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Jakob von Eltz eigentlich Jakob von und zu Eltz auch Jakob zu Eltz 1510 auf Burg Eltz bei Munstermaifeld 4 Juni 1581 in Trier war von 1567 bis zu seinem Tode 1581 als Jakob III Jakob III von Eltz Kurfurst und Erzbischof von Trier Seit 1576 hatte er als erster der Erzbischofe zu Trier auch das Amt des Administrators Furstabt der Reichsabtei Prum inne Jakob von EltzEltz war ein entschiedener Verfechter der Gegenreformation Es gelang ihm auch den jahrhundertelangen Kampf der Trierer Kurfursten gegen die Bestrebungen der Burgerschaft von Trier den Status einer Freien Reichsstadt zu erlangen fur das Erzstift Trier zu entscheiden indem 1580 durch kaiserliche Verfugung der Stadt die Selbstverwaltung genommen und ein kurfurstlicher Statthalter an ihre Spitze gesetzt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Amtszeit 4 Literatur 5 WeblinksHerkunft BearbeitenJakob zu Eltz wurde als Johann Jacob von und zu Eltz im Jahre 1510 auf dem Stammsitz der Familie Burg Eltz als zweiter Sohn von Johann V von und zu Eltz und Maria von Breitbach geboren Er stammte aus der Linie von Eltz vom goldenen Lowen des mosellandischen Adelsgeschlechts zu Eltz Er hatte drei Bruder Georg den Erstgeborenen und Erbe der Burg Eltz Johann Reichard Erbe des Eltzer Hofs in Boppard und Wolfgang Die Familie bestand in dieser Zeit aus den Linien der Edlen Herren von und zu Eltz und den Freiherrn von Eltz zu Rubenach Sein Ururgrossvater Johann I von und zu Eltz 1480 war Landhofmeister unter den Erzbischofen Jakob I von Sierck 1439 1456 und Johann II von Baden 1456 1503 In manchen Quellen wird er mit dem Doppelnamen Johann Jacob bzw Johann gefuhrt Leben BearbeitenSein Werdegang begann 1523 mit seiner Aufnahme als Domizellar Kanonikatsanwarter in das Trierer Domkapitel Es folgten Studien an den Universitaten Heidelberg Lowen und Freiburg i Br fur sechs Jahre in den Rechtswissenschaften und in Theologie Am 15 September 1525 wurde er erst Domherr von Trier stieg dann am 7 Dezember 1535 zum Domkapitular auf am 30 Juni 1547 zum Domkantor und wenige Monate spater am 13 Oktober zum Domdechant Domdekan Im Jahre 1550 erhielt der strengglaubige Katholik die Priesterweihe als solcher zeigte er sich unter strikter Ablehnung der evangelischen Sache auf dem Reichstag zu Regensburg 1555 und beim Wormser Religionsgesprach von 1557 in seiner Eigenschaft als Abgesandter des Erzstifts In der Funktion als Domdechant erwarb er umfassende Kenntnisse der kurstaatlichen Verwaltungsarbeit und machte entscheidende Erfahrungen in der Fuhrung der Regierungsgeschafte Ab 1564 ubernahm er auch fur zwei Jahre das Rektorat der durch die seit 1560 in Trier wirkenden Jesuiten gepragten Universitat Trier an der er ebenfalls seine Haltung zum Katholizismus durchsetzte indem er das Glaubensbekenntnis Professio fidei Tridentinae von allen Professoren und Studenten 1565 gemass der Bulle Iniunctum nobis lat fur Uns aufgeburdet Pius IV vom 13 November 1564 einforderte Nach dem Tod des Erzbischofes Johann VI von der Leyen am 10 Februar 1567 in Koblenz wurde Jakob zu Eltz am 7 April 1567 ebenfalls in Koblenz vom Domkapitel nach langerer Beratung auf Burg Ottenstein seit dem 17 Jahrhundert abgegangene Burg in Wittlich als Jakob III zum Erzbischof von Trier gewahlt Wegen extremer Spannungen zwischen der Stadt Trier und dem Erzstift konnte die Wahl in der Landeshauptstadt Trier nicht stattfinden Seine Wahl wurde seitens des Erzstiftes sehr begrusst das gesamte Erzbistum huldigte ihm Trier ausgenommen Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Umsetzung des Einfuhrungs und Informationsprozesses der Beschlusse des Trienter Konzil 15 Mai 1567 als erster der deutschen Bischofe Am 17 April 1569 erhielt Jakob III zu Eltz in Koblenz durch die Bischofe von Speyer Luttich und des Trierer Weihbischofs Gregor von Virneburg die Bischofsweihe Aus den Handen Kaiser Maximilians II erhielt er die Regalien als Kurfurst von Trier Amtszeit Bearbeiten nbsp Erzbischof Jakob von Eltz nbsp Dreifaltigkeitsaltar im Trierer Dom Grabaltar des Erzbischofs Jakob von EltzJakob III zu Eltz war als strengglaubiger Katholik von sittlich einwandfreier Lebenshaltung ein entschiedener Gegner der Reformation und ein grosser Befurworter und Umsetzer der Gegenreformation und des gemass dem Konzil von Trient ausgerichteten kirchlichen Reformwesen im Erzbistum dessen Strukturen er festgelegte Dazu erliess er eine Visitation des gesamten Erzbistums forderte die Reformierung zahlreicher Kloster wie das Kloster Laach Abbatia ad Lacum die heutige Abtei Maria Laach deren Abt wahrend der Regentschaft Jakobs III von Eltz Johannes VI von Cochem Joh Ricius 1568 1597 war und unterstutzte die Einsetzung reformfreudiger Geistlicher in Spitzenpositionen 1580 am Ende seiner Regierungszeit berief er den von ihm bereits in Trier geforderten Jesuitenorden 1580 nach Koblenz Seine Regentschaftsform bewegte sich in Richtung eines so genannten gemilderten geistlichen Absolutismus Sein erklartes religioses Hauptziel im Zeitalter der Reformation war es mit allen ihm zu Verfugung stehenden Kraften die Erhaltung des katholischen Glaubens zumindest in seinem Einflussbereich durchzusetzen und die Reformation zuruckzudrangen was ihm bis auf die Grafschaft Saarbrucken gelang Dort wurde die neue Konfession 1575 durch den neuen Landesherrn Graf Philipp III von Nassau Saarbrucken 1575 1602 eingefuhrt Als besonderer kirchenpolitischen Erfolg ist unter seiner Regierungstatigkeit als Erzbischof und Landesfurst von Kurtrier die Verhinderung der Herauslosung eines eigenen Bistums Luxemburg zu werten dazu die Eingliederung der alten Reichsabtei Prum 1576 mit allen dazugehorigen Eifelgebieten in den Kurstaat Trier ein territorialer Zuwachs und damit verbunden eine Erhaltungsmassnahme des katholischen Glaubens in diesen Gebieten Seitdem fungieren die Kurfursten und Erzbischofe von Trier als Administratoren der Abtei Die jahrzehntelang erhobenen Anspruche der Abtei St Maximin und der Stadt Trier auf Reichsunmittelbarkeit wurden 1570 und nochmals 1580 nach insgesamt 12 jahrigem Prozess endgultig vom Reichskammergericht abgewiesen das Urteil von Kaiser Rudolf II am 12 Marz 1580 bestatigt Am 23 Mai 1580 wurde der Stadtschlussel an Kurfurst Jakob III von Eltz ubergeben der im Zuge des Reichsurteils fur Trier als eine der Landeshoheit des Kurfursten bedingungslos unterstellte Stadt seine bis 1794 gultige auf den Kurfursten bzw seinen Vertreter zugeschnittene Rechtsordnung und Stadtverfassung erwirkte Sie trat am 13 Juni 1580 in Kraft und wurde nach ihm Constitutio Eltziana oder einfach Eltziana Eltzer Verfassung genannt Die neue Stadtverfassung setzte einen kurfurstlichen Statthalter an die Spitze der bisher selbstverwalteten Stadt Es gelang ihm die Territorialeinheit seines Kurstaates nicht nur zu bewahren sondern auch um die Gebiete der Prumer Abtei zu vergrossern und seine Finanzen weitgehend zu sanieren Der Gebietszuwachs war der letzte bedeutende in der Geschichte Kurtriers Im Jahr seines Todes 1581 war das von ihm geforderte Trierer Jesuitenkolleg auf 73 Personen angewachsen Im Laufe desselben Jahres lieferten die Streitigkeiten um die Reichsunmittelbarkeit von St Maximin der Anspruch der Abte setzte sich noch bis 1669 fort und der Stadt Trier dazu die jahrelangen Missernten in diesem Gebiet seinerzeit einen Teilanlass fur die einsetzenden massiven Hexenverfolgungen die unter seinem Nachfolger zur traurigen Beruhmtheit gelangten Jakob III ein besonnener glaubiger und sittlich einwandfreier Landesherr der sich weniger als Kurfurst denn als der Vater seiner Untertanen und der Seelenhirte der Trierer Kirche sah liegt in der Statte seines geistigen Wirkens in der Hohen Domkirche St Peter zu Trier dem Trierer St Petersdom beigesetzt Seit 1597 schmuckt seine Grabstatte der von Hans Ruprecht Hoffmann geschaffene und als kunstgeschichtlich bedeutsam geltende Dreifaltigkeitsaltar als Grabaltar Literatur BearbeitenVictor Conzemius Jakob III zu Eltz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 316 f Digitalisat Bernhard Endrulat Jacob III Kurfurst von Trier In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 549 f Martin Persch Jakob von Eltz Kurfurst und Erzbischof von Trier In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1463 1466 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob von Eltz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien genealogische Einordnung Theologische Realenzyklopadie Jakob III zu Eltz und die Gegenreformation Eltz Jakob III von in der Datenbank Saarland BiografienVorgangerAmtNachfolgerJohann VI von der LeyenKurfurst und Erzbischof von Trier und Furstabt von Prum 1567 1581Johann VII von SchonenbergNormdaten Person GND 118711547 lobid OGND AKS VIAF 64802197 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jakob III von EltzALTERNATIVNAMEN Johann Jacob von und zu Eltz Jakob von und zu Eltz Jakob von Eltz Jakob zu Eltz Jakob III zu EltzKURZBESCHREIBUNG Erzbischof und Kurfurst von Trier 1567 1581 GEBURTSDATUM 1510GEBURTSORT Burg Eltz bei CochemSTERBEDATUM 4 Juni 1581STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob III von Eltz amp oldid 237457503