Hintergrund war die bevorstehende Auflosung des Heidelberger Bundes und die Sorge vor neuen Landfriedsbruchaktionen von Albrecht Alkibiades von Brandenburg Kulmbach Zwar war 1555 die neue Reichsexekutionsordnung beschlossen worden aber die Protagonisten des Bundes furchteten dass diese noch nicht tragfahig sei Insbesondere Zasius und Hund verfolgten weitergehende Zielsetzungen Sie wussten um die Bruchigkeit des Augsburger Religionsfriedens und um die militarische Starke der protestantischen Stande Daher sollte der Bund auch zur Stabilisierung der katholischen Position im Reich dienen Um nicht von vornherein zur Grundung einer protestantischen Einung herauszufordern musste der Bund zumindest nominell uberkonfessionell sein Diese konfessionspolitischen Hintergrunde spielten in den offiziellen Dokumenten denn auch keine Rolle Daran beteiligt waren Herzog Albrecht V von Bayern Konig Ferdinand in seiner Funktion als Erzherzog von Osterreich das Erzstift Salzburg und die Reichsstadt Augsburg Das Bundnis war zunachst auf sieben Jahre befristet Ein Jahr spater kam ein bereits 1552 gegen Albrecht Alkibiades gebildetes Bundnis der Hochstifte Bamberg und Wurzburg sowie der Reichsstadt Nurnberg hinzu Insbesondere Ferdinand I drangte auf eine Erweiterung ungeachtet der Konfession der Mitglieder Allerdings gelang es nicht den Bund um Wurttemberg die Reichsstadt Frankfurt am Main und den Grafen der Wetterau zu erweitern An der Spitze stand ein Bundesoberst Dieses Amt wurde anfangs jahrlich zwischen Osterreich und Bayern abwechselnd besetzt Die Obersten waren fur die Einberufung der Bundestagungen zustandig und fuhrten im Kriegsfall den Oberbefehl Die Mitglieder ernannten einen Kriegsrat zur Fuhrung der Truppen Die gemeinsame Truppe sollte aus 200 Reitern und 800 Fusssoldaten bestehen Regelmassige Zahlungen der Mitglieder finanzierten die Aufwendungen Der Bund sollte erst tatig werden wenn die Reichskreise oder der Kaiser nicht in der Lage waren den Landfrieden zu wahren Insoweit war der Bund eine Erganzung der Reichsfriedensordnung und stand nicht in Konkurrenz zu den Reichsinstitutionen Wirklich aktiv wurde der Bund selten Dies zeigte sich 1558 und 1563 bei den Uberfallen von Wilhelm von Grumbach Grumbachsche Handel in Franken Wahrend des Uberfalls selbst wurde der Bund auch wegen der Schnelligkeit des Vorstosses und Ruckzuges nicht aktiv Danach wurde zum Schutz der frankischen Territorien eine stehende Truppe von Reitern aufgestellt Eine nur bescheidene Rolle spielte der Bund auch als 1569 Soldnertruppen im Elsass aufmarschierten Diese waren 40 000 Mann stark was die militarische Leistungsfahigkeit des Bundes bei weitem uberstieg Der bayerische Herzog Albrecht V machte auch vor dem Hintergrund dieser Schwache 1569 den Versuch den Bund massiv zu vergrossern Verhandelt wurde etwa mit allen Kurfursten ausser mit Brandenburg Am 17 Dezember 1569 trat Jakob von Eltz Erzbischof von Trier dem Bundnis bei 1 Selbst die Spanischen Niederlande sollten einbezogen werden Bei einem Erfolg hatte dies die Erweiterung zu einem im ganzen Reich aktiven Landfriedensbund bedeutet Letztlich sind diese Bemuhungen aber an den konfessionellen Gegensatzen aber auch an der Ablehnung der Erweiterung durch Maximilian II gescheitert Der Bund zerbrach nach Streitigkeiten zwischen Bayern und Salzburg im Jahr 1599 An Stelle des offiziell uberkonfessionellen Bundes bemuhte sich Bayern um die Bildung eines rein katholischen Bundnisses das 1609 mit der katholischen Liga zu Stande kam Literatur BearbeitenWalter Goetz Hrsg Beitrage zur Geschichte Herzog Albrechts V und des Landsberger Bundes 1556 1598 Briefe und Akten zur Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts Tl 5 Munchen 1898 Maximilian Lanzinner Der Landsberger Bund und seine Vorlaufer In Volker Press Hrsg Alternativen zur Reichsverfassung in der Fruhen Neuzeit Munchen 1995 S 65 74 Horst Rabe Reich und Glaubensspaltung Deutschland 1500 1600 Munchen 1989 S 302 Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 81302 5 S 714 Einzelnachweise Bearbeiten LHA Ko Best 1A Nr 9658 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landsberger Bund amp oldid 213374796