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Der Eltzer Hof ist ein ehemaliger Hof der Adelsfamilie von Eltz in Boppard Teile der westlichen romischen Kastellmauer von Boppard verliefen durch den Hof Sie wurden beim Bau des dortigen Gebaudekomplexes mit einbezogen Heute befindet sich dieser in Privatbesitz und steht unter Denkmalschutz Vorderhaus des Eltzer HofsInnenhof Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Wohnhaus von 1566 3 2 Vorderhaus 4 Denkmalschutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Gebaudekomplex des ehemaligen Eltzer Hofs von Boppard befindet sich am Rand der Altstadt an der Strassenecke an der die Karmeliterstrasse auf die Oberstrasse ehemals B 9 mundet Er hat heute die Adresse Oberstrasse 140 und 142 Nordlich des Eltzer Hofs befand sich der Beyer Hof ein weiterer ehemaliger Adelshof von Boppard der heute fast komplett abgebrochen ist Auf der gegenuberliegenden Seite der Karmeliterstrasse westlich des Gebaudekomplexes befindet sich damals wie heute das Bopparder Karmeliterkloster das heute die Stadtverwaltung beherbergt Sudwestlich steht das ebenfalls denkmalgeschutzte Alte Postgebaude In die westliche Aussenmauer des Gebaudekomplexes wurden Teile der Westmauer des romischen Kastells von Boppard integriert Geschichte Bearbeiten nbsp Lageplan des Eltzer Hofs von 1786In einer Bopparder Urkunde wird ein Johann von Eltz 1219 als Zeuge erwahnt Jedoch ist das Geschlecht von Eltz bis in das spate 15 Jahrhundert nicht als in Boppard ansassig bezeugt 1 In den Jahren 1458 und 1468 wurde Johann Herr von Eltz vom Propst von St Martin mit dem Kraftzehnten zu Salzig und Wingerten in Boppard Spay und Peternach belehnt Dieser war mit der Schwester des Koblenzer Ritters Johann von Bachem verheiratet 2 Im Jahr 1486 wurde das Erbe der von Bachem unter den Herrn von Eltz Rudolf Beyer von Boppard und Johann von Lewenstein aufgeteilt wobei wahrscheinlich der Hof in Boppard an die Familie von Eltz ging Im Jahr 1496 wird der Hof am Rande der Bopparder Altstatt zum ersten Mal als Eltzer Hof bezeichnet 1 Bei der Erbteilung im Jahr 1549 zwischen den Brudern Georg und Hans Reichard von Eltz ging die Burg Eltz an Georg und Hans Reichard erhielt den damals weitaus reicher mit Gutern versehenen Hof in Boppard Zu diesem gehorte noch Land im Westerwald im Taunus und am Rhein Daher musste Hans Reichard seinem Bruder einen Ausgleich von 300 Gulden zahlen Im Jahr 1566 wurde ein neues Wohngebaude auf dem Hof vollendet Es handelt sich um den heute ruckwartigen Flugel 1 Der Bauherr Hans Reichard starb 1568 und wurde vermutlich in der Karmeliterkirche bestattet 3 Am Chorgestuhl der Karmeliterkirche befindet sich heute sein gut erhaltener Totenschild 4 Im Jahr 1653 wurde der Hof Bickenbach der sich zwischen Karmeliterkirche und Rhein befand und drei weitere Gebaude aus der Judengasse heute Eltzerhofstrasse an Johann Anton von Eltz verlehnt Um 1738 wurde der vordere Gebaudeteil fertiggestellt und als Wohnhaus genutzt der hintere aus dem Jahr 1566 wurde seitdem als Kelterhaus benutzt Im Zuge der Franzosischen Revolution wurden die Guter der von Eltz sequestriert und 1804 an ihren Verwalter Karl Deynet verkauft 1814 wurden die Guter an den Notar Josef Gorgen weiterverkauft Bei einer Versteigerung im Jahr 1854 erwarb der Baron von Maltitz den Hof Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Wilhelm Brockamp 1959 das Gebaude des Eltzer Hofs Heute ist es im Besitz seines Sohns 1 Beschreibung BearbeitenWohnhaus von 1566 Bearbeiten nbsp Doppelwappen auf dem Zwerchgiebel des Vorderhaus nbsp Lowenskulptur am VorderhausDas Hinterhaus aus dem Jahr 1566 ist ein zweigeschossiger Putzbau Er hat ein leicht vorgekragtes Obergeschoss Der Eingang zu diesem Gebaudeteil befindet sich im Hof zwischen Hinter und Vorderhaus der von der Oberstrasse aus zuganglich ist Neben dem Eingang hat das massive Erdgeschoss zur Hofseite drei gekuppelte Fenster Die rechteckigen aus Sandstein gefertigten Fenstereinfassungen mit spatgotischen Profilen hatten eine Stutze mit reichem Kielbogenblendmasswerk Auch der Eingang hat eine rechteckige Sandsteineinrahmung Ausserdem hat er einen Flachgiebel der von zwei Schellenknaufen gekront wird und ein Oberlicht Der dritte Knauf befindet sich heute uber dem Portal des Gebaudeteils aus dem 18 Jahrhundert Im Flachgiebelfeld uber dem Eingang befindet sich ein Wappenschild mit dem Eltzer Lowen und die Jahreszahl 1566 5 Ursprunglich befand sich die Jahreszahl und der Wappenschild am verschwundenen grossen steinernen Bogen und dem darunter befindlichen Hoftor 3 Die hofseitige Aussenwand des Obergeschosses besteht aus verputztem Fachwerk mit funf unregelmassig angeordneten Fensterachsen Die westliche Giebelwand Richtung Karmeliterkloster uber der romischen Kastellmauer hat zu drei Stockwerken Zwillingsfenster in profilierten Rahmungen Das Satteldach ist mit Schiefer gedeckt und hat einen Kruppelwalm Fruher wurde das Gebaude von einem Efeu bewachsenen Turm uberragt Der heute fehlende Turm XVII des romischen Kastells war 1886 noch vorhanden 5 Im Erdgeschoss befindet sich ein Doppelwappen der von Eltz und der von Hagen zur Motte und im Obergeschoss ist das Wappen des Trierer Kurfursten und Erzbischofs Jakob III von Eltz zu finden An der stuckverzierten Obergeschossdecke des zentralen dem Hof zugewandten Zimmer lauft die Inschrift WER VNDER DESER ROSEN IS GESESSEN DEREN WILL GOTT NEIT VERGESSEN 1567 um eine wappenformig gestaltete Rose 5 Vorderhaus Bearbeiten Das ebenfalls zweigeschossige Gebaude aus dem Barock ist immer noch mit einem Gang uber der ehemaligen romischen Kastellmauer mit dem Hinterhaus verbunden Der Putzbau hat zum Hof eine siebenachsige Fensterfront Zur Oberstrasse hin befinden sich drei Fensterachsen ursprunglich waren es zwei Die Fenster haben alle eine rechteckige Sandsteinrahmung Uber den drei mittleren Fensterachsen zum Hof hin befindet sich ein flacher Zwerchgiebel uber durchlaufendem Traufgesims Auf diesem ist ein Doppelwappen Eltz sowie Faust von Stromberg mit daruberliegender Grafenkrone abgebildet Zum Hof hin befindet sich in der mittleren Achse ein korbbogiges Portal ebenfalls in profilierter Sandsteinrahmung Uber dem Portal befindet sich eine Tafel mit der Aufschrift ANNO 1722 und daruber der Schellenknauf der vom Hinterhaus dorthin ubertragen wurde Die zweifluglige gefelderte Eichenholztur des Portals ist aus der Erbauungszeit Uber der Tur ist ein Oberlicht mit neuem Eisengitter Zum Portal fuhrt eine Freitreppe mit nach drei Seiten ausgearbeiteten profilierten Basaltstufen hinauf Teilweise wurden die Stufen heute durch Beton ersetzt Auf der Nordseite also der dem Hinterhaus zugewandten Seite befindet sich ein rundbogiger Kellereingang mit neugotischen Beschlagen Das Dach des Hauses ist ein Mansarddach mit Giebelgauben in zwei Reihen Im Inneren des Hauses befindet sich eine Holztreppe mit gesagten Docken aus der Erbauungszeit 5 Denkmalschutz BearbeitenDer ehemalige Eltzer Hof also die Gebaude der Oberstrasse 140 und 142 in Boppard sind geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutz und pflegegesetzes DSchG des Landes Rheinland Pfalz 6 Ausserdem ist dieses Bauwerk seit 2002 Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Literatur BearbeitenHildegard Tschenett Der Bopparder Eltzer Hof Eine ehemalige Adelsniederlassung im Spiegel der Zeit Boppard 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eltzer Hof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eltzer Hof in regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 429 431 Otto Volk Boppard im Mittelalter In Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein Erster Band Von der Fruhzeit bis zum Ende der kurfurstlichen Herrschaft Dausner Verlag Boppard 1997 ISBN 3 930051 04 4 S 223 224 a b Eberhard J Nikitsch DI 60 Nr 210 urn nbn de 0238 di060mz08k0021006 inschriften net Eberhard J Nikitsch DI 60 Nr 212 urn nbn de 0238 di060mz08k0021202 inschriften net a b c d Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 431 435 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Hunsruck Kreis Mainz 2023 S 13 PDF 1 7 MB 50 231848 7 58916 Koordinaten 50 13 54 7 N 7 35 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eltzer Hof Boppard amp oldid 233588776